Schon sehr lange ist es her, dass ich damals mit dem Thomas Müntzer Bier
von flying beschäftigt war, was von den "Bierologen" meines 40. Geburtstag
so dermaßen niedergesoffen wurde, dass die Fässer nahezu implodiert sind.
Einer der Vorreiter, der mir damals mit Rat und Tat zur Seite war Gonska,
der mir eine Version seines REDX Bieres schickte und eine Variante, die er
bescheiden wie er ist, schlicht nur "Dunkelherb" nannte .
Ich möchte aber auch hier erwähnen, dass ich es immer wieder bemerkenswert
finde, wenn Leute ihr Bier einfach so verschicken, vor allem, wenn sie nur
rund 20 Liter = sprich 40 Flaschen haben. Daher hoffe ich, dass meine
<<bescheidene>> Beurteilung Zustimmung auch bei den anderen
Verkostern findet.
Ich möchte mit den Fotos beginnen:
REDX
Hier frisch eingeschenkt - nach einer langen Lagerzeit noch bei mir von
mindestens 2 Wochen
...und einmal gegen das Licht fotographiert, da der
-Blitz die Biere eher verfälscht wie anständig zu fotographieren
Die Geschmacksbeschreibung:
Malzbetonter Antrunk, kaum zu berücksichtigende Hopfennase, aber deutlich
Karamell. (Wie war das mit der RedX Mischung?) Also hier muss sogar Nicht
Bier-degustiver-Verkoster sagen - Karamell. Die Farbe zusammen genommen mit
dem Antrunk, der Nase und der trotzdem spritzigen Resenz lässt in mir
Wünsche und Planungen für ein Adventsbier kommen. Zur Mitte hin kommen
leichte Rauchige???Noten durch. Nicht übertrieben, gar nicht unpassend,
eher eine Facette. Außerdem gesellt sich eine gewisse Fruchtigkeit hinzu,
die sich jetzt durch das Karamell kämpft. Insgesamt gut ausgewogen, die
Fruchtigkeit und eine gewisse Säure nehmen zu, bevor man dann im Gaumen
noch einen Rest Hopfenbittere vernimmt. ***Gleich noch einen Schluck - ja
das Bier lädt zum Trinken ein***
Einmal ohne....
...und einmal mit Blitz
Also das "Dunkelherb" ist sogar noch mehr mein Geschmack gewesen, wobei ich
am RedX überhaupt nichts Gravierendes auszusetzen habe - der Rest sind doch
immer persönliche Geschmäcker.
Das Dunkelherbe hat nach meinem Empfinden deutlich mehr IBUs und vereint
eine gewisse Röstigkeit mit Bittere. Eine Mischung, die man bei uns in der
Gegend in vielen Lagerbieren wiederfindet. Die Farbe geht ins Tiefbraune,
man muss fast sagen Schwarze und der Schaum ist altweiß mit leichten
ockerfarbigen Schlieren, was lecker im Willibecher aussieht. (Für mich
immer noch
das deutsche Bierglas überhaupt, aber das war wieder mal
)
Die Nase zieht Kaffeenoten, aber auch leichten Karamell und es hat den
Anhang nach Nuss wie frisch aus der Mandelrösterei. Oh! Oh! Schon wieder
ein Anwärter auf das nächste Adventsbier? Weit gefehlt. Der erste Schluck,
den ich immer gleich kippe, zeigt, da ist Hopfen drin!! Aufgrund der langen
Lagerzeit war es für mich jetzt schwer, diesen näher zu bestimmen. Grasig
grün war es nicht mehr, eher ging es tendentiell in die Blumenwiese. Die
Mitte überzeugte durch einen ordentlichen Malzkörper - nicht zu mastig - ,
bevor es dann im Gaumen röstiger wurde und somit auch langanhaltender.
Dieses Bier würde ich gerne zu einem schwarzgeräucherten Schinken trinken,
da dann die beiden gut harmonieren würden.
Alles in allem:
Danke Gonska für deine Biere, die anderen "Cerealien" beschreibe ich
später.
Die Rezepte zu veröffentlichen überlasse ich jetzt dir. Dankenswerterweise
hast du sie mir ja geschickt, wollte dir aber nicht vorgreifen.
Beste Grüße
Holger
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