Da es immer sinnvoller ist, die Grundlagen verstanden zu haben, statt sich
die Werte nur ausrechnen zu lassen (und so auch zu verstehen, warum das
Programm die Güsse so ausrechnet):
- bei dunklen Bieren gibt man etwa die 3x Menge vom Malz an Hauptguß
- bei hellen Bieren gibt man etwa die 4x Menge an Hauptguß
Der Hintergedanke (bei hellen Bieren) ist, daß durch den geringeren Nachguß
weniger Gerbstoffe aus den Spelzen gelöst werden.
Bei dunklen Bieren möchte man gerade eine stärkere Auslaugung durch die
Nachgüsse.
Dafür ist bei dunklen Bieren der Maische-pH bei carbonatarmem Brauwasser
eine gewisse Herausforderung, da ja eh' schon weniger Hauptguß gegeben
wird.
Die Nachgüsse kann man ungefähr "umgekehrt" festlegen (also dunkel = 4x,
hell = 3x) das ist aber eher von den eigenen Gerätschaften abhängig.
Mit genanntem Rezept von 4,5kg Malz käme man auf etwa 13,5l Hauptguß und
18l Nachguß, zusammen also 31,5l Guß.
Bei meinem Läuterequipment komme ich mit 34l Guß bei "normalen" Bieren
recht gut auf pfannevoll = 27l und Ausschlag = 22l.
Sollte am Ende des Läuterns doch etwas Nachguß fehlen, kann man mal 'nen
Liter auch ohne spezielle Aufbereitung und Anwärmen direkt vom
Warmwasserhahn nehmen.
Noch was zu den Kling-Rezepten: er rastet unheimlich gerne bei nur 50°C,
was sich ungünstig auf den Schaum auswirken kann.
Man sollte diese Eiweißrast besser in den höheren 50ern halten, 57°C ist
ein guter Wert. Man kann diese Rast aber auch komplett weglassen.
Gefühlt habe ich bei letzterem mehr Heißtrub beim Ausschlagen bemerkt.
Bei so fremden (=nicht selbst erprobt) Rezepten immer die Hopfung
nachrechnen!
Uwe