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Autor: Betreff: Würze abgebrannt
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Brewbear
Beiträge: 77
Registriert: 8.1.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.7.2013 um 08:22  
Hallo Braugemeinde,

letztens ist mir beim Sudkochen die Würze förmlich abgebrannt. Ich verwende einen Einkocher und zusätzlich einen Tauchsieder, was bis jetzt noch nie ein Problem dargestellt hat. Als ich nach dem Kochen den Tauchsieder aus der Würze nahm, war dieser an einer Windung komplett verkohlt. Der Tauchsieder war zuvor sauber und ohne Rückstände. Den einzigen Unterschied den ich zu sonst hatte: Ich habe das erste Mal Roggenmalz verwendet. Kann es daran liegen?

Eine erste Kostprobe zeigt: Das Bier schmeckt wie verbranntes Toastbrot bzw. nach intensivem Rauchbier. Ich habe jetzt natürlich gesundheitliche Bedenken, dieses Bier zu konsumieren. Was meint Ihr? Soll ich es besser wegschütten?

Grüsse,
Reinhard


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tauroplu
Beiträge: 10493
Registriert: 23.10.2005
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.7.2013 um 09:24  
Moin, Reinhard,

Mensch, das ist ja echt blöd! Ja, es kann sehr wohl am Roggenmalz liegen, das enthält nämlich sogenannte Gummistoffe (Glucane), die für eine erhöhte Viskosität und damit erhöhte Gefahr von Anbrennen sorgen (da meist aber beim Maischen). Daher empfiehlt sich bei Roggenbieren stets eine Glucanaserast. Aber auch dann ist die Würze immer hochviskoser als sonst üblich.

Über gesundheitliche Fragen sage ich hier bewusst nichts, das geht meist aus, wie das Horneberger Schießen. Das musst Du selbst entscheiden, google mal zum Stichwort Benzo(a)pyren.


Gruß
Michael


[Editiert am 13.7.2013 um 09:25 von tauroplu]



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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Kurt
Beiträge: 2795
Registriert: 2.9.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.7.2013 um 12:43  
Als Erfahrung abstempeln und ab in den Gulli mit dem Bier. Tut weh, aber will man das wirklich trinken?


[Editiert am 13.7.2013 um 12:43 von Kurt]



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Bielsteinbraeu
Beiträge: 282
Registriert: 22.10.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.7.2013 um 14:58  
Hallo Reinhard !
Erfahrungen kann man auch anders machen.
Es wird nichts so heiß getrunken wie es gesiedet wird. Bei einem Brauseminar hatte ich am Samstagabend für ein Märzen im aufgeflexten 50 l KEG kalt eingemaischt. Am nächsten Morgen wurde mit dem Gasbrenner angeheizt und nicht gründlich genug das am Boden abgesetzte Malzmehl aufgerührt. Beim abmaischen war der Boden schwarz. Es schmeckt verbrannt. Was nun ? Augen zu und durch. Nach mehreren Wochen ein leckeres dezent rauchiges Märzen.
Also Versuch macht klug. Du kannst nicht viel verlieren. Außer das Dein Gärbottich so lange belegt ist.

Allzeit Gut Sud
Hopfen und Malz rein in den Hals

Jürgen


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Laß den Alltag hinter Dir
entspann Dich bei einem selbstgebrauten Bier
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Brewbear
Beiträge: 77
Registriert: 8.1.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.7.2013 um 19:53  
Danke für Eure Tipps!

@Michael:
Mit dem Horneberger Schießen hast Du absolut recht. Ich werde das selber entscheiden.
Übrigens, eine Glucanaserast bei 40°C von 30min habe ich gehalten.

Nachdem ich selber nicht überzeugt bin, habe ich kein Problem damit es wegzuschütten. Ich möchte niemandem diese Bier zumuten. Interessehalber lasse ich vielleicht doch ein paar wenige Flaschen im tiefen dunklen Keller verschwinden, um diese dann irgendwann nach langer Lagerzeit wieder ans Tageslicht zu befördern.
Und auch wenn ich es dann vielleicht nicht komplett austrinken werden, ist sicher die Entwicklung von Interesse zu beobachten. Man lernt schließlich nie aus...

Grüsse
Reinhard


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afri
Beiträge: 876
Registriert: 17.1.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 13.7.2013 um 21:27  
Wenn du es im Keller vergessen und nach vielen Monden mal wieder ausgraben willst, empfehle ich das mit der gesamten Menge zu tun. Was wenn deine zwei Probeflaschen nach zwei Jahren Lagerkeller ein Bombenbier ergeben? Du beißt dir selbst in den Hintern. Und wenn es halt kein Bombenbier sondern angebrannte Roggenpampe ist, kannst du es immer noch wegschütten. Einziger Nachteil ist das so lange gebundene Leergut. Ansonsten kannst du nur gewinnen, schlechter wird's nicht.
Achim
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Brewbear
Beiträge: 77
Registriert: 8.1.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.7.2013 um 08:47  
Das es vielleicht sogar ein Bombenbier wird, möchte ich gar nicht bestreiten und ist auch der Grund, warum ich zumindest ein paar Kostproben aufbehalten möchte. Mir gehts eher um den gesundheitlichen Aspekt. Ich würde auch keine ganze Stange verbranntes Toastbrot essen, auch wenn es vielleicht schmeckt.

Grüsse
Reinhard


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afri
Beiträge: 876
Registriert: 17.1.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 14.7.2013 um 20:13  
Das Benzpyren oder wie das heißt, ist in erster Linie in den Verbrennungsrückständen zu finden, laut dem Artikel auf Wikipedia ist es kaum oder nicht wasser- und alkohollöslich, insofern musst du dir über eine kanzerogene Wirkung deiner verbrannten Maische sicherlich keine Gedanken machen. Oder hast du die Kohle vom Tauchsieder abgepult und kleingemörsert dem Sud beigegeben? Eben. Dein Toastbrot dagegen würdest du mit der Kohle essen, das ist ein Unterschied.
Achim
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Brewbear
Beiträge: 77
Registriert: 8.1.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 27.7.2014 um 11:02  
Nach einem Jahr im Keller lagern und gerade eben verkostet:

Fazit: Das Bier ist absolut ungenießbar, der verbrannte Geschmack ist nach wie vor vorhanden und hat sich kein bisschen gelegt. Bin froh, nicht mehr davon aufbehalten zu haben.

Grüsse
Reinhard


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