Willkommen bei Hobbybrauer.de Willkommen bei Hobbybrauer.de
Startseite Forumsübersicht Impressum  
Hauptmenü

Suche
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:

Board Index FAQ
Forum

ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier

     
Autor: Betreff: Die Grenzen der Agar-Lagerung
Moderator
Posting Freak

Berliner
Beiträge: 4024
Registriert: 7.4.2006
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 5.3.2014 um 08:39  
Diese Woche musste ich leider feststellen, dass die Hefelagerung auf Agar doch ihre Grenzen hat. Für mein St. Johanna Ale wollte ich eine Trappist Hg (3787) vom Agar aufwecken. Aber auch nach 4 Tagen im Starter tat sich einfach nichts :(

Ein Blick auf das Etikett des Röhrchens, das bis zum Ansetzen des Starters im Kühlschrank lag, offenbarte dann auch den Grund: es war fast genau 3 Jahre alt. Einige andere Röhrchen der Charge hatte ich zwar schon erfolgreich wiedererweckt, aber das letzte war schon länger als ein Jahr her. Somit kann ich konstatieren, dass die Lebensdauer meiner Agar-Konserven wohl nicht viel mehr als 2Jahre betragen dürfte.

Der Süd musste übrigens nicht ausfallen: ich hatte noch eine Abbey Ale II Erntehefe, zwar auch schon 8Monate alt, aber noch ohne Autolyse-Anzeichen und problemlos zu starten, so dass die Hauptgärung heute früh, also nach nur etwa 12 Stunden, munter arbeitete.

Auf jeden Fall muss ich mein Agar-Lager jetzt gründlich durchsehen und "notfalls" einige zusätzliche "Heferettungssude" planen ;)


____________________
Gruß vom Berliner
Profil anzeigen Homepage besuchen
Posting Freak
Posting Freak

Kurt
Beiträge: 2795
Registriert: 2.9.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.3.2014 um 08:57  
Was die Hefe 8 Monate unter Würze/Kochzalzlösung/... im Glas?


____________________
Profil anzeigen Antwort 1
Moderator
Posting Freak

Berliner
Beiträge: 4024
Registriert: 7.4.2006
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 5.3.2014 um 09:17  
Nein, nur unter Bier im Gurkenglas. Normalerweise benutze ich Hefe die auch nur maximal 4 Wochen nach der Ernte, und oft ist bei längerer Lagerung auch deutlich die Autolyse zu riechen. Diesmal habe ich das Glas aber vergessen und war eigentlich sicher, dass ich es entsorgen muss. In meiner Verzweiflung habe ich es dann aber doch mal geöffnet. Ich war auch erstaunt, dass es noch völlig normal roch und habe der Hefe eine Chance im Starter gegeben (1 TL Hefe auf 50ml Malzbier und ein paar Tropfen Olivenöl). Nach 2 Tagen und gut 1/2 Liter Malzbier hatte ich dann genug Hefe zum Anstellen.


[Editiert am 5.3.2014 um 09:20 von Berliner]



____________________
Gruß vom Berliner
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 2
Member
Member


Beiträge: 82
Registriert: 7.8.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 5.3.2014 um 09:30  
Hallo!
Darf ich nach dem Grund für das Olivenöl fragen?

MfG
Klaus
Profil anzeigen Antwort 3
Posting Freak
Posting Freak

Hagen
Beiträge: 3929
Registriert: 10.9.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.3.2014 um 11:11  
Hallo Klaus,

ist ein bewährtes Additiv, was wohl in erster Linie der Zellwandbildung der Hefezellen dient.
Das Öl wird dabei vollständig verstoffwechselt.

Gibt mal einfach die Begriffe "Öl" und "Hefe" in die HB-Suchmaschine ein. Bekommst du einiges zum Thema.


____________________
Besten Gruß

Hagen
------------------------------
Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 4
Posting Freak
Posting Freak

HansMeiser
Beiträge: 704
Registriert: 7.8.2008
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 5.3.2014 um 11:17  
Ich bin kein Lebensmittelexperte, verwende aber hier statt Olivenöl lieber unraffiniertes Rapsöl. Unraffiniertes Rapsöl hat mehr ungesättigte Fettsäuren (omega3) als olivenöl, und noch dazu in einem besseren Verhältnis. Ist vielleicht noch einen Tick besser als Hilfe beim Zellaufbau, ist ja beim Mensch auch nicht anders.
Olivenöl schmeckt aber besser, daher behalte ich das lieber für mich...

Hans


[Editiert am 5.3.2014 um 11:18 von HansMeiser]
Profil anzeigen Antwort 5
Posting Freak
Posting Freak

Hagen
Beiträge: 3929
Registriert: 10.9.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.3.2014 um 11:22  
Hans, den Olivenölgeschmack will ja wohl keiner im Bier ;)

Ist aber auch egal, weil bei der geringen Menge und der Verstoffwechslung von dem Geschmack des verwendeten Öls ohnehin nichts verbleibt.


____________________
Besten Gruß

Hagen
------------------------------
Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 6
Posting Freak
Posting Freak

HansMeiser
Beiträge: 704
Registriert: 7.8.2008
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 5.3.2014 um 11:28  
naja, bei mir isses manchmal etwas mehr. Ich hab dann leichte Schlieren auf dem Starter. Das ist aber Absicht weil ich dann besser belüften kann, ohne dass es von Anfang an zu sehr schäumt. Da ich den Starter völlig durchgären lasse und später abdekantiere, werd ich das überschüssige Öl dann später auf diese Weise los.

Hans
Profil anzeigen Antwort 7
Moderator
Posting Freak

Erlenmeyer
Beiträge: 2659
Registriert: 24.8.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.3.2014 um 12:32  
Das muss ich leider bestätigen.

Ein vor vier Jahren auf Agar geimpfte WLP 002, eine richtig robuste Ale-Hefe, tat selbst nach einer Woche Weckversuchen keinen Mucks. Eine 3068 ließ sich letzten Sommer nach drei Jahren Kühlschrank sofort wecken. So sind sie --- die Hefen.

Hans


____________________
"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
Profil anzeigen Antwort 8
Posting Freak
Posting Freak

JanBr
Beiträge: 5619
Registriert: 12.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.3.2014 um 13:35  

Zitat:
So sind sie --- die Hefen


Diven!
Profil anzeigen Antwort 9
Posting Freak
Posting Freak

Ladeberger
Beiträge: 1946
Registriert: 20.11.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.3.2014 um 13:50  
Das deckt sich mit den Angaben in Yeast (C White, J. Zainasheff), 2010. Ich tippe diese mal ab (übersetzt):


Methode (bei 3°C)Zuverlässige HaltbarkeitMaximale Haltbarkeit
Erntehefe2 Wochen6 Monate
Agar-Platte1 Monat1 Jahr (versiegelt)
Agar-Schrägkultur3 Monate1-2 Jahre
Agar-Stichkultur*4 Monate2-3 Jahre
Trocknung-3-6 Jahre
Lagerung in Wasser**6 Monate3-5 Jahre
Schrägkultur unter Öl***4-6 Monate10-14 Jahre
Einfrieren bei -19°C0-2 Jahre5+ Jahre
Einfrieren bei -80°CUnbeschränktUnbeschränkt


* vertikaler Agar mit 3cm tiefem Einstich der Impföse.
** gewaschene Hefe in autoklaviertem, destilliertem Wasser. Luftdicht verschlossen.
*** steriles, medizinisches Weißöl

Gruß,
Andy
Profil anzeigen Antwort 10
Posting Freak
Posting Freak

Hagen
Beiträge: 3929
Registriert: 10.9.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.3.2014 um 15:30  
Andy, dank dir für die Übersicht!

Die Schrägkultur unter Öl kling aufgrund der sehr langen Haltbarkeit besonders interessant. Habe ich noch nie von gehört.
Bisher habe ich Agar-Stichkulturen gemacht.

Hat jemand Erfahrungen mit SKuÖ?


____________________
Besten Gruß

Hagen
------------------------------
Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 11
Posting Freak
Posting Freak

Kurt
Beiträge: 2795
Registriert: 2.9.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.3.2014 um 16:24  
Hm, vielleicht sollte ich doch mal überlegen auf Glycerin und Tiefkühlung umzusteigen. Die Hefe hält länger und man hat eine größere Menge für den Starter ...


____________________
Profil anzeigen Antwort 12
Moderator
Posting Freak

Berliner
Beiträge: 4024
Registriert: 7.4.2006
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 5.3.2014 um 18:52  

Zitat:
SKuÖ

:puzz: da ist er wieder, der Aküfi - ein Beamter hätte es nicht besser machen können ;)

Ja, also die Lagerdauer auf Schrägagar in der Tabelle stimmt ja dann ziemlich genau mit meinen Erfahrungen überein.
Die Version unter Öl klingt ja wirklich interessant. Kennt jemand Einzelheiten zum Vorgehen? Nur Schrägagar wie üblich und dann mit Öl auffüllen? Wie lange nach der Impfung? "steriles, medizinisches Weißöl" - aus der Apotheke? 10-14 Jahre Haltbarkeit wäre jedenfalls ein Traum.


____________________
Gruß vom Berliner
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 13
Junior Member
Junior Member


Beiträge: 32
Registriert: 16.11.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.3.2014 um 19:04  
Also wir im Labor verwenden Agarplatten nur fuer max. einen Monat. Alles andere kommt bei uns auf -20 oder -80. Fuer den Hausgebrauch sollte das mit -20 ganz gut klappen.
Profil anzeigen Antwort 14
Moderator
Posting Freak

flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 5.3.2014 um 19:19  
Hi Jörg,

wenn Du es doch noch zum mitteldeutschen Hobbrauertreffen schaffst, bringe ich Dir soviel medizinisches Weissöl mit wie Du tragen kannst.. :)

m.f.g
René


____________________
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Profil anzeigen Antwort 15
       

 
  
 

Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter.
Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum.
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren,
alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de
Die Inhalte dieser Seite sind als RSS/RDF-Quelle verfügbar.
Die Website oder Teile daraus dürfen nicht ohne ausdrückliche Zustimmung von Michael Plum weiterverwendet werden.
© 2014 Michael Plum