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Autor: Betreff: Der Mutant in meinem Bier oder erstaunliches Hefestripping
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 17.3.2014 um 20:58  
Hallo Leute, ich möchte mal meine Erfahrungen beim Hefestrippen mitteilen.

Vor einigen Wochen braute ich mein Amarilloweizenbockrezept zum glaube ich vierten male.
Diesmal nicht in Bockstärke sondern "normal".
Außerdem verwendete ich diesmal keine frische Reinzuchthefe (weil die Packs immer so teuer sind)
sondern ich strippte bei diesem Durchgang den Bodensatz eines vorherigen Amarillo Sudes.

Ich vermehrte den Bodensatz einige Tage zuvor. Dafür goß ich zunächst in die geleerte Weizenbierflasche des vorherigen Sudes
direkt auf den Bodensatz etwas Malzbier. Das Bier war zu diesem Zeitpunkt schon fast 8 Monate in der Flasche so sah ich das
ganze als Experiment an ob es überhaupt angären würde. Ursprungshefe war die 3638.

Tatsächlich begann schon nach ca. 1/2 Tag die Gärung in der Flasche.
Der gärende Starter wurde dann noch in einem Erlenmeyerkolben mit wesentlich mehr Malzbier weiter vermehrt.
Alles verlief wie immer wenn ich einen Starter benutzte.

Die anschliessende Gärung des Sudes verlief zunächst auch normal. Die Angärung war flott.
Allerdings wanderte die obergärige Hefe dieses mal nicht auf den Schaum, wie es zuvor immer bei dieser Hefe und diesem Rezept der Fall war.
Auch war der Geruch deutlich anders als bei den letzen gleichartigen Suden, nicht diese typischen Aromen meines Rezeptes, das machte mich schon stutzig.

Der Hammer war dann aber die Nachgärung.
Ich setzte bei dem wirklich völlig durchgegorenen Bier(!) Zuckerlösung zum karbonisieren ein.
Nachdem ich auf die Zuckerlösung drauf schlauchte verging ca. 1 bis 2 Stunden bis ich zum Abfüllen kam.
Als es dann ans Abfüllen ging dachte ich "wieso ist jetzt richtig Schaum auf dem Jungbier?"
Beim Abfüllen dann eine Schaumorgie wie noch nie. Sowas hatte ich noch nie erlebt.
Um es kurz zu machen, die vermutlich mutierte Hefe legte anscheinend sofort los, noch beim Abfüllen vergor sie den zugesetzten Zucker bzw. begann damit.

In den Flaschen dann nach nur 1/2 Tag richtig Schaumbildung.
Nach 1 Tag war auch schon richtig Druck drauf so das ich die abgefüllten 5L Fässer vorsichtshalber mal entlüftete.
Nach ca. 2 Tagen dann voller Druck auf den Flaschen... nach nur 2 Tagen !
Nach 3 Tagen klärte sich das Bier schon in den Flaschen, die Nachgärung war also schon durch.
Das kam mir nun endgültig anormal vor.

Sowas von agressiv geiler Hefe hatte ich noch nie erlebt.

Das Bier schmeckt nun nach ca. 3 Wochen Lagerung ---scheisse---
Kann man trinken, schmeckt aber schlechter als jedes Kaufweizen, total trocken und vor allen völlig ohne die typischen Aromen dieses Rezeptes.
Statt dessen Aromen die untypisch und "unlecker" sind.

Ich nehme an das die Ursprungshefe beim Strippen schon tot war und nur mutierte Zellen noch am Leben waren die ich dann vermehrte und die völlig andere
Eigenschaften aufwiesen wie die Ursprungshefe, eher so Richtung Bäckerhefe.

Schade aber Hefe Strippen ist bei mir erstmal unten durch so lange ich nicht weiß bis zu welchen Hefealter man gefahrlos strippen kann.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 29.5.2014 um 07:49 von BerndH]
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 17.3.2014 um 21:01  
Mal ganz ehrlich:
Du strippst eine 8 Monate alte Gammelhefe, die mehr tot als lebendig ist und fällst auf die Schnauze.
Und dann ist Strippen für Dich unten durch?
Den Zusammenhang kann ich nicht erkennen.

Stefan
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 17.3.2014 um 21:09  

Zitat:
Du strippst eine 8 Monate alte Gammelhefe, die mehr tot als lebendig ist und fällst auf die Schnauze.
Und dann ist Strippen für Dich unten durch?
Den Zusammenhang kann ich nicht erkennen


Die Frage ist ja: ab wann ist eine Hefe fürs Strippen eine mutierte Gammelhefe ?
Wie alt darf eine Pulle Bier fürs erfolgreiche Hefestrippen sein und wie finde ich das Alter heraus wenn kein Abfüllatum drauf steht sondern nur ein Haltbarkeitsdatum ?

Nun ja, beim Hefestrippen wird man wohl selten an nur 2 Wochen alte Kaufbierpullen kommen.
Zumindest nicht hier bei uns im Norden, wo 98% nur Industriepils trinken stehen andere Biere schon mal länger herum.
Insofern werden wohl einige Hobbybrauer notgedrungen recht alte Hefe strippen müssen.

Da die Hefe so gut im Starter angärte machte ich mir auch gar keine Gedanken über deren Zustand, der schien mir prima zu sein.
Sie roch normal und bildete auch schnell einen kräftig gärenden Starter.
Sie war nicht gammelig im eigentlichen Sinne, sondern das was da noch lebte und sich dann vermehrte war vermutlich nicht mehr Reinzucht sondern mutiert.

Allerdings erinnerte ich mich an den Sud den ich mit einer gestrippten Gutmanhefe letzten Sommer vergor.
Auch dieses Weizen war nicht besonders lecker geworden und eher untypisch vom Aroma her.
Wie alt die Pullen fürs Strippen damals waren weiß ich nicht mehr, aber sicher auch einige Monate.
Brauereifrische Abfüllungen findet man bei uns eben selten.

Ich schreibe das alles weil ich vermute das sich die Eigenschaften der Hefen in der Flasche verändern könnten und um andere vor Schaden zu bewahren.
Es könnte ja gut sein das die Hefezellen mit dem Originaleigenschaften schon tot waren und nur mutierte Zellen mit ganz anderen
Eigenschaften so lange durch halten.
Ich glaube es war Michael der das mal irgendwo in ähnlicher weise erwähnte.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 17.3.2014 um 21:59 von BerndH]
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 17.3.2014 um 21:09  
Die meisten Brauereien führen ihre Hefe einmal... Nun ja da ich nur 1-2 Mal im Jahr OG braue, nehme ich dann frische Wyeast Hefe.

Habe auch mal versucht Hefe aus einer 6 Monate alten Gutmann Flaschen zu strippen (auch wegen dem Geld), ging auch in die Hose... mach dir nix draus. Kommt vor...
Lt. Narziss, soll die Hefe nach der Druckgärung rasch entspannt werden (Drucklos gemacht werden). Im Kühlschrank sind 2-3 Tage zwischenlagerung kein problem. Warum ?? k.A


[Editiert am 17.3.2014 um 21:11 von Gambrinus zu Borbetomagus]



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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 17.3.2014 um 21:13  
>Nun ja, beim Hefestrippen wird man wohl selten an nur 2 Wochen alte Kaufbierpullen kommen.
Insofern werden wohl einige recht alte Hefe strippen.<

Alles ist möglich, zumindest beim Weizen. Das wird schon ziemlich jung rausgejagt, muss man halt ein bisserl rumschauen und die am längsten haltbaren kaufen.

Gruß
Peter


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 17.3.2014 um 21:22  
Gutmann erntet die Hefe, so viel ich weiß, aus den Kräusen und führt sie unendlich weiter.
Schneider propagiert sie für jedne Sud extra neu, das weiß ich sicher.
Kann natürlich ein Unterschied sein.
Macht mir mal keine Panik, ich mach grad den ersten Gutmann Starter, falls es sich noch nicht rumgesprochen hat :redhead:

Also Hefe nach 8 Monaten ist normalerweise schon total hinüber, ich würd keine über 3 Monate strippen.
Was soll die auch die 8 Monate lang machen, außer autolysieren und sterben?
Schneider schreibt ja zum Glück das Abfülldatum auf die Flaschen.
Die wissen wohl, wie oft die gestrippt werden :)

Stefan
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 17.3.2014 um 21:24  
Gutmann erntet die Hefe, so viel ich weiß, aus den Kräusen und führt sie unendlich weiter.
Schneider propagiert sie für jedne Sud extra neu, das weiß ich sicher.
Kann natürlich ein Unterschied sein.
Macht mir mal keine Panik, ich mach grad den ersten Gutmann Starter, falls es sich noch nicht rumgesprochen hat :redhead:

Also Hefe nach 8 Monaten ist normalerweise schon total hinüber, ich würd keine über 3 Monate strippen.
Was soll die auch die 8 Monate lang machen, außer autolysieren und sterben?
Schneider schreibt ja zum Glück das Abfülldatum auf die Flaschen.
Die wissen wohl, wie oft die gestrippt werden :)

Stefan
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 17.3.2014 um 21:33  
kleine Korrektur:

Habe noch mal genau recherchiert, die Pulle mit den Mutanten war "nur" ca. 6,5 Monate alt.

Zitat:
Macht mir mal keine Panik, ich mach grad den ersten Gutmann Starter, falls es sich noch nicht rumgesprochen hat :redhead:

Hast du überhaupt auf das Alter des Bieres vor dem Strippen geachtet, mal ehrlich! :)


Grüsse

Bernd


[Editiert am 17.3.2014 um 21:34 von BerndH]
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 17.3.2014 um 21:53  

Zitat von BerndH, am 17.3.2014 um 21:33

Hast du überhaupt auf das Alter des Bieres vor dem Strippen geachtet, mal ehrlich! :)



Ehrlich: Ein bißchen.
Das MHD ist Anfang Mai, kann also nicht uralt sein.
Ein Hefeweizen hat normalerweise maximal 6 Monate, eher weniger, Weizenböcke ca ein Jahr.
Sollte also halbwegs passen.
Es gibt hier aber nicht all zu viele Gutmann Quellen, drum kann man nicht zu wählerisch sein.
Wäre das aber kurz vor dem MHD gewesen, hätt ich es nicht genommen, ehrlich.

Stefan
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Ursus007
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red_folder.gif erstellt am: 18.3.2014 um 22:23  
Man muß im Getränkemarkt in die unteren oder hinteren Kisten greifen. Denn da wird normalerweise
die neu eingetroffene Ware hingestellt, also die ältere Ware steht immer vorn und oben. So hat man
Chancen, frischere Flaschen zu ergattern.


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Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen mach ich der Königin ein Kind.
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 06:59  

Zitat:
Die meisten Brauereien führen ihre Hefe einmal... Nun ja da ich nur 1-2 Mal im Jahr OG braue, nehme ich dann frische Wyeast Hefe.


Die Brauereien die ich kenne (und das sind einige) führen Ihre Hefe öfter, es sei denn sie haben einen Propagator.

Jan
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red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 07:37  

Zitat von JanBr, am 19.3.2014 um 06:59

Zitat:
Die meisten Brauereien führen ihre Hefe einmal... Nun ja da ich nur 1-2 Mal im Jahr OG braue, nehme ich dann frische Wyeast Hefe.


Die Brauereien die ich kenne (und das sind einige) führen Ihre Hefe öfter, es sei denn sie haben einen Propagator.

Jan


Ich kenne nur 2, die führen UG Hefen bis 5 mal, OG Hefe 1mal. Die eine ist eine Gasthausbrauerrei mit 10 HL. Ich glaube nicht, dass die einen Propagator haben. Der Braumeister sagte, es sei bei OG Hefen nicht unkritisch, gerade wegen den hohen Temperaturen.

Ich führe meine Hefen ob OG oder UG auch öfter. Hatte auch nie Probleme damit. Bin aber letztens auch mit einer Gutmann auf die Nase gefallen.... 5 Flaschen, die allerdings schon ewig im Keller rum lagen, den Bodensatz genommen und auf dem Magnetrührer und Belüften 5 Tage (oder mehr) Vermehrt. Angekommen ist die Hefe rasch. Nur dauerte die HG fast 2 Wochen. Das Bier musste ich leider entsorgen. Da die Gärung auch viel zu früh stoppte.


[Editiert am 19.3.2014 um 07:50 von Gambrinus zu Borbetomagus]



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Boludo
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Mein Gutmann Starter kam über Nacht zuverlässig an und riecht wunderbar.
Wichtig ist bei so was sicherlich ein kräftiges Belüften der Würze vor dem Anstellen, um eine stockende Gärung zu vermeiden.
Bei so minimalistischen Startern betreibt man ziemlich sicher Underpitching.

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 07:57  

Zitat:

Ich führe meine Hefen ob OG oder UG auch öfter. Hatte auch nie Probleme damit. Bin aber letztens auch mit einer Gutmann auf die Nase gefallen.... 5 Flaschen, die allerdings schon ewig im Keller rum lagen, den Bodensatz genommen und auf dem Magnetrührer und Belüften 5 Tage (oder mehr) Vermehrt. Angekommen ist die Hefe rasch. Nur dauerte die HG fast 2 Wochen. Das BIer musste ich leider entsorgen. Da die Gärung auch viel zu früh stopte.


Hmm, meine letzten beiden Weizen habe ich auch mit gestripter Hefe angestellt,
beide nur wenige Monate alt (Kuchlbauer und Schneider, je 4 Flaschen auf 20 Liter, 3 Tage vorher Starter angesetzt).
Beide (!) haben ebenfalls bei 18 bis 22°C zwei Wochen für die HG gebraucht.

Ich könnte aber jetzt nicht sagen, das sich das auffällig in Geschmack bemerkbar gemacht hätte.
Hast du auch mal verkostet, gab es da deutliche Fehlgeschmäcker?
Mein Helles ist nur so mittel, hätte das aber an zuviel Hopfen und zuviel Hefesatz festgemacht.

Micha


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"Und wer sein Bier Alkoholfrei will, der kann sich ja einen Schnaps dazu bestellen" (Gerhard Polt)
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red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 08:07  
Hatte geschmeckt wie wenn du auf einem Plaster rumkauen tust. Es war kein Chlor oder Renigungsmittel im Spiel


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DerDennis
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red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 08:12  
Ich hab auch mal eine ziemlich alte W3068 gestrippt, die dann ebenfalls 2 Wochen für die Gärung gebraucht hat. Das Resultat: ein Weizen, das nicht nach Banane, sondern nach grünen Trauben roch und schmeckte (war aber trotzdem trinkbar).

Scheinbar mögen das die Weizenhefen nicht, wenn sie so lange auf dem Flaschenboden rumgammeln.

Grüße


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*Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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rattenfurz
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red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 08:21  

Zitat von BerndH, am 17.3.2014 um 20:58

Das Bier schmeckt nun nach ca. 3 Wochen Lagerung ---scheisse---
Kann man trinken, schmeckt aber schlechter als jedes Kaufweizen, total trocken und vor allen völlig ohne die typischen Aromen dieses Rezeptes.
Statt dessen Aromen die untypisch und "unlecker" sind.


Wieviel hast du denn genommen?

Bei Weizen scheint es nach Aussagen, die man so mitbekommt, ja unheimlich wichtig zu sein, die Hefe auch ein bisschen zu stressen, damit sie Bananenaromen herstellt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass du massiv overpitched hast und die Hefe einfach einen Durchmarsch gemacht hat.


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Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181 7246

Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 08:31  
Ja Dennis, das ist ein zweischneidiges Schwert. Da ich 1-2 Mal im Jahr (0,8 Hl) braue, nehme ich lieber frische 3068.

Ich könnte mir vorstellen mal 10 l mit Gutmann zu probieren. Nun ist aber erst mal die 479 Doemens im testvergleich mit der 3038 nächste Woche dran.


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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 10:24  

Zitat von Boludo, am 19.3.2014 um 07:42
Mein Gutmann Starter kam über Nacht zuverlässig an und riecht wunderbar.
Wichtig ist bei so was sicherlich ein kräftiges Belüften der Würze vor dem Anstellen, um eine stockende Gärung zu vermeiden.
Bei so minimalistischen Startern betreibt man ziemlich sicher Underpitching.

Stefan


Servus Stefan, genau das ist kontraproduktiv, wenn man Banane will. Durch Nicht-belüften wird die Hefe gestresst und erzeugt mehr Esther-Aromen. Nachzulesen in Yeast und "the homebrewers Answerbook".
Letzteres sollte sowieso immer in der "Brauerei" griffbereit sein. Würde viele Fragen beantworten, bevor sie im Forum gestellt werden müssen.

Gruß
Peter


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 10:28  
Hallo Peter,

da hast du natürlich Recht.
Meine Antwort bezog sich aber ehrer auf die hier berichteten langen Gärzeiten mit gestrippten HEfen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass da teilweise extremes Underpitching stattfindet.
Ohne Hefezellen unter dem Mikroskop auszählen ist da aber wohl alles eine Lotterie.
Oder eben ein Hobby :)

Stefan
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 10:55  
Genau Stefan. Bei gestrippten Hefen ist es halt kompliziert die richtige Menge zu berechnen. Underpitching mache ich nicht mehr, seit ich die Ami-Bücher gelesen habe.

Diese langen Gärzeiten kommen auch daher, dass man die Hefe vorher nicht prüft, ob sie noch was taugt. Vorderwürze verdünnen, kochen, abkühlen und die Hefe rein, wenn sich da bis zur Mitte des Hopfenkochens nichts rührt, kommt eine Alternativhefe zum Einsatz. Habe ich immer herumliegen, weil ich das nicht mag, das auf die"Würzestarren" mit den Händen in der Hosentasche, tagelang...

Mein letztes Weizen, hmm ist das überhaupt ein Weizen, mit der Maitre Brasseur?, hat jedenfalls keine Witgewürze drin, geht aber mit Carabelge und eben der Hefe in die Wit-Richtung. Wollte halt mal sehen, was nach dem Märchengebot alles möglich ist. :D

Gruß
Peter


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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 16:07  

Zitat:
Ich kann mir gut vorstellen, dass du massiv overpitched hast und die Hefe einfach einen Durchmarsch gemacht hat.

Ganz sicher nicht, die vermehrte Hefemenge dürfte etwa 1 bis 2 normalen Packs entsprochen haben, auf knapp 50 Liter.
Die Hauptgärung verlief weder "im Durchmarsch" noch im Schneckentempo, eigentlich relativ normal, ausser vom Geruch her.
Ich glaube hier wird der Fehler auch am verkehrten Ende gesucht.

Es geht nicht um fälschlicherweise ausgeführtes over- oder underpitching, sondern darum das sich im Starter Hefezellen vermehrten die mit den
Eigenschaften der Original Reinzucht 3638 nach 6 Monaten in der Flasche nichts mehr zu tun hatten.
Die Hefezellen die sich im Starter vermehrten waren vermutlich ganz einfach überlebende mutierte Hefezellen, sonst hätte auch
niemals eine so schnelle und heftige Nachgärung mit dem Haushaltszucker statt gefunden.
Die Hefezellen waren ja geradezu pervers geil auf den Haushaltszucker, so reagierte die Originalhefe nie. Dort verlief die Nachgärung immer ganz normal.
Das ist für mich eigentlich das eindeutigste Indiz dafür das die Hefezellen und damit deren Eigenschaften mutiert waren.

Die Kernfrage bleibt also bisher unbeantwortet und lautet:
Ab welchem Alter eines flaschengegorenen Bieres sollte man besser kein Hefestripping mehr (wegen drohender Mutationsgefahr) durchführen ?
2 Wochen, 4 Wochen, 2 Monate, 4 Monate ?
(Mein Bier war ca. 6,5 Monate in der Flasche bevor ich den Bodensatz im Starter vermehrte und die geschilderten Probleme erhielt)
Ich bin jedenfalls bis zur Klärung dieser Frage erstmal geheilt vom Hefestripping.


Grüsse

Bernd


[Editiert am 29.5.2014 um 07:53 von BerndH]
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red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 16:21  
Bernd ich denke mal, dass man das (ich weiß kanns auch nicht mehr hören) schlecht am alter festmachen kann und pauschal xWochen wird garnicht gehen. Da kommt es eben darauf an, wie sauber man arbeitet, beim vergären des vorhergehenden Bieres gearbeitet hat. In welcher Umgebung habe ich vergoren oder abgefüllt. Es gibt ja Orte an denen man sehr viele Fremd und Kamhefen vorfindet.

Eingangs habe ich ja (dafür hasse ich mich selbst ein bisschen ) Narziss zietiert. D

Die Hefe sollte schnellstmöglich (da geht es um Stunden) entspannt (Drucklos) werden (warum wüsste ich auch gerne) . Eine Aufbewarung für 24-48 Stund im geschlossenem Gefäß im Kühlschrank ist bedenkenlos. sinngemäße Wiedergabe.

Das ist wohl auch ein bisschen Lotto, aus dem Grund frische Hefe bei. Und nicht länger als 2-3 Wochen in der Kühlung lassen. Was ich auch schon gemacht habe ist Kochsalzlösung...


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red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 16:22  

Zitat von BerndH, am 19.3.2014 um 16:07


Die Kernfrage bleibt also bisher unbeantwortet und lautet:
Ab welchem Alter eines flaschengegorenen Bieres sollte man besser kein Hefestripping mehr (wegen drohender Mutationsgefahr) durchführen ?
2 Wochen, 4 Wochen, 2 Monate, 4 Monate ?


Es gibt verschiedene Streßfaktoren für die Hefe, als da wären z.B. Alkoholgehalt, Isoalphasäure, Druck usw.
Darum kann man diese Frage ganz sicher nicht pauschal beantworten.
Geht man in die Flaschengärung mit einer Hefe, die aus dem letzten Loch pfeift, macht die sicherlich schneller die Grätsche als mit frisch für die Nachgärung zugegebener Hefe, so wie es oft in Brauereien bei Hefeweizen gemacht wird usw.

Stefan
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 19.3.2014 um 16:26  
Mit anderen Worten Hefe aus einer Flasche mit Co² Druck zu strippen ist grundsätzlich nicht empfehlenswert ?


Grüsse

Bernd
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