Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 18.11.2005 Status: Offline
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erstellt am: 27.11.2005 um 12:31 |
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Hallo zusammen.
Wieder mal ne Frage von mir: Was ist eigentlich genau das Besondere an
Bierhefe oder Weinhefe gegenüber der normalen Backhefe aus dem Supermarkt?
Anderer Geschmack, andere Alkoholtoleranz...
Ich überlege nämlich meine Ingwerexperimente (erste Erfahrungsberichte
folgen heute Abend) mit normaler Trockenhefe aus dem Backregal zu machen.
Die ist jedenfalls um Größenordnungen billiger und für mich einfacher zu
besorgen. Aber das hat ja auch sicher seinen Grund, sonst würde ja niemand
Bierhefe kaufen.
Wäre prima wenn ihr mir da helfen könnt, ansonsten viel Freude mit dem
Adventsbier.
Marv
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Gast
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erstellt am: 27.11.2005 um 12:54 |
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Hallo Marv,
ich will dich ja nicht von einem Experiment mit Backhefe abhalten (beim VHD
gibt es ja sogar jemanden, der den Einsatz von Backhefe zum Brauen von
Weizenbier propagiert), aber ich habe schon mit Backhefe gebraut, nur um
mir zu beweisen, dass das nicht funktioniert. Backhefe hinterläßt einen
unbeschreiblich penetranten Hefegeschmack im Bier. Einen großen Teil des
Bieres konnte ich nur wegschütten.
Also ich kann dir nur raten, dir nicht den wunderbaren Ingwergeschmack zu
versauen - anders kann ich das nicht sagen - und dir lieber Bierhefe zu
besorgen.
Grüße
Wolfgang
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Newbie Beiträge: 5 Registriert: 16.11.2005 Status: Offline
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erstellt am: 27.11.2005 um 13:49 |
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Hi,
wie Wolf schon gesagt hat, ich würde auch lieber Bierhefe nehmen.
Der Unterschied ist nämlich das die Bierhefe oder Weinhefe extra für das
jeweilige Produkt entwickelt wurde, und den Geschmack unterstützt. Normale
Backhefe entwickelt mehrere Gärungsnebenprodukte die den Geschmack negativ
beeinflussen.
Gehen wird es aber der Geschmack leidet auf jedenfall.
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 430 Registriert: 21.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2005 um 14:58 |
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kann mann denn eigentlich wenn man Treberbrot backt, Bierhefe anstatt
Backhefe verwenden?
Viele Grüsse
Jan
____________________ BIEEEEERRRRRRRRRR HMMMMMMMM
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2005 um 15:02 |
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Klar, so rum geht's immer.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2005 um 15:29 |
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Bierhefen, Weinhefen und Backhefen sind alles Kulturhefen einer bestimmten
Sorte, die auf ihren jeweiligen Einsatz zugeschnitten sind!
Dabei muss eine Backhefe meines Wissens nach nicht unbedingt eine Reinzucht
sein, aber die Zellen müssen alle der gleichen Gattung entsprechen, um das
gewünschte Ergebniss in die tat umsetzen zu können. Da man aber bei
Backhefen eigentlich nur ein gutes Aufgehen des Teiges haben möchte (ich
beschreib das jetzt mal so grob, bin ja kein Bäcker) und nicht eine genau
definierte Anzahl an Gärungsnebenprodukten im fertigen Produkt benötigt,
kann auf eine Reinzucht verzichtet werden! Der Vergärungsgrad einer
Backhefe steht dem einer Bierhefe dagegen in nichts nach
(Endvergärungsuntersuchungen in Mälzereien werden immer mit backhefe
gemacht!)!
Zitat: | kann mann denn
eigentlich wenn man Treberbrot backt, Bierhefe anstatt Backhefe
verwenden? |
Kann man, aber es ist aus den oben genannten Gründen nicht unbedingt
anzuraten! Der Teig wird nicht so gut aufgehen wie bei Backhefen! Das
Aufgehen des Teiges wird ja bei der Biervergärung nicht benötigt und ist
deshalb bei den Gattungen Saccharomyces cerevisiae und Saccharomyces
carlsbergensis, unseren Bierhefen, nicht ausgeprägt vertreten!
Ich habe mal Treberbrot mit obergäriger Altbierhefe gebacken. Klar, der
Teig ist aufgegangen, als ich aber beim nächsten mal Backhefe verwendet
habe war das Ergebniss mehr als doppelt so intensiv! Der Teig ist mir
regelrecht übergequollen!
Gruß Malte
[Editiert am 29/11/2005 von Malte] ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 5 |
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Gast
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erstellt am: 27.11.2005 um 15:34 |
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Hallo Jan,
was die Backhefe gegenüber der Bierhefe auszeichnet - was das Backen von
Brot betrifft - ist, dass sie eine höhere Triebkraft und einen geringeren
Anteil von kleberzerstörenden Enzymen besitzt.
Irgendwie ist die Bierhefe auch viel zu schade und zu teuer zum Brotbacken,
es sei denn, du hast nach einem Sud einen großen Überschuss. Aber ein
Versuch könnte das entweder bestätigen oder widerlegen. Probiers ganz
einfach mal aus.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 18.11.2005 Status: Offline
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erstellt am: 27.11.2005 um 16:31 |
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Danke für die vielen und schnellen Antworten.
Naja, irgendwo mußte ja ein Haken sein, und hefig soll mein Getränk
eigentlich nicht schmecken. Ich werd demnächst vielleich mal nen direkten
Vergleich ansetzen, zur Probe wieder in der bewährten 1,5l PET. Aber dazu
müßte endlich mal mein Gärröhrchen und die Bierhefe von Ebay kommen. Aber
das ist wieder eine andere Geschichte...
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.11.2005 um 19:32 |
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Hallo,
also meine Frau hat 'mal versucht mit Bierhefe (Bodensatz der Hauptgärung
eines Pils) Brot zu backen - das war har wie Stein und quasi ungenießbar.
Es ist überhaupt nicht aufgegangen. Ich sollte der Vollständigkeit halber
noch anmerken, das meine Frau sehr viel Brot selber bäckt, so dass ich
schon glaube, das der 'Fehlversuch' an der Hefe und nicht an anderen
Faktoren festzumachen ist.
Andersherum (Bier mit Backhefe) hab' ich noch nie probiert...
Viele Grüße
Tino ____________________
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.11.2005 um 12:57 |
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Backhefe hält auch höhere Temperaturen als Bierhefe aus. Somit kommt es im
Backofen erst zu einen späteren Absterben der Hefe, und damit zu einem
lockereren Gebäck.
____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.1.2006 um 21:50 |
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Zitat: | also meine Frau hat 'mal
versucht mit Bierhefe (Bodensatz der Hauptgärung eines Pils) Brot zu backen
- das war har wie Stein und quasi ungenießbar. Es ist überhaupt nicht
aufgegangen. |
Das liegt warscheinlich daran, dass Bierhefe keine Staerke umsetzen kann.
Es funktioniert also nur when man Treber zugibt oder eine kleinst Maische
mit malz macht. ____________________ braukaiser.com
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 4.1.2006 um 22:33 |
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Hallo Kai,
Zitat: | Das liegt warscheinlich
daran, dass Bierhefe keine Staerke umsetzen
kann |
Ich kenne keine Hefe, die überhaupt Stärke
vergären kann.
Backhefe ist eben zum Backen da und Bierhefe zum Bierbrauen. Habe bisher
noch keine befriedigende Antwort darauf gefunden, warum Bierhefe zum Backen
nicht geeignet ist.
Dass Backhefe zum Bierbrauen nicht geeignet ist, weiß ich aus praktischen
Erfahrungen.
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.1.2006 um 23:28 |
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Zitat: | Ich kenne keine Hefe,
die überhaupt Stärke vergären kann. |
Du hast nur noch nicht davon gehört, aber ich versichere Dir, es gibt
solche Hefen. Saccharomyces diastaticus (Nomen est omen...) wäre ein
Kandidat dafür, aber es gibt meines Wissens auch einige Subspecies der
saccharomyces cerevisie, die dieses Kunststück fertig bringen.
Wie würdest du Dir sonst z.B. explodierende Flachen (praktisch
endvergorenen) Industriebieres erklären? Klar, das sind Infektionen mit
Fremdhefen, z.B. obengenannter.
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.1.2006 um 00:00 |
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Na, Hefe kann ja auch eigentlich keine Maltose, Saccharose und Maltotriose
vergären! Sie vergärt nur Glucose und Fructose - aber sie besitzt auch
Enzyme, die die vorher genannten Zucker in Glucose und Fructose abbauen.
Und wenn die Hefe dann ne Ladung "Maisch-Enzyme" besitzt, dann kann die
Sache ja abgehen! ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.1.2006 um 01:02 |
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Hi, Malte! Ich schätz mal, du hast doppelt soviele Haare wie ich, weil du
jedes spaltest
Ja, aber du hast schon recht, Energiestoffwechsel funktioniert nur mit
Glucose oder Fructose (bei allen gängigen Organismen, übrigens!) Wie das
Viecherl aber diese beiden Stoffe aus dem ihm angebotenen Substrat
herstellt, bleibt ihm überlassen, dafür bringt's ja genug eigene Enzyme,
z.B. Glucoamylase für den Stärkeabbau, mit.
Die Tatsache, daß MOs nur mit Glucose bzw. Fructose direkt was anfangen
können, zeigt sich übrigens auch in den sog. "bunten Reihen" zur
Identifizierung - die Röhrchen mit den beiden genannten Zuckern ändern
schon nach ein paar stunden die Farbe, während andere Zucker im extremfall
erst nach eine Woche richtig verwertet werden.
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.1.2006 um 09:54 |
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Zitat: | Ich schätz mal, du hast
doppelt soviele Haare wie ich, weil du jedes spaltest
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Na ja, ich lasse mir zur Zeit die Haare lang wachsen. Krige sogar schon ein
kleines Schwänzchen zusammen!
Ist aber immer wieder lustig wie die Zufälle doch spielen. Das mit den
zuckern habe ich gestern oder vorgestern erst gelesen; im Zuge meiner
Prüfungsvorbereitungen.
Dass man das dann so schnell einsetzen kann... ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 15 |
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