Hallo zusammen!
Nachdem auch ich immer neugierig Bild-Brau-Dokus verfolge, möchte ich
endlich auch mal etwas zu dieser Kategorie beitragen. Letzte Woche war das
"Dark Impact" von Boludo geplant und Simon hat die Bestellung rechtzeitig
rausgeschickt. Leider hat DHL jedoch das Paket verschlampt und so musste
ich kurzfristig umdisponieren. Hartmut (Graf Plato) hatte mir mit ein paar
Kilo MüMa ausgeholfen (Danke!) und wir hatten auf die Schnelle noch
untergärige Brauereihefe besorgt. So wurde es ein:
Heller
Sherry-Doppelbock
Stammdaten:- Stammwürze: 20°P
- Ausschlagmenge: 66l
- Bittere: 22 IBU
- Farbe: 22 EBC
Schüttung und Wasser:- Hauptguss: 64l
- Nachguss: 43l
- 15.25kg (71.5 %) - Pilsner Malz (4 EBC)
- 3.2kg (15 %) - Münchner Malz (22.5 EBC)
- 1.81kg (8.5 %) - CaraPils (4 EBC)
- 1.07kg (5 %) - CaraAmber (70 EBC)
Maischplan:- 70°C - Einmaischen
- 68°C - 70 Minuten (Kombirast)
- 68°C - Abmaischen
- 68°C - 33% Dünnmaische in Pfanne
- 99°C - 5 Minuten kochen
- 78°C - Zubrühen ergibt
Hopfung:- VWHopfung - Comet (8,5 %
α-Säure): 80 g (80%)
- Whirlpool - Willamette (5.8 % α-Säure): 42 g (20%)
- Dauer Hopfenkochen: 60 Minuten
- Nachisomerisierungszeit: 5 Minuten
Hefe:
Reifung:
Zum zweiten Mal überhaupt wagte ich mich an eine über nur Milchsäure
hinausgehende Wasseraufbereitung, hier ein großer Dank an olibaer, der mir
auch noch am Brautag online unter die Arme griff! Um nicht ganz im trüben
zu fischen, hatte ich mir ein bisschen Labormaterial zum Titrieren zugelegt
(das Magnetrührerchen lag eh noch rum)...
Das Ansetzen des Kalkwassers und ja, CaO löst sich wirklich besch...
Der p-Wert war nach Aufbereitung nicht 0, das Wasser hatte sich wohl noch
nicht ganz geklärt. Ich hatte das aufbereitete Wasser daher mit 20%
Rohwasser verschnitten.
Das Schroten mit der motorisierten MattMill Classic lief ganz normal...
aufgefallen ist allenfalls ein etwas grobes Schrot. Die Spelzen sind bei
mir noch nie so perfekt, ich hatte damit jedoch noch nie Läuterprobleme.
Die Mühle steht seit jeher auf Werksvoreinstellungen, ich glaube 1,4 mm
Einmaischen...
Läutern war kein Problem, die Würze lief schnell blank. Hier ein Blick in
den Läutergrant:
Dann kamen die neuen Kühler zum Einsatz, ich wollte dem Tipp folgen, die
Würze vor der Whirlpoolhopfung auf ca. 85°C herunter zu kühlen. Ich hatte
jedoch keinerlei Erfahrungswerte, wie gut das mit diesem Edelstahlmonstum
funktioniert (auf dem Bild unten quer über der Pfanne liegend). Der Erfolg
war umwerfend, die Spirale stand die letzten 10 Minuten beim Kochen mit in
der Würze und musste zum Kühlen nicht einmal bewegt werden, ich jagte
einfach ca. 14°C kaltes Leitungswasser durch und die Temperatur fiel mit
rund 0,1 K/Sek.! D.h. also in bisschen über 2 Min. waren 85°C erreicht!
Dann Hopfengabe, mit dem Kühler den Whirlpool angedreht und 20 Minuten
ruhen lassen.
Da ich meiner alten Fischdose seit längerem hygienetechnisch nicht mehr
über den Weg traute, wurde sie durch einen Edelstahl-Gegenstromkühler
(ursprünglich für den Einsatz in Schwimmbädern gedacht) ersetzt, und obwohl
die Kühlleistung nur mit rund der Hälfte des PWT angegeben ist, lief die
Kühlung perfekt und in vielfacher Geschwindigkeit im Vergleich zu
früher:
Und was dann bleibt...
Anschließend wurde die lange Kühlspirale ins Gärfass gestellt und mittels
eines Begeitkühlers der Sud auf 8°C Anstelltemperatur gebracht und dort
gehalten. Die Hefe kam gut an und hat mittlerweile das meiste ihrer Arbeit
getan...
Natürlich lief auch dieser Brautag nicht ohne Ecken und Kanten, es deutete
sich beim Schroten schon an, die Sudhausausbeute war mit knapp 58%
jämmerlich.
Ich muss mich vor dem nächsten Brautag also mal um
meine MattMill kümmern...
Durch die hohe Kombirast soll ein vollmundiges, eher süßes Starkbier
erreicht werden, das dann zur Nachgärung mit Sherryfass-Chips gestopft
wird. Ich bin schon sehr gespannt!
Viele Grüße
Michael
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Beer ist the answer
...but I can't remember the question