Hallo Bernd,
die ersten 24h nach dem Anstellen sind entscheidend - die
Protagonisten sind:
- Gabe Hefezellzahl(15-20 Millionen Hefezellen/ml bzw. 1.0-1.5 Liter
dickbreiige Hefe/hl)
- Belüftung/Sauerstoffgehalt
- Würzequalität
- Anstelltemperatur
In dieser (Angär)Phase(und auch in keiner anderen) "weis" die Hefe etwas
von Deinem Maischverfahren geschweige denn von "Ferulasäure" - alleine
das
- Zuckerspektrum
- der Sauerstoffgehalt
- der Vitalstoffgehalt(z.B. Zink)
- die bereits vorhandene Hefezellzahl
- der pH-Wert
- und der Gehalt an Aminosäuren
bestimmen die Stoffwechsel- bzw. Vermehrungsvorgänge der Hefe in dieser
Phase.
Für mich sieht ein gelungener Sud am Ende so aus, dass 24h nach dem
Anstellen ein deutliches "
Überweisen"(erstes Kräusenstadium) zu
erkennen ist und sich Extrakt in einer Grössenordnung von 0,5-1,5 GG%
abgebaut hat(im Großen wie im Kleinen und ungeachtet von
obergärig/untergärig/Hefestamm).
Aus meinem technologischem Verständnis heraus interpretiere ich eine
geeignete
Anstelltechnik als Drehscheibe zwischen
Würzequalität
und
Bierqualität und ich kann nur jedem empfehlen sich zumindest
an dieser Stelle von der '
Bier wirds immer' Mentalität zu
verabschieden(der Aufwand ist gering und der positive Effekt ist enorm
-> belüften, genügend vitale Hefe geben).
Einen Sud der schlecht
angärt/gärt/nachgärt trinkbar in eine
Flasche zu bringen ist eine Qual - auch für die, die sich ein '
Bier
wirds immer' auf die Fahnen geschrieben haben - die richtige
Anstelltechnik ist der Punkt auf dem
i.
Ergo & Antwort auf Deine Frage:
Du hast in Variante 2 zu wenig vitale Hefe gegeben und hast auch nicht
dafür gesorgt, dass sich die geringe Menge an Hefe hätte vermehren können -
erstaunliches ist für den schleppenden Gärverlauf und in der Folge nicht zu
entdecken - ausgenommen ich betrachte die Dinge aus Sicht einer Banane
:-)
Gruß
Oli
[Editiert am 5.8.2013 um 22:59 von olibaer]
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