Moin Biertroll
Stammwürze ist der Gehalt an Zucker je Liter Bier (oder Met) vor der
Gärung.
Du schreibst 1:2
ok...
Gehen wir mal davon aus, dass Du 0,5kg Honig auf einen Liter Wasser hast
und im Honig im Durchschnitt rund 80% Zucker sind.
Das bedeutet, dass Du 400g Zucker je Liter, also ganz grob gerechnet
40°Plato in Deiner "Anstellwürze hast"
. Weil sehr vereinfacht 10g Zucker/Liter = 1°Plato
Nehmen wir zudem an, dass von diesen 80% Zuckern rund 80% vergärbar sind,
also von der Hefe gefuttert werden können, dürften zum Ende der Gärung noch
160g Zucker/Liter als unvergärbare Zucker, also als Restextrakt (Süße) im
Met verbleiben.
(Man strafe mich, wenn ich falsch gerechnet habe
)
Das wird kein Met, sondern ein Likör, ein brutaler Knaller ähnlich einem
Strohrum.... wenn die Hefe es schafft... um 20 volumen % Alkohol
Nochmal... ich denke, ich habe richtig gerechnet und
wenn ich richtig gerechnet habe, dann entsteht in Deinem Gärbehälter eine
äußerst alkoholische, dem Met ähnliche Substanz, welche wahrscheinlich noch
Monate benötigt.
(Es sei denn, ich interpretiere das von Dir angegebene Verhältnis falsch
)
Bei der von Dir beschriebenen Aktivität dürfte der aktuelle Restextrakt
aber noch deutlich höher liegen. Und das bedeutet, Du wartest einfach ab,
bis sich über einen Zeitraum von drei Tagen die Blubbfrequenz nicht mehr
verändert, oder aber Du erhöhst die Gärtemperatur durch Umsiedeln des
Gärgefässes in einen wärmeren Raum und wartest dann ab, bis sich drei Tage
lange Nichts mehr verändert.
Wir reden hier zwar über Met, aber es liegt nahe, dass hinsichtlich der
Gärung ähnliche Regeln wie beim Bier gelten und das bedeutet, dass es drei
Tage mit einer Blubfrequenz von weniger als einem Blubb in der Minute sein
sollten.
Deinen Ausführungen entnehme ich, dass Du absolut Null Ahnung hast, kein
Gerät zum Messen der Stammwürze oder des Restextraktes (Spindel oder
Refraktometer) besitzt und dementsprechend auf "gefühlte" Werte angewiesen
bist.
Und das bedeutet Pi*Fensterkreuz, dass sich die Blubbfrequenz in den
Bereich unter 1 Blub/min absenkt und so mindestens drei Tage bleibt.
Dann erst würde ich abziehen.
Bezüglich der "toten Hefe"... Du wirst wohl kaum zwischen toter und alter /
müder Hefe unterschieden können... bis es zur Selbstzerstörung / Autolyse
der Hefe kommt, dauert es eine ganze Weile. Ansonsten wäre jedes naturtrübe
Weizenbier schon sehr schnell schlecht und ungenießbar. Aber selbst meine
Weizenbiere sind nach sechs Monaten noch immer trinkbar. Das Problem der
Autolyse hatte ich bislang noch nie,
Greets Udo
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Botschafter der WBBBB in Hessen
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