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Autor: Betreff: Ingwer Bier - Beratung gesucht
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Beiträge: 204
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red_folder.gif erstellt am: 18.11.2005 um 11:14  
Hallo zusammen erstmal.

Bei meinem Problem handelt es sich nicht um Bier im eigentlichen Sinne, sondern um eine Art Ingwerbier. Ich hoffe ihr könnt mir dennoch helfen.

Also, ich bekam von einem Bekannten folgendes Rezept:

Man nehme:

13,5 Liter Wasser
ca. 150g frischen Ingwer
die Schale je einer Zitrone und einer Orange

Das alles raspelt man schön klein und kocht es 30 Minuten. Dann filtriert man es in einen großen Behälter und gibt hinzu:

2 kg weißen Zucker
0,5 kg braunen Zucker
9 Liter Wasser

Schön durchrühren daß sich der Zucker löst. Sobald es nur noch lauwarm ist 3 Esslöffel Bierhefe dazurühren, zudecken und über Nacht stehen lassen.
Am nächsten Morgen den Schaum von der Oberfläche schöpfen und die Flüssigkeit in Flaschen füllen. 7 Tage in den Flaschen lagern und dann trinken.



Soweit so gut, ich wurde neugierig und besorgte mir die Zutaten. Bei der Bierhefe wurde ich dann aber stutzig. Auf einem Päckchen, welches nach vorsichtigem Nachmessen ziemlich exakt 1 Esslöffel entspricht, steht drauf daß es auf 20 Liter Stammwürze soll. Demnach würde nach meinem obrigem Rezept die ungefähr 3fache Menge Hefe zugesetzt.

Daher meine Frage, hat jemand Erfahrung mit dieser Zunft und kann mir sagen ob das hinhauen kann?

Danke schonmal...
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MHars
Beiträge: 73
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red_folder.gif erstellt am: 18.11.2005 um 11:55  
zuviel hefe ist nicht schlimm zuwenig wäre nicht gut. aber mit einem beutel /Esslöffel hefe solltest Du völlig ausreichen.

aber ob man das dann BIER nennen kann, nur weil bierhefe reinkommt ? ich weiß nicht...???

eher eine alkoholhaltige ingwerlimonade.. ;) aber testen schadet nicht, kannst ja mal berichten wie es schmeckt


zudecken und über Nacht stehen lassen.
Am nächsten Morgen den Schaum von der Oberfläche schöpfen und die Flüssigkeit in Flaschen füllen. 7 Tage in den Flaschen lagern und dann trinken.


Ich würde etwas länger warten, nähmlich solange bis die gärung beendet ist sonst platzen Dir die Flaschen, wenn Du CO2 in Deiner Limo möchtest, dann solltest Du Dir etwa 1 liter von Deinem ansatz abfüllen bevor Du die Hefe in die hauptmenge gibst und im Kühlschrank lagern.

Nach vollständiger beendigung der Gärung gibst Du diesen Liter dann der hauptmenge wieder zu und füllst in Flaschen, dann noch eine Woche bei gärtemperatur stehenlassen und fettich


gruß Micha

[Editiert am 18/11/2005 von MHars]

[Editiert am 18/11/2005 von MHars]


____________________
BIER ist DAS Grundnahrungsmittel überhaupt, also müsste es heißen BIER für die Welt u. nicht Brot für die Welt o. zu Sylvester Bier statt Böller
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red_folder.gif erstellt am: 18.11.2005 um 12:31  
Hey, danke schonmal für die schnelle Antwort.

Stimmt schon, mit Bier hat das eigentlich nicht mehr viel zu tun. Da es mir hier aber speziell um das Problem mit der Hefe ging dachte ich hier am ehesten Hilfe zu finden.

Explodierende Flaschen machen mir Angst, daher werd ich nächste Woche mal mit Tests beginnen, dann hab ich mehr Zeit.. Wollte zum Probieren auf jeden Fall ne kleinere Menge, vielleicht so 1/10 des Rezepts, machen.

Ich werd dann berichten wie es mir ergangen ist, wer vorher noch Tips und Anregungen posten will darf das aber natürlich gern tun.
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Posting Freak
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Jakobus
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red_folder.gif erstellt am: 18.11.2005 um 14:31  

Zitat:
Ich würde etwas länger warten, nähmlich solange bis die gärung beendet ist sonst platzen Dir die Flaschen


Naja, Du hast ja eh schon festgestellt, daß du eigentlich "zuviel" Hefe drin hast. Und viel Hefe vergärt halt auch schneller. Da kann schon mal über nacht endvergoren sein, zumal keine für die Hefe ungünstigen Zucker vorhanden sind (wie in Bierwürze - da muss die Hefe erst mal viel umbauen) sondern nur relativ leicht hydrolysierbare Sucrose. Also ich würd mich zunächst schon an's rezept halten und nur wenn halt noch deutliche Anzeichen der Gärung zu beobachtne sind länger warten.
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raehmle
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red_folder.gif erstellt am: 18.11.2005 um 14:52  

Zitat:
Ich würde etwas länger warten, nähmlich solange bis die gärung beendet ist sonst platzen Dir die Flaschen



mach doch einfach ein Gärröhrchen auf Deinen Topf, schließe ich luftdicht ab und warte bis sich zwei Tage lang nichts mehr tut. Dann ab in Flaschen und pro Flasche etwas Zucker dazu (bei 0,5l Flaschen einen guten Teelöffel) - damit bekommst du ein schönes Blubberwasser.
Um beim Alkoholgehalt Deines Rezepts zu bleiben kannst Du ja einfach die entsprechende Menge Zucker beim Zusammenrühren weglassen.
Jedenfalls entgehst Du so der Splitterbombengefahr :thumbup:

Über die Hefe würde ich mir keine Gedanken machen. Hefe kann man eigentlich fast nicht genug drin haben (jedenfalls ist diese "Überdosierung" hier wohl eher förderlich).


Gruß,
Rähmle

[Editiert am 18/11/2005 von raehmle]


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http://fabier.de
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CFM
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red_folder.gif erstellt am: 18.11.2005 um 16:46  
Hallo,

ich würde deinem Rezept noch die entsprechende Menge Hefenährsalz, wie bei der Wein- oder Metbereitung, zufügen. Ansonsten wird das eventuell nicht besonders gut durchgären.

Soll das ein kohlensäurehaltiges Getränk werden ? Wenn nicht, dann würde ich es auch vor der Abfüllung schwefeln (Kaliumpyrosulfid).

Wie schon gesagt wurde, das Rezept hat mit Bier nichts zu tun. Es sein denn Du ersetzt den Zucker einfach durch ungehopften Malzextrakt. Bei diesem Rezept wären das etwa 3kg Flüssigmalzextrakt oder 2kg Trockenmalzextrakt.

Eine weitere Frage ist ob die Aromen von Ingwer, Zitrone oder Orange gärungsstabil sind. Deshalb ist es eventuell besser diese so spät wie möglich zuzugeben, eventuell erst nach der Hauptgärung. Da kenne ich mich aber nicht gut aus.

Wegen der Menge der Hefe würde ich mir keinen Kopf machen, solange Du nicht extrem zu viel nimmst passt das schon. Zu wenig ist schon eher kritisch.

Gruß
Christian
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red_folder.gif erstellt am: 18.11.2005 um 17:35  
Danke für eure Ratschläge.

Hab jetzt 2 Proben angesetzt, jeweils 1/10 der obigen Mengen. Eine mit Ingwer pur, die andere mit zusätzlich Brennessel- und Löwenzahntee. Ich weiß, die echten Bierbrauer schütteln jetzt so richtig die Köpfe...

Derzeit steht es in 2 Töpfen auf meinem Küchentisch und kühlt ab, da ich kein geeignetes Termometer in der WG hab lasse ich es einfach mal ein bissl stehen bis es so auf Raumtemperatur ist. Dann kommt jeweils ca. 1/4 Päckchen Hefe dazu.

Morgen Vormittag werd ich dann den Schaum abschöpfen, jeweils eine 1,5l PET Flasche befüllen und es im Bad ziehen lassen. So passiert wenigstens nix ernsthaftes wenn es zur massiven CO2 Bildung kommen sollte (ein wenig sollte schon sein, es darf gern spritzig sein beim trinken).

Erfahrungsberichte folgen dann in einer Woche, euch erstmal schönes Wochenende.
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 18.11.2005 um 18:08  
Ich werd dann berichten wie es mir ergangen ist, wer vorher noch Tips und Anregungen posten will darf das aber natürlich gern tun.

Hallo Marv,

ich füge mal ein paar Rezepte von Ingwerbier hier ein, vielleicht kannst Du ja was damit anfangen, wenn Du gern etwas ausprobierst.
In dem Buch sind auch noch andere Rezepte von Wurzelbieren, waren übrigens früher weit verbreitet als Durstlöscher, bei Interesse schick ich Dir den Rest mal zu.





Zum Lesen das Bild anklicken.

Gruß Wicheler
Antwort 7
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red_folder.gif erstellt am: 19.11.2005 um 11:52  
Wicheler, danke für die Rezepte. Das hört sich ja meinem recht ähnlich an was mir irgendwie Mut gibt. Vielleicht experimentiere ich damit auch noch mal.

Gestern 18 Uhr dachte ich dann die Temperatur stimmt (es war noch ganz leicht warm, wie vergessener Tee), also Hefe eingerührt, sauberes Geschirrtuch drüber und ab in den Schrank.

Gegen 11 kam ich wieder heim, erwartungsvoll das Geschirrtuch runter, und wollte die Schaummassen abschöpfen... Naja, aber bis auf ein paar kleine Inselchen war da nix. Dafür roch das Zeugs so ähnlich wie Federweisser.
Also jeweils 1 1,5 Liter PET Flasche befüllt, zugedreht und im bad in einen Eimer gestellt falls es am Wochenende doch knallen sollte.

Noch ne Frage, am Boden setzt sich ja dann Hefe ab. Gibt es ne gute Möglichkeit diese zurückzuhalten, oder darf/soll die gar mit in die Flasche? Ich mußte trotz vorsichtigem Gießen von meinen 2 Liter nen guten halben zurücklassen. Oder relativiert sich das dann bei größeren Gefäßen? Ein Kaffeefilter hat da nicht geholfen.

Jau, danke schonmal für die Geduld mit mir...
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 19.11.2005 um 20:23  
Noch ne Frage, am Boden setzt sich ja dann Hefe ab. Gibt es ne gute Möglichkeit diese zurückzuhalten, oder darf/soll die gar mit in die Flasche? Ich mußte trotz vorsichtigem Gießen von meinen 2 Liter nen guten halben zurücklassen. Oder relativiert sich das dann bei größeren Gefäßen? Ein Kaffeefilter hat da nicht geholfen.



Mach's doch mit dem Rest wie beim Sekt, gib alles in eine Flasche, stell sie auf den Kopf und die Hefe sammelt sich im schmalen Flaschenhals. Dann gibt man eine gesättigte Salzlösung in eine Tupperdose (Tupperware kann man wirklich eventuell manchmal vieleicht für was brauchen :) ) und friert sie ein. Die Salzlösung friert nicht wirklich ein, wird aber saukalt. Den Flaschenkopf mit der gesammelten Hefe steckt man dann für einen Moment in diese Lösung und wenn der Hefeschlamm gefroren ist, wärmt man den Flaschenhals ein wenig mit den Händen. Dreht man den Verschluß dann auf, kommt die gefrorene Hefe durch den Kohlensäuredruck raus und man kann die Flasche schnell wieder verschließen ohne viel Kohlensäure zu verlieren.

Gruß Wicheler
Antwort 9
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 20.11.2005 um 13:50  
Bei einem Besuch der Schweizer Hausbrauer im letzten Sommer bekam ich ein sehr leckeres Bier aus der SIOS-Trophy zu verkosten. Es war ein Ginger Beere, was sehr erfrischend schmeckte und sehr schlank war. Ich liess mir von dem Schweizer Kollegen das Rezept schicken und habe es im Februar nachgebraut. Die Stammwürze ist etwas höher als im Originalrezept und der Alkoholgehalt ist auch recht kräftig. Es ist sehr gut durchgegoren. Es schmeckt fast wie ein Radler, ist doch eher ein Radlerbock. Am Anfang war es sehr scharf im Geschmack, doch nach zwei Monaten war es sehr lecker ausgereift. Nach fünf Monaten war es leider alle. Im nächsten Jahr auf ein neues.

Fred´s Ginger Beere

Zutaten für 28 l mit 13 % Stw. - 15 BE
3,5 kg Pilsener Malz 1,5 kg Paraboiled Spitzenreis Nachguß 16 l mit 80 °C
5,0 kg Schüttung geschrotet 5 l Wasser für Reis
Hauptguß 17 l mit 46 °C – Malz eingemaischt – Ph 6,8 – 40 Min Rast – 44 °C 1,5 kg Reis geschrotet 30 Min in 5 l Wasser kochen und zur Maische zugeben
56 °C 15 Min Eiweißrast- pH 5,9
63 °C 60 Min Maltoserast
73 °C 60 Min Verzuckerungsrast
78 °C abläutern
15 Min Läuterruhe
90 Min 20 gr. Hallertauer Magnum Doldenhopfen 11 % A-Säure kochen
30 Min 48 gr. geschälten und geriebenen Ingwer kochen
10 Min 52 gr. Geschälten, geriebenen Ingwer und Schalen von fünf Zitronen kochen
Schnellvergärprobe 2 % Stw. !!!
Hopfen und Malz rein in den Hals
Jürgen
www.bierauseigenerkueche.de
Antwort 10
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red_folder.gif erstellt am: 20.11.2005 um 15:30  
Hallo Leute ,
Das ist ja echt toll was mann so alles ausprobiert.
An so was habe ich noch nicht gedacht, weil ich eigendlich Bier in seiner reinen Form
bevorzuge. Aber wenn ich Zeit habe werde ich das auch mal ausprobieren.
Bin mal gespannt was der Schädel dazu sagt.
Gruß aus Kiel.
Ingo


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Wer dumm redet ist noch lange nicht dumm.
Es kommt immer auf den anderen an .
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red_folder.gif erstellt am: 20.11.2005 um 19:37  
Nabend mal wieder.

Das Fred'sche Ginger Beer klingt interessant, allerdings fühl ich mich damit doch ziemlich überfordert da ich ja weder das nötige Equipment noch irgendwelche Brauerfahrung habe.
Überhaupt, nachdem ich mir hier auf der Seite mal durchgelesen habe wie man richtig Bier braut komme ich mir mit meinem Zeugs sehr dilletantisch vor. Hut ab vor eurer Kunst...

Aber nochmal zum Ingwerbräu: Hab heute nochmal die Flaschen geprüft. Sind noch heile, allerdings hat sich doch ziemlich viel CO2 gebildet. Es riecht sehr stark nach Hefe, und auch am Boden hat sich davon recht viel abgesetzt. Schädlich dürfte die ja nicht sein, wirklich schön ist sie aber auch nicht.
Ich lasse das Zeug mal bis nächsten Sonntag ruhen und hoffe daß dann der Geschmack weniger hefig ist. Falls es schmeckt überleg ich mir schon Pläne wie ich es vorteilhafter herstellen kann...
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red_folder.gif erstellt am: 27.11.2005 um 16:54  
Soo, heute war es endlich soweit. Das Gebräu hatte gute 7 Tage gereift und war dem Rezept nach trinkfertig. Also wurden die Plastikflaschen vorgeholt und vorsichtig geöffnet.
Es zischte stark, und nur ganz vorsichtig und schubweise konnte ich den Deckel abdrehen wollte ich nicht den Inhalt über den Tisch spritzen. Ein Wunder daß die Flasche gehalten hat. Diesmal roch das entweichende Gas auch gar nicht hefig.
Als endlich nur noch sacht Blasen aufstiegen wurde ein Glas befüllt und gekostet. Es schmeckte sehr spritzig, aromatisch und ein bisschen süßer als erwartet, aber nicht wirklich störend. Am ehesten vergleichbar mit frischem Federweiser. Die Variation mit Brennessel und Löwenzahntee schmeckte mir sogar etwas besser, hatte ein runderes Aroma.
Alkohol hab ich nicht herausgeschmeckt, allerdings muß ja einiges davon drin sein, dem CO2 nach zu urteilen.


Das Experiment betrachte ich also als Erfolg, als nächstes werde ich es aber mal etwas anders versuchen und etwas eure Tips und die Seiteninfos hier einbauen. So ist der Plan:

6 Liter Wasser
5g Brennesseltee
10g Löwenzahntee
30g geraspelte frische Ingwerwurzel

In einen großem Topf alles 30 Minuten durchköcheln lassen. Dann in einen 10 Liter Eimer füllen (gabs geschenkt in unserer Cafetaria, läßt sich auch luftdicht schließen), 600g Zucker zugeben und auflösen. Den Eimer über Nacht verschlossen stehen lassen damit der Inhalt auf Raumtemperatur bekommt.

Am nächsten Tag 1/2 Päckchen Bierhefe zugeben, Deckel mit eingelassenem Gärröhrchen drauf und warten bis die Gärung abgeschlossen ist. Dürfte wohl ca. 1 Woche dauern.

Dann mit einer Schöpfkelle in gut ausgespülte und sterilisierte Bierflaschen geben, zusammen mit je 1 TL Zucker. Bierflasche verschließen (am besten Bügelverschluss) und 7 Tage nachgären lassen.

Nach 7 weiteren Tagen: Öffnen und genießen.

Das Rezept sollte für 10 Flaschen, also einen halben Kasten ausreichen. Ich bin gespannt und hoffe mein Gärröhrchen kommt bald...

[Editiert am 27/11/2005 von Marv]
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Jakobus
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red_folder.gif erstellt am: 2.12.2005 um 21:07  
Irgendwie erinnert mich die ganze Orangen-Ingwer-Geschichte an Bionade. Ich find das Zeug (egal wie man zum Geschmack dieses Produktes eingestellt ist) sehr faszinierend. Der Erfinder/Hersteller kommt ohne großatige Marketing-Aktionen aus, und konnte damit eine Brauerei vor dem Ruin retten. Also, die Vorstellung, den Zucker im ursprünglichen Rezept durch Würze zu ersetzen, fänd ich auch sehr interessant. Allerdings rate ich eher von der Gluconsäuregärung der Original-Bionade ab, da der Aspergillus auch noch andere sachen produzieren kann - z.B. Zitronensäure bei Eisenmangel, aber auch andere, eher giftige Stoffe, wenn's ihm so richtig gut geht.
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red_folder.gif erstellt am: 2.12.2005 um 21:29  
Orangen? Mh, wäre auch ne Idee... Von Bionade hab ich nie gehört, muß ich mal googeln. Auch die Begriffe Gluconsäure und Aspergillus sagen mir jetzt nix.

Mein oben beschriebenes Rezept blubbert derzeit schön vor sich hin. Gestern morgen habe ich ein halbes Päckchen Trockenhefe dazugegeben, nachdem ich sie über Nacht in einem Glas lauwarmen Wasser mit 1 EL Zucker angefüttert hatte. Ob das klug war weiß ich nicht, jedenfalls hat es mir gründlich den Schreibtisch versaut. Daß das so hochschäumt...

Mal sehen, wenn es aufhört zu blubbern lasse ich es noch ne Woche in der Flasche nachreifen. Mein Mitbewohner hat auch schon Interesse geweckt und konstuiert gerade ein Kirsch/Minz Gebräu nach obigem Vorbild, und auch ein Hanf-Blubberwasser* ist in Planung.

Aber wenn man wirklich Geld mit sowas verdienen kann sollten wir die Rezepte hier wohl lieber nicht ausposaunen und im stillen Kämmerchen brauen :cool:


* Hierbei werden lediglich Hanfblätter aus dem Teeladen verwendet, kein Canabis mit berauschenden Wirkstoffen.
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Jakobus
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red_folder.gif erstellt am: 2.12.2005 um 21:49  
Die Bionade (zusammengesetzt aus Biologischer Limonade) ist ein absolutes In-Getränk (Mann, bist du out! :D ).
Grundstoffe Sind Wasser und Malz, aromatisiert mit Orangen-Ingwer-Extrakt, Litschi oder Holunder.
Das Zeug wird mit Aspergillus niger, einem sog. Gießkannenschimmel (schön tiefschwarz, daher auch der lateinische Name), zu Gluconsäure fermentiert. Ich hab das Zeug letztens probiert, und mag's irgendwie.
Ich stell mir das für den Sommer als recht schönes Getränk vor, allerdings mit normaler, alkoholischer Gärung - sagen wir mal auf ein, eineinhalb Prozent begrenzt - denn mit irgendwelchen Schimmelpilzen möcht' ich nichts zu tun haben.
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red_folder.gif erstellt am: 3.12.2005 um 10:10  
Mh, zumindest bei uns ist das Zeugs noch nicht In, und im Supermarkt bin ich wohl bisher dran vorbei gelaufen. Hab mir daher mal die Website zu Gemüte geführt.
Naja, dann braue ich mir halt eine Art alkoholische Bionade. Ma gucken...
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red_folder.gif erstellt am: 4.12.2005 um 21:10  
So, zurück aus dem Wochenende war im Gäreimer tote Hose. Schneller als erwartet, aber nunja...
Also mit Schöpfkelle und Trichter in 10 Flaschen eingefüllt, jeweils nen Löffel Kandis dazu (normaler Zucker war alle) und in den Kasten. Den hab ich in die hinterste Ecke des Zimmers gestellt und schön abgedeckt falls es knallen sollte.
Das Gebräu schmeckte bisher sehr erfrischend, magels CO2 allerdings noch fad und mir auch noch nen Tick zu süß. Aber es folgt ja noch ne Woche Flaschengärung, und ansonsten kommt nächstes Mal weniger Zucker rein.

Und wenn ich das wiederhole muß unbedingt ein Gärbottich mit Ablasshahn her, das Gemansche mit Kelle und Trichter war nicht sehr spaßig.
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red_folder.gif erstellt am: 4.12.2005 um 23:19  

Zitat:
das Gemansche mit Kelle und Trichter war nicht sehr spaßig...

...und dazu kontraproduktiv! Du treibst dir damit jede Menge gelöstes CO2 wieder aus dem Jungbier heraus (hat vermutlich ziemlich geschäumt, richtig?) und verquirlst es zudem mit Sauerstoff. Dein Jungbier sehnt sich nur nach einem: RUHE!


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I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
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red_folder.gif erstellt am: 14.12.2005 um 20:32  
Hallo mal wieder.

Ja, der Schlussbericht fehlte ja noch, vielleicht mag ja doch der Eine oder Andere wissen wie es ausging.
Montag Abend die erste Flasche genommen. Das Zeug sah kristallklar aus, richtig prima. Dann allerdings nach dem Öffnen und einem riesigen Plopp war es damit wieder dahin. Es dauerte eine Weile bis nix mehr entgegen kam, dann war es endlich zum Einschenken bereit.
Geschmacklich hatte ich mir mehr erhofft. Es war zwar schön spritzig und leicht süßlich und auch aromatisch, jedoch fehlte irgendwie die Substanz. Hatte ein wenig was von wässrigem Malzbier. Hab seither die Flaschen 2 mal täglich entlüftet und auch schon die Hälfte vernichtet.

Nach Silvester werd ich vielleicht ne 2. Runde starten, diesmal mit mehr Kräutern und Ingwer um es etwas kräftiger zu machen. Außerdem müßte ich es irgendwie hinbekommen daß es besser durchgärt, die Restsüße beim Abfüllen war wohl doch zu hoch.
Für die Lagerung wäre so ein 10l Fäßchen mit regulierbarem Druck super, das würde einiges vereinfachen. Woher und in welcher Preislage bekommt man sowas?

Als denne, euch schonmal frohe Festtage, ich werd mich jetzt noch ein wenig meinem Studium, speziell der morgendlichen Klausur widmen.

Marv
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