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Autor: Betreff: UG Starter - Temperatur
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Hopfenpeter
Beiträge: 61
Registriert: 6.3.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2013 um 12:54  
Moin zusammen,

nachdem ich das erste mal die 3068 für mein Weizen verwendet habe (und begeistert war), will ich nun auch meine UG-Sude mit Flüssighefe anstellen. Bis jetzt habe ich 7 UG-Sude mit der 34/70 hinter mir. Habe immer kalt angestellt und die Ergebnisse waren zufriedenstellend aber nicht überragend. Ich habe mir nun die WLP830 besorgt. Soll ja der gleiche Stamm sein - mal sehen wie die Unterschiede sind.
Da mich kalt anstelle und ca. 25l bei 12,1°P vergären möchte, brauche ich eine ordentliche Menge vitaler Hefe. Der Plan ist einen ersten Starter mit 2l und einen weiteren mit 4l zu machen - das sollte laut Rechner eine vernünftige Anstellmenge ergeben.

Da ich noch gut 2 Wochen bis zum Sud habe stellt sich mir die Frage bei welcher Temperatur ich die Starter laufen lassen soll. Es gibt hier ja unterschiedliche Meinungen und für mich drei Optionen:

1. Bei 20° Raumtemperatur
2. 5° über Anstelltemperatur (ist allerdings schwierig umzusetzen)
3. Zusammen in der Kühltruhe mit dem laufenden Sud bei 10°

Sicher ist, dass die Vermehrung bei 20° schneller geht und vielleicht auch mehr Zellen ergibt. Diese sind dann allerdings auf andere Temperaturen konditioniert. Wenn ich den Starter kalt anstelle, bekomme ich vielleicht weniger Zellen und muss länger warten (kein Problem, siehe oben) aber die sind dann schon gut auf ihr neues Arbeitsumfeld trainiert.

Ich verwende übrigens Betriebswürze bei 8°P und Nährsalz. Was würdet ihr machen?

Schönes Wochenende und gut Sud,

Peter
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Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2013 um 13:37  
Ich würde die Starter warm führen.
Ohne tiefere Kenntnisse davon zu haben, glaube ich nicht, daß eine Hefe an tiefere Gärtemperaturen "gewöhnt" werden muß oder überhaupt kann.
(von einer Selektion bei bestimmten Temperaturen besonders fähiger Mutanten über viele Generationen hinweg vielleicht abgesehen)
Die biochemischen Abläufe sind bei tieferen Temperaturen einfach langsamer und mit weniger Gärnebenprodukten behaftet.
Ob die bevorzugte Produktion dieser Nebenprodukte aber der Hefe während der Herführung (unerwünscht) "antrainiert" werden kann, glaube ich nicht.

In Kap. 3.3.2 Die Reinzucht der Bierhefe (genauer im Unterkapitel 3.3.2.2) wird eine "Agarstrichkultur" in 200ml sterile Würze bei "Zimmertemperatur" zum Kräusenstadium geführt.
Leider wird die Temperatur der weiteren Vermehrung nicht weiter erwähnt, nur daß es dann auf 800ml, 5ltr und zuletzt im "Hansen-Kolben" auf 25ltr geht.
Dabei wird offenbar der komplette vorige Starter in die frische Würze überführt, es steht zumindest nichts von einem vorherigen Sedimentieren und Abtrennen der Hefe.
...was im Kräusenstadium auch schlecht ginge, außer man würgt die Gärung durch starkes Abkühlen ab.

Bzgl. eine "Gewöhnung" der Hefe finde ich nur etwas an die Zusammensetzung des Gärsubstrats.
Z.B. bei der Verarbeitung der Maltotriose Kap. 3.2.1 Der Kohlehydratstoffwechsel, wo nebenbei erwähnt wird, daß unter Wasser gelagerte Erntehefe die Verarbeitung der Maltotriose wieder "verlernt".

Alle Zitate aus Narziß, Abriß der Bierbrauerei, 6. Auflage.

Uwe
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Senior Member
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Beiträge: 178
Registriert: 30.1.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2013 um 14:09  
Hallo Hopfenpeter,

die erste Menge deines Starters würde ich bei 20°C angären und dann langsam auf 10°C während der Gärung herunter kühlen.
Die zweite Menge dann entsprechend mit gewünschter Anstelltemperatur impfen.

Hast du vor zu belüften?

Gruß helderup
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Hopfenpeter
Beiträge: 61
Registriert: 6.3.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2013 um 14:15  
@Uwe: Danke für die Zitate. Ich werd mir wohl auch mal etwas handfeste Literatur zulegen müssen. Leider wird, wie du sagst, auf die Temperatur nur am Anfang eingegangen.

@helderup: Das klingt nach einem guten Kompromiss! :thumbup:

Ich habe noch keine durchgehende Belüftung. Es wird zu Anfang durch Schütteln des Glassballons belüftet und dann regelmäßig geschwenkt.
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Moderator
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Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2013 um 15:03  
Sehr probat ist auch die Vermehrung ohne Belüftung aber mit Zugabe von Hefenahrung, wie es sie etwa von Wyeast, Vinoferm oder Erbslöh gibt.
Meist ist das eine Mischung aus bräunlichem Hefezellextrakt und Nährsalzen.

Alternativ kann man auch ein wenig Pflanzenöl in den Starter geben, was aber keinen so starken Effekt hat.
Die Belüftung soll die Synthese ungesättigter (?) Fettsäuren durch die Hefe erleichtern, was wohl zum Zellaufbau benötigt wird.
Bei diesem anaeroben Starter stammt das aus der Hefenahrung oder eben dem Pflanzenöl.

Da bei mir die Belüfterei mit diversen Sprudelsteingebilden regelmäßig eine ziemliche Sauerei gegeben hat, weil der Krempel zur Schaumbildung neigt,
arbeite ich jetzt im Erlenmeyerkolben mit Gärröhrchen drauf auf dem Magnetrührer, der in Intervallen eingeschaltet wird (um die Hefezellen nicht durch Dauerlauf zu "zermahlen").

Zusammen mit oben erwähnten Additiven geht das sehr gut - im Rahmen der Grenzen meines 2l-Erlenmeyers.
Der Vorteil ist, daß keine Luft aufwendig gefiltert werden muß und eine evt. Schaumbildung kein (so großes) Problem darstellt.
Das System ist "dicht" und es wird nur CO2 von "innen nach außen" befördert.
...da ich die Starterwürze im betreffenden Kolben aufkoche, ist der gesamte Kolben durch die Hitze pasteurisiert.
Weiterer Vorteil: man kann durch verkosten verbrauchter Starterwürze schon ganz gut beurteilen, ob der Starter in Ordnung ist.
Bei Belüftung ist die verbrauchte Starterwürze eigentlich stets ungenießbar und sauer obwohl die Hefe in Ordnung ist.

...man hat halt die Hefenahrung mit im Starter. Wem das unsympathisch ist, der ist mit Belüftung besser bedient.

Uwe


[Editiert am 9.11.2013 um 15:05 von Uwe12]
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Hopfenpeter
Beiträge: 61
Registriert: 6.3.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2013 um 15:06  

Zitat:
Sehr probat ist auch die Vermehrung ohne Belüftung aber mit Zugabe von Hefenahrung, wie es sie etwa von Wyeast, Vinoferm oder Erbslöh gibt.
Meist ist das eine Mischung aus bräunlichem Hefezellextrakt und Nährsalzen.


Danke für die Bestätigung. Ich verwende die Nährlösung von Wyeast.
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Senior Member
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Beiträge: 178
Registriert: 30.1.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2013 um 16:33  
Ich meinte hier nicht das kontinuierlich belüften.

Da habe ich mich nicht ausreichend konkret ausgedrückt.
Ich meinte in starkes belüften des Starters vor dem Anstellen, quasi "aufziehen" der Hefe.

Die Vorgehensweise von Uwe scheint mir sehr vernünftig.

In der Kitzinger Obstweinfibel wurde der Zusatz von Weizenmehl zum Apfelsaft für die Hefeernährung empfohlen, vermutlich für die Stickstoffversorgung.
Das könnte beim Bier aber zu einer Kontamination mit Lactos führen.
Die Hefenährsalze bekommt man auch bei Arauner http://www.arauner.de/erp/catalog/navigationPath, nur mal wegen des Preises erwähnt.

Gruß helderup
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