Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2013 um 14:17 |
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Hallo zusammen,
da man in den meissten Hopfenrechnern auch die Nachisomerisierungszeit
beruecksichtigen kann, wuerde mich mal interessieren, ob ihr auch den
Alphasaereverlust des Hopfens waehrend der Lagerung beruecksichtigt. Der
kann naemlich gerade jetzt, wo teils noch Hopfen von 2012 verbraut wird, je
nach Lagerung und Hopfensorte schnell mal 25+% betragen.
Gruss Hotte
Edit: Eine "geschaetzte Berechnung" gibts hier:
http://brauerei.mueggelland.de/hopaging.html
[Editiert am 29.10.2013 um 14:18 von aegir]
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Posting Freak Beiträge: 3313 Registriert: 19.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2013 um 14:33 |
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This is good, because some shops are still selling 2011 and older hops.
Some folks may not know that some hops will lose quite alot of the value
they hold in a year (over 60% -70% of the alpha values)
This is why I would insist other shops to tell you what year you are
buying, because without the year and most importantly how they have been
stored for the time they sit at the shop are super important.
ALWAYS insist a shop tell you what year your hops are, if it is not listed,
I bet you you are buying old hops at full price (which is in my opinion,
abusive).
You should always buy fresh hops and not old hops.
Flower hops that are old, I just would not purchase. You can pretty much be
sure that most shops are not storing them correctly because they take too
much space and the cost of electricity to keep them cold you would need a
walk in freezer.
[Editiert am 29.10.2013 um 14:38 von Birk]
____________________ http://www.AmiHopfen.com
Hopfen vom Ami, aus Amiland und anderswo
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 29.10.2013 um 14:47 |
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Ich habs mal gemacht und in einem Maibock auf den schon was älteren Citra
(stammt aus einer SB vor Jahren) vom Rezept 10% draufgeschlagen: es wurde
bitterer, als gewünscht.
Auch bei anderen Gelegenheiten habe ich mal was auf den alten Hopfen
draufgeschlagen, oder ihm 10% weniger α zuerkannt. Es wurde immer
bitterer, als gewünscht.
Seit dem "altert" mein Hopfen einfach "nicht mehr" und ich bin
zufrieden.
...bzgl. der Bitterewirkung fangen die alternden Weichharze, die frisch
m.W. eigentlich nahezu unlöslich sind, durch bessere Löslichkeit den
Verlust bei α- und β-Säure (teilweise) auf.
Hier bei Narziß S. 134 unten und
folgende.
...der alte Citra duftet immer noch gut und keineswegs "schwoaßelt" er.
Also verwende ich ihn weiter, er ist inzwischen ja auch gut vakuumiert.
Uwe
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2013 um 14:51 |
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Ich bin aufgrund kürzlicher Recherchen zu dem Thema etwas skeptisch
geworden was diese alpha-Säure Rechnerei angeht. Zwar ist der Aromaverlust
völlig unstrittig, aber ein paralleler, selten beachteter Prozess in Bezug
auf die Bitterstoffausbeute ist die durch Lagerung ebenfalls oxidierte
beta-Säure, die nur in oxidiertem Zustand bitter wirkt. Dieser zum Verlust
an alpha-Säure gegenläufigen Prozess soll sich bei einem Verhältnis von 2:1
alpha-Säure zu beta-Säure sogar in der Summe aufheben, jedoch unter dem
Hinweis dass die Bitterqualität leidet.
Dieses Verhältnis zwischen alpha- und beta-Säure schwankt je nach Sorte
recht stark. Ich habe Sorten wie den Strisselspalter gefunden, die das
umgedrehte Verhältnis von 1:2 haben und dieser Theorie nach im Laufe der
Lagerung sogar deutlich bitterer werden müssten. Konnte das noch nicht
testen, aber mir fiel dazu ein dass die Belgier doch ganz gerne ihren
Hopfen ablagern; vielleicht frühe ökonomische Optimierung? Hingegen
besitzen vor allem einige amerikanische Hochalphasorten Verhältnisse von
bis zu 4:1, wodurch diese überschlägig wohl die Hälfte des alpha-Säure
Verlustes auch tatsächlich an subjektiver Bitterkeit einbüßen.
Alles in allem zeigt es mir, dass die Umrechnung ohne Berücksichtigung der
beta-Säure riskant ist und schnell zu überhopften Bieren führen könnte. Ich
hatte auch schon den Fehler gemacht einen denkbar schlecht gelagerten Sack
ganzen Tettnanger (ca. 1:1), der meiner Rechnung zu folge nur noch 20% der
ursprünglichen alpha-Säure haben sollte, als 90min Gabe bei einem Weizen
entsprechend hochgerechnet herein zu pfeffern. Das Ergebnis war definitiv
zu bitter. Ich lasse die Umrechnung daher mittlerweile weg.
Gruß,
Andy
____________________
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Antwort 3 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2013 um 15:57 |
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Ich habe letztens ein Imperialstout gebraut. Der Brauhelfer berechnete mir
64 IBU, Mashit sagte 54 IBU. Als mein Bier durch diesen Gasgroma.... ( ihr wisst ja) in der Großbrauerei lief, waren es
nur 38 IBU. Dat war ein Gefühl...
Hier die Mail des Dipl. Meisters
Hi Jerome, heute hab ich dein Imperial Stout und das Emma Weizen
analysiert.
Stout:
17,72%STW (ich:gespindelt 17,5)
5.92%Es (ich:gespindelt 6)
6,57%alc. (Maschit:errechnet 6,55)
4,74 pH
128 EBC Farbe,
38 Bittereinheiten
Hat gut geschmeckt nur der Restextrakt ist ein hoch.
Das komische, das Bier ist schon recht bitter, ich vermute es liegt an der
Röstgerste.
Nur mal so, am Ergebnis kann man nicht rütteln, die Kiste kostet soviel wie
ein Porsche und wird natürlich geeicht und kommerziell genutzt.
Da fällt mir ein, wenn ich Muse habe könnte ich mal gucken wie alt der
Hopfen war. Dann es mit der Formel gegen rechnen. Damit das ganze
representativ ist müsste das Mit mehreren Bierchen passieren. Ich werde
demnächst mal 4-5 Bierchen testen lassen. Die Lehrlinge freuen sich...
[Editiert am 29.10.2013 um 16:00 von Gambrinus zu Borbetomagus]
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2013 um 16:05 |
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Das mit der beta-Saeure hab ich auch schon mal gelesen, hab aber ein
Verhaeltniss von 1:1 zur alpha-Saeure im Kopf.
Ich rechne auch nicht um. Genausowenig wie ich die Nachisomerisierunszeit
beruecksichtige. Irgendwie sind mir bei dem Hopfenthema zu viele
geschaetzte Berechnungen und Vermutungen und ich vertraue da mehr auf meine
Erfahrungswerte.
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.10.2013 um 16:06 |
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Hi Leute,
es hat zwar nicht mit der Bitterstoffausbeute zu tun aber 2 Jahre alter
Hopfen hat die höchste "beruhigende" Wirkung. Durch Oxidation der
Aromastöle entsteht Methylbutenol. Chemisch gesehen ist dieser Stoff eng
verwandt mit Methylpentynol, einem Arzneistoff aus der Gruppe der Sedativa
und Hypnotika und wirkt wohl ähnlich.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 6 |
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