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Autor: Betreff: Hefeproblem bei Fassabfüllung
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knutole
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2014 um 11:29  
Hallo Braugemeinde,

wir sind schon vor längerem parallel zur Flaschenabfüllung auf die Fassabfüllung umgestiegen, aktuell betreiben wir die Nachgärung noch in dem Gebinde, aus dem später auch getrunken werden soll. Mir ist das Problem bewusst, dass durch den Transport die sedimentierte Hefe wieder aufgewirbelt wird und sich im Fass verteilt, wobei diese in der Flasche (stehend gelagert) besser sedimentiert.

Bei vielen selbstgebrauten Bieren aus Fässern hat dieser Umstand aber kaum eine Auswirkung auf das Bier gemacht, aber bei unserem Kölsch (vergärt mit der Schlüssel Alt Hefe) kann man eine krasse Geschmacksveränderung beobachten.

Aus der Flasche (Hefe am Boden sedimentiert; klares Bier im Glas) schmeckt es wie das für uns perfekte Kölsch. Leicht herb, ganz feine Fruchtnoten (im Antrunk). Aus dem Fass schmeckte es ca. 2-3 Wochen nach der Nachgärung wie ein hefetrübes Kellerbier, war noch i.O., auch wenn es nichts mit dem Kölsch aus der Flasche gemein hatte. Nach längerer Lagerzeit (ca. ab 6 Wochen?) schmeckt das Kölsch aus dem Fass jedoch fast wie ein Fruchtsaft (leicht übertrieben). Im Geschmack pappig-süß, keine Herbe, keine Bitterkeit, gar nicht trocken (bei einem Restextrakt < 2). Das muss mit der Hefe zu tun haben - aber warum tritt dieser Sachverhalt erst nach längerer Lagerzeit auf? Hat dies mit der Autolyse der Hefe zu tun? Gelagert wurde das Bier bei Raumtemperatur (nicht kalt!). Für Rock am Ring brauen wir aktuell eine recht große Menge von diesem Kölsch und wollen solch einen Fruchtsaft-Supergau irgendwie verhindern! Die ersten 200l sind aktuell in der Hauptgärung, nächste Woche soll in große Kegs abgefüllt werden. Umdrücken oder Gärung mit ZKG ist aktuell leider kein Thema (so kurzfristig). Gibt es Tipps? Kann eine sehr kalte Lagerung der Autolyse entgegenwirken? Liegt der Geschmack überhaupt daran?

Zweite Frage, die nichts mit der Hefe, sondern mit der Abfüllung in CC-Kegs zu tun hat: Haben ein Pale Ale (aus einem Sud) in drei unterschiedliche CC-Kegs abgefüllt und alle gleich behandelt. Das erste Fass war perfekt, das zweite quasi schal, das dritte hat eine Schaumorgie gegeben. Alle wurden nach dem Abfüllen auf Dichtigkeit überprüft; ein erkennbares Austreten von Flüssigkeit o.ä. war nicht vorhanden. Wie kann das sein?

Mit Brauergruß,
Carsten
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2014 um 11:51  
Hallo Knutole, warum diese halb Professionalität? es wird sich doch noch ein fass auftreiben lassen in das man umdrücken kann, dann reinigen und ins nächste usw. Ich denke schon, dass es was mit Autolyse zu tun hat. im Fass befindet sich eben sehr viel Sediment. in der Flasche findet das sehr verlangsamt statt. So meine Erfahrung, keine ahnung ob das Sediment in der Flasche proportianal zum Fass ist.

Schale Fässer kannst du aufkarbonisieren sogar recht flott in ein paar Minuten. Arbeitet ihr mit Speise/Zucker? wenn ja schafft doch lieber mit zwangskarbonisieren. Oder macht es gleich richtig, grün. Mit Spundaparat..

Ohne dass es jetzt als doofe anmache aufegefasst wird, macht es euch doch nicht so schwer. Mal ehrlich nehmt auch noch ein Fass mehr her.


[Editiert am 5.4.2014 um 11:53 von Gambrinus zu Borbetomagus]



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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2014 um 11:54  
Moin,

Also Autolyse ergibt einen ich sag mal Fleischbrühen ähnlichen Geschmack(übertrieben) und führt vor allem zu extrem schlechten Schaum. Wie war da der Vergleich?

War in den Flaschen noch ein Hefesediment? Bzw wurden Flaschen und Fässer gleich abgefüllt,(Speise, Zucker, Nachgärtemp?) Fruchtig entsteht ja meist bei der Angärung durch den Hefestoffwechsel, kann es sein das die Fässer nicht ganz voll waren und viel Sauerstoff eingetragen wurde? Dies würde die Hefe erneut zur Vermehrung veranlassen was die Fruchtigkeit verursacht haben könnte...

Wie wurden die Fässer gereinigt? Kann eine Infektion ausgeschlossen werden? War vll vorher eine Weißbierhefe in den Fässern?
Das wären jetzt meiner Meinung nach so die häufigsten Ursachen für das beschriebene Problem. Um welchen Hefestamm handelte es sich denn?

Gruß Sebastian
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2014 um 12:12  
:goodpost:


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knutole
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2014 um 12:13  

Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 5.4.2014 um 11:51
Hallo Knutole, warum diese halb Professionalität? es wird sich doch noch ein fass auftreiben lassen in das man umdrücken kann, dann reinigen und ins nächste usw. Ich denke schon, dass es was mit Autolyse zu tun hat. im Fass befindet sich eben sehr viel Sediment. in der Flasche findet das sehr verlangsamt statt. So meine Erfahrung, keine ahnung ob das Sediment in der Flasche proportianal zum Fass ist.

Schale Fässer kannst du aufkarbonisieren sogar recht flott in ein paar Minuten. Arbeitet ihr mit Speise/Zucker? wenn ja schafft doch lieber mit zwangskarbonisieren. Oder macht es gleich richtig, grün. Mit Spundaparat..

Ohne dass es jetzt als doofe anmache aufegefasst wird, macht es euch doch nicht so schwer. Mal ehrlich nehmt auch noch ein Fass mehr her.


Das mit dem zusätzlichen Fass bis zur nächsten Abfüllung wird schwer, vielleicht kriegen wir es realisiert. Wäre vermutlich die sicherste Variante - aber wenn es an der Autolyse liegt, bleibt die Frage, ob eine sehr kalte Reifung dem nicht entgegenwirken würde (dort stirbt die Hefe doch nicht in dem Maße ab oder liegt hier ein Denkfehler vor?).

@braumeister12:

Schaum war gut, Fleischbrühe war es nicht, wie gesagt ein pappig-süßer Fruchtsaftgeschmack. Flaschen und Fässer wurden gleich behandelt, Hauptgärung lief bei ziemlich konstanten 15 Grad ab, das Jungbier schmeckte astrein wie ein typisches Kölsch. Die Fässer füllen wir eigentlich bis zum Ende des CO2-Stutzens (in den CC-Kegs ab). Gereinigt wurde mit ChemixOxiPro und häufigem Ausspülen danach, eine Weissbierhefe oder ähnliche Reste können ausgeschlossen werden. Hefestamm ist wie gesagt die Haushefe der Schlüssel Alt Brauerei; sedimentiert eher schlecht.

Grüße


[Editiert am 5.4.2014 um 12:15 von knutole]
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2014 um 12:19  
Moin :)

Zunächst mal zu den CC-Kegs. Unterschiedliche Karbonisierung durch die Nachgärung ist ein vermeidbares Problem. Das CO2 entsteht während der Nachgärung ja nicht schlagartig, sondern langsam. Dadurch kann es passieren, dass der relativ große Deckel des Fasses nicht richtig dicht ist.
Das Problem lässt sich erfolgreich vermeiden, indem man nach dem Abfüllen kurzerhand ein wenig Druck aus der CO2-Flasche (ca 1,2 bis 1,5bar) auf das Fass gibt. Das dichtet den Deckel richtig ab.

Zum Kölsch....

mir fällt auf, dass Du schreibst, die Lagerung fand bei Raumtemperatur statt / das Fass wurde nicht gekühlt. Geht man nun davon aus, dass Hefe ein lebender Organismus ist, welcher keine Ahnung davon hat, was wir von ihm wollen und seinen Selbstzweck darin sieht, Nahrung zu verwerten und sich zu vermehren, muss der Hefe unsererseits deutlich gesagt werden, dass es Zeit ist, die Aktivität einzustellen. Ansonsten wird die Hefe immer wieder irgendwo doch noch einen verwertbaren Zuckerbrösel finden und den auch wegknabbern.
Das bedeutet, kommt das Fass nicht in die Kühlung, wird die Hefe keine Ruhe geben. Es findet also weiterhin Gärung und somit auch Veränderung des Geschmacks des Bieres statt.
Da alle Aussagen über Stammwürze, Restextrakt und vor allen Verhältnis der Anteile Maltose : Dextrine im Hobbybrauerbereich im Grundsatz nur grobe "Schätzungen" darstellen, kann Niemand wirklich sagen, ob das Bier wirklich ausgegoren ist wenn wir der Meinung sind, dass es so ist. Und das bedeutet, es kann durchaus noch Gärpotential vorhanden sein. Und solange dies vorhanden ist, gibt es für die Hefe keinen Grund ihre Aktivität einzustellen solange man sie nicht dazu zwingt.
Ich denke daher, dass der veränderte Geschmack des Bieres ganz einfach das Resultat einer weiterhin abgelaufenen schleichenden Gärung ist. Weil Ihr die Hefe einfach nicht schlafen geschickt (Kühlung) habt.

Greets Udo


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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2014 um 12:20  
Also kalte lagerung verzögert Autolyse. Hat es nach Apfelsaft gerochen und geschmeckt ?


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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2014 um 12:27  
Ich kann dir. ich ganz zustimmen Udo, eine Infektion kann Fruchtaromen hervorbringen. Ist mir auch schon passiert.

Ich habe gestern 2 Std. Fässer geschrubbt. Diese habe ich von Hobbybrauern aufgekauft. Ich hoffe mal, dass die Fässer schon länger standen und nur keine Beachtung mehr hatte. Ich musste mit Chemiprokaustik, SEPA und Stahlschwamm ran. Das habe ich schon 3 mal gehabt. 1 mal war ich selbst nachlässig, 50 l grüner Apfel entsorgt.


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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2014 um 12:31  
Moin :)

Ich möchte mal Etwas zum Thema Autolyse von mir geben.
In jüngster Zeit häufen sich Fragen bezüglich dieses "Schreckgespenstes" und immer wieder wird es für geschmackliche Veränderungen angeklagt.
Meist - wie auch in diesem Fall - stellt es sich heraus, dass das Bier erst einige Wochen jung ist.

Wäre Autolyse ein derart gravierendes und vor allen schnell eintretendes Problem, dann wäre kaum Jemand in der Lage, Erntehefen über Monate hinweg im Kühlschrank zu lagern, diese durch sanftes Erwärmen wieder zu reaktivieren und dann in den nächsten Sud zur Arbeit zu schicken.
Und dann könnte auch Niemand ein Hausgebrautes zur NG in die Flasche füllen und diese nach 10 oder 12 Monaten in der Kühlung noch als genießbar empfinden.

Das Problem wird meines Erachtens absolut überbewertet.

Greets Udo


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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2014 um 12:36  

Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 5.4.2014 um 12:27
Ich kann dir. ich ganz zustimmen Udo, eine Infektion kann Fruchtaromen hervorbringen. Ist mir auch schon passiert.

Ich habe gestern 2 Std. Fässer geschrubbt. Diese habe ich von Hobbybrauern aufgekauft. Ich hoffe mal, dass die Fässer schon länger standen und nur keine Beachtung mehr hatte. Ich musste mit Chemiprokaustik, SEPA und Stahlschwamm ran. Das habe ich schon 3 mal gehabt. 1 mal war ich selbst nachlässig, 50 l grüner Apfel entsorgt.


Ich denke, Gerome, Du wolltest schreiben "Ich kann Dir NICHT ganz zustimmen...." :) (Ansonsten gäbe Deine Äußerung keinen Sinn ;) )

Es ist sicher richtig, dass eine Infektion Fruchtaromen erzeugen kann. Das darf und will ich nicht abstreiten.
ABER... warum wird bei derartigen Problem immer sofort das Schlimmste angenommen ? Warum wird nicht zunächst versucht, Fehler im Verfahren zu suchen, sprich das Verfahren zu analysieren ?

Knutole selber liefert doch schon den notwendigen Hinweis. Er beschreibt, dass das betroffene Fass nicht gekühlt wurde. Und somit stellt sich die Situation doch so dar, dass die Hefe nie schlafen geschickt wurde und weiterhin aktiv war. An eine Infektion oder gar Autolyse sollte man im Sinne einer logischen Fehlersuche wirklich erst dann denken, wenn alle anderen Fehlerquellen ausgeschlossen sind.

Das ist zumindest mein Verständnis von der Sache.

Greets Udo


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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2014 um 12:47  
Ich mache immer die zweite Gärung im CC KEG. Dadurch wird jeglicher Sauerstoff verbraucht. Diese KEG werden dann monatelang in der Kühlzelle gelagert ohne irgend eine negative Veränderung. Im Gegenteil, gehaltvolle Biere entwickeln sich zu ihrem Vorteil. Einzig Aromastoffe bauen sich ab, das muss man berücksichtigen.
Die Schaumorgie deutet auf eine grössere Nachgärung hin (hätte man durch eine Druckmessung erkennen können) oder das Bier ist tätsächlich schlecht geworden. Das deutet auf unsauberes Arbeiten hin.
Ein Kunde von mir (Biersommelier und Inhaber einer Spezialitätenbierbar) lagert meine Biere immer noch zusätzlich mehrere Monate bevor sie angestochen werden. Und das Resultat ist wirklich erstaunlich. Da bin ich immer noch am lernen.

Gruss Üelu
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knutole
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2014 um 12:52  
Erst mal danke für die zahlreichen Antworten.

Bezüglich der CC-Kegs gehen wir so vor wie von dir, Udo, beschrieben. Wir dichten die Fässer nach dem Abfüllen mit CO2 ab, somit kann das Problem 'leider' nicht daran liegen.

Dein Ansatz mit der Kühlung ging mir auch schon durch den Kopf, aber gibt es einen plausiblen Grund, warum die Flaschen - bei gleicher Temperatur gereift und nachgegärt - nicht diesen extrem fruchtigen Geschmack aufweisen? Den Geschmack würde ich als entfernt fruchtig-apfelig beschreiben, aber letztlich ist es nicht der typische grüne Apfel Geschmack, den ich von der Hauptgärung eines Untergärigen kenne. Es schmeckt eher einfach nur extrem estrig-pappig süß, ich weiß nicht, wie ich es weiter beschreiben soll. Wie eine Komposition unterschiedlichster heimischer Fruchtsäfe (übertrieben formuliert; es hat schon noch irgendwie nach Bier geschmeckt, aber vom Restextrakt gefühlt wie ein Doppelbock, nicht im Entferntesten wie ein trockenes Kölsch). Eine Infektion würde ich - wie Udo - ausschließen. Wir reinigen gewissenhaft, aber nicht exzessiv mit industriellen Reinigern. Die Fässer wurden einmal klar ausgespült, dann mit warmen Wasser und ChemiOxiPro gereinigt (Druck drauf gegeben und durch die Leitungen gespritzt) und das gleiche Prozedere nochmal mit klarem Wasser. Die Flaschen wurden wesentlich weniger sorgam gereinigt (nur mit klarem Wasser zweimal ausgespült) und hier gibt es keinen Fehlgeschmack. Das Problem wird nicht daran liegen.

Sicherlich wäre ein Umdrücken bzw. ein ZKG optimal, aber ich bezweifle, dass wir für nächsten Freitag ein weiteres Fass zu einem fairen Preis organisiert kriegen und an dem Tag wird (notgedrungen wegen Gärtanks) abgefüllt. Für die Zukunft sicherlich ein Punkt, den wir umsetzen müssen, aber kurzfristig nicht zu realisieren. Mir erscheint Udos Punkt der Kaltlagerung am sinnigsten. Gibt es weitere Meinungen? (vor allen Dingen zur mysteriösen CC-Keg Problematik).
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2014 um 13:05  
Moin :)

Habt Ihr mal die O-Ringe an den Degen der CCs geprüft ?
Ich meine nicht die O-Ringe an den Ventilen, sonden die in den Ventilen, welche die Degen gegen die Ventile abdichten. Die sind zuweilen auch ein Grund für verminderten Druckaufbau.
In dem Fall würde ich annehmen, dass das überschäumende Fass das darstellt, was passiert wäre, wären alle Fässer gleich dicht und hätten sie die selbe Speisung bekommen. Die beiden anderen Fässer (schal und perfekt) sind dann Resultate unterschiedlich undichter O-Ringe an den Degen der Fässer.

Greets Udo


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knutole
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2014 um 14:50  
Nein, ein guter Punkt. Müssen wir abklären.

Die Sache mit dem Kölsch fuchst mich aber am meisten. Also sollte eine ordentliche Kaltlagerung bei > 8 Grad im Idealfall das nächste Mal probiert werden? Das ist ein ambitioniertes Projekt bei so viel Bier...
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2014 um 15:20  
Moin :)

>8°C würde ich NICHT machen.

Eher <8°C... und um es zu präzisieren, möglichst nahe 0°C.

Denn so erlaubst Du der Hefe, einzuschlafen OHNE zu krepieren UND zugleich dem Bier, zu reifen.

Den erheblichen Unterschied zwischen Flaschen und Fass kann ich mir nur aufgrund der Zahl der Hefezellen erklären. Eine Flasche ist ein Mikrokosmos, ein Fass ist ein Mikro-Universum. Ich vermute, dass die Zahl der (aktiven) Hefzellen beim Abfüllen proportional zur Gebindegröße steigt. Sprich, Du hast im 50l-Fass nicht nur das 100-Fache an Bier gegenüber einer einzigen Buddel, sondern auch das 100*x-Fache an Hefezellen. Dieser Faktor x wird sicher auch durch Sauerstoffeintrag und andere, das Wachstum der Hefe fördernde Faktoren verstärkt.
Um es dumm auszudrücken:

Du füllst eine Buddel 0,5l ab und hast 10 Hefezellen drin
Du füllst ein Fass 50l ab und hast dementsprechend 100*10= 1000 Hefzellen drin
Also im Prinzip die selbe Ausgangsposition.
Während dann aber in der Flasche aus 10 Zellen gerade mal 100 werden,
werden im Fass aus 1000 nicht 10.000, sondern 50.000
Und daraus resultiert, dass das Fehlen des Schlafbefehls "Kühlung", das Ergebnis erheblich beeinflusst.

Meine 4cent ;)

Greets Udo


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Biermann
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2014 um 15:37  
Hallo Carsten,

ich karbonisiere mit Druck und sollte hier wohl im Grunde nichts schreiben, doch einige Gedanken möchte ich doch einbringen da sie, glaube ich, übergreifend sind.

Wie schon von anderen geschrieben bedarf es niedriger Temperaturen die Hefe abzusetzen, bei manchen weniger, bei anderen mehr.

Je mehr man den Sud auf kleinere Einheiten verteilt und je länger um so größer wird der Einfluß etwaiger Abweichungen zum Standard in diesen Lagerbehältern, wie mikrobielle Belastung, undichter Verschluß, etc.. Ebenfalls ist die gleichmäßige Verteilung des Zuckers, Würze etc. für die Nachgärung recht schwierig, richtig rühren um eine gleichmäßige Verteilung zu erreichen kann man ja wohl nicht, ebenso wird der Zucker sich wohl schnell wieder absetzen und im die Konzentration im letzten Gebinde wohl höher sein wie im ersten.

Das kurze Aufdrücken von CO2 kann die Deckel schließen, aber nur wenn die Temperatur gleich bleibt, wirklich keine anderen Leckstellen wie Ventile existieren, etc.

Wenn die Temperatur aber von sagen wir 15° auf 0° abgesenkt wird kann ohne weiteres Aufdrücken von CO2 sogar ein Unterdruck entstehen.
Da kalte Bier ja das vorhandene CO2 bindet und der Druck somit geringer wird.

Ich teile meine 58L heute nur noch wenn es sein muß, und dann kurz vor dem Endverbrauch durch Umdrücken unter Druck, das bringt mir heute die gleichmäßigsten Biere.

Entschuldige die lange Ausführung, beste Grüße, Jörg


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Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von AD512 (Dokument ging leider verloren).
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knutole
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2014 um 15:39  
Ah, kleiner Zeichendreher. Meinte natürlich < 8 Grad. Okay, klingt zunächst einmal sinnvoll und solch eine Temperatur beim Reifen werden wir versuchen zu erreichen. Würde mich über weitere Meinungen zu dem Thema freuen.

Grüße,
Carsten
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knutole
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red_folder.gif erstellt am: 8.4.2014 um 11:55  
Wie karbonisiere ich denn ein CC-Keg mit Kohlensäure am besten auf? In einem Thread von Holger wurde berichtet, dass er einen gewissen Druck auf ein 50l Keg geben und es danach auf dem Boden rollen sollte. Wie sieht das bei den CC-Kegs aus und wie hoch sollte der CO2-Druck im Fass nach dem Aufkarbonisieren sein? Würde das "schale" Fass gerne versuchen aufzukarbonisieren, um es in einer Woche trinken zu können.

Grüße
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red_folder.gif erstellt am: 8.4.2014 um 12:04  

Zitat von TrashHunter, am 5.4.2014 um 15:20

Und daraus resultiert, dass das Fehlen des Schlafbefehls "Kühlung", das Ergebnis erheblich beeinflusst.


Ich möchte das bitte kurz aufgreifen:

Was du schreibst, ist gefährlich.

Wenn ein Sud nicht _vollständig_ ausgegoren ist, BITTE, BITTE füllt ihn nicht ab.


Natürlich hört der bei der Kühlung auf zu gären. Aber dann, wenn er wieder wärmer wird, geht's weiter. Im Besten Fall habt ihr Gushing, im schlechtesten Fall zerknallt euch ein KEG. Und das ist absolut kein Spaß, wenn das z.B. nur dreiviertel voll ist.


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Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181 7246

Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 8.4.2014 um 12:09  

Zitat von knutole, am 8.4.2014 um 11:55
Wie karbonisiere ich denn ein CC-Keg mit Kohlensäure am besten auf? In einem Thread von Holger wurde berichtet, dass er einen gewissen Druck auf ein 50l Keg geben und es danach auf dem Boden rollen sollte. Wie sieht das bei den CC-Kegs aus und wie hoch sollte der CO2-Druck im Fass nach dem Aufkarbonisieren sein? Würde das "schale" Fass gerne versuchen aufzukarbonisieren, um es in einer Woche trinken zu können.

Grüße


Kuck mal ab Minute 7:
http://www.youtube.com/watch?v=S1dwBC-gKc8

Das geht ruck zuck.


Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 8.4.2014 um 12:10  

Zitat von Biermann, am 5.4.2014 um 15:37

Wenn die Temperatur aber von sagen wir 15° auf 0° abgesenkt wird kann ohne weiteres Aufdrücken von CO2 sogar ein Unterdruck entstehen.
Da kalte Bier ja das vorhandene CO2 bindet und der Druck somit geringer wird.


Nein, das geht nicht.

Die Menge CO2 in Lösung hängt ab von der Temperatur UND dem Druck und pendelt sich auf ein Gleichgewicht ein.


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http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181 7246

Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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red_folder.gif erstellt am: 9.4.2014 um 17:39  
Läuft das Aufkarbonisieren mit CO2 in den großen 50l und 30l Kegs genauso ab wie in dem Video erklärt? Haben eben das CC-Keg aufkarbonisiert - hat ziemlich gut geklappt, außer dass es noch etwas unterkarbonisiert ist (haben es jetzt bei 2,5 Bar in die Garage gestellt, etwas Kohlensäure wird sich wohl noch lösen, ansonsten werden wir das im Video erklärte Prozedere einfach wiederholen). Warum karbonisiert man nicht immer mit CO2 in den Fässern auf? So sollte sich doch die Hefeproblematik, welche in der Nachgärung mit Zucker entsteht, quasi von selbst auflösen? Findet eine Nachgärung im Bier, welches im Fass mit CO2 aufkarbonisiert wurde, genauso statt wie bei einem Bier, welches mit Zucker aufkarbonisiert wurde?

Grüße
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 9.4.2014 um 18:00  
Angeblich kann man den Unterschied schmecken, zwangscarbonisiertes Bier perlt nicht so schön auf der Zunge, da das Gas nicht so fein gelöst ist.
Darüber kann man aber streiten.
Dann kostet CO2 halt auch Geld, das spielt zumindest bei größeren Mengen eine Rolle.
Und es verstößt gegen das RHG, zumindest, so lange man fossiles CO2 und keines aus der Gärung gewonnenes nimmt.

Zur Dauer: Wenn Du ein 30 Liter Keg über Nacht an der Flasche hängen lässt, sollte am nächsten Morgen das meiste CO2 drin sein.
Die Reifung sollte gleich verlaufen, so lange noch vitale Hefe im Spiel ist.


Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 9.4.2014 um 18:05  

Zitat von Boludo, am 9.4.2014 um 18:00
Angeblich kann man den Unterschied schmecken, zwangscarbonisiertes Bier perlt nicht so schön auf der Zunge, da das Gas nicht so fein gelöst ist.
Darüber kann man aber streiten.
Dann kostet CO2 halt auch Geld, das spielt zumindest bei größeren Mengen eine Rolle.
Und es verstößt gegen das RHG, zumindest, so lange man fossiles CO2 und keines aus der Gärung gewonnenes nimmt.

Zur Dauer: Wenn Du ein 30 Liter Keg über Nacht an der Flasche hängen lässt, sollte am nächsten Morgen das meiste CO2 drin sein.
Die Reifung sollte gleich verlaufen, so lange noch vitale Hefe im Spiel ist.


Stefan


Gibt es hierzu noch weitere Meinung? Für mich als Laien wirkt das etwas unverständlich - CO2 ist doch gleich Co2, egal ob es "extern" über eine Gasflasche zugefügt wird oder über eine chemische Reaktion durch die Verstoffwechslung von Zucker entsteht.

Ansonsten klingt das schon ziemlich interessant, wenn man dadurch diese Hefeproblematik eindämmen kann.
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Das Lösen von CO2 im Bier ist so eine Sache, die ich ehrlich gesagt auch nicht ganz kapier.
Es gibt aber so was wie grob gelöstes CO2 und sehr fein gelöstes.
Die Hefe gibt das CO2 jedenfalls molekular in die Würze ab, feiner geht nicht.
Sehr frisches Bier hat auch oft grobporigen Schaum, da sich größere Bläschen entbinden.
Erst nach längerer Lagerung wird der Schaum feinporiger.

Bei Doemens war der Michael Zepf ein totaler Gegner der Flaschencarbonisierung.
Ich selber hab aber schon wunderbare zwangscarbonisierte Biere getrunken.

Stefan


[Editiert am 9.4.2014 um 19:11 von Boludo]
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