Senior Member Beiträge: 282 Registriert: 22.10.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2013 um 09:46 |
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Deutschlandfunk 17.08.2013 - 11.05 h
Last Order Please
Großbritanniens Pubs kämpfen um ihre Existenz
Mit Reportagen von Ruth Rach
Kneipensterben in Großbritannien. Zum ersten Mal seit der normannischen
Eroberung ist über die Hälfte der Dörfer "trocken". Immer mehr Kneipen
schließen, denn die Biersteuer ist hoch, Großketten, Supermärke und
Tankstellen machen Konkurrenz.
Aber so leicht lässt sich die urbritische Institution nicht ausrotten.
Historische Pubs feiern ein Comeback: mittelalterliche Trinkkathedralen,
plüschige Retropubs, viktorianische Kristallpaläste.
Und vor allem Nachbarschaftspubs, die fest in der örtlichen Community
verwurzelt sind, regional gebraute Biere anbieten und traditionelle
Unterhaltung, um ihr Stammpublikum zusammenzuschweißen.
Folgende Beiträge sind geplant:
1) Shakespeares Stammkneipe - Das George Inn im Londoner Stadtteil
Southwark
2) CAMRA - Die Freunde und Förderer der althergebrachten britischen Bier-
und Pub Kultur
3) Seit über 200 Jahren fest verwurzelt - Das Erfolgsrezept einer kleinen
Brauerei
4) Pub Quizz und andere Spiele - Lokale Bindung im Lewes Arms
5) Im Pub sind alle gleich - Singen im Duke of Kendal
Vielleicht entwickelt sich ja auch bei uns eine neue Bierkultur.
Hier nachzuhören http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2013/08/10/dlf_20
130810_1104_1dfa0ed2.mp3
Allzeit Gut Sud
Hopfen und Malz rein in den Hals
Jürgen
[Editiert am 17.8.2013 um 11:03 von Bielsteinbraeu]
____________________ Laß den Alltag hinter Dir
entspann Dich bei einem selbstgebrauten Bier
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2013 um 11:07 |
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Ich denke dieses Phänomen ist aber nicht nur in Großbrittannien zu finden.
In meinem Ort gab es drei Kneipen:
die erste ging seit Jahren den Bach runter (von Hotel zu Restaurant zu
Restaurant für Familienfeiern) und ist jetzt geschlossen
die zweite ist ein düsteres Loch mit schlechtem Fastfood
die dritte ist noch die Beste, hat einen regelrechten Kultstatus im Ort -
allerdings ist die Wirtin mittlereweile 86, wenn sie
nicht mehr kann, wird die Kneipe wohl schließen.
Dann gibt es noch einen Dönerladen - mit angeschlossenem Gastraum. Da geht
auch kaum noch einer hin.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 176 Registriert: 21.6.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2013 um 12:44 |
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Wer nix wird wird Wirt und wer überhaupt nix wird wird
Versicherungsvertreter ....
Sorry es sollte keiner sich von diesem althergebrachten dummen Spruch
angesprochen fühlen, allerdings beinhaltet er ein Stück Wahrheit. Kaum eine
Brache als die beiden o.g. beheimaten soviel ungelernte Besitzer/Personal.
Gastronomie muss und kann man lernen! Und diese gelernten Gastronomen sind
auch mit tragfähigen Konzepten erfolgreich. Ich hoffe auf ein nachhaltiges
"Gesundschrumpfen" in der Gastronomie, lieber keine Kneipe im Dorf als eine
schlechte, lieber 3 gesunde als 10 kranke Kneipen. Wenn die Brauereien
endlich mal die Gastronomie-Finanzierung sein lassen, oder nur in ganz
bestimmten Ausnahmefällen machen, dann sinkt auch der Bierpreis für Wirt
und Gast und die Gastroszene erholt sich nachhaltig.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2013 um 13:29 |
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Erinnert mich an die Kneipe, die es hier mal kurz gab. Direkt am
Hauptbahnhof. War ich mal mit meinem Mitbwohner und einem Kumpel, als die
neu eröffnet wurde. Als wir auf die Karte geschaut hatten (draußen gabs
keine) sind wir dann direkt wieder raus. Kein gutes Bier und das zu für
diese Stadt "völlig" überteuerten Preisen (großes Pils für 3,80€ in einer
Studentenstadt). 6 Monate später: Aus die Maus. Aber ein paar Meter weiter
gabs auch schon eine Kneipe. Wollten wohl auf "Pub" machen, hieß auch so.
War nur absolut kein gutes Ambiente. Schade ists nicht immer drum
Zitat: | Ich hoffe auf ein
nachhaltiges "Gesundschrumpfen" in der Gastronomie, lieber keine Kneipe im
Dorf als eine schlechte, lieber 3 gesunde als 10 kranke
Kneipen. |
Keine ist wohl unwahrscheinlich, aber ich stimme dir schon zu. ____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 3 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2013 um 15:35 |
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Der Paternus hat absolut schon die richtigen Worte gefunden. Er wieß auch
von was er da spricht.
Ich selbst habe im Kundendienst auch schon solche *Kneipen*
Elektrotechnisch auf ein halbwegs annehmbares Niveua pimpen müssen. (Ja,
ich hätte lieber Urlaub genommen)
Es war immer das gleiche. Die Wirtsherren waren mit dem Umbau total
überfordert, Finanziell wie auch organisatorisch. Oft blieb dann die
Zahlung der Rechnung aus. Hier und da saß ich im Zeugenstand. Sehr, sehr
oft war der Wirt insolvent bevor wir überhaupt ein entsprechendes Verfahren
einleiten konnten. In Worms machen Bars und Cuba Lounges auf, ich weiß gar
nicht was deren Kundschaft sein soll. Die Dinger wechseln oft den Besitzer
wie ich Sasongbiere im Fass habe.
Meine Oma sagte immer, " Wer nix wird, wird Wirt. Wer garnix wird, wird
Bahnhofswirt. Ist auch dies nicht gelungen so macht er in Versicherungen"
Kann ich jetzt nicht immer bestätigen, aber Freud sagte, " gehen sie immer
nach dem Klischee und sie liegen bei 90% richtig" bei den anderen 10%
möchte ich ich entschuldigen.
England macht gerade mit was in Germany schon vor 10 Jahren passierte und
noch immer passiert, die Banken scheinen trotzdem zu verdienen.
Leidtragende sind wohl wieder die Steuerzahler, Lieferanten und Vermieter.
Sowie die Guten in diesem Geschäfft. Qualität wird aich langfristig
durchsetzen.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 4 |
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Junior Member Beiträge: 26 Registriert: 14.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2013 um 18:09 |
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PS:Opa und Uropa hatten bis in die 60er die Bahnhofswirtschaft im Ort.
Damals florierte noch der Saarkohlebergbau und die Kumpels machten auf
ihrem langen Weg von und zur Schicht mit dem Zug dort Station. Die
Wirtschaft war damals eine Institution.
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Antwort 5 |
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Member Beiträge: 68 Registriert: 22.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2013 um 09:31 |
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Im Nachbarland sieht's auch nicht anders aus:
Pubsterben in Irland: Wie ein Wirt seinen Pub retten will
http://www.spiegel.de/reise/europa/pubsterben-in-irland-wie
-ein-wirt-seinen-pub-retten-will-a-910274.html
"Irlands Kneipen-Krise: Besucht die Pubs, solange es sie noch gibt
Die Wirtschaftskrise bedroht Irlands geselligste Institution: An jedem
zweiten Tag schließt irgendwo zwischen Sligo und Cork eine Kneipe. Damit
seine Gäste weiterhin kommen, hat sich ein Wirt etwas einfallen lassen.
[...]
" ____________________ Grüße
Gerald
Andere sehen Malzbier - ich sehe einen Hefestarter.
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 578 Registriert: 12.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2013 um 10:00 |
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Wir haben das doch schon hinter uns.
Ich komme aus Dortmund und da gab es bis in meine Jugend hinein an nahezu
jeder Ecke eine Kneipe. Nach Feierabend oder an Sonntag auf 2-3 Bier dort
hin zu gehen war allgemeiner Brauch. Mit der Stahlkrise begann das
wegzubrechen, das Bier am Kiosk war halt billiger. Der Kreislauf mit
steigenden Preisen begann.
Jetzt lebe ich im Osten und mich wundert nicht, das es hier in Brandenburg
praktisch keine Volkskneipenkultur mehr gibt. Wer mag schon einen halben
Stundenlohn in ein Bier investieren?
Interessant finde ich, dass das in Franken trotz (oder wegen?) der kleinen
Handwerksbrauereien zu funktionieren scheint. Die Halbe kostet aber auf dem
Land auch gerade mal gut 2€ und das Einkommensniveau dürfte über dem im
Osten liegen.
Matthias
____________________ Gruß
Matthias
„Bei uns hat das Bier gar keine Zeit, alt zu werden. Wozu dann also ein
Haltbarkeitsdatum?“ (Max Streibl)
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Antwort 7 |
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