Moin,
nachdem ich diesem Forum schon seit ca 6 Monaten still folge und nach
Meinung meiner Frau schon hier drin lebe ist es ander Zeit für eine
Vorstellung:
Ich bin Exilostfriese, den es vor kurzem nach Norwegen verschlagen hat. Zum
Ende meiner Schulzeit hatte mich der Brauvirus schon einmal befallen,
damals hatte ich ersthaft in Erwägung gezogen Brauwesen zu studieren. Ich
habe dann in der Jever Brauerei ein 6-wöchiges Praktikum absolviert, was
mir dankenswerterweise bewusst gemacht hat, dass Bierbrauromantik und Beruf
doch unterschiedliche Dinge sind und habe ich mich für einen anderen Beruf
entschieden. Meine damaligen Hausbrauversuche waren aber alle ganz gut,
habe es dann aber irgendwann wieder fallen gelassen.
Nun, da ich in Norwegen bin, dachte ich es sei an der Zeit die alte
Leidenschaft wieder aufleben zu lassen - und das nicht nur wegen des
Kostenfaktors.
Nach einer "Anlesephase" hier im Forum ging es im Oktober los. Ein
Schwarzbier sollte es werden. 1. Brauversuch nach 17 Jahren und dann gleich
untergärig mit Dekoktion... A recipe for desaster..
Mein Equipment:
ca. 23L Einmachtopf und Thermometer (waren noch vorhanden) + 2kW Induplatte
23l Oscartonne mit Panzerschlauch & Hahn zum Läutern
25l Gäreimer
Weitere Rezeptdetails spare ich mir jetzt mal, da ich vom ursprünglichen
Rezept "spontan" abgewichen bin und den MüMa Anteil auf 40% erhöht habe
und
durch falsches Abschreiben der Dekoktionsstufen nie auf die angepeilten
Temperaturen gekommen bin. Am Ende wurde es ca 17l sehr dunkles Bier mit
ca. 15,5°P Stammwürze.
Mit 34/70 angestellt und auf der geschützten Dachterrasse bei
durchschnittlich 12°C 2 Wochen in der HG gehabt.
Danach auf Flaschen gezogen und mit Zucker versetzt (Pi*Daumen), nach 1 Tag
Panik bekommen weil sich kein Druck aufbaute und als Reaktion noch mehr
Zucker reingehauen
.... nun ja... Am Ende hatte ich sowas wie
einen Winterbock schätze ich. Vom Schwarzbier weit entfernt.
Allerdings: Schon beim Schlauchen der Würze in den Gäreimer habe ich
gemerkt, dass die angeblich Lebensmittelechten PVC Schläuche nicht geeignet
sind. Habe dann hinterher mitbekommen, dass die nur bis 60°C zu nehmen
sind.
Dementsprechend habe ich das Bier nicht zum Konsum genommen, sonder nur als
Beobachtungssud eingestuft um erstmal wieder Erfahrungen zu sammeln.
Mittlerweile ist der Schlauch gegen Silikon ausgetauscht.
Kurz: der wertvollste Tip, den ich hier herausgelesen habe ist Geduld zu
haben. Also habe ich gewartet und regelmäßig verkostet und war erstaunt wie
das Bier bis Weichnachten immer besser wurde. Schade, dass es
weichmacherverseucht war..
Ein weiters Experiment in der Zwischenzeit: Hopfen bewusst oxydieren zu
lassen; ich wollte mal wissen der berühmte Schweissfuss riecht.
2. Sud ist das Wormatia Ale mit Mt. Hood und S-04 (habe leider keine Notti
auftreiben können) vergoren, welches seit 2 Wochen reift und schon viel
Freude macht. Beim nächsten Mal würde ich aber wohl eher den Hopfen nach
Rezept nehmen... aber vor Weihnachten gabs nicht viel bei HUM..
3. Sud in Planung: ein K(ØL)sch / Wiess mit Aurora oder doch einen Maibock?
Mal sehen.. ich muss erstmal Flaschenkapazität frei bekommen. Davon wirds
dann auch ein paar Bilder geben.
Grüße, JI