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Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Finale Vergärung durch Champagnerhefe? |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 4.2.2014 um 18:39 |
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In meinem speziellen Fall war es so, dass die Notti loslegte wie gewohnt,
dann aber frühzeitig die Arbeit niederlegte. Ich frag mich wieso? Wenn
irgendwas nicht gepasst hätte wäre sie zögerlicher an die Arbeit gegangen.
____________________ Gruss Uli
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Antwort 25 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 4.2.2014 um 18:48 |
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Zitat von uli74, am 4.2.2014 um
18:39 | In meinem speziellen Fall war es so,
dass die Notti loslegte wie gewohnt, dann aber frühzeitig die Arbeit
niederlegte. Ich frag mich wieso? Wenn irgendwas nicht gepasst hätte wäre
sie zögerlicher an die Arbeit gegangen. |
Wie gesagt, aus Nitrat entsteht erst während der Gärung Nitrit, das würde
insoweit passen als die Hefe erstmal normal loslegt, aber dann frühzeitig
aufhört. Eventuell hat sich auch der Nitratgehalt einer Zutat (Hopfen?)
geändert, so dass es zusammen mit dem Brauwasser gerade eben so zu viel
ist, um die Hefe die Gärung überstehen zu lassen? Graue Theorie, ich weiss
- aber ich musste halt im ersten Moment an den Nitratgehalt als mögliche
Ursache denken, es wäre einfach naheliegend...
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 26 |
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Newbie Beiträge: 6 Registriert: 16.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 5.2.2014 um 11:42 |
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Meine Starter hatten bisher nie mehr wie 150-200ml.
Bei OG Trockenhefen geht die Hefe nach 30-40 min Rehydrierung in der Regel
so ab dass der "Pudding" die vielfache Menge hat und dann deutlich
überschäumt (750ml Becher).
Bei UG Hefe natürlich verhaltener, daher auch die längere Standzeit von
einigen Stunden bis ca. 1/2 Tag für die Aktivierung. Ich hab hier meist
noch zusätzlich ein paar TL Zucker eingerührt, damit genug Futter für die
Zeit vorhanden ist. Auch hier war das Volumen vor einbringen in die Würze
mindestens das Dreifache. Die Menge der Hefezellen müsste dem Volumen nach
somit ordentlich mehr geworden sein. Und das war ja schliesslich Ziel und
Sinn der Sache.
Ich hielt es bislang daher einfach für nicht notwendig mind. 1L Starter auf
20-23L zu brauchen. Dass in meinem Fall die UG Hefe vor dem Anstellen
bereits die eigenen Ressourcen plus den Zucker längst verballert hatte und
schon wieder den Rückwärtsgang einlegt könnte aber tatsächlich möglich
sein.
Gegen zu geringe Anstellmengen spricht aber dass ich bei jedem Sud - auch
bei den jetzigen wo es stockt - innerhalb von 6-8h sehr deutliche
Gäraktivitäten und Kräusenbildung hatte. Das finde ich nicht zu langsam,
bei OG ist das Zeitfenster erwartungsgemäß, für eine UG Hefe ist das sogar
zügiges Loslegen meine ich. Subjektiv gesehen war also tatsächlich jedes
Mal eine ausreichende Menge an Hefe beim Anstellen in der Würze.
Durch das längere "inaktive" Stehen ist jetzt alles üppiger ( mind. 2- 3 cm
Bodensatz im 30L Behälter ) sedimentiert, der Anteil der Schwebehefe dürfte
inzwischen tatsächlich gering sein. Wenn ich denn Bodensatz rauskratzen
würde komm ich garantiert auf 600-700ml dicken Hefesatz.
Ein Plateau-Effekt scheint momentan treffend zu sein, aber ich würde
trotzdem eher darauf Wetten dass dieser Effekt nur eine phsyikalische
Folgeerscheinung einer vorher schon aus einem anderen Grund reduzierten
Hefeaktivität ist.
Brauwasser ist das selbe seit einem Jahr. Ich hab aber nie Nitratgehalte
und Schwankungen nachgemessen - hat ja bislang immer gepasst und keine
Probleme gemacht.
Und wie Uli schon sagte hätte die Hefe auch nicht losgelegt wie üblich wenn
von Anfang an etwas nicht gepasst hätte. So auch bei mir.
Ich warte jetzt nochmal bis Freitag was sich tut. Ein kurzes Schwenken und
Aufrühren des Sudes gestern Abend könnte ja bereits geholfen haben.
Grüße
carinios
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2014 um 12:36 |
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Zitat von carinios, am 5.2.2014 um
11:42 | Meine Starter hatten bisher nie mehr
wie 150-200ml.
Bei OG Trockenhefen geht die Hefe nach 30-40 min Rehydrierung in der Regel
so ab dass der "Pudding" die vielfache Menge hat und dann deutlich
überschäumt (750ml Becher).
Bei UG Hefe natürlich verhaltener, daher auch die längere Standzeit von
einigen Stunden bis ca. 1/2 Tag für die Aktivierung. Ich hab hier meist
noch zusätzlich ein paar TL Zucker eingerührt, damit genug Futter für die
Zeit vorhanden ist. Auch hier war das Volumen vor einbringen in die Würze
mindestens das Dreifache. Die Menge der Hefezellen müsste dem Volumen nach
somit ordentlich mehr geworden sein. Und das war ja schliesslich Ziel und
Sinn der Sache. |
Man darf das Aufquellen und eine Gärtätigkeit nicht mit Zellwachstum
gleichsetzen. Ich sehe das wie Uwe: In 150ml Würze sind weder genügend
Nährstoffe, noch lässt sich durch Schütteln genug Sauerstoff einbringen, um
den 100-150 Mrd. Hefezellen eine Möglichkeit zur Vermehrung zu geben.
Alleine das Gewicht der aufgequollenen Hefe dürfte das übersteigen, was in
der Würze an Extrakt gelöst ist. Wie soll sich die Hefe auf dieser
Grundlage verdreifachen?
Bedenkt man ferner, dass man in Würze (statt Leitungswasser) durch den
osmotischen Stress je nach Stamm bis zur Hälfte der Zellen killt, kann ich
an diesem Vorgehen nichts positives erkennen. Damit nährt man sich dann
bestenfalls wieder der Zellzahl einer intakten, korrekt rehydrierten
Packung an. Dass die Biere damit gelingen zeigt nur, wie überaus gärfreudig
diese Hefestämme sind.
Gruß,
Andy ____________________
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Antwort 28 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 5.2.2014 um 13:04 |
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Interessant dabei was die Ballingsche Formel (z.B. hier)
beschreibt:
" Laut der Balling-Formel entstehen aus 2,0665 g Extrakt bei der Gärung 1
g Alkohol, 0,11 g Hefe und 0,9565 g CO2".
In 150ml Würze von z.B. 12°P sind (grob, da Plato eigentlich
g Extrakt/kg Würze) 120g/l * 0,15l = 18g Extrakt -
sagen wir großzügig 20,665g.
Aus dieser Zuckermenge werden dann 1,1g Hefemasse nach obiger Formel.
...dabei geht es aber um Gärung, bei Belüftung wird die entstandene
Hefemenge (deutlich) größer sein.
Liege ich mit dieser Abschätzung völlig daneben?
Wie "schwer" werden 10g einfach ein glatter Wert Trockenhefe wenn
sie rehydratisiert ist?
Bzw. ganz einfach: wieviel Extrakt (von weiteren erforderlichen Substanzen
mal abgesehen) brauche ich, um die Hefemenge von 10g einfach ein
glatter Wert etwa zu "verdoppeln"?
Und mit Belüftung?
Bei einem Starter kann man unterscheiden zwischen einem zur Vermehrung der
Hefe, etwa bei einem Flaschensediment oder/und um größere Würzemengen
anzustellen.
Solche Starter betreibt man meistens "mehrstufig" mit ansteigender
Würzemenge und mit Belüftung - oder so wie ich mit Additiven, weil mir
Belüftung zu kompliziert ist.
Am einfachsten läßt man solche Starter ausgären (einfach weil die meiste
Hefe dabei sedimentiert), gießt die verbrauchte Würze ab und gibt etwas
mehr frische Würze.
Man kann die Hefe auch mit einem Teil Würze aktiveren, etwa beim Abkühlen
über Nacht und wenn die Hefe vermutlich nicht aktiv ist (bekannt träge
Trockenhefe oder ältere Erntehefe).
Diesen Starter würde man dann der abgekühlten Würze komplett zugeben, da er
nicht unbedingt ausgegoren sein wird und so noch viel Hefe in Schwebe
ist.
Eine Belüftung wäre bei so einer Planung schlecht, denn man würde die
oxidierte Flüssigkeit zur Würze geben, was man sicher nicht will.
Uwe
Edit: ich versuche mal, mir manche Sachen selbst zu beantworten.
Ich habe diesen sehr interessanten Artikel gefunden, der zwar über Weinhefe ist, aber
den Komplex Belüftung/Sterole/Hefenärsalz und komplexere Hefenahrung
beschreibt.
Wenn ich in obigem Artikel Abb1 betrachte, sehe ich an den blauen Kurven,
daß sich unbelüftete zu belüfteter Hefe im Wachstum um den Faktor etwa 6-7
unterscheiden.
Ich bin die gepünktelte blaue Kurve (anaerob) bis zum Wert 1 (rechts)
gegangen und habe dann bei der durchgehend blauen Kurve (aerob) wieder
rechts abgelesen.
Weiter interessant fand ich, daß eine etwa doppelte Menge an Trockenhefe
ohne Belüftung den Vergärgrad weniger steigert, als die einfache Menge mit
vorangegangener Belüftung.
Gegen Ende kommen die komplexen Hefenahrungen (auch im Vergleich zum
einfachen Hefenährsalz DAP), die Sterole mit einbringen.
Man erzielt mit diesen Additiven eine ähnlichen Effekt, wie Belüftung aber
nicht in demselben Maß.
Und das erklärt auch meine Beobachtung, daß eine so beimpfte Erntehefe mir
beim nächsten Einsatz "viel aktiver" vorkam. Es ist offenbar der
Überlebensfaktor "Sterol", der Hefezellen länger "durchhalten" läßt.
...ich sollte mir das Buch "Yeast" endlich mal durchlesen.
[Editiert am 5.2.2014 um 14:02 von Uwe12]
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Antwort 29 |
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2014 um 06:49 |
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Moin Braufreunde,
Uwe hatte gestern das hier in einem anderen Tröt verlinkt. Hier wird
empfohlen, die Würze (im Original geht es natürlich um Most) auch noch
während der Gärung mit Sauerstoff zu versorgen - hier wird eine möglichst
große Flüssigkeits-Oberfläche durch halbvolle Gärgefäße und ein Verzicht
auf Gärspünde empfohlen. Tests ergaben deutlich höher vergorene Moste durch
die Gegenwart von Sauerstoff.
Mich gruselt es ein wenig, wenn ich mir das so vorstelle - ein offenes
Gärfaß ist doch eine Einladung für jeden unerwünschten Gast. Reinen
Sauerstoff aus der Flasche ist mir zu teuer und unpraktikabel, bei
stockender Gärung von Zeit zu Zeit mit "steriler" Luft zu belüften wäre
vielleicht eine Möglichkeit. Was meint ihr dazu?
Gruß,
Bierwisch ____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 30 |
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Newbie Beiträge: 6 Registriert: 16.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 7.2.2014 um 12:06 |
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Zitat von Ladeberger, am 5.2.2014 um
12:36 | Zitat von carinios, am 5.2.2014 um
11:42 | Meine Starter hatten bisher nie mehr
wie 150-200ml.
Bei OG Trockenhefen geht die Hefe nach 30-40 min Rehydrierung in der Regel
so ab dass der "Pudding" die vielfache Menge hat und dann deutlich
überschäumt (750ml Becher).
Bei UG Hefe natürlich verhaltener, daher auch die längere Standzeit von
einigen Stunden bis ca. 1/2 Tag für die Aktivierung. Ich hab hier meist
noch zusätzlich ein paar TL Zucker eingerührt, damit genug Futter für die
Zeit vorhanden ist. Auch hier war das Volumen vor einbringen in die Würze
mindestens das Dreifache. Die Menge der Hefezellen müsste dem Volumen nach
somit ordentlich mehr geworden sein. Und das war ja schliesslich Ziel und
Sinn der Sache. |
Man darf das Aufquellen und eine Gärtätigkeit nicht mit Zellwachstum
gleichsetzen. Ich sehe das wie Uwe: In 150ml Würze sind weder genügend
Nährstoffe, noch lässt sich durch Schütteln genug Sauerstoff einbringen, um
den 100-150 Mrd. Hefezellen eine Möglichkeit zur Vermehrung zu geben.
Alleine das Gewicht der aufgequollenen Hefe dürfte das übersteigen, was in
der Würze an Extrakt gelöst ist. Wie soll sich die Hefe auf dieser
Grundlage verdreifachen?
Bedenkt man ferner, dass man in Würze (statt Leitungswasser) durch den
osmotischen Stress je nach Stamm bis zur Hälfte der Zellen killt, kann ich
an diesem Vorgehen nichts positives erkennen. Damit nährt man sich dann
bestenfalls wieder der Zellzahl einer intakten, korrekt rehydrierten
Packung an. Dass die Biere damit gelingen zeigt nur, wie überaus gärfreudig
diese Hefestämme sind.
Gruß,
Andy |
Hi,
ich habe mich noch nicht ausreichend "wissenschaftlich" mit
Hefekultivierung auseinandergesetzt, allenfalls angelesen bis dahin wo es
für mich ausreichend war.
Mit Sicherheit steige ich da bei Gelegenheit weiter und tiefer ein. Ich bin
auch dankbar wenn das hier so tiefgehend angegangen wird.
Praktischerweise geht man mit den Trockenhefen erst einmal analog
Herstellerempfehlungen um, zumindest habe ich das bislang so gemacht bis
ich die nötige Erfahrung und das Wissen habe es auch anders zu machen.
Dieser Beitrag ist einer auf dem Weg dahin :-)
Der Hersteller sagt, dass die Hefen sowohl in sterilem Wasser, als auch in
steriler Würze rehydriert werden können. Kein Problem.
Und er empfiehlt auch eine ausreichende Anstellmenge, da zuwenig eher
unvorteilhaft ist. Auch kein Problem.
Ziel ist es immer mit genügend vitalen Hefezellen anzustellen,
sodass eine rasche Angärung der Würze stattfindet.
Ich zitiere dazu mal aus einem Fermentis-Beipackzettel:
"Man rehydriert die Trockenhefe in Flüssighefe durch Einbringen der
benötigten Trockenhefemenge in das 10-fache an sterilem Wasser oder
Würze. Nach behutsamem Einrühren lässt man die Hefe 30 Minuten
quellen."
In so einem Päckchen sind 11,5g glaube ich, die 10-fache Menge Wasser
bedeutet demnach in dem Fall 115ml steriles Wasser oder Würze.
Ich geb hier in der Regel eher Würze hinzu und wie oben erwähnt meistens
sogar noch 1-2TL Zucker, damit die Hefezellen nicht nur rehydriert sind (
im Wasser ist ja nix zum futtern ) sondern auch gleich - zumindest nahm ich
das bislang an - MEHR werden. Mit 150ml lieg ich ja schon ca. 30% über der
empfohlenen Flüssigkeitsmenge was ja mit dem Zucker zusammen auch mehr
Nährstoffe mitbringt um ein Zellwachstum zumindest mal zu starten.
Das quillt ordentlich auf, das Volumen ist oft drei bis fünf Mal soviel wie
die anfängliche 150ml Suspension. Ob sich die Zahl der Hefezellen auch in
dem Maß erhöht hat wage ich selbst zu bezweifeln, aber ich habe den Prozess
zumindest subjektiv gesehen gut in Gang gebracht.
Alles nicht lehrbuchmässig und sicher kann man das zig fach besser machen.
Den Gedankengängen von Andy kann ich sehr gut folgen, die würden aber das
Herstellervorgehen komplett in Frage stellen.
Für eine Gärung bei 12-15 °C empfiehlt der Hersteller ausserdem 80-120 g/hl
Trockenhefe zu verwenden.
Jetzt mach ich aber nur "popelige" 23 Liter.
Rechnen wir dann einfach mal mit den Durchschnitt von 100g/hl bräuchte ich
etwa ein viertel der Menge = 25g, mach grob gesehen also zwei Päckchen
Trockenhefe mit je 11,5g.
Das wäre jetzt ein Grund warum das mit der Gärung ab einem gewissen Punkt
in meinem Sud momentan stoppt, da ich nur eines genommen habe.
Interessanterweise ist die Gärung trotz offensichtlichem underpitching zack
zack angesprungen um dann auf halber Strecke doch ins Koma zu fallen.
Übrigens wollte ich das Ergebnis meiner Aktion noch verraten: Umsetzen des
eingeschlafenen Sudes von 12°C auf 15-16°C und schwenken des Sudes zum
Aufwirbeln der Hefe hat tatsächlich geholfen. Bin inzwischen von 8°P auf
knapp unter 5°P angekommen.
Grüße
carinios
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Antwort 31 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 7.2.2014 um 13:25 |
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Zitat von carinios, am 7.2.2014 um
12:06 |
Das wäre jetzt ein Grund warum das mit der Gärung ab einem gewissen Punkt
in meinem Sud momentan stoppt, da ich nur eines genommen habe.
Interessanterweise ist die Gärung trotz offensichtlichem underpitching zack
zack angesprungen um dann auf halber Strecke doch ins Koma zu fallen.
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Wieso sollte eine Hefe vorzeitig mit Vergären stoppen wenn sie mal richtig
in Fahrt war? Ob die Vermehrung jetzt top war oder nicht sollte mit dem EVG
nicht viel zu tun haben, eigentlich dürfte das nur die Geschwindigkeit der
Gärung beeinflussen.
Oder befinde ich mich da auf dem Weg des Holzes?
[Editiert am 7.2.2014 um 13:25 von uli74]
____________________ Gruss Uli
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Antwort 32 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2014 um 13:58 |
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Es gibt für hängengebliebene Gärung natürlich viele und womöglich
bedeutendere Gründe.
Bis zu einem gewissen Grad ist eine geringere Pitching-Rate für den
Vergärungsgrad nämlich unerheblich bzw. durch Verjüngung der Kultur sogar
förderlich. Aber man darf nicht vergessen, dass Hefe ohne Sauerstoff im
oxidativem Stress ist, der die Zelle belastet. Ist für eine gewisse
Stammwürze zu wenig Hefe in Aktion, arbeitet sie sich sprichwörtlich zu
Tode. Genauso ist eine von Anfang an geschädigte Hefe (wie durch
Rehydrierung in Würze oder bei falscher Temperatur) schneller am Ende ihrer
Leistungsfähigkeit angelangt.
Gruß,
Andy
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Antwort 33 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 7.2.2014 um 14:12 |
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Beim Doemens Seminar wurde eine mögliche Gärstockung beim Einsatz frischer
Trockenhefe (also quasi die "nullte" Führung) nach dem Verbrauch des
Angärzuckers Glukose erwähnt.
...also beim Übergang Glukose auf Maltose.
Bei manchen Hefen kann es eine weitere Stockung geben beim Übergang von
Maltose auf Maltotriose.
Wenn dann auch schon viel Hefe sedimentiert ist, "schnarcht" die Gärung
halt so dahin.
Zu carinios' Beobachtung: die Zunahme des Volumens kommt einfach vom
Aufquellen der Hefemasse und auch von einer beginnenden
CO 2-Bildung.
Was ich so im Netz finden konnte "verdoppelt" sich die Hefezelle in etwa
90min.
Ich denke nicht, daß eine gerade gequollene Trockenhefezelle aber sofort an
"Vermehrung denkt".
Herr Zepf hat beim Seminar empfohlen wirklich nur warmes Leitungswasser zum
Rehydratisieren zu nehmen und keinen Zucker dazu zu geben.
...man findet bei manchen Trockenhefedatenblättern aber auch den Hinweis,
verdünnte Würze zu verwenden.
Durch die "Mästung" mit Reservekohlehydraten vor der Trocknung ist die
frisch erweckte Hefezelle bzgl. "Futter" recht gut versorgt.
Man findet aber den Hinweis, die Hefe (spätestens?) nach 30min anzustellen.
Dann mag der Vorrat also zur Neige gehen und neuer Brennstoff soll zur
Verfügung gestellt werden.
Dabei wird bei deutlichem Temperaturunterschied empfohlen, (kalte) Würze
portionsweise zur Hefesuspension zuzugeben. Das kann man dann sicher schon
als "Anstellen" werten.
Uwe
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Antwort 34 |
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Newbie Beiträge: 6 Registriert: 16.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 7.2.2014 um 14:24 |
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Nein, kein Holzweg!
Ich nehme jetzt einfach mal an, dass durch eine deutlich größere
Anstellmenge erst gar nicht der vorgefundene Zustand eingetreten wäre in
dem die Hefe zu stark sedimentiert und/oder einschläft. Sofern das der
tatsächliche Grund ist warum es stockte.
Da wäre von Anfang an gleich doppelt soviel aktive Hefe drin gewesen!
Die hätte auch gleich mehr Würze vom Start weg verarbeitet.
Anteilig wäre die aktive Schwebehefe im Sud dadurch wohl noch höher gewesen
als das Koma sich anbahnte.
Und das hätten die noch die fehlenden °P bis zum Ziel-EVG vor dem
endgültigen Erliegen der gesamten Hefe sein können.
--> Zwar umgefallen im Ziel, aber Aufgabe dennoch zu 100% erfüllt. So in
etwa.
Was ich zur Lösung gemacht habe ist ja nur die Temperatur anzuheben und für
Wirbel zu sorgen um vorhandene Hefe neu zu verteilen.
Hätte ich von Anfang an mehr drin gehabt wäre das wahrscheinlich erst gar
nicht nötig gewesen.
Allerdings war ich der Meinung eine Gärung die bei ca. 20°C eine Tag so
richtig in Schwung kommt wird Hefe in ausreichender Menge für die restliche
Gärung bei 12-15°C erzeugen.
Ist aber jetzt alles reine Theorie, ohne fundierte oder fachlich
ausreichende Begründung!
Gruß
carinios
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Antwort 35 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 7.2.2014 um 17:25 |
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Rehydrieren einer Hefemenge, die zum Anstellen von >20L Bier ausreichen
soll, in 150ml Würze?
Die Hefe ist in (angenommen) 10 Tagen weitestgehend fertig mit 20 L,
vergärt also (angenommen) den Zucker von 2 Litern Würze pro Tag.
Wenn du jetzt 150ml Würze nimmst, reicht das der Hefe für maximal ca 2
Stunden, wobei sie aufgrund Nährstoffverknappung und Sauerstoffmangel schon
lang vorher die Vermehrung/Zellteilung einstellt.
Nimmst du zu wenig Hefe zum Anstellen und die Hauptgärung dauert 20 Tage
(statt 10 Tage), dann bedeutet das, dass die gleiche Hefemenge in 150ml
"Starter" erst nach 4 Stunden anstatt 2 Stunden hungrig wird...
Probiers doch einfach mal mit einem richtigen Starter beim nächsten Mal:
zwei Tage vorher die Hefe in Wasser(!) rehydrieren, mit etwas 10°P Würze
über zwei Tage anfüttern (erst 700ml, dann 1400ml) und dann am Brautag
morgens kühlstellen und ein paar Stunden vor dem Anstellen den Überstand
abgießen und die Hefe langsam auf Anstelltemperatur der Würze kommen
lassen.
Oder kauf dir einfach ein Pack Trockenhefe mehr, tuts auch.
Grüße
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 36 |
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Newbie Beiträge: 6 Registriert: 16.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 7.2.2014 um 19:35 |
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Genau das werde ich machen!
(Ich hatte übrigens genügend Päckchen da, aber die nötige qualitative
Aufbereitung eines "guten" Starters wohl unterschätzt)
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Antwort 37 |
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Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Finale Vergärung durch Champagnerhefe? |
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