Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 8.9.2013 um 11:25 |
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Hallo ihr Lieben,
vor einiger Zeit haben meine Freunde und ich mal wieder einen Sud angesetzt
- und dann gings erstma für viele in den Urlaub. Der gute dürfte auf jeden
Fall ausgegoren sein, er hatte immerhin knapp 4 Wochen Zeit dafür, als
Obergäriges mit der Notti möchte ich hinzufügen. Nachgärung machen wir per
Flaschengärung mit Zucker. Meint ihr, die lange Ruhezeit zwischen den
beiden Gärungen kann jetzt die eigentliche Reifung ersetzen?
Klar, das CO2 braucht ein paar Kühle Tage um sich in der Flüssigkeit zu
lösen, aber da gibt's ja irgendwie ganz viele weitere chemische Prozesse,
die bei der Reifung ablaufen.
Liebe Grüße
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 8.9.2013 um 11:35 |
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Das kann dir garantiert keiner sagen. Du musst also definitiv alle paar
Tage etwas davon probieren, um es herauszufinden. ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 8.9.2013 um 11:40 |
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Oh ich armer Das werde ich dann wohl über mich ergehen
lassen.
Ist übriges unser erster Polaris-Testsud. Aber recht mild mit 33 IBU. 90
Min gekocht, zwei Hopfengaben, 1. 10min vor Kochende und die 2. 5min vor
Kochende. Unser erstes mal ohne richtige Bitterhopfengabe
[Editiert am 8.9.2013 um 11:40 von chaos-black]
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.9.2013 um 11:42 |
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Moin
Ja und nein, Chaos.
Natürlich ist das Jungbier in gewisser Hinsicht während der 4 Wochen HG
gereift... sprich, es hat sich entwickelt.
Aber 4 Wochen auf dem Geläger sind bei manchen Bieren / Brauern auch
durchaus normal. Ich fahre bei hochprozentigen Bieren (> 16°P) durchaus
drei bis vier Wochen HG und schlauche meist zur Halbzeit einmal um um
Hefesediment abzutrennen.
Ich würde an Deiner Stelle jetzt wie gewohnt bei OG-Temperatur in die
Nachgärung gehen, das Bier eine Woche so stehen lassen und dann in die
Kühlung stellen um endgültig auszureifen.
Das Wichtige bei der Reifung ist die sehr niedrige Temperatur - Experten
empfehlen Temperaturen nahe 0°C. In dieser Zeit werden Nebenprodukte der
Gärung langsam abgebaut und die Hefe schläft ein. Das Ganze kommt zur Ruhe
und rundet sich aromatisch ab.
Vier Wochen auf dem Geläger können meines Erachtens die Reifung nicht
ersetzen. Sie helfen allenfalls dabei, das Bier zu klären und vorneweg
schon ein paar aus der Gärung stammende Nebenaromen verschwinden zu
lassen.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.9.2013 um 12:07 |
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Ich sage ja.
Wenn meine Nottingham Sude nach 2-3 Wochen, bei Stopfen auch 4 Wochen, vom
Geläger kommen sind sie nach Karbonisierung (max. 1 Woche) trinkreif und
werden mit Kühlung nicht mehr besser. Natürlich schwächt sich alles ab, man
kann das meinetwegen "abrunden" nennen, aber im Prinzip geht doch mit
Hopfenaromen und Estern genau das zuerst flöten, für das man den ganzen
Umstandskram mit den zig obergärigen Reinzuchthefen und teuren Aromahopfen
betrieben hat. Wenn dieser kontrollierte Verfall bei jemandem unbedingt
nötig ist, sollte er sich mal überlegen, ob weniger Hopfen und niedrigere
Gärtemperaturen eine Überlegung wären: Dann ist das nämlich alles von vorne
herein im Lot.
Reifung ist meines Erachtens etwas für Untergäriges, bei dem für den
absolut sauberen Geschmack neben dem weitgehenden Abbau von
Gärungsnebenprodukten dann auch noch die Ausfällung des Kalttrubs bei
niedrigen Temperaturen eine positive Auswirkung haben mag.
Gruß,
Andy
____________________
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.9.2013 um 12:21 |
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In der Hinsicht sind wir uns einig Andy
Stopfaromen sind schneller futsch als man sich vorstellen kann. Deshalb
sind gestopfte Biere schnelle Biere, die nicht alt werden. Zumindest bei
mir nicht
Wenn man also Aufwand mittels Hopfen während der HG treibt, sollte man
nicht zu lange warten, ehe man das Bier auch seinem Zweck zu führt.
Für Untergärige und helle Obergärige (Kölsch z.B.) erachte ich aber eine
ausgiebiege Reifung in der Kälte als unerlässlich.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 166 Registriert: 10.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 8.9.2013 um 14:33 |
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Dankeschön für eure Beiträge
Ich werd ein paar Tagen nach Ende der Nachgärung warten und dann den Sud
teilweise und dem Gaumen überführen
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.9.2013 um 07:48 |
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Die Amerikaner machen das doch oft so, nach der Hauptgärung im Glasballon
reifen lassen und dann kurz aufcarbonisieren und trinken.
Warum soll das nicht gehen?
Stefan
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Antwort 7 |
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