Junior Member Beiträge: 17 Registriert: 1.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2005 um 15:14 |
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Hi
Ich will heute meinen dritten Sud brauen. Ein dunkles Hefeweizen. (Das
erste ist leider schon alle).
Nun muss ich aber fuer die naechsten 2 1/2 Wochen verreisen und kann somit
nicht nach dem Ende der Gaerung in Flaschen umfuellen.
Wie wird das Bier dadurch beeinflusst? Was fuer ein Risiko besteht?
Ich war hier (in Vancouver) in einem Braushop und erklaerte das dort und
meinte ich wolle deshalb ein Lagerbier brauen (wegen der laengeren
Gaerzeit). Der meinte daraufhin er wuerde Lagerbier ohnehin 6 Wochen lang
gaeren und fuer das Hefeweizen seien 2 1/2 Wochen gar kein Problem. Er
wuerde grundsaetzlich erst umfuellen sobald das Bier "klar" sei.
Was denkt ihr dazu? Ist das eine N-Amerikanische/Britische Eigenart?
Kann man aus 2 Varianten waehlen?
Nach dem Motto:
Lange Gaeren - kurz Nachreifen versus
Kurz Gaeren - lang Nachreifen
Cheers
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2005 um 17:26 |
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Hallo Floripaolo!
Ich sehe da keine Probleme, wenn dein Gärbottich verschlossen bleibt! Bis
zur Ausstoßvergärung kommst du eh erst in knapp zwei Wochen. Wenn du mit
Speise abfüllst, dann ist es sowieso besser, wenn in dem Bier selber nix
mehr gärt. Du musst dann nur noch Hefe zu der Speise geben, weil sonst nix
mehr gären wird!
Mein Weizen soll jetzt nach 1,5 Wochen abgefüllt werden. Die eine Woche
länger macht da auch nix!
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 1 |
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Member Beiträge: 91 Registriert: 17.11.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2005 um 17:44 |
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Hallo Malte
Den von dir beschriebenen Hefezusatz nach zwei Wochen führe ich bisher
nicht durch. Ich lasse mein (untergäriges) Bier immer solange im Gärbottich
bis sich 2 Tage nichts mehr tut und fülle dann mit etwa 10% Speise ab.
Bislang habe ich nicht erneut Hefe zugegeben, das von dir beschriebene
Verahren klingt aber sicherlich sinnvoll. Reicht es deiner Meinung nach
einen Teil der abgesetzten Hefe aus dem Bodensatz zuzugeben, oder sollte
man speziell für die Nachgärung Hefe hochpäppeln. Die Zugabe von
Trockenhefe wirkt sich doch sicherlich eher negativ auf den Geschmqack aus.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2005 um 18:35 |
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Hallo Lars!
Es kommt immer darauf an, ob und wie viele aktive hefezellen noch in
Schwebe sind! Bei einem Pilsener ist das dann z.B. sehr gut, wenn du nicht
extra Hefe zugeben musst, weil es ja so wenig wie möglich Hefe beinhalten
soll!
Bei einem Weizen ist es dagegen egal, weil es ja sowieso trüb sein soll!
Ich werde in einer Woche Kellerhefe nehmen, also Hefe aus dem Bodensatz des
Gärbottiches! Das sollte eigentlich funktionieren. Die Verwendung von
Trockenhefe ist für die Nachgärung nicht ganz so schlimm, weil diese
nachgärung ja fast nur noch für die CO2 Bildung ist! Die recht geringe
Menge, die vergoren wird kann den durch die Hauptgärung beeinflußten
Biercharakter nur sehr gering beeinflussen. Trotzdem würde ich keine
Trockenhefe einsetzen.
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 5.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2005 um 21:01 |
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Zitat: | Ich werde in einer Woche
Kellerhefe nehmen, also Hefe aus dem Bodensatz des Gärbottiches! Das sollte
eigentlich funktionieren. |
Wieviel Hefe bei
Weizen, wieviel bei Pils? Ich bin bisher eigentlich immer ganz gut ohne
zusätzliche Hefegabe gefahren, weil immer noch genug in der Schwebe war,
auch nach kleinen Urlaubspausen vor dem Abfüllen. ____________________ I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
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Antwort 4 |
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Member Beiträge: 91 Registriert: 17.11.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2005 um 22:26 |
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Wie schon geschrieben verfahre ich wie Meistermelber ohne zusätzliche
Hefegabe. Da ich fast ausschließlich in CC abfülle, kann ich während
Nachgärung/Reifung den Kohlesäuregehalt auch gut mittels
Spundapparat/Kohlesäureflasche einstellen. Die Frage die sich mir stellt
ist, ob die Nachgärung nur der Bildung von Kohlesäre dient (diesen kann ich
wie beschrieben einstellen), oder sich auch geschmackliche auswirkt.
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 17 Registriert: 1.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2005 um 22:35 |
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An Malte Zitat: | Ich werde in einer Woche
Kellerhefe nehmen, also Hefe aus dem Bodensatz des
Gärbottiches! |
D.h. du nimmst die Hefe desselben
Bottiches, weil du annimmst, dass alles sedimentiert ist? Ist es nicht eher
so, dass diese Hefe nicht mehr activ ist und deshalb frisch angezogene Hefe
benutzt werden sollte?
Cheers
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 5.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.10.2005 um 17:54 |
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Zitat: | Ist es nicht eher so,
dass diese Hefe nicht mehr activ ist |
Im
Gegenteil. Die Hefe aus dem Bodensatz strotzt nur so vor Lebensfreude. Es
sind zwar noch Trubstoffe aus dem "alten" Sud drin, so dass man sich eine
dezente Verunreinigung mit in den neuen Sud nimmt. Aber die Bodensatzhefe
geht ab wie eine Rakete, wenn man sie direkt in einen neuen Sud kippt.
Wahrscheinlich kann man das nicht ewig weitertreiben. Ich hab mal
(anlässlich meiner Hochzeit) Powerbrauen gemacht - jede Woche einen Sud -
und immer wieder den Bodensatz weiterverwendet. Jedes Mal verlief die
Hauptgärung ein wenig langsamer. Nach dem vierten Sud in Folge hab ich mir
lieber einen neuen Starter gezogen, vorsichtshalber.
Gruß
Mel ____________________ I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
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Antwort 7 |
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Gast
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erstellt am: 17.10.2005 um 18:38 |
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Zitat: | Ich hab mal
(anlässlich meiner Hochzeit) Powerbrauen
gemacht |
Hattest du da nicht was anderes zu tun??
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 5.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.10.2005 um 23:09 |
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Das war nach der Hochzeit ____________________ I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
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Antwort 9 |
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Junior Member Beiträge: 17 Registriert: 1.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.10.2005 um 01:51 |
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Um nochmals auf mein Hefeweizen zurueckzukommen:
alles lief wie geschmiert bis ich nach dem Wuerzekuehlen die Gradation
checkte: 1.066 also zirka 16 Grad!!
Scheint mir fuer ein Hefeweizen etwas viel, naja.
Laut Rezept haetten es 13 grad werden sollen.
Heute ist schon alles heftig am blubbern.
Nun meine Frage: Kann ich abgekochtes/abkekuehltes Wasser beimischen um die
Wuerze zu verduennen?
Wie berrechne ich die Menge?
Cheers
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 18.10.2005 um 12:07 |
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Hallo Floripaolo,
Zitat: | Nun meine Frage: Kann
ich abgekochtes/abkekuehltes Wasser beimischen um die Wuerze zu
verduennen?
Wie berrechne ich die Menge? |
Verdünn die Würze
einfach mit Wasser aus der Leitung. Das brauchst du nicht abkochen. Die
zuzsetzenden Wassermenge berechnest du nach dem Mischungskreuz: http://www.julisoft.de/brauen/mischkreuz.xls
Grüße
Wolfgang
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Junior Member Beiträge: 17 Registriert: 1.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.10.2005 um 02:17 |
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Nun hab' ich den Salat:
Ich muss am Samstag fuer drei Wochen verreisen.
D.h. ich muss mein Hefeweizen entweder 4 wochen lang gaeren lassen oder
schon nach 5 Tage mit Speise ansetzen und in Flaschen umfuellen.
Wie wirkt sich das eine oder andere aus?
Was ist grundsaetzlich zu bevorzugen:
Lange Gaerung oder lange Reifung im Fass?
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Antwort 12 |
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Gast
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erstellt am: 20.10.2005 um 16:19 |
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Hi Floripaolo,
Zitat: | oder schon nach 5 Tage
mit Speise ansetzen und in Flaschen
umfuellen. |
Das kommt darauf an, wie weit die
Gärung schon ist. Merkst du ja, ob es noch blubbert oder nicht. Wenn sich
nichts mehr tut, kannst du abfüllen. Sollte das Bier noch gären, dann
lieber nicht abfüllen, sondern erst dann, wenn du wieder zurück bist. Wenn
dein Gärbottich mit Gärrohr verschlossen ist, kannst du es ohne Probleme 3
Wochenalleine lassen.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 5.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.10.2005 um 20:48 |
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Zitat: | oder schon nach 5 Tage
mit Speise ansetzen und in Flaschen umfuellen.
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Das kommt darauf an, wie weit die Gärung schon
ist. |
Meine obergärigen Sude waren immer schon nach zwei bis drei Tagen vergoren.
Ich denke, nach fünf Tagen sollte die Hefe ihre Arbeit beendet haben und du
kannst abfüllen, wenn sich nichts mehr tut im Gärröhrchen.
Zitat: | mit Speise ansetzen und
in Flaschen umfuellen...
oder lange Reifung im Fass? |
Machst du die Nachgärung in Flaschen oder im Fass? Im Fass kann ohnehin
nichts passieren, wenn du spundest. Wenn du in Flaschen nachgärst, solltest
du vor dem Abfüllen spindeln. Aber wie gesagt, nach fünf Tagen dürfte alles
vergoren sein.
Gruß
Mel ____________________ I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
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Antwort 14 |
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