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Autor: Betreff: Als Brauer auf Walz?!
Posting Freak
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Beiträge: 580
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red_folder.gif erstellt am: 21.9.2005 um 23:55  
Hallo liebe Braugemeinde, leider war ich in letzter Zeit bissl abwesend, da ich sehr viel zu tun hatte, vor allem war ich in meiner Freizeit damit beschäftigt meinen Tresen auszubauen....da meine Hobbybrauerkünste unfreiwillig immerweiter in einen Tresen- und Zapfanlagenverleih abrutschen. Aber der Tresen is auch net schlecht ;)

Naja zum Thema: Da meine BW-Zeit nun endet, möchte ich mich natürlich beruflich neuorientieren, und da ich vor der BW-Zeit schon mit dem Gedanken gespielt habe Brauer und Mälzer zu werden, greife ich diesen Gedanken wieder auf! Habe auch schon in Brauereien Praktikum gemacht und denke ich werde versuchen einen Ausbildungsplatz zu ergattern!
Ich möchte diesen Beruf allerdings im Handwerk lernen und nicht in der Industrie! In Schleswig-Holstein gibts 1 Ausbildungsplatz als Brauer im Handwerk...unglaublich oder? Wenn ihr weitere Adressen für mich hättet wäre ich sehr dankbar! Natürlich auch bundesweit!Notfalls auch in der Industrie!

Jetzt werdet ihr euch fragen, warum will der brauen im Handwerk erlernen?!
Ganz einfach, ich denke wenn man etwas erreichen möchte, sollte man immer ganz unten anfangen, damit das Fundament gut gelegt ist! Ich bin überzeugt in einem kleinen Brauhaus, habe ich mehr Bezug zum Bier als in der Industrie!Das ist der 1. Grund!

Der 2. Grund ist, dass ich auf Walz möchte! Also als Wandergeselle unterwegs, ist für einen Brauer sicherlich ungewöhnlich, aber ich glaube ich könnte in Bayern und im Ausland eine Menge lernen die mich im weiteren Leben als Brauer weiterbringen werden!

Habt schon euer Hobby zum Beruf gemacht, bereut ihr es? Kennt ihr jemanden der als Brauer auf Walz war? Wie waren seine Erfahrungen?

MFG und Danke für die Aufmerksamkeit und eure Antworten!
Schueddi


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Bockbierfreund
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red_folder.gif erstellt am: 22.9.2005 um 07:31  
Moin Schuetti,

in Eutin und Rickling gibt es auch noch kleine Brauereien.
http://www.ricklinger-landbrauerei.de/
Hast Du da schon mal wegen eines Ausbildungsplatzes angefragt ??
Hier ein Link aller kleinen Brauerein im Norden.
http://www.braulotse.de/Hausbrauerei/hausbrauerei.html

Gruß aus Kiel

BBF


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Erstaunlich, ändert mann an dem Wort Mama nur vier Buchstaben, so wird Bier daraus !
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red_folder.gif erstellt am: 22.9.2005 um 15:03  
Hallo schuetti,

find ich gut, dass du aus deinem hobby einen beruf machen willlst. würde auch gern das brauereihandwerk erlernen, aber wie du schon erwähnst, ist es unheimlich schwer einen fuß in die tür zu bekommen. bessere aussichten hat man da sicher als studierter brauer (an den unis in münchen oder berlin). weiß nicht ob das für dich eine alternative darstellt.

bin momentan selbst dabei mein hobby zum beruf zu machen (zwar nicht als brauer, aber als informatiker) und ich kann sagen, dass die ausbildung selbst vielleicht hart sein mag (und größtenteils nichts mit am-kabel-wackeln zu tun hat), aber dass der beruf später spaß machen wird. kenne das von vielen leuten, die sich durch die ausbildung gequält haben und nun froh sind so nen geilen job zu haben. also immer schön am ball bleiben =)

das läßt sich auch sicher auf die brauerkunst übertragen und ich kann dir echt empfehlen, wenn du wirklich an allem interessiert bist es zu machen. allerdings solltest du dir auch gedanken über ne spätere anstellung gedanken machen. das sollte man bei all der euphorie nicht vergessen.

gruß und viel erfolg
daniel
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stahlsau
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Registriert: 25.12.2004
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.9.2005 um 07:46  

Zitat:
...und ich kann sagen, dass die ausbildung selbst vielleicht hart sein mag (und größtenteils nichts mit am-kabel-wackeln zu tun hat), aber dass der beruf später spaß machen wird. kenne das von vielen leuten, die sich durch die ausbildung gequält haben und nun froh sind so nen geilen job zu haben. also immer schön am ball bleiben =)


Hehe, das ist doch immer so...Lehrjahre sind keine Herrenjahre, auch nicht an der Uni ;)


Zitat:
ich kann dir echt empfehlen, wenn du wirklich an allem interessiert bist es zu machen.


Dem schließe ich mich vorbehaltlos an. Ich denke es gibt auch heute noch viele, die es zu schätzen wissen wenn man einen Beruf von der Pieke auf gelernt hat, ganz zu schweigen von der Walz. Ich weiß von nem befreundeten Zimermann, das er Gesellen die auf der Walz waren immer bevorzugt einstellt - die haben ja auch mehr "von der Welt" gesehen und dadurch mehr Erfahrung als viele andere.



Zitat:
allerdings solltest du dir auch gedanken über ne spätere anstellung gedanken machen. das sollte man bei all der euphorie nicht vergessen.


Ach naja, Durst haben wir alle, selbst wenn es Nachdurst ist ;)


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Bergbraeu
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2005 um 07:53  
Hier noch ein Link zu unserer kleinen brauerei die HANDWERKLICH braut, vielleicht kannst Dich da auch mal informieren :)

http://www.bergbraeu.de


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Bier: Der Gerstensaft der Power schafft...

Weisheit: Gerstencola schmeckt besser als Coca Cola
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2005 um 12:36  
Hallo, danke für die guten Zusprüche und Adressen, werde mich nun an die Arbeit machen und mich da versuchen gut zuverkaufen! Werde mich wohl persönlich Vorstellen...schriftlich bewerben kann ja jeder ;) !

Ich halte euch auf dem Laufenden!

Ich freue mich natürlich über weitere Adressen und Erfahrungsberichte

MFG
Schueddi


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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2005 um 19:34  
Hallo Schueddi!

Also erstmal kann ich dir nur empfehlen, dein Hobby zum beruf zu machen. Ich hab es umgekehrt gemacht; na ja, eigentlich fast gleichzeitig! ;)

Aber mit dem Handwerklichen wirst du nicht auskommen! Vor allem nicht, wenn du dann noch einen Arbeitsplatz bekommen möchtest. Ich würde auch gerne in einer kleinen Hausbrauerei anfangen, aber das sieht noch schlechter aus als es im Allgemeinen schon ist! Obwohl ich es nicht bereue, meine Ausbildung in einer Großbrauerei zu machen. Es ist einfacher von einer großen auf eine kleine umzusteigen als umgekehrt! In der Berufsschule wird auch vermehrt auf moderne Steuerungs- und Regelungstechnik eingegangen. Das Berufsbild des Brauers hat sich eben gewandelt.

Ein gutes Zwischending sind z.B. die größeren Hausbrauereien in Düsseldorf. Beim Uerigen wird das Sudwerk mittels Computer gesteuert, aber trotzdem nocht traditionell das Kühlschiff und der Berieselungskühler eingesetzt! Obwohl ich nicht grade traurig bin, dass ich noch nie einen Berieselungskühler reinigen musste!!!

Aber mit Arbeit sieht es wie in vielen Branchen nicht gut aus. Ich bin Anfang Januar fertig und dann erstmal arbeitslos. Die Zeit werde ich aber nutzen und neben meinen eigenen Suden noch Praktika in kleinen Brauereien machen. Dann kann ich dir mehr zu den Unterschieden sagen! ;)

Gruß Malte


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"Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere die Welt."
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Bergbraeu
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2005 um 19:54  
Was mich auch mal interessieren würde , WAS brauch man so für Voraussetzungen um diesen Beruf zu erlernen ? Ist da ne´n Studium pflicht oder wie ? Würde mich mal brennend interessieren , habe zwar nicht vor sowas Beruflich mal in Angriff zu nehmen , da ich nen relativ sicheren Arbeitsplatz habe , aber interessieren würd es mich trotzdem mal.


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Weisheit: Gerstencola schmeckt besser als Coca Cola
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2005 um 20:03  
hi bergbraeu!

soweit ich informiert bin geht beides. es gibt den studiengang auf diplom. dann bist du später diplombraumeister oder diplombrauer. wäre nachzuschlagen wie man sich dann nennt. wird allerdings schwer, weil es nur wenige hochschulen gibt, die dieses studium anbieten. mir sind da momentan nur 2 orte bekannt: einmal die TU berlin und zum zweiten die FH weihenstephan (in bayern). sicherlich gibt es auch den handwerksberuf braumeister, aber wie genau sich das unterscheidet weiß ich leider nicht.

gruß
daniel
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Bergbraeu
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2005 um 20:20  
hmmm... würde jetzt mal sagen die diplom brauer sind so die "it-ich bin der beste " spinner und der braumeister sind noch die die wirklich nen peil davon haben , sorry falls ich jetzt wem damit zu nahe treten sollte , aber zumindest denke ich mir das so , lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Ich finde PC´s und so haben nicht ´s in ner brauerei verloren , wo liegt dadrinn noch der sinn wenn mir der pc sämtliche arbeit abnimmt und ich nur die hände in den schoß legen kann und warten bis das endprodukt fertig ist. So Flaschenabfüllung und so lass ich mir ( währe ich brauer) ja gefallen , auch wärmekontrolle beim maischen und diesen ganzen pi pa po , aber die hauptarbeit sollte doch dem menschen überlassen sein. Wenn ne´n brauer aus ner großbrauerei sagt "da habe ich wieder nen tolles bier gebraut" ist das eigentlich absoluter humbug , er hat doch garnichts getan , selbst die gerste fällt ja schon vollautomatisch in die schrothmühle. Macht doch alles der PC , wer dann meines erachtens mit den programmen umgehen kann und weis was die einzelnen Auswertungen bedeuten kann sowas machen, aber eh dafür braucht doch selbst nen hauptschüler kein diplom.

Wie gesagt das ist meine Anschaung dazu , lasse mich gerne eines besseren belehren...


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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2005 um 20:52  
Hallo Bergbräu!

Dann will ich dich mal eines besseren belehren ;)

Also erstmal zu dem Beruf: Ausbildung geht mit Mittlerer Reife. Dann kann man ne Meisterschule (ein jahr) machen. An den Unis werden zwei Wege angeboten: Der Diplombraumeister (zwei jahre) ist der praktische Zweig, also für den, der im Betrieb arbeitet. Dann gibt es noch die Diplom Brauerei Ingenieure (vier jahre oder so). Als Bachelor und Master. Ist einer der schwersten Studiengänge in Deutschland. Da lernst du neben brauwesen auch E-Technim und M-Technik u.s.w.

Und jetzt mal zu den Brauereien. Wieviel geld möchtest du für einen Kasten Bier ausgeben? Kannst du aber auch selber errechnen: Wieviel Mitarbeiter brauche ich, um 11 Tonnen Malz in einer halben Stunde zu Schroten und einzumaischen?

Man kann nicht mehr ohne diese Technik arbeiten! Das ist weder finanzierbar noch technisch möglich. Denke einfach mal dran, wie viele Menschen jeden Tag ein Bier haben wollen. Das geht nur in so großen Betrieben. Die Zeiten, wo jede Stadt ihre eigene Brauerei hatte sind vorbei. Das ist aber nicht nur bei Bier so! Da musst du dann schon die ganze soziale Marktwirtschaft verfluchen. Aber du kannst ja auch in eine kleine Hausbrauerei gehen, da ist es dann noch anders (und auch schon teurer)!
Im übrigen sitzt man nicht in der Schaltwarte rum und legt die Hände in den Schoß! Ich arbeite in einer auf 2,4 Millionen hl ausgelegten Brauerei, und du würdest erstaunt sein wie fix und alle ich teilweise nach der Arbeit bin! Da gibt es zwar keine Bottiche zu wichsen, aber große Bodenflächen die mindestens wöchendlich vom Schrubber gestreichelt werden. Auch wenn wir V2A Pfannen haben, auch die wollen gereinigt werden. Schon mal nen Maischefilter saubergeprügelt? Drei stunden ununterbrochen stehste da mit der Hochdruckspritze vor. Oder wie wäre es mit 700kg Filterhilfsmittel anmischen? Schläuche ziehe und Armaturen anschrauben ist auch immer lustig. Schwitzen bei 5°C Raumtemperatur!
Und Computersteuerungen sollten dir noch was anderes sagen! Nein, die Rechner schmieren nicht ab, aber ist ja nicht so, dass du Sonntags Abends startest und Freitag Abends ausmachst. Störungen, oft am "Fließband", Sachen, die nicht laufen wollen wie sie sollen und dann sind die Steuerungen alle verriegelt. Man kann also fast nix von Hand schalten! Quasi gegen den Bediener abgesichert, damit ja nix passiert!
Glaub mir, es gibt Tage, da träumst du davon zur Pfanne zu gehen und den Wechsel einfach per Hand aufmachen zu können! Tage, an denen das Arbeiten in einer kleinen Brauerei so viel einfacher wäre!

Na, aber ohne geht eben nicht! Deshalb habe ich ja auch schon geschrieben, dass du von einer großen Brauerei gut zu einer kleinen wechseln kannst, aber nicht umgekehrt!

So, das mal so ein kleiner Einblick in die Arbeit in einer Großbrauerei!

Gruß Malte

[Editiert am 23/9/2005 von Malte]


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Bergbraeu
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red_folder.gif erstellt am: 25.9.2005 um 18:30  
Hmmm , da hast Du recht Malte, dachte sowas , also der gesamte prozess ginge nur noch vom pc aus. Hm , also für Leute hier im Forum die Dipl. Brauer sind , oder auch nur ganz normale braumeister entschuldige ich mich für meine "komische" Meinung. Ich hab mir das halt anderst vorgestellt, ich wollte keinem zu nahe treten. :)


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red_folder.gif erstellt am: 3.10.2005 um 21:19  
Hallöchen
Nachdem Malte jetzt Einblicke in die Großbrauerei gegeben hat, gebe ich euch ein paar in die Kleinbrauerei. Ich bin ein kleiner Azubi in einem Brauhaus in Kooperation mit einer Großbrauerei. Also quasi der Mittelweg, ich würde sogar sagen das Perfekte. Ich weiß, wies im Großen läuft genauso weiß ich was im Handwerk abgeht. Momentaan bin ich in Stumm´s Brauhaus untergebracht(www.wasserturm.de). Morgen werden wir schroten, so ca. 300 kg Malz, von Hand. Ich werde zuerst 50 kg Säcke 1,50 m hochwuchten in die Schrotmühle geben, die nur 25 kg fasst einen Sack darunter binden, Mühle an, Sack vollwerden lasse und zubinden. So wird sich das bei ca 300 kg 12 Mal wiederholen. Das ganze dauert ca. 2-2.5 Stunden. Anschließend werden die Säcke ein Stockwerk höher befördert. Von Hand. Wir haben zwar einen Elevator ("Aufzug") der wird allerdings aus Kostengründen nicht fertiggestellt (Es fehlen ca. 3 m Verbindungsrohr zur Maischepfanne). Deswegen tragen wir alle 12 Säcke 16 Stufen hoch. Danach schließe ich ein Leitungssystem so zusammen, dass ich eine Pumpe integriert habe um damit den Tank mit Lauge und Säure zu reinigen. Anschließend werde ich Wasser in den Tank lassen und eigenhändig Lauge, später Säure hinzugeben. Die Pumpe erledigt dann einen Teil der Arbeit. In bestimmten Intervallen wird die Pumpe an bzw. ausgeschaltet. Dann kommt der schönste Teil. Die Sudpfanne steht voll Lauge. Sie wird bis auf 30-40 l abgelassen und ich darf mit Gummistiefeln und Schrubber ausgestattet hineinklettern. Durchmesser: ca. 2,20 m; Höhe: ca. 1,50 m. Ich selbst bin 1,99 m groß. Is also immer sehr bequem. Außerdem ist die Lauge, also auch die ganze Pfanne 60-70 ° C heiß. Die Maischepfanne hat kein Rührwerk. Deshalb müssen wwir von Hand rühren, wie vor 100 Jahren.Lediglich eine Pumpe, die meiner Meinung nach zu schwach ist, unterstützt uns, wenn wir von Hand eine Rotation hergestellt haben.
Brauen werden wir am Mittwoch. Um 06.00 Uhr werden wir beginnen und vermutlich gegen 19.00 Uhr fertig sein. Das dauert so lange, weil wir über neueste Technik (ACHTUNG!Jetzt kommt Ironie) verfügen. Der Läuterbottich kann nur unter dem Siebboden Anziehen, nicht nach oben in die Maaische drücken. Dadurch setzt der Malzstaub binnen einer Stunde den Siebboden zu. Wir können unser Malz ja nicht reinigen, deswegen bleibt der Staub erhalten. Abläutern dauert ca. 6-7 Stunden. Kochen geht relativ flott. Dann in den Keller, alles saubermachen und fertig.
Am Donnerstag werden wir dann austrebern, was sich bei uns wie folgt gestaltet: Wir kratzen mit einer Schippe so groß wie ein Din A4 Blatt den Läuterbottich aus, in dem ca.300 kg heißer, ca. 70-80 ° C, Treber liegen. Alles wird in Mülleimer geschippt, die ein Bauer abholt. Danach machen wir noch ca. 4 Stunden sauber.

Brauer lernen ist im Handwerk zwar anstrengend, aber du lernst echt alles von klein auf und weißt warum die Maschine in der Industrie dies oder jenes tut, denn Du kannst es auch OHNE Maschine! Deswegen versuch ins Handwerk zu kommen. Mit der Walz ist das eigentlich son supi Sache. Ich möchte zum Beispiel später gern ein paar Jahre in der BRD rumreisen und auch mal ins Ausland gehen. Deutsche Brauer sind weltweit gefragt, denn sie sind Spitzenarbeitskräfte. Ich kenne viele, die nach Asien gegangen sind, denn dort schießen BRauereien im Moment und ich denke auch noch in einigen Jahren wie Pilze ausm Boden. Wenn du flexibel bist bekommst du eine Arbeit. Und wenn du gut bist auch noch eine guuuuut bezahlte. Nach ein paar Jahren j´kann man immer noch nach Deutschland zurück. Ich möchte vor meinem Auslandsaufenthalt gerne meine Meisterprüfung ablegen und in Weihenstephan an der FH studieren und meine Diplomarbeit schreiben. Ich weiß, für manche hört sich das hochnäsig an, aber ich möchte, was rein rechnerisch möglich ist, mit 26 Jahren Diplom BrauIngenieur sein, um mich dann selbständig zu machen, mit einer kleinen Brauerei, in irgend einem Land dieser Welt. Ich hab halt Wünsche für die Zukunft :D

Malte, haste ICQ oder können wir sonst irgendwie mal kommunizieren, so Interessenaustausch? In welcher Brauerei lernst du? Wie alt bist du?

Zu dir Schuetti, lass mal hören, wie dein Erfolg so war oder ist. Ich hab damals vor 2 Jahren ein Praktikum gemacht und bin heute im selben Betrieb Azubi. Quasi als Musterbeispiel ;)
Viel Glück, damit unsere Branche nicht ausstirbt

m.f.G. Jon
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