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Autor: Betreff: Vor langer Zeit geschah es in Recklinghausen...
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Barkeeper
Beiträge: 450
Registriert: 24.8.2011
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.10.2013 um 16:45  
Hi,
in Recklinghausen wurde erst Ende des 15. Jahrhunderts Bier mit Hopfen gebraut.
Zuvor wurden Hefe, Kräuter, Liebstöckel aber auch Rauschmittel wie Schirling und Binsenkraut hineingegeben.
Im Spätmittelalter war Bierbrauen in Recklinghausen noch kein Gewerbe. Vielmehr brauten die Bürger für den Eigenbedarf.
Hopfen wurde in eigenen Gärten rund um die Stadt angebaut.
Das Pflücken auf fremden Grund war verboten. Diebe bekamen einen Hopfenkranz um den Hals und mußten eine halbe Stunde im Drehkäfig verbringen. Jeder, der vorbei kam, durfte dem Käfig Schwung geben.
Im 15. und 16. Jahrhundert finanzierten 17 Brauereien die Hälfte des städtischen Haushalts in Recklinghausen.
Aus alten Überlieferungen geht hervor, dass dort der Bierkonsum bei bis zu 20 Litern pro Person und Tag lag.
Allerdings war der Alkoholgehalt des Gerstensaftes damals lediglich zwischen 0,5 und 1 Prozent.
Bier war ein regelrechtes Nahrungsmittel.
(Quelle:Recklinghausen Attraktiver Themenbeilage)

Recklinghausen damals - das gefällt mir :thumbup:

Gruß
Reinhard
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quartermoose
Beiträge: 697
Registriert: 1.4.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 19.10.2013 um 17:09  
Mir auch, aber wie man 20L Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen kann, erschließt sich mir nicht.


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http://derbiertester.wordpress.com/
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Senior Member
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Hefepilz
Beiträge: 134
Registriert: 12.10.2013
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smilies/shocked.gif erstellt am: 19.10.2013 um 17:16  
20 Liter RESPEKT aber das muss auch alles wieder raus !
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JanBr
Beiträge: 5619
Registriert: 12.4.2011
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.10.2013 um 17:59  
Gab es damals schon Eisenhütten in Recklinghausen? Das würde den Konsum erklären. In Glashütten in Tschechien wird heute teilweise noch Dünnbier getrunken und zwar in rauhen Mengen wegen der Hitze.

Jan
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Hagen
Beiträge: 3929
Registriert: 10.9.2004
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.10.2013 um 09:09  
Na ja, trotz starker Arbeitsbelastung und entsprechendem Flüssigkeitsbedarf. 20 l Flüssigleit pro Person, selbst die Hälfte, halte ich dann doch für abwegig hoch.

Dies auch bei Berücksichtigung der Tatsache, dass damals in den Städten überhaupt kein Wasser getrunken wurde wegen der damit verbundenen Infektionsgefahr und dass Bier häufig auch zur Zubereitung von Speisen verwendet wurde.


[Editiert am 20.10.2013 um 09:09 von Hagen]



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Besten Gruß

Hagen
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Qvex23
Beiträge: 646
Registriert: 5.5.2012
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.10.2013 um 09:29  
War Bier nicht auch Nahrungsmittel? Das könnte den erhöhten Konsum erklären, oder?


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DerDennis
Beiträge: 2085
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red_folder.gif erstellt am: 20.10.2013 um 10:07  
Auch wenns satt macht, und auch wenn damit gekocht wird: 20L Flüssigkeit sind einfach viel zuviel für eine Person, um es an einem Tag zu trinken!! Stichwort Polydipsie und Hyponaträmie...

Ich vermute mal, dass einfach die Gesamtproduktion an Bier, auf die Anzahl der (gemeldeten) Einwohner umgerechnet, diese Zahl entstehen hat lassen. Ob das wirklich alles getrunken wurde sei dahingestellt, eher ein Berechnungsfehler oder eine gewisse Anzahl nicht mit einkalkulierter "Mittrinker" würde ich sagen.

Grüße


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Hagen
Beiträge: 3929
Registriert: 10.9.2004
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.10.2013 um 10:23  
Aufgrund welcher Quellen und Parameter ergibt sich denn diese Menge eigentlich?


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Besten Gruß

Hagen
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BerndH
Beiträge: 1762
Registriert: 6.1.2013
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.10.2013 um 10:35  
20L am Tag, der beste biologische Durchlauferhitzer, Respekt. :)
Bier kann auch dünn machen, wenn es kalt genug getrunken viel Energie verbraucht um auf 37 Grad gebracht zu werden. :D


Grüsse

Bernd


[Editiert am 20.10.2013 um 10:37 von BerndH]
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JanBr
Beiträge: 5619
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red_folder.gif erstellt am: 20.10.2013 um 10:57  
Also ich hab mal eine Glashütte im Böhmischen besichtigt und damals war auch die Rede davon das die Glasbläser am Tag einen Flüssigkeitsbedarf von 10- 15 Liter haben, der früher mit Dünnbier gedeckt wurde.

Ok, 20 Liter ist vielleicht etwas hoch gegriffen aber 15 Liter sind auch nen Ansage.

Jan
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DerDennis
Beiträge: 2085
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red_folder.gif erstellt am: 20.10.2013 um 11:16  
Bei einem Marathonlauf in der Wüste (45°C/10% Luftfeuchtigkeit) sollte man ca 1,5L Wasser pro Stunde zu sich nehmen, sowie eine Mineralstofftablette.

Bei 40 km Distanz und 10 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit (beides willkürlich gewählt da einfach zu rechnen) sind das 6 Liter in vier Stunden.

Wenn man mit Schrittgeschwindigkeit unterwegs wäre und trotzdem so viel tränke, wären es also 12L in 8 Stunden für die gleiche Strecke.

Ich war zwar noch nie in einer Glashütte, aber wenn die echt so viel Wasser ausschwitzen dann sind die Arbeiter ja geradezu prädestiniert für einen mehrtägigen Ultra-Etappen-Marathonlauf in der Sahara! :O

Grüße


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Hagen
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red_folder.gif erstellt am: 20.10.2013 um 11:22  
Wie auch immer. Es scheint ja der Durchschnittsverbrauch der Bevölkerung unabhängig von Tätigkeit, Alter und Geschlecht gemeint zu sein - no go!

Selbst wenn die sich mit dem Zeug gewaschen haben sollte - was in der Zeit abgesehen von dem Aufenthalt in Badehäusern nicht so oft vorkam - kommt man realistisch nicht auf diesen Wert.

Dennoch würde mich interessieren, anhand welcher Quellen dieser Wert bezogen auf wen zustande gekommen sein soll.


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Besten Gruß

Hagen
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Barkeeper
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red_folder.gif erstellt am: 20.10.2013 um 16:19  
Dass Zentrum des Bierkonsums war der Bereich Paulsörter.
Dort wurde bis zum 15. Jahrhundert insbesondere Eisen verarbeitet.
Weil das Gießen von Metall eine sehr schweißtreibende Angelegenheit war, hatten die Männer damals ordentlich Bierdurst ;)

Gruß
Reinhard
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 20.10.2013 um 17:14  
Vermutlich haben sie die Schweine mit Bier gefüttert..?


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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