Senior Member Beiträge: 154 Registriert: 14.10.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.10.2013 um 15:46 |
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Hallo Brauer,
nach einiger Zeit der Abstinenz melde ich mich mal wieder. Um ein Bier
haltbar zu machen wird die Würze doch mit dem Hopfen gekocht. Dabei kommen
2 haltbar machende Methoden zur Anwendung, nämlich das Kochen und die
antibakterielle Wirkung des Hopfens.
Dieser hat ja auch medizinisch gesehen eine Reihe von gesundheitsfördernden
Eigenschaften wie Nervenstärkung bzw. Beruhigung.
Wenn ich also ein Bier braue, und möchte eine Hopfenbittere von z.B. 25 IBU
haben, kann ich entweder mit weniger Bitterhopfen mit hohem
Alphasäuregehalt oder etwas mehr Aromahopfen, der weniger Alphasäure hat
verwenden.
Würde ich die letztere Variante nehmen, würde das mehr an Hopfen auch ein
mehr an Antiseptischen und beruhigenden Stoffen ist Bier bringen?
Danke juno
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.10.2013 um 16:58 |
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Moin
Wenn Du den Aromahopfen wie einen Bitterhopfen einsetzt und entsprechend
lange kochst, kann das durchaus möglich sein.
Entscheidend für die Bitterstoffausbeute ist die Relation von Stammwürze,
Alphagehalt UND Kochzeit.
Das bedeutet, dass man die Bitterstoffausbeute durch längere Kochzeit
erhöhen kann. Da aber während des Kochens ein Teil der Substanzen mit
verdunstet, steigt die Menge an benötigtem Hopfen mit niedrigem Alphagehalt
entsprechend an.
Das Ganze wird noch abstrackter, wenn man berücksichtigt, dass vor Allen
viele im Grundsatz als Aromahopfen einzustufende (Aromaintensive) Hopfen
aus Amerika und Neuseeland letztlich Hochalphahopfen sind.
Pauschal läßt sich Deine Frage also meines Erachtens nicht
beantworten.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1425 Registriert: 22.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.10.2013 um 17:09 |
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Zitat: | Entscheidend für die
Bitterstoffausbeute ist die Relation von Stammwürze, Alphagehalt UND
Kochzeit. |
Achso.. und PH? und Kochtemperatur ? Und was noch? Da war nochwas aber es
fällt mir grad nicht ein.. vielleicht können die Brauer ( Die es gelernt
haben) mal helfen?
B. ____________________ Prost! B.
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.10.2013 um 17:12 |
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Hi juno,
eine gute Frage. Sehr schwierig zu beantworten, wie man mehr beruhigende
Stoffe ins Bier bekommt. Die Ursache der sedierenden Wirkung ist noch nicht
vollständig geklärt.
Einen Ansatz bietet der Stoff Methylbutenol, der in der Aromaölfraktion des
Hopfens vorhanden ist bzw. durch Oxidation entsteht. Ganz frischer Hopfen
hat wenig Methylbutenol. Bei 2-jährigen Hopfen wurde der höchste Wert
gemessen. Chemisch gesehen ist dieser Stoff eng verwandt mit
Methylpentynol, einem Arzneistoff aus der Gruppe der Sedativa und
Hypnotika und wirkt wohl ähnlich.
Ein Ansatz zur Erhöhung wäre eine Vorderwürzehopfung oder Terpenrast. Da
wird das Aromaöl gezielt oxidiert, zu Bildung neuer
Geschmackskomponenten.
Die antiseptische Wirkung beruht auf der Harzfraktion. Die Bitterstoffe
wirken antiseptisch. Nicht-isomerisierte Alphasäure dabei 4 x mehr als
iso-Alphasäure. Leider ist Alphasäure im fertigem Bier nahezu unlöslich.
Der Hopfenstoff Xanthohumol, dem man eine krebshemmende Wirkung zuschreibt
ist besonders in Bitterhopfen (dem Taurus) vorhanden. Es ist allerdings
auch nahezu wasserunlöslich. In alkoholischen Auszügen (oder in gestopften
Starkbieren) lässt sich der Anteil allerdings erhöhen.
Nicht zu vergessen wäre der Stoff 8-Prenylnaringenin im Hopfen. Vermutlich
das stärkste Phytoestrogen? Der Schniepel schrumpft, der Busen
schwillt...Da heulen die Männer vielleicht lieber, als sie sich kloppen??
m.f.g
René
[Editiert am 14.10.2013 um 17:18 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 14 Registriert: 30.7.2005 Status: Offline
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erstellt am: 14.10.2013 um 17:13 |
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ph kochtemperratur und menge des bruches!
und halt wann die hopfengabe ist
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Antwort 4 |
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Junior Member Beiträge: 33 Registriert: 13.12.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.12.2013 um 20:52 |
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Ich hänge mich jetzt mal dran:
Ich werde im Janaur meinen ersten Sud probieren.
Ich hab mich fürs Anfängerweizen entschieden.
Jetzt ne Frage zum
WÜRZEKOCHEN:
Würzekochzeit: 90 min
Saphir (Dolden) (Vorderwürze): 10 g, % α-Säure
Saphir (Dolden): 20 g, % α-Säure, 70 min
Vorderwürze heißt das geläuterte Bier gleich auf den Hopfen drauf ?
Die zweite gabe wird 70 min gekocht ? also nach 20 min zugegeben ?
Danke für die Hilfe
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 19.12.2013 um 21:06 |
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Ja, Vorderwürze beim Läutern einfach drauf.
Nein, es heisst "nach 70 minuten Kochzeit" (von gesamt 90 Minuten)
Grüße
[Editiert am 19.12.2013 um 21:41 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 6 |
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