Tag zusammen,
habe grad ein Imperial Russian Stout von Emelisse - einer mir bisher
unbekannten niederländischen Brauerei (http://www.emelisse.nl/bieren) - im
Glas. 11% Alkohol, 75 EBU und 110 EBC laut Etikett, dazu peated (also
getorftes) Malz und in Bowmore Whisky Fässern fassgelagert.
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Beim Einschenken bildet sich so gut wie gar kein Schaum und die paar weißen
Flöckchen verschwinden sofort wieder, ein schwarzes, öliges Bier bleibt
zurück.
Der erste Geruchseindruck (beim Mitverkoster und mir): Olivenöl. Sehr
intensiv sogar. Dazu verhaltene Röstaromen und sonst relativ wenig (war
noch zu kalt zu dem Zeitpunkt)
Dann der erste Schluck:
Was ist das denn?
Übelst bitter, undefinierbar, krass.
Nach längerer Wartezeit und höherer Temperatur kommt immer krasser der
Whiskygeschmack durch, richtig heftig. Trotz der "nur" 11% Alkohol schmeckt
das durch die Bitterkeit fast wie echter Whisky. Sehr geiler Einsatz von
getorftem Malz (und vmtl. das Barrel Aging)
Nun kriegt auch die Nase mehr zu riechen: typische Rauchbieraromen mischen
sich mit dem Torf, dazu eine schöne Röstaromatik die ein solides Stout
ausmachen. Im Geschmack wirds nun auch etwas süßer und es haut einem eine
richtige Whisky Breitseite entgegen.
Fazit: eins der heftigsten Biererlebnisse meiner letzten (sehr intensiven)
Verkosterzeit und eins der krassesten überhaupt. Das sind diese Biere, die
den Horizont nochmal auf ein komplett anderes Niveau heben/schießen. Habe
mich zuletzt durch die traditionellen Belgier durchgekostet und hatte den
Dubbel und Tripel Einheitsbrei schon etwas satt (supergute Biere, keine
Frage - jedoch nix derartig außergewöhnliches).
Bin nun voller Tatendrang, mir endlich mal peated malt zu bestellen und was
damit zu basteln.
Cheers, ich widme mich den letzten Schlücken.