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Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Lob / 1. Sud / Frage: Lagerung wann? |
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Senior Member Beiträge: 122 Registriert: 28.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.2.2014 um 19:14 |
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Hallo liebe Braugemeinde,
ich bin noch neu hier – auch wenn ich seit einem halben Jahr sehr viel
mitlese.
Als erstes möchte ich ein großes Lob an dieses Forum und an alle aktiven
Mitglieder loswerden. Auch wenn sich die alteingesessen Geeks - die mit 1
– 9k an Beiträgen – manchmal nicht einer Meinung sind, bringen mir trotzdem
als Anfänger auch die strittigen Diskussionen etwas. Denn ich sehe, dass es
immer mehrere Wege gibt und letztlich immer Bier dabei herauskommt. Ich
lese das jedenfalls immer sehr interessiert. Weiter so!
Jetzt zu meinem Sud und meiner Frage:
Am 25.01.14 hatte ich meinen ersten Sud gestartet. Lief auch alles prima –
dank der vielen Tipps aus dem Forum, sowie eines Freundes, der auch
Hobbybrauer ist sowie der Lektüre von Kling und Hanghofer.
Nur eines war merkwürdig – die hohe Extraktausbeute. Hatte ein eher
hopfiges Kölschrezept hier aus dem Forum gefunden, welches auch bei
MalzundMehr noch einmal aktualisiert („verbessert“) eingestellt worden
war.
Nach dem Hopfenseien war die Stammwürze immer noch viel höher als
eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Also habe ich mit Brauwasser verdünnt
– und das ordentlich.
Danach habe ich die Spindel erst einmal richtig studiert und musste
feststellen: Mist, ich habe versehentlich einen Läuterspindel gekauft, die
auf 75 Grad C kalibriert ist. Ich dachte bis dahin immer alle Spindeln
seien auf 20 Grad C kalibriert.
Tja, so hatte ich auf einmal eine Anstellwürze mit nur noch 7,3 Grad P. Da
ich aber den Sud nicht wegwerfen wollte, habe ich es auf ein Experiment
ankommen lassen. Die S04 war dann auch nach 7 Stunden angekommen. Nach ein
paar Tagen stockte die Gärung bei 4 Grad P etwas, konnte sie aber wieder
durch Umrühren anschieben. Nachdem sich über zwei Tage bei 2,7 P nichts
mehr tat, habe ich auf Flaschen umgefüllt und die Flaschen mit Zucker
befüllt, da ich keinen zweiten Braupott zum Umdrücken hatte. Ich habe die
Karbonisierung etwas höher angesetzt (6g CO2/l), um das Bier doch etwas
spritziger zu machen. Ein paar Flaschen hatte ich mit vorher sterilisiertem
Apfelsaft (Zuckeranteil entsprechend berechnet) als kleines Mini-Experiment
in die Flasche gegeben.
Soweit so gut. Jetzt liegt alles seit einer Woche in der Flasche und die
Wöchnerin schmeckt sogar schon – noch eine leichte Schwefelnote, dürfte
aber vergehen. Besonders erstaunlich schmeckt die Apfelsaft-Variante
(Foto). Da lohnt es sich weiter zu forschen ;-)
NUN MEINE FRAGE:
Über die Karbonisierung habe ich hier natürlich schon viel gelesen. Mein
Manometer zeigt nach einer Woche einen Druck von 1,8 bar (Foto). Wie soll
ich jetzt weiterverfahren? Wann lagert Ihr das Bier bei niedrigen Temp ein?
Soll ich lieber noch warten, bis der Druck auf ca. 2,4 (der berechnete Wert
bei 6g CO2/L) steigt und dann einlagern?
Einige hier lassen sogar mehrere Wochen in der Flasche nachgären, bis sie
das Bier lagern. Worin liegt der Vorteil einer langen Flaschengärung bei
HG-Temp? Und worin, zeitig einzulagern?
Freue mich auf Eure Antworten.
LG
Andreas
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.2.2014 um 20:38 |
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Hallo,
also natürlich solltest Du erst kalt lagern, wenn sich der Druck in der
Flasche nicht mehr erhöht.
6gCO2/L ist übrigens relativ hoch, das mach ich bei Hefeweizen.
Wann und wie Du das Bier lagerst, ist schwierig zu beantworten.
Obergärige Biere lagern bei mir ganz einfach im Keller und der hat halt die
Temperatur, die er halt gerade hat.
Untergärig wird ca 6 Wochen kaltgelagert, das mach ich aber eher selten und
wenn dann nicht daheim.
Prinzipiell würd ich mir da aber nicht zu viele Sorgen machen und es wird
Dir auch jeder eine andere Vorgehensweise sagen.
Stefan
[Editiert am 9.2.2014 um 20:39 von Boludo]
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 190 Registriert: 25.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.2.2014 um 20:38 |
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Da du ja ein Flaschenmanometer hast, ist die Antwort ganz einfach: die
Nachgärung ist vorbei, wenn sich der Druck nicht mehr ändert. Und zwar über
einen längeren Zeitraum. Ruhig eine Woche ohne Änderung. Man verliert ja
nichts durch zu langes warten. Das Bier wird nur besser, klarer, weniger
schwefelig.
Gruß,
Philipp
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 122 Registriert: 28.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.2.2014 um 21:18 |
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Danke für die flotten Antworten Ihr beiden! Dann weiß ich jetzt Bescheid
@Stefan: Hatte extra viel CO2 eingeplant, da das Bier ja nun dünner
geworden und nur 2,4 Vol.Proz hat. Habe auch noch eine Kiste mit 5g
eingefüllt. Mal sehen, was ich in dem Fall besser finde. Unser Keller ist
recht warm (14min 18max). Wollte das Bier also im Schuppen lagern (momentan
6min 9max). Aber gut zu wissen, dass es auch wird, wenn die Lagerung nicht
sehr kalte Temperaturen mits ich bringt >zumindest für OG. UG wage ich
mich momentan eh noch nicht ran.
Was bringt denn eigentlich die Nachgärung für 6g CO2-Karbonisierung noch an
Ethanol zusätzlich in die Flasche?
Und wisst Ihr, ab wie viel bar so eine kronverkorkte Flasche in
Explosionsgefahr schwebt? ...nur interessehalber...
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 190 Registriert: 25.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.2.2014 um 21:39 |
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Ich schätze jetzt mal, dass du 8g/L Zucker zugegeben hast. Das führt zu 0,4
Vol% zusätzlichem Alkohol.
Aber das gilt nur, wenn du den Zucker unverdünnt zugegeben hast. Bei dem
Apfelsaft ist der Zucker ja in Flüssigkeit gelöst, da ändert sich der
Alkoholgehalt vermutlich nicht.
Nur mal Interesse halber:
Was für eine OG-Hefe hast du verwendet, bei der Schwefel so deutlich
wahrnehmbar ist? Brewferm TOP?
Gruß,
Philipp
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 122 Registriert: 28.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.2.2014 um 21:50 |
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Ich hatte nach fabier 7,4 g. Also rechne ich jetzt mal mit einem
Endergebnis von ca + 0,4Vol%. Gibt es da eine Formel, die die
Karbonisierung berücksichtigt?
OG-Hefe hatte ich die SO4. Ich rieche den Schwefel aber nur leicht, wenn
ich meine Nase ins Glas stecke. Die ist aber leider empfindsam. Nicht immer
von Vorteil Im Antrunk ist da nix. Also insgesamt nur marginal. Das
stört nicht, insbesondere, wenn es noch weggeht.
Aber sag einmal, wieso ist es ein Unterschied, ob ich xGramm Zucker pur
oder entsprechende Menge in Lösung zufüge. Die Anzahl der Zuckermoleküle
ist doch beides Mal gleich? Für die Lösungsvariante sind es dann zwar
weniger Hefezellen, da etwas weniger Volumen Jungbier, aber die Hefe
vermehrt sich doch noch und futtern so lange, bis der Gesamtzucker
verbraucht ist? Oder nicht?
[Editiert am 9.2.2014 um 22:02 von Corvus]
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 190 Registriert: 25.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.2.2014 um 23:07 |
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Wenn man zur Nachgärung Traubenzucker oder Haushaltszucker zugibt, kann man
davon ausgehen, dass dieser zu 100% vergoren wird.
Aus 2g Zucker wird dann 1g Alkohol und 1g CO2.
Wenn man also 8g/L Zucker zugibt, dann ergibt das 4g/L Ethanol, das sind
ungefähr 0,4 %Vol.
Bei unverdünnter Zuckerzugabe hat man in dem Jungbier also später nur
zusätzliches Ethanol und CO2.
Eine Alternative wäre die Karbonisierung mit einer Zuckerlösung, die genau
die Stammwürze deines Bieres hatte. Dann wird das Jungbier bei der Zugabe
durch das Wasser ja verdünnt und durch das Nachgären steigt der
Alkoholgehalt wieder auf den Wert vor der Zugabe der Zuckerlösung.
Ich persönlich gebe immer sehr konzentrierte Zuckerlösung zu. 100g
Zucker+100g Wasser. Und berechne das dann so, als wäre es nur Zucker
gewesen. Aber die gelöste Zugabe hat den Vorteil, dass es nicht schäumt,
wenn Jungbier auf Zucker trifft.
Gruß,
Philipp
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 122 Registriert: 28.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.2.2014 um 23:18 |
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Hi Philipp,
das leuchtet ein!
Danke für die ausführliche Erklärung. Jetzt bin ich wieder ein Stückchen
mehr im Bilde.
Liebe Grüße
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Antwort 7 |
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Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Lob / 1. Sud / Frage: Lagerung wann? |
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