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Autor: Betreff: Untergäriges Spunden - bei welcher Temperatur?
Moderator
Posting Freak

Berliner
Beiträge: 4024
Registriert: 7.4.2006
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red_folder.gif erstellt am: 18.11.2013 um 19:33  
Die meisten professionellen Spundapparate (Kellerfee, Picolino, Komet...) lassen einen maximalen Spundungsdruck von nicht mehr als 0,8 bar zu.
Geht man von einem typischen CO2-Gehalt eines Lagers von um die 5g/l aus, heißt das ja laut Spundungstabelle, dass die Temperatur dann nicht über 4°C liegen darf.
Ich habe auch in verschiedenen Brauereien gesehen, dass die Spunder am Lagertank hängen, der bei ~0°C steht.

Ich habe dagegen bisher immer bei Gärtemperatur gespundet, also um die 10°C. Bei tieferen Temperaturen hätte ich Angst, dass die Hefe nicht mehr arbeitet und sich kein Druck aufbaut.
Liegt das wirklich nur an unseren mengenmäßig unzureichenden oder zu wenig vitalen Hefen?
Wie haltet ihr das bei Pils & Co ?


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Gruß vom Berliner
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Beiträge: 78
Registriert: 12.9.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 18.11.2013 um 20:44  
Hallo,

ich spunde immer erst im Zuge der (Kalt)Reifung. Ich lasse zunächst das Bier normal nachgären. Wenn die Nachgärung zu Ende ist, kühle ich das Fass und setze dann erst (falls erforderlich) den Spundapparat ein und spunde langsam (nicht mehr als 0,1 Bar pro Tag) ab. Du muss aber, wenn du den gewünschten Druck erreicht hast, den Spundapparat noch ein paar Tage drauf lassen, da sich erst nach einigen Tagen ein Gleichgewicht einstellt.

Gruß
Monty
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Moderator
Posting Freak

Berliner
Beiträge: 4024
Registriert: 7.4.2006
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 19.11.2013 um 17:29  
Also Nachgärung bei Gärtemperatur und unter Druck, aber ohne Spunder?
Bei welchem Druck gehst Du denn dann in die Kühlung?


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Gruß vom Berliner
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Gambrinus zu Borbetomagus
Beiträge: 3085
Registriert: 2.6.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.11.2013 um 17:57  
Du kannst das machen wie du lustig bist. im Sommer spunde ich auch erst in der Kaltreifung, habe mir aber irgendwie im Kopf zurecht gelegt, dass es bei 0 Grad länger dauert als bei 6 :puzz:

Man sollte allerdings sicher sein, dass der ganze Sud auch schon durchgegoren ist, wenn man in kalt stellt. :o Gott was habe ich da schon Mist gebaut und grünes Diacetyl verseuchtes Bier gesoffen. Naja gut so schlimm hat es dann auch nicht geschmeckt.

Auf jeden Fall ist ein Spunder, der bis 0,8 geht und Barby u. Kühner in der Aufschrift hat 10 mal besser zu händeln als einen 3€ Spunder der bis 10 Bar geht. Ich will hier absolut niemanden auf die Füße treten, aber mit den anderen Dingern ist das eine Fummelei. So meine Erfahrung.

Da habe ich 90€ in die Hand genommen und beim Edeltank eingekauft.


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Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Senior Member
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Brewchief
Beiträge: 118
Registriert: 15.1.2012
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.11.2013 um 20:30  
Also ich habe einen 400l zkg und möchte auch darin lagern bevor ich komplett in Fässer umdrücke und die dann im Gewölbekeller reifen .
Ist es besser am Anfang mit wenig Druck zu vergären 0, 1bar und dann am Ende der Gärung bis auf 1 bar zu gehen?

Kühle stufenweise runter


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niemand hat gesagt das es einfach wird
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Member
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Beiträge: 78
Registriert: 12.9.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.11.2013 um 21:51  
@Berliner:

Ja genau, Nachgärung unter Druck. Ich verwende dazu ein Manometer für CC Kegs (kostet glaube ich so ca. 20,-- Euro) zur Drucküberwachung. Wenn der Druck einige Tage nicht mehr gestiegen ist, gehe ich in die Kaltreifung.

Gruß
Monty


[Editiert am 19.11.2013 um 21:51 von monty03]
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Holger-Pohl
Beiträge: 2920
Registriert: 1.3.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.11.2013 um 22:01  
Hallo Berliner,

die Spundung hängt doch sehr von der Hauptgärung und dem danach gegebenen Extrakt ab.

Ich persönlich - wenn ich es nicht vergeige wie beim letzten Mal - schlauche bei +/- 1,5 % über Endvergoren. Dann pumpe ich unter CO2 Atmosphäre alles vom offenen gärbottich in die KEG-Fässer, verschließe diese und stelle sie einfach in den Kühler bei +/- 4 bis 5 Grad.

NAch drei bis vier Wochen schließe ich die Kellerfee an (Anmerkung: Man kann bei Barby und Kühner die Kellerfee modifizieren lassen. Meine geht bis max. 4bar) Meistens zeigt dann diese Kellerfee auch gleich irgendwas zwischen 3 und 4 bar an. Desöfteren hatte ich auch schon ein "Begräbnis der Nadel" was bedeutet, dass sich die Nadel über 4 bar Richtung "0" bewegt hat. Da sieht man mal, was ein VOLL-Edelstahl KEG alles aushält. In jedem Fall wird zuerst aufgespundet und dann bis zum Ausschanktag abgespundet.

Bei mir regele ich etwa pro Tag 0,2 bar ab. Wenn ich also eine "Bombe" habe mit über 3 bar, dann dauert es eben am Ende noch mindestens eine Woche länger bis zum Anstich - das kann man dann aber steuern.

PS: Auch deine Kellerfee kann nicht nur Drücke bis 0,8 bar, sondern wenn dann wenigstens bis 1,6 bar laut Manometer. D.H. du hast nach oben schon noch Platz

Grüßele
Holger


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Gambrinus zu Borbetomagus
Beiträge: 3085
Registriert: 2.6.2012
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.11.2013 um 22:02  
@ Bierchief lese erst ein paar Tage von dir und da kommst du mit nem 4 hl Tank daher :)

Druck verändert ja die Verhältnisse für die Hefe etwas und sie wird langsamer arbeiten. Ich würde erst mal drucklos gären. Entweder du machst eine SVP und gehst ca. 1 Plato über dem EVG unter Druck, oder wie ich es mittlerweile mach,. Schlaucherdecke. Sobald der Schaum zusammen gefallen ist und deutlich das Jungbier zum vorschein kommt, gehts auf die Druckgärung, (jetzt benutze ich mal die Worte meines kroatischen Kumpels) bis nicht mehr geht. Dann ab in die Kaltreifung.


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Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Beiträge: 7
Registriert: 15.9.2013
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red_folder.gif erstellt am: 19.11.2013 um 23:21  
@ Gambrinus & Diacetyl

Habe bei meinem letzten Sud bei 0,6 ° P über Schnellvergärungsprobe geschlaucht, dann noch ca. 32 Stunden bei Gärtemperatur stehen lassen (ist vermutlich nicht ganz vergoren in dieser Zeit, die Geschwindigkeit war zuletzt bei ca. 0,3 °P pro Tag). Dann habe ich vor ein paar Tagen von Gewölbekeller in Kühlschrank umgelagert und langsam die Temperatur verringern wollen. Habe wohl die Empfindlichkeit der Kühlschrankregelung falsch eingeschätzt, denn nach 24 Stunden zeigte das Thermometer 0° C. So eine Art unbeabsichtigter "Cold Crash". Das Jungbier hatte beim Schlauchen keinen Fehlgeschmack. Muss ich mir Sorgen machen? Habe seither nicht probiert.
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