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Autor: Betreff: Carbonisierung und Temperatur
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Beiträge: 5
Registriert: 6.2.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.3.2014 um 23:05  
Hallo zusammen,

Ein Rätsel, mit dem ich mich schon länger herumschlage: Wenn ich ein Ale braue, kommt es immer wieder vor, dass ich nach ca. 1 Monat Reife im Kühlschrank einen angenehmen Kohlesäuregehalt erreiche (ich messe nicht). In den folgenden Woche fällt der aber rasch ab, um sich dann nach vielleicht drei Monaten wieder zu erholen. Manchmal ist aber auch alles von nfang an normal und bleibt auch so.

Bei anderen obergärigen Bieren geschieht das nicht (Kölsch, Alt). Auch nicht mit allen Ales, obwohl ich immer gleich braue: Nach der HG schlauche ich ab für die Nachgärung. Ich bin nicht so der Messmensch und fülle deshalb ab, sobald das Ventil auf dem Gärtank nicht mehr blubbert. Ich lasse mit Zucker (dosiert mit dem immer gleichen Messbecher) in der Flasche gären, ca. 2 Wochen lang. Dann lasse das Bier ich reifen im Kühlschrank so kalt wie möglich.

Ich habe zwei Vermutungen:
– Es geschieht was beim Maischen des Ales (ich habe eine Rast bei 68C und läutere dann bei 78C ab). Die Rast dauert rund eine Stunde, manchmal aber auch deutlich länger, weil die Stärke noch nicht verzuckert ist (Jodprobe).
– Es hat was mit der Temperatur zun tun. Ich habe mal gehört, dass CO2 sich im Bier löst. Was heisst das? Ich habe in der Literatur nix dazu gefunden. Wenn ich Testflaschen bei 10C lagere, ist die Carbonisierung jedenfall spürbar schlechter als bei ganz kalt.

Wär schön, wenn mir jemand weiterhelfen könnte.

Grüsse Andi
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Gambrinus zu Borbetomagus
Beiträge: 3085
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.3.2014 um 23:34  
Also zu deiner Rast kann ich nur sagen, 1 Stunde reicht, wenn du dann bis 78 fährst, wird sich das Bissel noch verzuckern wärend du aufheizen tust.

Bei deiner Carbonisierungsbeschreibung blicke ich nicht ganz durch?

Es ist natürlich so, dass wenn dein Jungbier 24 Grad hat weniger CO2 gebunden hat als wenn es 20 Grad hat. Gute Rechner beziehen das mit ein.

Wenn manche Flaschen druck haben und andere nicht liegt das einfach daran, das die Mischung nicht homogen war.

Woran machst du fest wann das Bier durchgegoren ist ? Kann es sein, dass du manchmal zu früh kalt stellst. OG Hefen stellen bei Kühlschranktemperatur die Arbeit gänzlich ein. Die Sache ist eben die, wenn man das Bier nach Gärende stehen lässt setzt sich recht viel ab, wenn ich dann aufzuckere dauert es schon mal ein Weilchen bis da wieder fahrt rein kommt. Die Regel NG Dauer = HG Dauer ist meiner Meinung nach flasch. Hefen arbeiten unter Druck langsamer
(Druckgärung)


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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 15.3.2014 um 09:30  
Bin ganz der Meinung von Gambrinus. :thumbup:

Als ich noch mit Flaschengärung gearbeitet habe, musste/konnte ich auch sehr viele Parameter feststellen die grossen Einfluss haben auf die spätere Kohlensäure im Bier.
Für meinen Geschmack zu viele ... :puzz:
Ich selber bin vor einem Jahr auf Gegendruckfüllen umgestiegen - rate aber eigentlich jedem der mit dem Brauen beginnt, und somit höchstwahrscheinlich mit Flaschengärung arbeitet, sich ein Flaschenmanometer anzuschaffen. Einerseits damit keine "Bomben" gebaut werden und andererseits damit etwas mehr Trittsicherheit beim Kohlensäuregehalt da ist.
Auch wenn du nicht der Messmensch bist - wäre das vielleicht auch ein sinnvolles Gadget für dich?

Aber auch in den Kegs stelle ich trotz gleichem Sud, Zucker und Temperatur unterschiedliche Druckentwicklungen fest. Differenzen sind wohl nie zu 100% auszuschliessen.?.?
Antwort 2
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red_folder.gif erstellt am: 25.3.2014 um 20:56  
Vielen Dank für eure Antworten!

Ich werde mir mal ein Flaschendruckmessgerät kaufen, dann habe ich immerhin Werte. Unterschiede im Druck zwischen den Flaschen eines Sudes habe ich bisher nicht festgestellt, nur zwischen unterschiedlichen Suden. Es könnte schon sein, dass die Flaschengärung manchmal noch nicht richtig in Gang gekommen ist. Ich ging immer davon aus, zwei Wochen würden reichen.

Eine Frage noch: Welche Auswirkungen auf Qulität und Geschmack gibt es, wenn ich die Flaschengärung auf – sagen wir mal – 4 Wochen bei 20 Grad verlängere?
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Gambrinus zu Borbetomagus
Beiträge: 3085
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red_folder.gif erstellt am: 25.3.2014 um 21:17  
Ehrlich gesagt kann ich dir das nicht sagen.. Im UG Bereich hat man da immer Angst wegen Autolyse. Ob sich das Bei OG auch so verhält... Außerdem hast du da ja nicht das volle Geläger mit in der Flasche. Also 3-4 Wochen sollten schon in Ordnung gehen.

Es kommt da eben auch auf die HG an, wenn die in 5 Tagen durch ist, sollte nach 14 Wochen auch die NG durch sein, wenn die Temperatur auch bei 20 Grad war.

Ich mache wirklich nicht oft OG und wenn ich Flaschengärung mache, dann nur bei Weizenbieren. Erdinger macht das auch so, Gutmann denke ich auch. Bei Erdinger kann eventuell das Bier durch einen Autoklaven laufen. Bei Gutmann definitiv nicht. Wobei Autoklavieren nicht Autolyse verhindert eher fördert?

Ich würde das ganz entspannt halten mit der Lagerung und NG 4 Wochen können auch nicht schaden.


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Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Beiträge: 5
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red_folder.gif erstellt am: 25.3.2014 um 21:34  
OK, danke.

Dann lass ich die Flaschen beim nächsten Mal mal ein wenig länger stehen.
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 25.3.2014 um 21:51  
Geduld hat noch nie geschadet.. Viel Erfolg


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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 25.3.2014 um 22:12  
http://www.hobbybrauerversand.de/Dosierhilfe-fuer-Zucker

damit klappt es eigentlich bei mir super, sollte sich nach einer bzw. 2 Wochen sich nichts in den Flaschen tun, drehe ich sie einmal kurz um, um die Hefe nochmals mit dem Zucker aufzuwirbeln. 3 Wochen sollten aber wirklich reichen. danach sollte ein deutlicher Blubb zu hören sein und dann ab in den Kühli.

Ein beliebter Fehler für Anfänger ist: Die Carbo.-Rechner berechnen meistens für 1Liter und nicht für eine 0,5l Flaschen!
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Canadus
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red_folder.gif erstellt am: 26.3.2014 um 06:31  
Ich bin z.Z. ja auch noch ein reiner Flaschengärer und kann das bisher geschriebene nur bestätigen. Da gibt es zig Parameter die Einfluss nehmen. Das bei niedriger Temperatur mehr CO2 im Jungbier gebunden ist, darf man nicht außer Acht lassen. Im Hanghofer gibt rs da eine kleine Tabelle zu. Ich habe gestern 42 Liter Mild Ale abgefüllt, welche bei der aktuellen Außentemperatur 15 Grad hatten, da sind dann überschlagsmäßig bereits fast 2 g/l gebunden. Ansonsten sollte der gelöste Zucker wirklich unbedingt gut mit dem abzufüllenden Bier vermischt werden, sonst hast du später unterschiedlich carbonisierte Flaschen, was mir schon passiert ist. Ich lasse jetzt auch deutlich länger, bei ein paar Grad mehr, nachgären und rüttele die einzelnen Flaschen alle paar Tage durch, damit sich die Hefe immer wieder gut löst.

Gruß,

Dennis


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Bierwisch
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red_folder.gif erstellt am: 26.3.2014 um 06:33  
Ich kann mir nicht vorstellen, daß es an der Dauer der NG liegt. Woher weißt Du so bestimmt, daß die Karbonisierung eines kompletten Sudes nicht hinhaut? Machst Du alle Flaschen auf und testest?

Irgendwas läuft schief bei Dir. Die Aussage:

Zitat:
Wenn ich ein Ale braue, kommt es immer wieder vor, dass ich nach ca. 1 Monat Reife im Kühlschrank einen angenehmen Kohlesäuregehalt erreiche (ich messe nicht). In den folgenden Woche fällt der aber rasch ab, um sich dann nach vielleicht drei Monaten wieder zu erholen. Manchmal ist aber auch alles von Anfang an normal und bleibt auch so.


ist, mit Verlaub, Quatsch. Wenn Deine Flaschen kein CO2 verlieren, dann ist die Menge Kohlensäure, die während der NG gebildet wurde, in der Flasche drin und kann sich nicht ohne äußere Einflüsse (Flasche öffnen) ändern!
Ich kann mir vorstellen, daß bei Dir der sensorische Eindruck entsteht, daß sich die Karbonisierung geändert hat, das hat dann aber andere Gründe.

Also von vorne:
-wieviel Zucker gibst Du zur Flasche?
-welche Hefe
-bei welcher Temperatur läuft die HG

Je nach Bier und Hefestamm sollte nach ein bis zwei Wochen der hinzugegebene Zucker verstoffwechselt sein (hier hilft ein Flaschenmanometer) und dann kannst Du kühlen.

Gruß,
Bierwisch


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Der Klügere kippt nach!
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BerndH
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Registriert: 6.1.2013
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red_folder.gif erstellt am: 26.3.2014 um 08:01  

Zitat:
ist, mit Verlaub, Quatsch. Wenn Deine Flaschen kein CO2 verlieren, dann ist die Menge Kohlensäure, die während der NG gebildet wurde, in der Flasche drin und kann sich nicht ohne äußere Einflüsse (Flasche öffnen) ändern!
Ich kann mir vorstellen, daß bei Dir der sensorische Eindruck entsteht, daß sich die Karbonisierung geändert hat, das hat dann aber andere Gründe.

100% Zustimmung !


Zitat:
Wenn ich Testflaschen bei 10C lagere, ist die Carbonisierung jedenfall spürbar schlechter als bei ganz kalt.

Je tiefer die Temperatur, desto mehr Co² löst sich im Bier.
Die gefühlte Carbonisierung sollte daher eigentlich mit abnehmender Temperatur steigen.
Je wärmer das Bier desto höher der Druck des Co² Polsters über dem Bier in der Flasche und desto weniger Co² verbleibt im Bier.

Zitat:
Ich bin nicht so der Messmensch und fülle deshalb ab, sobald das Ventil auf dem Gärtank nicht mehr blubbert

Je nach Dichtigkeit des Gärbehälters kann das zu Problemen führen.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 26.3.2014 um 08:54 von BerndH]
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