Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2014 um 20:58 |
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Hallo Leute, ich möchte mal meine Erfahrungen beim Hefestrippen
mitteilen.
Vor einigen Wochen braute ich mein Amarilloweizenbockrezept zum glaube ich
vierten male.
Diesmal nicht in Bockstärke sondern "normal".
Außerdem verwendete ich diesmal keine frische Reinzuchthefe (weil die Packs
immer so teuer sind)
sondern ich strippte bei diesem Durchgang den Bodensatz eines vorherigen
Amarillo Sudes.
Ich vermehrte den Bodensatz einige Tage zuvor. Dafür goß ich zunächst in
die geleerte Weizenbierflasche des vorherigen Sudes
direkt auf den Bodensatz etwas Malzbier. Das Bier war zu diesem Zeitpunkt
schon fast 8 Monate in der Flasche so sah ich das
ganze als Experiment an ob es überhaupt angären würde. Ursprungshefe war
die 3638.
Tatsächlich begann schon nach ca. 1/2 Tag die Gärung in der Flasche.
Der gärende Starter wurde dann noch in einem Erlenmeyerkolben mit
wesentlich mehr Malzbier weiter vermehrt.
Alles verlief wie immer wenn ich einen Starter benutzte.
Die anschliessende Gärung des Sudes verlief zunächst auch normal. Die
Angärung war flott.
Allerdings wanderte die obergärige Hefe dieses mal nicht auf den Schaum,
wie es zuvor immer bei dieser Hefe und diesem Rezept der Fall war.
Auch war der Geruch deutlich anders als bei den letzen gleichartigen Suden,
nicht diese typischen Aromen meines Rezeptes, das machte mich schon
stutzig.
Der Hammer war dann aber die Nachgärung.
Ich setzte bei dem wirklich völlig durchgegorenen Bier(!) Zuckerlösung zum
karbonisieren ein.
Nachdem ich auf die Zuckerlösung drauf schlauchte verging ca. 1 bis 2
Stunden bis ich zum Abfüllen kam.
Als es dann ans Abfüllen ging dachte ich "wieso ist jetzt richtig Schaum
auf dem Jungbier?"
Beim Abfüllen dann eine Schaumorgie wie noch nie. Sowas hatte ich noch nie
erlebt.
Um es kurz zu machen, die vermutlich mutierte Hefe legte anscheinend sofort
los, noch beim Abfüllen vergor sie den zugesetzten Zucker bzw. begann
damit.
In den Flaschen dann nach nur 1/2 Tag richtig Schaumbildung.
Nach 1 Tag war auch schon richtig Druck drauf so das ich die abgefüllten 5L
Fässer vorsichtshalber mal entlüftete.
Nach ca. 2 Tagen dann voller Druck auf den Flaschen... nach nur 2 Tagen
!
Nach 3 Tagen klärte sich das Bier schon in den Flaschen, die Nachgärung war
also schon durch.
Das kam mir nun endgültig anormal vor.
Sowas von agressiv geiler Hefe hatte ich noch nie erlebt.
Das Bier schmeckt nun nach ca. 3 Wochen Lagerung ---scheisse---
Kann man trinken, schmeckt aber schlechter als jedes Kaufweizen, total
trocken und vor allen völlig ohne die typischen Aromen dieses Rezeptes.
Statt dessen Aromen die untypisch und "unlecker" sind.
Ich nehme an das die Ursprungshefe beim Strippen schon tot war und nur
mutierte Zellen noch am Leben waren die ich dann vermehrte und die völlig
andere
Eigenschaften aufwiesen wie die Ursprungshefe, eher so Richtung
Bäckerhefe.
Schade aber Hefe Strippen ist bei mir erstmal unten durch so lange ich
nicht weiß bis zu welchen Hefealter man gefahrlos strippen kann.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 29.5.2014 um 07:49 von BerndH]
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2014 um 21:01 |
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Mal ganz ehrlich:
Du strippst eine 8 Monate alte Gammelhefe, die mehr tot als lebendig ist
und fällst auf die Schnauze.
Und dann ist Strippen für Dich unten durch?
Den Zusammenhang kann ich nicht erkennen.
Stefan
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2014 um 21:09 |
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Zitat: | Du strippst eine 8
Monate alte Gammelhefe, die mehr tot als lebendig ist und fällst auf die
Schnauze.
Und dann ist Strippen für Dich unten durch?
Den Zusammenhang kann ich nicht erkennen |
Die Frage ist ja: ab wann ist eine Hefe fürs Strippen eine mutierte
Gammelhefe ?
Wie alt darf eine Pulle Bier fürs erfolgreiche Hefestrippen sein und wie
finde ich das Alter heraus wenn kein Abfüllatum drauf steht sondern nur ein
Haltbarkeitsdatum ?
Nun ja, beim Hefestrippen wird man wohl selten an nur 2 Wochen alte
Kaufbierpullen kommen.
Zumindest nicht hier bei uns im Norden, wo 98% nur Industriepils trinken
stehen andere Biere schon mal länger herum.
Insofern werden wohl einige Hobbybrauer notgedrungen recht alte Hefe
strippen müssen.
Da die Hefe so gut im Starter angärte machte ich mir auch gar keine
Gedanken über deren Zustand, der schien mir prima zu sein.
Sie roch normal und bildete auch schnell einen kräftig gärenden Starter.
Sie war nicht gammelig im eigentlichen Sinne, sondern das was da noch lebte
und sich dann vermehrte war vermutlich nicht mehr Reinzucht sondern
mutiert.
Allerdings erinnerte ich mich an den Sud den ich mit einer gestrippten
Gutmanhefe letzten Sommer vergor.
Auch dieses Weizen war nicht besonders lecker geworden und eher untypisch
vom Aroma her.
Wie alt die Pullen fürs Strippen damals waren weiß ich nicht mehr, aber
sicher auch einige Monate.
Brauereifrische Abfüllungen findet man bei uns eben selten.
Ich schreibe das alles weil ich vermute das sich die Eigenschaften der
Hefen in der Flasche verändern könnten und um andere vor Schaden zu
bewahren.
Es könnte ja gut sein das die Hefezellen mit dem Originaleigenschaften
schon tot waren und nur mutierte Zellen mit ganz anderen
Eigenschaften so lange durch halten.
Ich glaube es war Michael der das mal irgendwo in ähnlicher weise
erwähnte.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 17.3.2014 um 21:59 von BerndH]
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Antwort 2 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2014 um 21:09 |
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Die meisten Brauereien führen ihre Hefe einmal... Nun ja da ich nur 1-2 Mal
im Jahr OG braue, nehme ich dann frische Wyeast Hefe.
Habe auch mal versucht Hefe aus einer 6 Monate alten Gutmann Flaschen zu
strippen (auch wegen dem Geld), ging auch in die Hose... mach dir nix
draus. Kommt vor...
Lt. Narziss, soll die Hefe nach der Druckgärung rasch entspannt werden
(Drucklos gemacht werden). Im Kühlschrank sind 2-3 Tage zwischenlagerung
kein problem. Warum ?? k.A
[Editiert am 17.3.2014 um 21:11 von Gambrinus zu Borbetomagus]
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2014 um 21:13 |
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>Nun ja, beim Hefestrippen wird man wohl selten an nur 2 Wochen alte
Kaufbierpullen kommen.
Insofern werden wohl einige recht alte Hefe strippen.<
Alles ist möglich, zumindest beim Weizen. Das wird schon ziemlich jung
rausgejagt, muss man halt ein bisserl rumschauen und die am längsten
haltbaren kaufen.
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2014 um 21:22 |
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Gutmann erntet die Hefe, so viel ich weiß, aus den Kräusen und führt sie
unendlich weiter.
Schneider propagiert sie für jedne Sud extra neu, das weiß ich sicher.
Kann natürlich ein Unterschied sein.
Macht mir mal keine Panik, ich mach grad den ersten Gutmann Starter, falls
es sich noch nicht rumgesprochen hat
Also Hefe nach 8 Monaten ist normalerweise schon total hinüber, ich würd
keine über 3 Monate strippen.
Was soll die auch die 8 Monate lang machen, außer autolysieren und
sterben?
Schneider schreibt ja zum Glück das Abfülldatum auf die Flaschen.
Die wissen wohl, wie oft die gestrippt werden
Stefan
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2014 um 21:24 |
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Gutmann erntet die Hefe, so viel ich weiß, aus den Kräusen und führt sie
unendlich weiter.
Schneider propagiert sie für jedne Sud extra neu, das weiß ich sicher.
Kann natürlich ein Unterschied sein.
Macht mir mal keine Panik, ich mach grad den ersten Gutmann Starter, falls
es sich noch nicht rumgesprochen hat
Also Hefe nach 8 Monaten ist normalerweise schon total hinüber, ich würd
keine über 3 Monate strippen.
Was soll die auch die 8 Monate lang machen, außer autolysieren und
sterben?
Schneider schreibt ja zum Glück das Abfülldatum auf die Flaschen.
Die wissen wohl, wie oft die gestrippt werden
Stefan
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2014 um 21:33 |
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kleine Korrektur:
Habe noch mal genau recherchiert, die Pulle mit den Mutanten war "nur" ca.
6,5 Monate alt.
Zitat: | Macht mir mal keine
Panik, ich mach grad den ersten Gutmann Starter, falls es sich noch nicht
rumgesprochen hat |
Hast du
überhaupt auf das Alter des Bieres vor dem Strippen geachtet, mal ehrlich!
Grüsse
Bernd
[Editiert am 17.3.2014 um 21:34 von BerndH]
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.3.2014 um 21:53 |
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Ehrlich: Ein bißchen.
Das MHD ist Anfang Mai, kann also nicht uralt sein.
Ein Hefeweizen hat normalerweise maximal 6 Monate, eher weniger,
Weizenböcke ca ein Jahr.
Sollte also halbwegs passen.
Es gibt hier aber nicht all zu viele Gutmann Quellen, drum kann man nicht
zu wählerisch sein.
Wäre das aber kurz vor dem MHD gewesen, hätt ich es nicht genommen,
ehrlich.
Stefan
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 742 Registriert: 7.8.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.3.2014 um 22:23 |
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Man muß im Getränkemarkt in die unteren oder hinteren Kisten greifen. Denn
da wird normalerweise
die neu eingetroffene Ware hingestellt, also die ältere Ware steht immer
vorn und oben. So hat man
Chancen, frischere Flaschen zu ergattern.
____________________ Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen mach ich der Königin ein Kind.
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2014 um 06:59 |
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Zitat: | Die meisten Brauereien
führen ihre Hefe einmal... Nun ja da ich nur 1-2 Mal im Jahr OG braue,
nehme ich dann frische Wyeast Hefe. |
Die Brauereien die ich kenne (und das sind einige) führen Ihre Hefe öfter,
es sei denn sie haben einen Propagator.
Jan
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Antwort 10 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2014 um 07:37 |
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Zitat von JanBr, am 19.3.2014 um
06:59 | Zitat: | Die meisten Brauereien
führen ihre Hefe einmal... Nun ja da ich nur 1-2 Mal im Jahr OG braue,
nehme ich dann frische Wyeast Hefe. |
Die Brauereien die ich kenne (und das sind einige) führen Ihre Hefe öfter,
es sei denn sie haben einen Propagator.
Jan |
Ich kenne nur 2, die führen UG Hefen bis 5 mal, OG Hefe 1mal. Die eine ist
eine Gasthausbrauerrei mit 10 HL. Ich glaube nicht, dass die einen
Propagator haben. Der Braumeister sagte, es sei bei OG Hefen nicht
unkritisch, gerade wegen den hohen Temperaturen.
Ich führe meine Hefen ob OG oder UG auch öfter. Hatte auch nie Probleme
damit. Bin aber letztens auch mit einer Gutmann auf die Nase gefallen.... 5
Flaschen, die allerdings schon ewig im Keller rum lagen, den Bodensatz
genommen und auf dem Magnetrührer und Belüften 5 Tage (oder mehr) Vermehrt.
Angekommen ist die Hefe rasch. Nur dauerte die HG fast 2 Wochen. Das Bier
musste ich leider entsorgen. Da die Gärung auch viel zu früh stoppte.
[Editiert am 19.3.2014 um 07:50 von Gambrinus zu Borbetomagus]
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2014 um 07:42 |
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Mein Gutmann Starter kam über Nacht zuverlässig an und riecht wunderbar.
Wichtig ist bei so was sicherlich ein kräftiges Belüften der Würze vor dem
Anstellen, um eine stockende Gärung zu vermeiden.
Bei so minimalistischen Startern betreibt man ziemlich sicher
Underpitching.
Stefan
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 128 Registriert: 14.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2014 um 07:57 |
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Zitat: |
Ich führe meine Hefen ob OG oder UG auch öfter. Hatte auch nie Probleme
damit. Bin aber letztens auch mit einer Gutmann auf die Nase gefallen.... 5
Flaschen, die allerdings schon ewig im Keller rum lagen, den Bodensatz
genommen und auf dem Magnetrührer und Belüften 5 Tage (oder mehr) Vermehrt.
Angekommen ist die Hefe rasch. Nur dauerte die HG fast 2 Wochen. Das BIer
musste ich leider entsorgen. Da die Gärung auch viel zu früh
stopte.
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Hmm, meine letzten beiden Weizen habe ich auch mit gestripter Hefe
angestellt,
beide nur wenige Monate alt (Kuchlbauer und Schneider, je 4 Flaschen auf
20 Liter, 3 Tage vorher Starter angesetzt).
Beide (!) haben ebenfalls bei 18 bis 22°C zwei Wochen für die HG
gebraucht.
Ich könnte aber jetzt nicht sagen, das sich das auffällig in Geschmack
bemerkbar gemacht hätte.
Hast du auch mal verkostet, gab es da deutliche Fehlgeschmäcker?
Mein Helles ist nur so mittel, hätte das aber an zuviel Hopfen und zuviel
Hefesatz festgemacht.
Micha ____________________ "Und wer sein Bier Alkoholfrei will, der kann sich ja einen Schnaps dazu
bestellen" (Gerhard Polt)
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Antwort 13 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2014 um 08:07 |
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Hatte geschmeckt wie wenn du auf einem Plaster rumkauen tust. Es war kein
Chlor oder Renigungsmittel im Spiel
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 19.3.2014 um 08:12 |
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Ich hab auch mal eine ziemlich alte W3068 gestrippt, die dann ebenfalls 2
Wochen für die Gärung gebraucht hat. Das Resultat: ein Weizen, das nicht
nach Banane, sondern nach grünen Trauben roch und schmeckte (war aber
trotzdem trinkbar).
Scheinbar mögen das die Weizenhefen nicht, wenn sie so lange auf dem
Flaschenboden rumgammeln.
Grüße
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 19.3.2014 um 08:21 |
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Zitat von BerndH, am 17.3.2014 um
20:58 |
Das Bier schmeckt nun nach ca. 3 Wochen Lagerung ---scheisse---
Kann man trinken, schmeckt aber schlechter als jedes Kaufweizen, total
trocken und vor allen völlig ohne die typischen Aromen dieses Rezeptes.
Statt dessen Aromen die untypisch und "unlecker" sind.
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Wieviel hast du denn genommen?
Bei Weizen scheint es nach Aussagen, die man so mitbekommt, ja unheimlich
wichtig zu sein, die Hefe auch ein bisschen zu stressen, damit sie
Bananenaromen herstellt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass du massiv overpitched hast und die Hefe
einfach einen Durchmarsch gemacht hat. ____________________ Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter
den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181
7246
Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Antwort 16 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2014 um 08:31 |
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Ja Dennis, das ist ein zweischneidiges Schwert. Da ich 1-2 Mal im Jahr (0,8
Hl) braue, nehme ich lieber frische 3068.
Ich könnte mir vorstellen mal 10 l mit Gutmann zu probieren. Nun ist aber
erst mal die 479 Doemens im testvergleich mit der 3038 nächste Woche dran.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2014 um 10:24 |
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Zitat von Boludo, am 19.3.2014 um
07:42 | Mein Gutmann Starter kam über Nacht
zuverlässig an und riecht wunderbar.
Wichtig ist bei so was sicherlich ein kräftiges Belüften der Würze vor dem
Anstellen, um eine stockende Gärung zu vermeiden.
Bei so minimalistischen Startern betreibt man ziemlich sicher
Underpitching.
Stefan |
Servus Stefan, genau das ist kontraproduktiv, wenn man Banane will. Durch
Nicht-belüften wird die Hefe gestresst und erzeugt mehr
Esther-Aromen. Nachzulesen in Yeast und " the homebrewers Answerbook".
Letzteres sollte sowieso immer in der "Brauerei" griffbereit sein. Würde
viele Fragen beantworten, bevor sie im Forum gestellt werden müssen.
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2014 um 10:28 |
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Hallo Peter,
da hast du natürlich Recht.
Meine Antwort bezog sich aber ehrer auf die hier berichteten langen
Gärzeiten mit gestrippten HEfen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass da teilweise extremes Underpitching
stattfindet.
Ohne Hefezellen unter dem Mikroskop auszählen ist da aber wohl alles eine
Lotterie.
Oder eben ein Hobby
Stefan
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2014 um 10:55 |
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Genau Stefan. Bei gestrippten Hefen ist es halt kompliziert die richtige
Menge zu berechnen. Underpitching mache ich nicht mehr, seit ich die
Ami-Bücher gelesen habe.
Diese langen Gärzeiten kommen auch daher, dass man die Hefe vorher nicht
prüft, ob sie noch was taugt. Vorderwürze verdünnen, kochen, abkühlen und
die Hefe rein, wenn sich da bis zur Mitte des Hopfenkochens nichts rührt,
kommt eine Alternativhefe zum Einsatz. Habe ich immer herumliegen, weil ich
das nicht mag, das auf die"Würzestarren" mit den Händen in der Hosentasche,
tagelang...
Mein letztes Weizen, hmm ist das überhaupt ein Weizen, mit der Maitre
Brasseur?, hat jedenfalls keine Witgewürze drin, geht aber mit Carabelge
und eben der Hefe in die Wit-Richtung. Wollte halt mal sehen, was nach dem
Märchengebot alles möglich ist.
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2014 um 16:07 |
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Zitat: | Ich kann mir gut
vorstellen, dass du massiv overpitched hast und die Hefe einfach einen
Durchmarsch gemacht hat. |
Ganz sicher nicht, die
vermehrte Hefemenge dürfte etwa 1 bis 2 normalen Packs entsprochen haben,
auf knapp 50 Liter.
Die Hauptgärung verlief weder "im Durchmarsch" noch im Schneckentempo,
eigentlich relativ normal, ausser vom Geruch her.
Ich glaube hier wird der Fehler auch am verkehrten Ende gesucht.
Es geht nicht um fälschlicherweise ausgeführtes over- oder underpitching,
sondern darum das sich im Starter Hefezellen vermehrten die mit den
Eigenschaften der Original Reinzucht 3638 nach 6 Monaten in der Flasche
nichts mehr zu tun hatten.
Die Hefezellen die sich im Starter vermehrten waren vermutlich ganz einfach
überlebende mutierte Hefezellen, sonst hätte auch
niemals eine so schnelle und heftige Nachgärung mit dem Haushaltszucker
statt gefunden.
Die Hefezellen waren ja geradezu pervers geil auf den Haushaltszucker, so
reagierte die Originalhefe nie. Dort verlief die Nachgärung immer ganz
normal.
Das ist für mich eigentlich das eindeutigste Indiz dafür das die Hefezellen
und damit deren Eigenschaften mutiert waren.
Die Kernfrage bleibt also bisher unbeantwortet und lautet:
Ab welchem Alter eines flaschengegorenen Bieres sollte man besser kein
Hefestripping mehr (wegen drohender Mutationsgefahr) durchführen ?
2 Wochen, 4 Wochen, 2 Monate, 4 Monate ?
(Mein Bier war ca. 6,5 Monate in der Flasche bevor ich den Bodensatz im
Starter vermehrte und die geschilderten Probleme erhielt)
Ich bin jedenfalls bis zur Klärung dieser Frage erstmal geheilt vom
Hefestripping.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 29.5.2014 um 07:53 von BerndH]
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Antwort 21 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2014 um 16:21 |
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Bernd ich denke mal, dass man das (ich weiß kanns auch nicht mehr hören)
schlecht am alter festmachen kann und pauschal xWochen wird garnicht gehen.
Da kommt es eben darauf an, wie sauber man arbeitet, beim vergären des
vorhergehenden Bieres gearbeitet hat. In welcher Umgebung habe ich vergoren
oder abgefüllt. Es gibt ja Orte an denen man sehr viele Fremd und Kamhefen
vorfindet.
Eingangs habe ich ja (dafür hasse ich mich selbst ein bisschen ) Narziss
zietiert. D
Die Hefe sollte schnellstmöglich (da geht es um Stunden) entspannt
(Drucklos) werden (warum wüsste ich auch gerne) . Eine Aufbewarung für
24-48 Stund im geschlossenem Gefäß im Kühlschrank ist bedenkenlos.
sinngemäße Wiedergabe.
Das ist wohl auch ein bisschen Lotto, aus dem Grund frische Hefe bei. Und
nicht länger als 2-3 Wochen in der Kühlung lassen. Was ich auch schon
gemacht habe ist Kochsalzlösung...
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 22 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2014 um 16:22 |
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Zitat von BerndH, am 19.3.2014 um
16:07 |
Die Kernfrage bleibt also bisher unbeantwortet und lautet:
Ab welchem Alter eines flaschengegorenen Bieres sollte man besser kein
Hefestripping mehr (wegen drohender Mutationsgefahr) durchführen ?
2 Wochen, 4 Wochen, 2 Monate, 4 Monate ?
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Es gibt verschiedene Streßfaktoren für die Hefe, als da wären z.B.
Alkoholgehalt, Isoalphasäure, Druck usw.
Darum kann man diese Frage ganz sicher nicht pauschal beantworten.
Geht man in die Flaschengärung mit einer Hefe, die aus dem letzten Loch
pfeift, macht die sicherlich schneller die Grätsche als mit frisch für die
Nachgärung zugegebener Hefe, so wie es oft in Brauereien bei Hefeweizen
gemacht wird usw.
Stefan
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.3.2014 um 16:26 |
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Mit anderen Worten Hefe aus einer Flasche mit Co² Druck zu strippen ist
grundsätzlich nicht empfehlenswert ?
Grüsse
Bernd
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Antwort 24 |
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