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Autor: Betreff: Cascadian Dark Ale von Julian alias Ferryman
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BerndH
Beiträge: 1762
Registriert: 6.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 31.10.2013 um 20:38  
Hallo Leute,

heute hatte ich das Vergnügen ein ganz besonderes Bier verkosten zu dürfen, ein Cascadian Dark Ale, gebraut von Julian, alias Ferryman.

Beim Öffnen und Einschenken fällt die kräftige Carbonisierung auf, die einen extrem haltbaren Schaum hervor bringt der so
langsam in sich zusammen fällt das man für das Füllen des Glases echt Zeit benötigt.
Die Farbe ist rabenschwarz und blickdicht, der Schaum hellbraun. An der Schaumoberfläche ist dieser recht cremig und feinporig, darunter
etwas grobporig, vermutlich bedingt durch die kräftige Cabonisierung.
Das Bild enstand wenige Sekunden nach dem Einschenken, aber 1min später hätte die Schaumhöhe auch nicht viel anders ausgesehen. :)
Bis zum letzten Schluck befindet sich eine geschlossene Schaumdecke auf dem Bier.





Kaum sind die ersten Tropfen eingeschenkt meldet sich die Nase und der Verstand fragt "kann es wirklich sein das ich das Bier jetzt schon
(mit diesem Abstand zu Glas) riechen kann?".
Ja, das kann wirklich sein, denn das Bier verströmt einen betörenden Duft der mir sofort meinen allerersten Geruchseindruck eines frischen Hopfens,
eines Magnums, in Erinnerung bringt.
Es duftet wie eine gerade geöffnete Hopfenpackung, wirklich sehr sehr intensiv.
Julian sagte aber auch das er mit "sehr viel" Hopfen gestopft hätte.

Noch nie habe ich ein Bier verkosten dürfen das der Nase derart viele, frische ursprüngliche Hopfenaromen zuführt.
Dagegen müssen andere Geruchseindrücke, wie eine Malzigkeit oder wie die an ätherische Öle von Zitrusfrüchten erinnernde Aromen zurücktreten.
Sie sind aber im Ansatz noch zu erahnen.

Der erste Schluck.
In der ersten Sekunde in der das Bier die Zunge umspült spürt man eine leichte Süße die sich sofort wieder legt.
Es stellt sich ein cremiges, angenehmes Mundgefühl ein und danach entdecke ich ein Aroma das ich irgendwie kenne, was ist das ?

Der zweite Schluck und...... natürlich, jetzt weiss ich es. Ich schmecke deutlich das Aroma von Holunderblüten, gepaart mit der Schale von Grapefruits.
Dann zeigt sich die Bittere die sich viel weniger in den Vordergrund drängt wie ich es mir anhand der 80 IBU im Rezept gedacht hatte.
Gleichzeitig die ausgeprägten Hopfenaromen.
Die Bittere hält sich weiterhin gemäßigt, ist aber deutlich vernehmbar.
Malzaromen kann ich nicht wirklich vernehmen, ebenso keine Röstaromen.
Der Stopfhopfen dominiert alle anderen Aromen.

Im Abgang, da muss dann die Bittere von 80 IBU doch zuschlagen........ aber denkste.
Im Abgang verhält sich das Bier erstaunlicherweise recht neutral, keine anhängende Bittere.
Es bleibt ein zufriedenes Grinsen im Gesicht. :)



Resume:
Dieses Bier ist von ganz besonderer Art, weit weg vom massenkompatiblen Mainstream.
Kein Bier das man sich auf einer Party literweise reinschütten würde.
Die Aromen sind so prägnant das man den Stopfhopfen sogar dann noch bemerkt wenn man nach dem Genuß des Bieres mal aufstoßen muss. :)
Es ist etwas zum geniessen, wie ein Aperitif an dem man schlückchenweise nippt.
Man schnuppert zwangsläufig immer wieder an den Aromen der Stopfhopfen die
für mich etwas zu dominierend sind, aber ich hatte zuvor auch noch nie ein gestopftes Bier verkosten dürfen.

Für mich ist es ein Paradebeispiel dafür welche Aromenvielfalt man nur mit Hopfen, Malz und Hefe erreichen kann.
Man fragt sich unwillkürlich wieso man andere Dinge ausser diesen Grundzutaten verwenden sollte, wobei ich
kein Verfechter der sklavischen Einhaltung des Reinheitsgebotes bin.

Danke Julian, es hat mir Spaß gemacht dein Bier geniessen zu dürfen.


Grüße

Bernd


[Editiert am 1.11.2013 um 18:07 von BerndH]
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TrashHunter
Beiträge: 5714
Registriert: 16.8.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 31.10.2013 um 22:10  
Klasse Beschreibung Deiner Impressionen, Bernd :thumbup:

Man liest aus jeder Zeile, dass es Dir Spaß gemacht hat, dieses Bier zu verkosten und es Dir wirklich Etwas gegeben hat.

Danke :)

(Wen muss ich schmieren um es auch mal probieren zu dürfen ? )

Greets Udo


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Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie :P
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014 Tredition Verlag
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uli74
Beiträge: 3478
Registriert: 21.9.2011
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red_folder.gif erstellt am: 31.10.2013 um 22:57  
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ferryman
Beiträge: 110
Registriert: 1.6.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 1.11.2013 um 03:13  
Yes :thumbsup:

Danke für deinen Bericht, lieber Bernd, ich gehe jetzt mit einem Grinsen ins Bett. Zum Bier schreibe ich morgen was ;)
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ferryman
Beiträge: 110
Registriert: 1.6.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 1.11.2013 um 11:05  
So, moin zusammen.

Das Bier wurde von der Schüttung her aus dem Rezept übernommen, die Hopfenmengen mit dem kleinen Brauhelfer für 20min Nachisomerisierung berechnet.

Ob der schieren Hopfenmenge und meinen noch begrenzten Whirlpool-Hopfenseih-Skills kam es zu einem Desaster beim Hopfenseihen, und aufgrund der 50 Liter Sudgröße war wohl noch einiges an Temperatur da - das Bier könnte (dürfte) noch etwas mehr IBU - und Hopfenaromen - abbekommen haben.

Dann hat bei der Gärung die Notti nur knapp über 70% EVG produziert. Ich habe mit etwa 5-6g/l gestopft - nicht weil ich das für nötig halte, sondern weil ich mein Gärfass nicht ausgelitert habe und von 50 Liter Jungbier ausgegangen bin, es waren allerdings weniger.

Es kommt übrigens bei allen, die es bislang probieren mussten (sowas kriegen natürlich nur Biermöger, darunter zwei weitere hier aus dem Forum), sehr gut an. Mein Vater brachte auch den Vergleich mit dem Dessertwein.

Udo, da die umfangreichen Verkostungsberichte gerade ordentliches Bashing erfahren, möchte ich Farbe bekennen und Dich einen weiteren umfangreichen Verkostungsbericht verfassen lassen. Du musst also gar niemanden schmieren, lass uns Biere tauschen - Du hast doch bestimmt was feines im Keller :redhead:
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flying
Beiträge: 9088
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.11.2013 um 17:27  
Hi Bernd,


ich finde es gut, wie Du Deine Eindrücke schilderst. Besonders wenn man solche Bier-Typen das erste mal probiert. Das ist viel aussagekräftiger als irgendwelche standardisierten Bewertungsschemata, die man ohne die entsprechende Erfahrung sowieso nicht deuten kann :thumbup:

@ferryman,

super das Dir das Rezept als Inspiration dienen konnte. Das CDA wurde auch schon auf verschiedenen Hobbybrauertreffen für ganz passabel befunden :D

m.f.g
René


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Beiträge: 512
Registriert: 6.4.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.11.2013 um 17:40  
Klasse Bericht! Genau dieses Rezept steht bei mir auch auf der Liste und wird voraussichtlich Mitte Dezember gebraut. Wird wieder mal Zeit für was IPA-ähnliches.
Allerdings hab ich vor, dass ich Cascade, Amarillo und Citra durch die Falconer's Flight Mischung ersetze. Da sind ja all diese Hopfensorten schon drin und mehr. Mal sehen, wie das dann wird.
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Kurt
Beiträge: 2795
Registriert: 2.9.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.11.2013 um 20:08  
:thumbup:

Ich durfte das Bier ebenfalls testen und war auch begeistert! Ich hätte im Vorfeld nicht gedacht, dass Zitrus und Röstaromen sooo gut zusammenpassen.


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