Newbie Beiträge: 8 Registriert: 10.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2005 um 21:46 |
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Hi,
also ich will nun auch mein eigenes bier herstellen. Bin der blutigste
anfänger und wenn ich mir die anleitungen so durchlese versteh ich nur
bahnhof.
Was zb genau die würze ist und was man noch alles beachten musst zb den
Nachguss und so.
Könnte jemand vllt ne Anleitung für ganz dumme wie mich machen oda einfach
die fachbegriffe erklären?
Wär wirklich sehr nett...
mfg togu
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2005 um 22:54 |
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So, also fang ma mal bei Null an:
Man nehme Malz (=gekeimtes Getreide) und rühre mit Wasser (bei vorgegebener
Temperatur) die sog. Maische (=Wasser+Malz) an. Diese Maische muss
verschiedene Rasten "erleben", die Zugehörige Zeit und Temperatur findest
du in den gängigen Brauanleitungen.
Jetzt kommen wir zum abläutern, dem Tennvorgang von Malz und dem flüssigen
Bestandteil der Maische. Dieser flüssige, von Feststoffen getrennte, Anteil
heißt jetzt Würze, der Feste Rückstand heißt Treber. Dabei kommen jetzt
auch dei nachgüsse ins Spiel. Mit Wasser der Temperatur, die deine Maische
zuletzt hatte, werden noch die letzten Löslichen Bestandteile aus dem
Treber herausgelöst, und fließen ebenfalls zur Würze dazu. Diese wird
zusammen mit Hopfen gekocht, abgekühlt und mit Hefe zur Gärung angestellt.
Das war jetzt der schnelldurchgang - mit einzelheiten hab ich dich vorerst
verschont. Wenn noch was unklar ist, dann Frag einfach weiter - dafür sind
wir ja da.
Andererseits würde ich Dir raten, dir ein einschlägiges Buch zuzulegen, ich
selber hab z.B. angefangen mit einem Buch von Wolfgang Vogel. Oder hier auf
der Startseite des Forums werden links unten auch oft Bücher
empfolen...einfach mal stöbern!
PS.: Ach so, wenn du mit einem Bierkit braust, ist die Würze das, wenn du
das Extrakt mit Wasser nach anleitung verdünnt hast. Danach geht's im
prinzip weiter wie gehabt!
[Editiert am 10/11/2005 von Jakobus]
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 804 Registriert: 25.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.11.2005 um 08:15 |
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hi,
@Jakobus: schöne Anleitung und Erklärung!
@Togu:
vielleicht hilft dir auch Howto-Brew, das ist ein sehr gutes Buch und ausserdem
kostenlos online lesbar - allerdings auf Englisch.
Ansonsten guck mal auf den Homepages der member hier im board, da haben
auch viele eine Erklärung der Vorgänge und Rezepte usw.
Eigentlich ist das Bierbrauen ziemlich einfach - zumindest die Grundlagen -
und damit kann man schon gute Biere brauen.
Der große Aufwand den viele betreiben ist vielleicht gar nicht immer nötig:
mein erstes Bier, das ich nach dem Maischeverfahren im Einkocher gebraut
hab, war bisher mein bestes und bleibt von mir seit dato unerreichbar - so
sehr ich mich auch anstrenge, ich bekomme es nicht mehr so gut hin. ____________________ Das ist eine Signatur.
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Antwort 2 |
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Newbie Beiträge: 8 Registriert: 10.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.11.2005 um 17:02 |
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Ist das bei den nachgüssen dann so das ich den treber wieder in den topf
gebe und neu mit waser aufkoche ? Oder einfach heißes wasser über den
filter das das wasser nochmal alles auschwengt?
danke maö für die obrige erklärung macht einiges klar aber könnte mir
jemand noch den unterschied zwischen maische und extrakt näherbringen.
togu
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 804 Registriert: 25.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.11.2005 um 19:06 |
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hi,
Beim Extraktbrauen wird der fertige Sirup aus der Dose in das Gärgefäß
gekippt und mit Wasser aufgefüllt.
Maischen ist das richtige Brauen, mit Hopfen, Malz, ...
Bei den Nachgüssen lässt man normalerweise die Treber im Läuterbottich und
gibt Wasser mit einer Temperatur von 78°C darüber, bis die Treber genügend
ausgelaugt sind. Man kann aber auch die Treber mit dem Nachgusswasser
zusammen erwärmen - bei manchen hier wird direkt aus der Sudpfanne
geläutert, da geht das oft nicht anders.
____________________ Das ist eine Signatur.
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Antwort 4 |
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Newbie Beiträge: 8 Registriert: 10.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.11.2005 um 20:42 |
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und beim abfüllen:
kann ich da auch so 5 l party fäßer wie sies mit "richtigem" bier zu kaufen
gibt leer machn un dann halt mit meinem bier füllen?
und muss das dann luftdicht sein (auch bei flaschen) oda muss noch gas
entweichen?
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Antwort 5 |
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Newbie Beiträge: 8 Registriert: 10.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.11.2005 um 20:43 |
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was ich vergass die sind ja dann aus alu oder halt metall
is das schelcht ?
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.11.2005 um 21:42 |
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Also, ein gebrauchtes Partyfass (also eines von der Brauerei XY, das du
leergetrunken hast) wiederzubefüllen, würd ich Dir nciht empfehlen. Nicht
weil's überhaupt nicht möglich ist ("Geht nicht gibt's nicht), sondern
weil's mit neuen, extra für den Zweck gemachten Fässern besser geht. Kosten
nicht die Welt, 4 Stück mit zubehär glaub ich 10-20€ oder so.
Also, ich hab mir am Anfang einen Träger Bier in Bügelverschlussflaschen
geklauft, und mir nen lustigen Abend gemacht... und dann in die BVs abgefüllt. Find ich persönlich
jetzt einfacher für'n Anfang.
Deine Sorge wegen Metall ist unbegründet, denn die Fässer (Dosen...) sind
innen mit Kunststoff beschichtet. Und "große" Fässer (die heißen übrigens
"Kegs" gibt's in 20, 30, 50 Liter-Ausführung - braucht man aber viel
Zubehör) sind einfach aus einem Lebensmittelechten Stahl gefertigt.
Noch zur Dichtigkeit der Gebinde: Sollten schon möglichst Dicht sein, denn
du willst ja nicht, daß dir die Kohlensäure abhaut. Allerdings musst du
aufpassen, daß nicht zuviel CO2 in den Gebinden entsteht (Bombagen!). Das
erreichst du, indem zu z.B. "grün schlauchst", "Speiße" oder auch etwas
Zucker zugibst. Am besten Du suchst mal anch den BEgriffen hier im Forum,
wurde schon viel darüber gesagt!
[Editiert am 11/11/2005 von Jakobus]
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Antwort 7 |
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Newbie Beiträge: 8 Registriert: 10.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2005 um 14:08 |
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Heute will ich meinen ersten versuch wagen
und hab noch ein paar fragen zum rezept:
(also die rezepte hab ich von dieser seite)
zum gären muss ich doch hefe rein tun woher weiß ich wie viel weil das ist
nie angegeben, und was muss ich noch reintun wo nicht im rezeptangegeben
ist.
Hier wär das rezept
hefeweizen
Hefe: obergärig
Stammwürze: 12,2 %
Hopfenbittere: 18 EBU
Bierfarbe: 9 EBC
Alkohol: 5,0 Vol.-%
Abfüllzeitpunkt: 3,5 %
Schüttung: 1900 g Wiener Malz
2700 g Weizenmalz hell
3-stufiges Infusionsmaischverfahren: Einmaischen: bei 35 °C
1 Rast: 30 Minuten bei 50 °C
2 Rast: 70 Minuten bei 66 °C
3 Rast: 10 Minuten bei 73 °C
Abmaischen bei 76 °C
Kochzeit: 90 Minuten
Bitterung: 25 g Aromahopfen (7,5 %)
in einer Zugabe 10 Minuten nach Kochbeginn
und wann muss ich die hefe reintun
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Antwort 8 |
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Gast
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erstellt am: 12.11.2005 um 14:31 |
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Hallo Togu,
was fehlt sind die Wasserangaben. Zum Einmaischen nimmst du 15 Liter Wasser
mit 37°C (kühlt sich dann bei Zugabe des Malzes noch ab), für die Nachgüsse
ca. 16 Liter mit 78°C.
Zur Hefegabe: Dazu müsste ich erst mal wissen, was für eine Hefe du nehmen
willst, ob Trocken- oder Flüssighefe. Am besten wärs natürlich, wenn du dir
von einer Brauerei Flüssighefe besorgen könntest. Da brauchst du ca. 150 ml
(kannst dir natürlich auch mehr geben lassen) für 20 Liter Weizenbier.
Willst du Trockenhefe nehmen, dann rührst du den Inhalt des Tütchens in
etwas Würze (20-24°C) ein, damit sich die Hefe vermehren kann.
Oder du kaufst dir eine Flüssighefe für Weizenbier von Wyeast oder
WhiteLabs. Diese rührst du ebenfalls zur Vermehrung in etwas Würze ein.
Du gibst die Hefe dann zu, wenn die Würze nach dem Kochen auf 20-24°C
abgekühlt ist.
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2005 um 14:43 |
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Nur so zur Info, man sagt, 0,5-1% der Würzemenge dickbreiige Hefe (die aus
der Brauerei) zugeben. damit kommst du auf 100-200ml, so wie Wolf schon
sagte.
Jetzt erhebt sich die Frage, woher jemand, der noch vor seinem ersten Sud
steht, schon Würze hernehmen soll. Die Malz"bier"getränke (Ich weiß, daß es
darf nicht Bier heißen! - Ist es übrigens Schleichwerbung wenn ich hier zur
verdeutlichung stellvertretend das "Karamalz" erwähne?) sind eigentlich
nichts anderes als "Würze" allerdings meist mit zugaben von Saccharose bzw.
Invertzucker.
Zur Not tut's aber auch Apfelsaft.
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 12.11.2005 um 14:57 |
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Zitat: | Jetzt erhebt sich die
Frage, woher jemand, der noch vor seinem ersten Sud steht, schon Würze
hernehmen soll. |
Das stimmt natürlich. In dem Fall würde ich entweder Malzbier (welche Marke
ist ja egal) oder diesen Zuckerrübensirup in Wasser aufgelöst nehmen.
Grüße
Wolfgang
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Newbie Beiträge: 8 Registriert: 10.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2005 um 19:39 |
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dann hätte ich noch ne frage was bedeutet die bei Stammwürze angegebene
prozentzahl?
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Antwort 12 |
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Gast
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erstellt am: 12.11.2005 um 20:10 |
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Zitat: | dann hätte ich noch ne
frage was bedeutet die bei Stammwürze angegebene
prozentzahl? |
Die gibt an, wieviel Extrakt in der Würze vor der Gärung vorhanden ist. 12%
heißt also, dass in einem Liter Würze 120 g Extrakt enthalten sind.
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2005 um 20:49 |
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Und der "Extrakt" ist in diesem Fall laut definition "Der Anteil gelöster
Stoffe in Gewichtshundertteilen bezogen auf die Gesamtmasse der Lösung".
Will heißen, 100g einer Würze mit dem Extraktgehalt von z.B. 12% enthält
12g gelöste Stoffe (Zucker etc.) und 88g Wasser.
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Antwort 14 |
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