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Autor: Betreff: Rohfrucht
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Yogibaer
Beiträge: 48
Registriert: 14.3.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 31.7.2013 um 09:10  
Hallo
Ich weiß das es hier schon den ein oder anderen Tröt dazu gibt. Leider ist es so viel das ich da nicht mehr durchblicke.

Nach 20 Jahren Hobbybrauen interessiere ich mich nun für Rohfrucht. Leider wurde wären meiner Ausbildung dieses Thema mit den Worten abgetan „Das schadet nicht, aber so was machen wir nicht. Wir sind ja nicht in der DDR“. Somit habe ich davon gar keine Ahnung.

Meine Frage wäre es was bewirken Maisgries, Haferflocken und Gerstenflocken. Wie viel darf man davon beimengen und was muss ich bei den Rasten beachten.

Ich danke schon mal für die Antworten.

Gruß
Yogi.


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"Iss nun das Brot, o Enkidu, denn das gehört zum Leben, trink auch vom Bier, wie es des Landes Brauch!"
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Prost
Beiträge: 295
Registriert: 26.7.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 31.7.2013 um 09:50  
Hallo,

habe hier mal gelesen dass Gerstenflocken gut für die Schaumstabilität sind, darum habe ich bei meinen letzten beiden 20L-Suden je 100g mit reingeworfen.

Ob's geholfen hat kann ich noch nicht sagen, Bier reift noch.

Gruß
Stefan
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Ladeberger
Beiträge: 1946
Registriert: 20.11.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 31.7.2013 um 10:43  
Dann mach ich mal weiter.

- Haferflocken erhöhen durch ihren β-Glucangehalt die Viskosität der Würze, was gerne genutzt wird um einem Stout das cremige Mundgefühl zu verleihen. Wegen möglicher Läuterprobleme aus vorgenanntem Grund und einer Beeinträchtigung der Schaumstabilität aufgrund des hohen Fettgehaltes von ca. 7% würde ich (für alles außer explizitem Oatmeal Stout) allerdings unter 15% bleiben.

- Maisgries gibt einen wie ich finde schönen Eigengeschmack ab und hat, wenn man den Packungsangaben glauben darf, einen deutlich niedrigeren Fettgehalt als ganzer Mais. Liegt es an der Vermahlung? Der verwendeten Sorte? Keine Ahnung, aber damit sollte es selbst bei höheren Schüttungen keine Schaumprobleme geben. Zumindest bei einem nicht von mir gebrautem Maisbier mit 33% Polenta konnte ich keine Schaumprobleme feststellen.

Beides sollte von Anfang an mitgemaischt werden.

Gruß,
Andy


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Moderator
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Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 31.7.2013 um 10:57  
Bei nicht geflockten Rohfruchten hat man i.A. das Problem, daß die Stärke nicht verkleistert ist und das meist auch erst bei höheren Temperaturen richtig tut, als es den Amylasen des Malzes zuträglich ist.
Rohfruchtflocken werden m.W. vor der Flockung gedämpft und die Stärke ist so schon weitgehend verkleistert, man kann Flocken einfach mitmaischen.

Eine Auflistung der Verkleisterungstemperatur div. Rohfruchten findest Du z.B. in diesem PDF auf S.24.
Mais etwa oder insbesondere Reis haben bis sehr hohe Verkleisterungstemperaturen, solche Rohfruchten sollten gekocht werden, wenn man eine gute Ausbeute haben will.

Empfehlenswert ist bei Rohfruchten eine Vormaische mit etwas Malz, um die Stärke schon mal teilweise zu verflüssigen (etwa bei 72°C rasten) um die Maische besser kochen zu können.
Solche Vormaischen werden recht "dünn" eingemaischt, um die Anbrenngefahr zu verringern. Als Schätzwert mal auf die Schnelle 4 bis eher 6 : 1 (müßte das erst daheim in den Protokollen nachlesen).

Charakteristika (soweit ich diese Rohfruchten schon verwendet habe):
Gerstenrohfrucht (Rohgerste, Flocken kenne ich nicht) machen einen "harten" Geschmack, diese Rohfrucht ist deshalb m.E. eher ungeeignet. (**)
Mais macht einen weichen Geschmack mit einer eigenen Süßlichkeit - sehr angenehm!
Weizen ist nahezu neutral, bringt aber ein wenig des Weizen-eigenen Geschmacks rein, wie wenn man Weizenmalz verwendet


(**) ich kenne bei Gerste nur die "ganze" Rohfrucht, also "keimfähig" incl. Spelzen, keine Flocken.
Vermutlich kommt die "Härte" von den Spelzen, bei Flocken wird das anders sein.

Max. Schüttungsanteil bei Rohfruchten liegt bei 1:1 gegen Malz, wobei dieses nicht zu dunkel sein sollte, also möglichst gut mit Enzymen ausgestattet ist.
Die Jodprobe wird dabei oft nicht so "eiergelb" jodneutral, sondern eher so rötlich-braun. Das ist aber nach meiner Erfahrung nicht so schlimm.

Noch was zum Schroten: man kann Rohfrucht nicht gescheit mit einer Walzenmühle schroten, da die Körner nicht mürbe sind, sondern bestenfalls "geprägt" werden.
In einer Malzquetsche, wie der Porkert, oder einer Getreidemühle geht das aber sehr gut, da das Korn nicht gebrochen, sondern eher zerquetscht oder zerrieben wird.

Ah, Andy hat die Polenta erwähnt: so aufbereitete Rohfrucht ist mit Sicherheit entölt, da Weizenkeimöl recht wertvoll ist.
Dann wird der Maisgrieß in Salzwasser gekocht, um zur Polenta zu werden. Ob gekaufte Polenta aber leicht "salzig" schmeckt, weiß ich nicht.
Ich verwende ganzen Mais (Hühnerfutter von der BayWa) und mahle den in meiner Getreidemühle.

Uwe


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Junior Member
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Yogibaer
Beiträge: 48
Registriert: 14.3.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 31.7.2013 um 23:50  
Hallo
Vielen dank für die Antworten.
Gruß
Yogi


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Profil anzeigen Antwort 4
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Peter Rieper
Beiträge: 117
Registriert: 30.10.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.9.2013 um 16:47  
Moin,

ich stehe auch vor dem Problem, dass meine Braukollegen vom Land sind und ein paar Sack Braugerste organisiert haben. Ich möchte gerne ein wenig (20%) für unser Weihnachtsbier verbrauen.

Muss die Braugerste noch besonders getrocknet werden?
Was ist an anderem Geschmack zu erwarten?
Welcher Hopfen harmoniert damit? - es sollte ein etwas stärkeres Bier mit etwa 15° Stammwürze und 6% alc herauskommen.

Ansonsten habe ich aus den verschiedenen Beiträgen folgende Vorgehensweise herausgezogen:
Braugerste (fein geschrotet) etwa 1:1 mit (Pi) Malz und viel Wasser einmaischen (30 min 63°, 30 min 72°) und dann aufkochen und wieder abkühlen lassen. Das könnte man entweder einen Tag vor dem Brauen machen oder noch am Brautag (bisschen früher aufstehen ..).

Diese Gerstensuppe wird dann beim eigentlichen Brauen ganz normal zusammen mit dem anderen Malz eingemaischt.

Ist dieses Vorgehen so in Ordnung? Was ist noch zu beachten?

VG Peter
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Kurt
Beiträge: 2795
Registriert: 2.9.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.9.2013 um 19:39  
Mit der Rohgerste würde ich ein (Imperial-)Stout machen. Hopfen mit East Kent Goldings, Fuggels oder Willamette.


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