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Autor: Betreff: Grünschlauchen, das erste Mal
Moderator
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 18:18  
Hallo Leute,

Frank und ich wollen zum ersten Mal Grünschlauchen und zwar 350 Liter Bock in 30 Liter Kegs ohne Spundventil.
Die Gärung ist relativ langsam (in 2 Wochen von 17,2 Plato auf 6,7° Plato), das würde sich sehr anbieten und wäre viel einfacher.
Jetzt ist es so, dass bei der Menge einiges auf dem Spiel steht und da wollte ich Euch mal fragen, bei welchem Wert man da abfüllen soll.
Der Earl Rechner funktioniert bei der Grünschlauchberechnung bei mir irgend wie nicht und es ist mir so wie so lieber, wenn das einer mal nachrechnet, der sich auskennt.
Die Werte sind alle mit dem Refraktometer gemessen, was die Sache auch nicht unbedingt genauer macht, es ist aber immerhin ein digitales.
Die Stammwürze waren 17,7° Brix und die SVP steht jetzt bei 9,7° Brix (und schmeckt klasse).
Die Gärtemperatur ist momentan knapp unter 12°C.
Ich hätte gerne so 5g CO2/Liter oder ein Tick mehr.

Könnt ihr mir da weiterhelfen?

Stefan


[Editiert am 23.9.2013 um 18:28 von Boludo]
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 18:33  
Hi, Stefan,

bei 12°C sind 2,1 g CO2 schon drin, fehlen zu 5,0 2,9 g CO2. Pro 0,1°P werden 0,42 g CO2/l freigesetzt. Also brauchst Du noch 0,7°P, um auf Deinen gewünschten CO2-Gehalt zu kommen.

In %Brix bedeutet das, dass Du bei 10,2% Brix abschlauchen müsstest.

Gruß
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 18:49  
Super Danke!
Wie gesagt hab ich da null Erfahrung und will weder Faßbomben noch große Mengen lackes Bier erzeugen.

Stefan
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Gambrinus zu Borbetomagus
Beiträge: 3085
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 18:52  
Gewagtes Spiel, ok ihr wisst, die SVP stimmt meisten nicht. Bei mir steckt die meist früher als der Hauptteil. Ich nenutze die eigentlich nur um den Schlauchpunkt nicht zu verpennen. Hab ihr nicht einen HObbybrauer mit einer Kllerfee in der nähe? der Rest wäre ja nur Kleingeld.

Ich glaube die Fee packt das locker.

Unter zu hohem Druck können Fehlaromen entstehen und div. Gärnebenprodukte werden nicht mehr abgebaut. Nicht nur, dass es schäumt beim Zapfen wie die Sau.

Eine andere Möglichkeit ist aufkarbonisieren, ist eventuell die bessere Wahl.


[Editiert am 23.9.2013 um 18:54 von Gambrinus zu Borbetomagus]



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manny15
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 18:55  
hi Stefan
Bei Oli´s Programm gibt es auch die berechnung Grünschlauchen
http://www.brewrecipedeveloper.de/
Wirst du aber das gleiche ergebnis haben wie Michael


[Editiert am 23.9.2013 um 18:56 von manny15]



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Gruß
Manny
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Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall.
Albert Einstein
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 19:00  
Spundfee hab ich leider keine (hätt ich aber schon lang, wenn der Laden mir gehören würde).
Glaub schon, dass das so passt.
Wenn es zu wenig ist, dann carbonisiert sich das beim Zapfen ja noch etwas auf, zumindest wenn das Faß über Nacht an der Flasche hängt (so macht es der Wirt immer mit seinem Bier).
Und überhaupt wollt ich schon lang mal Grünschlauchen ;)
Meine SVP gehen übrigens meist weiter runter als das Jungbier, in so fern glaub ich, sind wir eher auf der sicheren Seite.
Wenn mir hier aber jemand erklärt, dass das ein unkalkulierbares Risiko ist, lass ich mich natürlich auch gerne von jemand belehren, der das schon öfter gemacht hat.

Stefan
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manny15
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 19:06  
Ich bin vom schlauchen abgekommen(ausser Weizen), muss man zuviel Hefe abzapfen.
Nach der HG Fülle ich in Keg, bei 30 Liter schiesse ich 3x 16g Co2 Kartuschen ins Fass und ab in die Kühlung
Zapfe mit 1,5-2 Bar optimal


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Gruß
Manny
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Albert Einstein
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 19:09  
Soweit ich weiß, macht das der Holger Pohl immer, grünschlauchen. Vielleicht meldet er sich ja noch. Mit Fässern sollte das kein großes Problem sein. Ich habe da auch mal zu früh abgefüllt und dann 1 1/2 Wochen jeden Tag entlüftet. Das Bier wurde einwandfrei auch ohne Kellerfee. War mein Bestes heuer.

Gruß
Peter


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Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 19:24  
Ich werde halt nicht noch mal umdrücken, wenn es sich irgend wie vermeiden lässt.
Keine Ahnung, ob das auch so geht oder ob ich nur Hefesuppe zapfen werde.
Hefe ist vermutlich 3470 (kommt von Gold Ochsen).

Stefan
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 19:34  
Schaffen die nicht auch mit dem RH Stamm ?. Ich kenne das Bier ja, meine aber die 34/70 nicht zu schmecken. Das ist aber reine Vermutung. So oder so es wird ein gutes Bier.

Normalerweise wird die Hefe ja nach der NG vom Bier getrennt, ob das nun was mit dem Weiterverwenden oder aber mit den Geschmacklichen Auswirkungen zu tun hat, kann ich nicht sagen.


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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 19:39  
Ich hatte zwei Pils bei ca. 10 Grad Celsius und 0,6 bzw. 0,7 Grad Plato über der SVP grüngeschlaucht.
Nach längerer Lagerung war die Karbonisierung reichlich und vermutlich mehr als pilstypisch.


Grüsse

Bernd
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 07:19  
Hallo Stephan,

ich würde bei diesem "Versuchsaufbau" eher lauter schlauchen.
Grün bedeutet ja mit viel Hefe, die man dann ja entsprechend im Keg hätte. Vermutlich wird der Bock etwas länger brauchen um komplett ausgeschenkt zu werden und so erhöht sich auch die Gefahr von Fehlaromen durch Autolyse.
Mit weniger Hefe (lauter) umschiffst du diese Probleme. Eine vielleicht zu geringe CO²- Sättigung kannst du ja durch die Aufkarbonisierung per Flasche ausgleichen.
Ohne Spundapparat ist das natürlich sehr Kontrollaufwändig, da wirst du wohl 3- 4 am Tag den Druck überprüfen müssen.

Grüße helderup
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 07:54  
Ich würde ausgären lassen, mit möglichst wenig Hefe in die KEGs schlauchen und den Rest CO2 mit der Kohlensäureflasche (natürlich nur bilogisches CO2 ...) erledigen. Das macht der Wirt ja ohnehin und hat den Vorteil eines sehr klaren Bieres und ist sicherer als Grünschlauchen (auch wenn das wahrscheinlich auch funktioniert).

Grüße!


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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 08:11  
Hallo, helderup,

prinzipiell hast Du natürlich Recht, aber meine Erfahrung als ehemaliger Grünschlaucher ist die, dass wenn das Bier kalt reift, ein sattes Geläger keinen Einfluss auf den Geschmack hat. Und bei kalten Temperaturen ist eine Autolyse eher kein Thema, zumal bei einem Bock, wo die Hefezellen genügend Futter haben.

Gruß
Michael


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Gartenbrauer
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 08:12  
Ich habe mit Grünschlauchen fast ausschließlich gute Erfahrungen gemacht.
Die gemessenen Werte von Schnellvergärprobe und fertigem endvergorenen Bier stimmen immer genau, oder mit einer Abweichung von 0,1% überein.
Wichtig ist nur, lange genug zu warten bis die EVP tatsächlich endvergoren ist, dann kann nichts schiefgehen.

Harald


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Zitat: Ehefrau
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 08:33  
Also vor Autolyse hab ich jetzt mal gar keine Angst.
Den richtigen Zeitpunkt erwischen wird eher die Kunst.
Dann halt lieber ein wenig zu spät als zu früh uind den Rest halt aus der Flasche carbonisieren.

Stefan
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Brauwolf
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 09:21  
Grünschlauchen ist Standard in der Brauerei und ich glaube nicht, dass Autolyse den Braumeistern den Schlaf raubt.

Nachgärung im Faß hat den großen Vorteil dass man die Karbonisierung in beide Richtungen korrigieren kann. Wirkliche Maßarbeit ist Grünschlauchen nur in der Flasche.

Ich würde auf 5,5g CO2 berechnet hefearm grünschlauchen und die Fässer sich selbst überlassen. Wenn sich nichts mehr rührt, die Fässer nochmal umdrücken und dabei die Karbonisierung auf die gewünschten 5g CO2 einstellen.

Cheers, Ruthard


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red_folder.gif erstellt am: 26.9.2013 um 08:09  
Hallo meine Lieben,

mit der Autolyse meinte ich eigentlich das Risiko von Fehlgeschmäckern, die durch eine lange Lagerung des Bieres auf dem Geläger entstehen können.
Richtige Autolyse, also die "Selbstaufzehrung" der Hefe wird man in einer Brauerei kaum finden.
Aber wenn die Lagerzeit lang, die Temperatur und der Alkoholgehalt hoch, der Druck entsprechend und viel "tote" Hefe vorhanden ist, möchte ich geschmackliche Veränderungen nicht ausschließen.
Ich schätze mal die Reifung wird 4- 6 Wochen brauchen. Das was nicht abschätzbar ist, ist wie schnell das Bier getrunken wird.
Bockbier ist was für Liebhaber, davon werden keine Mengen getrunken.
350 Liter sind schon eine Hausnummer die erstmal verkauft seien wollen. Bei 6 Wochen Reifung + 3 Monaten Lagerung bis leer, sind wir bei 4 1/2 Monaten.
Da würde ich versuchen mit möglichst wenig Hefe, also lauter zu schlauchen.

Noch eine Anmerkung, man kann nicht mit wenig Hefe grün schlauchen.
Viel Hefe = grün, wenig Hefe = lauter.

So, das waren meine Gedanken dazu.

Grüße helderup
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 26.9.2013 um 08:22  
Gute Argumente.
Aber der letzte Weihnachtsbock hatte 9,2% Alkohol (im GC gemessen, der war obergärig und die Nottingham ist uns durchgegangen) und der war nach ca 4 Wochen weg, wenn ich mich noch richtig erinnere.
Ein Gast ist rückwärts vom Barhocker gefallen, das war echt heftig, darum haben wir den diesjährigen ein wenig gestutzt und vor allem untergärig gemacht. Laut SVP bekommt der 7% Alkohol.
Ich schätze mal, der wird nicht so lang durchalten wie der letzte, 3 Monate niemals ;)
Gelagert wird der bis Anfang Dezember bei 5°C.

Momentan schnarcht die Gärung eh etwas vor sich hin, ich hab gestern mal die Kühlung etwas gedrosselt, er hatte 11°Brix bei 11,5°C, das sind umgerechnet 6,6° Plato Restextrakt, Ziel sind 4,6°P bzw 5,4°P zum Grünschlauchen.
Das Bier kommt schon relativ klar raus, gewaltige Hefemengen erwarte ich nicht.
Außerdem schmeckt es schon sehr vielversprechend.
Danke für die vielen Tips, bin auf dem Gebiet echt Neuling.

Stefan


[Editiert am 26.9.2013 um 08:23 von Boludo]
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Cb-KF
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red_folder.gif erstellt am: 27.9.2013 um 13:06  
Ich schlauche sämtliches Bier grün, da die Hauptgärung im Bauchfaß stattfindet. Leider ist schwierig herauszufinden, wie weit die Hefe runtergärt bzw. selbst wenn ich das wüßte, hätte ich dann wahrscheinlich keine Zeit zum Abfüllen.

Daher laß ich neuerdings die Fässer einfach noch ein paar Tage auf und mach ein ungespundetes wie in der Bamberger Gegend. Läßt sich am besten Zapfen und hat mehr Kohlensäure als wenn das Bier zu stark carbonisiert ist, riesen Schaummengen ergibt und dann trotzdem schlapp im Glas liegt.
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