Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 4.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2013 um 13:38 |
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Hallo Leute,
vor 4 Tagen habe ich mal wieder gebraut und nun riecht das Jungbier nach
dem Gärstart nach einer Mischung aus Banane und Lösungsmittel und sieht
auch recht komisch aus. Das ganze ist mir jetzt schon zum zweitenmal
passiert und jedes mal war der Hopfen spalt spalter im Spiel. Ich kann mir
allerdings kaum vorstellen, dass ein Hopfen so einen Geschmack und Geruch
versursachen kann oder irre ich mich da. Beim letzten mal war das Bier auch
nach mehrwöchiger Lagerung nicht trinkbar und musste schwerenherzens
weggeschüttet werden. Ich habe mich natürlich schon im Forum ungeschaut
und bin auf folgende mögliche Ursachen gestoßen:
1. Ethylacetat ( ein Ester, der nach Lösungsmittel schmecken soll)
2. Kahmhefe
3. Chlorrückstände können ausgeschlossen werden sollen aber auch ein
ähnliches Aroma erzeugen
Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen, an was es liegt. Ist nämlich
ärgerlich den selben Fehler ein zweites Mal zu haben.
Das Rezept war übrigens folgendermaßen:
85% Pilsenermalz
15% Münchnermalz
gehopft wurde die vorderwürze mit spalt spalter und als zweite Hopfengabe
habe ich Mount Hood benutzt
Hefe: US- 05 in Zweiterführung (ich habe diese bei 0 Grad in einem
Einmachglas ca. 4 Wochen aufbwahrt) wurde bei ca. 25 Grad zugegeben
Das ganze sieht jetzt so aus:
und hier ein Bild vom Gärstarter: Dieser wurde mit Malzbier angesetzt und
riecht und schmeckt normal, hat aber auch so eine dicke Hefeschicht auf der
Oberfläche.
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2013 um 13:49 |
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Das sieht nach einer Weißbierhefe aus? Vielleicht hat Deine US-05 eine
Infektion mit einer Weißbierhefe...
[Editiert am 13.7.2013 um 13:49 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 13.7.2013 um 13:52 |
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Also - ein drittes Mal würde ich diese Hefe jetzt aber nicht mehr führen...
(man sollte Hefe nur wiederverwenden, wenn der vorherige Sud damit
einwandfrei war!)
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 2.6.2010 Status: Offline
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erstellt am: 13.7.2013 um 14:01 |
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Hallo,
völlig richtig die Hefe nicht nochmal zu verwenden,
und beim nächsten Mal würde ich die auch unterhalb von 20°C anstellen.
Ester enstehen in der Vermehrungsphase, und wenns dann zu warm ist...
Ahoi
Joachim
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2013 um 14:03 |
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Zitat: | Hefe: US- 05 in
Zweiterführung (ich habe diese bei 0 Grad in einem Einmachglas ca. 4 Wochen
aufbwahrt) wurde bei ca. 25 Grad zugegeben |
Das heißt du hast eine Gärtemperatur von 28-30°. ,
Da wundert mich nichts mehr. Der Starter sieht auch gruselig aus. Nächstes
mal möglichst bei 17-20° anstellen mit frischer Hefe!
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 4 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 4.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2013 um 14:07 |
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nein nein... da hab ich mich wohl falsch ausgedrückt.
Der Sud von dem ich die US- 05 Hefe aufbewahrt habe war natürlich gut. Eine
schlechte Hefe weiterzuführen wäre ja echt idiotisch :-)
Das ganze ist mir vor ca. 4 Monaten schon einmal in der selben form
passiert aber mit einer untergärigen hefe, die ich weitergeführt habe.
Aber ich muss auch sagen, dass ich wohl nie wieder Hefe weiterführen werde.
Zwei mal gemacht und das Ergebnis ist jetzt wohl zwei mal Bier für den
Gulli.
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2013 um 14:11 |
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Hattest Du zufällig vor dem (gelungenen) US-05 Sud ein Weißbier im Gärfass?
Der dicke, obenschwimmende "Schlatz" sieht wirklich stark nach einer
Weißbierhefe aus.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 6 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 4.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2013 um 14:13 |
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Zur Temperatur:
Ich habe den Sud 24 Stunden im keller im verschlossenen Gärgefäß abkühlen
lassen. Leider war mein Thermometer kaputt und ich konnte
die Temperatur nur schätzen ( asche über mein haupt), aber nach 24 Stunden
im Keller bei ca. 16 Grad waren bis jetzt alle Sude immer gut genug runter
gekühlt.
Desweiteren ist zu beachten, dass das Malzbier höchstens 20 Grad warm war
und trotzdem "gruselig" aussieht.
Aber ihr habt schon recht.. wiederholt wird so etwas nicht mehr
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Antwort 7 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 4.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2013 um 14:14 |
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Ein Weißbier habe ich noch nie gebraut... steht noch auf der To-Do-Liste
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Antwort 8 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 4.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2013 um 14:19 |
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Sollte die Ursache nun die zu warme Temperatur gewesen sein, sodass dadurch
vermehrt Ester entstanden sind, sollte das Bier dann durch eine lange
Lagerung
noch zu retten sein? oder lieber gleich ab in den Gulli und zusehen, dass
ich alle Gerätschaften so gut es geht reinige und desinfiziere?
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2013 um 14:46 |
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Da die Würzetemperatur beim Anstellen so überaus wichtig für die
Entwicklung von Esteraromen
ist würde ich NIEMALS Hefe zusetzen ohne vorher die Temperatur genau
ermittelt zu haben.
Mir ist ein Sud mal nach dem (zu frühen Anstellen) bis 30 Grad
hochgegangen.
Das Ergebnis war ein deutlicher Fehlgeschmack im Bier der sich mit der
Lagerung reduziert hat.
Völlig los bin ich ihn aber nicht geworden.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 13.7.2013 um 14:48 von BerndH]
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Antwort 10 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 4.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2013 um 14:58 |
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Ja das ist jetzt wirklich ärgerlich... das wird mir nicht mehr passieren.
Aber leider war mein Thermometer wie vom Erdboden verschluckt verschwunden
und ich dachte ... das passt schon..
ich wurde nun eines besseren belehrt...
ich werde berichten was sich weiterhin tut..
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2013 um 15:03 |
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Ist dennoch seltsam? Ich hab mit der Nottingham auch schon (notgedrungen)
bei 30° angestellt und hatte keine Banane-Lösemittelaromen.
War eins meiner besten Biere...
[Editiert am 13.7.2013 um 15:07 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 12 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2013 um 15:11 |
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Also, wenn ich mir den Starter anschaue, dann schießt mir sofort der
Gedanke: Mango Chutney durch den Kopf! Sehen die bei Dir immer so aus? Auf
jeden Fall sehr, sehr ungewöhnlich.
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 4.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2013 um 15:24 |
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Nein die Starter sehen bei mir normalerweise auch nicht so aus. Ich hab den
Starter am Brautag mit 1 Liter Malzbier angesetzt und beobachtet was
passiert.
Nach einem Tag sah alles gut aus. Die hefe war gut angekommen und es roch
und schmeckte auch nichts ungewöhnlich. Danach habe ich den Starter in die
Würze gepackt
aber einen kleinen Teil in einem Glas ( Das auf dem Foto) aufbewahrt....
nur um zu gucken wie es mit der Hefe weiter geht. Zwei Tage später sah das
Glas dann so aus...
:-(
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 118 Registriert: 14.12.2012 Status: Offline
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erstellt am: 24.9.2013 um 08:18 |
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Was ist denn aus dem Sud geworden? Ich habe auch gerade ein Bier
85 % PiMa
10 % WeiMa
5% Cara Hell
angestellt bei 18° mit der Nottingham aus 2er Führung. Gehopft wurde auch
mit Spalz Spalter.
Die Oberfläche sieht bei mir sehr ähnlich aus, und der Geruch nach
Lösungsmittel war Anfangs wirklich extrem. Nach jetzt ca 8 Tagen HG ist er
immer noch da. Auch im geschmachk deutlich wahrnehmbar.
Mein Plan ist jetzt abfüllen und abwarten...
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Antwort 15 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 4.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.10.2013 um 16:11 |
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hallo zusammen,
ich wollte euch nach langer Zeit endlich mal berichten wie es mit dem ober
beschriebenen Sud weiter ging. Der Lösungsmittegeschmack war auch nach
einiger Zeit noch unverändert wahrnehmbar. Der Sud kam also in den Gulli.
Seit diesem Sud vergäre ich meine Biere nun in einem 100
Edelstahltopf/Lagerbehälter und führe keine Hefe mehr weiter. Seit dem
hatte ich kein einziges schlechtes Bier mehr. Die Anschaffung (ca. 80 Euro
für den Topf) hat sich somit wirklich sehr gelohnt. Und auch die paar Euro
Hefe für sind es mir wirklich wert. Vor jeder Gärung koche ich in dem Topf
übrigens ca. 15 min lang Wasser, dadurch sind dann wohl auch die letzten
Keime im Gärbehälter hinüber. Da ich als Hobbybrauer nicht auf Gewinn
achten muss ist es mir wirklich sehr viel lieber etwas mehr auszugeben aber
dafür dann auch ein echt leckeres bierchen im Fass zu haben.
@_heiner: sorry das ich jetzt erst geschrieben habe, aber habe deinen
Beitrag auch erst jetzt gelesen.
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Antwort 16 |
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