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Autor: Betreff: Probleme bei Starkbiergärung
Junior Member
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Beiträge: 22
Registriert: 30.7.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 16.10.2005 um 19:25  
Hallo zusammen,

von Wolfs "Projekt 28" inspiriert habe ich mir ein paar Gedanken im Bezug auf die Vergärung extraktreicher Würzen gemacht. Da ich mich selbst ebenfalls als Freund hochprozentiger Biere bezeichnen würde, interessiert mich natürlich die Arbeit an einem solchen Bier. Ich hab mir hierzu einmal folgende theoretischen Gedanken über ein Problem gemacht, dass eventuell bei der Vergärung solch starker Würzen besteht:

Also, je höher der Extraktgehalt einer Würze ist, desto höher ist der osmotische Druck, der auf die Hefezelle wirkt. Dieser osmotische Druck führt dazu, dass der Hefezelle Wasser entzogen wird. Diese geschwächte und dehydrierte Hefe soll jetzt ihre Arbeit tun. Keine besonders guten Voraussetzungen, wenn man bedenkt, dass diese Hefe, bedingt durch die hohe Stammwürze, auch noch mit einer hohen Alkoholmenge fertig werden muss. Wahrscheinlich sollte man gerade bei der Herstellung von Starkbieren der Hefe optimale Arbeitsbedingungen bieten. Aus diesem Grund wäre vielleicht Folgendes angedacht:

Da man den Extraktgehalt bei Bieren mit einer solch hohen Stammwürze (bspw. Tripel, o. ä.) ohnehin meistens nicht ausschließlich durch Malzzucker gewinnt, sondern einen Teil der Stammwürze durch die Zugabe von Haushaltszucker einstellt, sollte die Zugabe dieses Zuckers evtl. besser während der Hauptgärung in Form mehrerer Einzelgaben erfolgen. Auf diese Weise könnte man es vermeiden, die Hefezelle gleich zu Beginn der Gärung einem solch hohen osmotischen Druck auszusetzen, ihr auf diese Art das Wasser zu entziehen und sie so zu schwächen.

Da ich jedoch absoluter Laie auf diesem Gebiet bin, würde mich einmal interessieren, was die Braugemeinde dazu sagt.

Schöne Grüße

Frank
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Senior Member
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meistermelber
Beiträge: 450
Registriert: 5.12.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 16.10.2005 um 20:47  
Hallo Frank,

ein interessanter Gedankengang. Angenommen die Hefe verträgt den langsam steigenden Alkoholgehalt, warum dann den Zuckergehalt mit Haushaltszucker steigern? Man könnte durch Zugabe von Speise der Hefe zusätzliche Nahrung beschaffen. Dann würde der osmotische Druck nicht erhöht. Ich finde, das wäre einen Versuch wert.

Ich hab keine Ahnung, wieweit der osmotische Druck Einfluss nimmt auf die Arbeitskraft der Hefe. Entscheidend scheint mir jedoch zu sein, wie lange Hefe in ihren eigenen Exkrementen überleben kann, sprich im Alkohol. Oder anders ausgedrückt: Wie hoch ist die Alkoholresistenz der Hefe? Die Bierhefe scheint hier nicht der Ferrari unter den Hefen zu sein wie beispielsweise die Portweinhefe. Dafür sorgt sie jedoch für den typischen Biercharakter.

Versuch macht kluch. Vielleicht hat schon jemand eine Bierhefe bis an ihre Grenzen getrieben?

Gruß

Mel


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I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
Profil anzeigen Antwort 1
Junior Member
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Beiträge: 15
Registriert: 14.5.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 16.10.2005 um 21:30  
Gott zum Gruße,
ich stehe jetzt kurz vor meiner Gesellenprüfung zum Brauer und Mälzer und habe gelernt das man in so einem Fall Hefe geben sollte, die schon mal gegangen ist und sich somit mehr oder weniger an die Würze gewöhnt hat. Natürlich wäre es interessant die Zuckergabe zu teilen.
Ich hoffe bei gehts jetzt dann auch bald los mit der Hobbybrauerei.

Gruß milo
Profil anzeigen Antwort 2
Moderator
Posting Freak

Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 16.10.2005 um 23:00  
Hallo zusammen,

hohe Zuckerkonzentrationen im Ansatz führen zu einer schleppenden Angärung und schlechter Ausbeute. Interessante Informationen sind z.B. hier zu finden: http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/zucker.html
Die weitere Zugabe von Zucker während des Gärverlaufs entspricht der "Nachzuckermethode" ("Lösung 3" auf og. Seite).
Allerdings nutzt es wenig, einfach weitere Würze zuzugeben, da man damit den Alkoholgehalt ja nicht steigert, man verdünnt schließlich das entstehende Jungbier im gleichen Maße.
Denkbar wäre, eine Art "Aufzuckerung" mit eingedickter Würze (also "Extrakt") durchzuführen.
Man würde das vielleicht so machen, wie beim Aufzuckern eines Metansatz mit Honig, die gewünschte Extraktmenge in einer kleinen Menge Jungbier aus dem Ansatz auflösen und zugeben.

Alkoholtoleranz: ein Versuch mit Weizenbier-Trockenhefe zu einer Art Met (der leider furchtbar geschmeckt hat!), ergab eine Alkoholtoleranz von 15%, also nicht viel anders, als Weinhefen auch. Das ist bei anderen Bierhefen vermutlich anders...

Noch ein Wort zur Nachzuckerungsmethode: die Fruchtweinbereiter machen dies über einen tlw. sehr langen Zeitraum (mehrere Monate) und solange, bis praktisch keine Hefezelle mehr arbeitet. Das Resultat enthält natürlich keinerlei Kohlensäure mehr. Es wird ja bei dieser Form der Weinbereitung durch regelmäßiges Schwenken des Gärballons, dafür gesorgt, daß CO2 ausgetrieben wird. Ein so erzeugter "Gerstenwein" müßte also hernach aufcarbonisiert werden, um wieder ein Bier daraus zu machen! :)

Gruß, Uwe
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