Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 14.1.2003 Status: Offline
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erstellt am: 20.8.2003 um 16:37 |
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Hallo Hobbybrauer !
Hat jemand Erfahrung mit wildwachsenden Hopfen?
In der Feldmark in einigen Hecken, wächst bei uns sehr viel Hopfen.
Es sind allerdings nur wenige Weibliche Pflanzen mit Doldenblüten.
Ich möchte versuchen damit zu brauen, weiß aber nicht welche bittere bzw
welchen a-Säure-Gehalt ich erwarten kann.
Vieleicht giebt es Spezies, die wissen wo es lang geht?
Viele Grüße und gut Sud
Gerd
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Member Beiträge: 61 Registriert: 11.8.2003 Status: Offline
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erstellt am: 21.8.2003 um 13:17 |
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Ja, dass ist ganz interessant. Ich wurde sagen das wenn die Hopfen eine
gute Geschmack und Aroma haben, benutz die. Vielleicht kannst du die
"bitterness" mit anderen Hopfen vergleichen.
Viel Glück!
Steven
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Antwort 1 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 14.1.2003 Status: Offline
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erstellt am: 23.8.2003 um 12:57 |
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Hallo Leute!
Heute habe ich die erste Ernte Eingefahren, ich muß sagen, die Doldenblüten
sehen jetzt hervorragend aus. Es ist zwar ganz schön mühselig, die Blüten
zu zupfen, macht aber spass und man hat ja sonst auch nichts zu tun.
Ich habe die Dolden auf dem Dachboden zum trocknen ausgebreitet, danach
werde ich sie in Gefriertüten portionieren und kühl lagern oder
einfrieren.
Bin schon gespannt wie der erste Sud mit dem wildem Zeug schmeckt!
Bis dann- Gerd
PS: Schaut euch doch auch mal auf dem Lande um, der Hopfen bietet zur Zeit
einen tollen Anblick!
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Antwort 2 |
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Junior Member Beiträge: 13 Registriert: 12.3.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2004 um 18:06 |
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Hallo Gerd,
Dein letzter Eintrag liegt nun ca. ein halbes Jahr zurück.
Mich interressiert die Frage auch, da auch in meiner Gegend jede Menge
Hopfen zu finden ist.
Erzähl doch 'mal von Deinen Erfahrungen
[Editiert am 28/3/2004 von loepy]
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 14.1.2003 Status: Offline
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erstellt am: 3.4.2004 um 08:00 |
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Hallo Loepy , Hallo Braufreunde!
Danke für deine Interesse.
Ich habe im letztem Jahr eine ganze Menge wilden Hopfen gepflückt, den ich
dann getrocknet und mit einer eigens dafür gebauten Vorrichtung unter einer
großen Werkstattpresse zu Portionen gepresst habe. Anschließend habe ich
den Hopfen dann eingefroren.
Ich hab auch schon einige male damit gebraut, die Ergebnisse waren
unterschiedlich.
Anfangs habe ich einem Alpfasäure Gehalt von 4 % für die Hofenberechnung
angenommen, was aber wohl viel zu niedrig war. So wurde mein erstes
Wild-Hopfen-Pils dann auch ziemlich herbe bis Bitter, hatte aber nach
längerer Reifezeit (8-10 wo) einen durchaus interessanten geschmack. Bei
anderen Braugängen habe ich dann nicht nur Wildhopfen verwendet, sondern
auch mehrere andere Hopfensorten.
Die Biere sich durchaus trinkbar geworden, ich hatte aber immer den
Eindruck, einen leicht überbitterten touch herauszuschmecken, der im
abtrunk aber auch schnell wieder abklang.
Ich habe dann mal einen aktiven Braumeister mein Bier verkosten lassen, der
keinen vergrähmten Eindruck danach machte und meinte, schmeckt nicht
schlecht.
Erst danach habe ich ihn kredenzt, das ich wilden Hopfen verwendet habe.
Darauf hin sagte er,das wilder Hopfen nicht so gut geeignet ist und von den
Brauern nicht so gerne genommen wird, wegen der zu vielen Gärbstoffe, die
mit ins Bier gelangen.
Alles in allem denke ich, der Hopfen ist schon verwendbar, erfordert aber
viel Fingerspitzengefühl und auch wohl ein bischen Glück.
Ich werde es jedenfalls mal weiter versuchen. Durch die ganze Aktion habe
ich auch viel dazugelernt und weiß jetzt, was es für eine Arbeit macht, bis
man ein kilo getrockneten Hopfen zusammen hat.
Eigentlich kann ich jedem empfehlen, es auch mal zu versuchen, macht auch
durchaus Spaß.
Also Leute dann viel Glück und gut Sud !
Gerd
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 119 Registriert: 26.5.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.9.2005 um 14:34 |
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Hallo Gemeinde,
Hab heute wilden Hopfen an einer Kirche im Nachbarort entdeckt und mir 1
Kilo gerupft. War überrascht von dem intensiven Geruch! Will den Hopfen,
nachdem ich ihn trockne bei meinem nächsten Sud einsetzen. Meine Frage: Ist
der Anteil der Gärbstoffe viel höher als bei gezüchteten Hopfen und wie
wirkt sich das auf die Bitterkeit des Bieres aus? Gerd meint, seine Biere
waren immer ziemlich herb. Zugabe: Wie bei den Pellets angegeben(
Kochanfang und z.B. 10 min bei Kochende - je nach Rezept und Sorte). Also
lohnt sich solch ein Experiment und wer hat sonst noch Erfahrungen damit
gemacht?
Gruß Otto
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 4.9.2005 um 13:39 |
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Hallo Otto,
ich habe schon öfters mit wildem Hopfen gebraut und immer gute Erfahrungen
damit gemacht. Allerdings habe ich, um das Risiko wegen des unbekannten
Alphasäuregehalts zu minimieren, jedesmal zur Hälfte gekauften Hopfen
dazugenommen. Dadurch kann es einfach nicht voll daneben gehen. Ich denke
aber auch mein selbstgepflückter Hopfen lag mit seinem Alphasäuregehalt in
einem günstigen Bereich von geschätzt 6 - 7 %. Als Aromahopfen habe ich oft
nur Wilden verwendet. In den nächsten Tagen werde ich jedenfalls wieder
losziehen und mir einen Teil meines Bedarfs fürs kommende Jahr pflücken.
Gruß
Heinrich
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 239 Registriert: 9.8.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.9.2005 um 10:02 |
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liebe leute;
danke gerd für das topic
habe auch in der nähe einige wilde hopfenstauden die so schöne dolden haben
das ein brauer da nicht vorbeigehen kann, mit viel handarbeit hab ich auch
so ein kilo geerntet und trockne es gerade.
im gegensatz zu heinrich würde ich meinen das bei unbek. alphe-säure doch
eine aromahopfung mit bekanntem hopfen vernünftiger ist, und eine zugabe
des "wilden" am kochanfang die geschmacksstabilere variante ist. was meint
ihr?
lg
hermes
[Editiert am 26/9/2005 von hermes] ____________________ Die beste Möglichkeit, Träume zu verwirklichen, ist aufzuwachen.
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Antwort 7 |
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