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Autor: Betreff: Hefeweizen- riecht nach Chemie und schmeckt rauchig
Junior Member
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red_folder.gif erstellt am: 11.5.2014 um 20:38  
Was kann da passiert sein? Liegt das an der Hefe. Der Rauchgeschmack war nicht gewollt.
Schlecht ist das Bier scheinbar nicht- schmeckt aber schei...

Bei einer Bierverkostung mit 7 selbstgemachten Bieren hat es den letzten Platz erreicht. Selten schmeckt sowas jemandem.

Ich möchte ein ganz normales Hefe herstellen.
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Junior Member
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Beiträge: 16
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red_folder.gif erstellt am: 11.5.2014 um 20:47  
Hier noch das Rezept für 20 Liter:

1,7 kg Pilsner Malz
2,5 kg Weizenmalz
60 g Hopfen (4 % Alphasäure)- hatte versehentlich vlt. 10 Prozent mehr Malz geschüttet.
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 11.5.2014 um 21:02  
Ist Dir die Maische ein wenig angebrannt?
Das könnte den Rauchgeschmack machen.
Chemiegeruch kann alles mögliche sein, vermutlich eine Infektion.
Ansonsten kann man das aus der Ferne nicht so richtig sagen.

Stefan
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Beiträge: 16
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red_folder.gif erstellt am: 11.5.2014 um 21:45  
Nein, angebrannt ist eigentlich nichts. Das Bier ist auch noch bekömmlich, definitiv nicht vergammelt. Ein Bekannter meinte, er hätte auch mal ein rauchiges Bier und hatte die Hefe im Verdacht.
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 11.5.2014 um 22:02  
Wenn phenolische Sachen wie 4-Vinylguaiakol (Nelke) weiter reduziert werden entsteht ein rauchiges Aroma. Brettanomyces kann das z. B..


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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red_folder.gif erstellt am: 11.5.2014 um 22:08  
Und das bedeutet auf Hochdeutsch? Die Hefe?
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 11.5.2014 um 22:17  
Das bedeutet das wilde Hefen solche Aromen erzeugen können.


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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 06:21  
Hast Du Chlor im Wasser oder mit Chlorreiniger desinfiziert? Chlorphenole geben ein leicht rauchiges, fast an Plastik erinnerndes Aroma.


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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 07:11  
Gestern hatte ich mein Hefeweizen nach der Nachreifung probiert. Ab morgen geht es in die Kaltreifung.

Die Gutmannhefe hatte bei mir auch einen "Laborgeruch", während die anderen separiert vergorenen Sude "normal" riechen. Zum Vergleich habe ich sofort ein Gutmann-Weizen aufgemacht. Prinzipiell ist dieser Geruch dort auch dabei, aber nicht so intensiv. Sind es Phenole oder Ester, die den Geruch verursachen?

Hat jemand nach der Kaltreifung eine Verbesserung erkannt und der Geruch verschwunden war? Oder sollte man es ähnlich zum Untergärigen eine "Aufheizphase" von zwei Tagen durchführen?

Grüße
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 07:32  
Die Gutmann Weizenhefe schwefelt gerne mal während der Gärung, der Geruch verschwindet dann aber wieder.


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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 09:09  

Zitat von Kurt, am 12.5.2014 um 06:21
Hast Du Chlor im Wasser oder mit Chlorreiniger desinfiziert? Chlorphenole geben ein leicht rauchiges, fast an Plastik erinnerndes Aroma.



Nein, eigentlich nicht. Ich gehe jetzt auch eher von der Hefe aus und werde in Kürze mal mit kleinere Menge wieder einen Versuch machen- habe ohnehin noch Restweizen übrig.
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 10:42  
Auch 4-VG in zu hohen Mengen kann unangenehm werden. Hast du eine Ferulasäurerast um die 45°C gemacht? Wie lange? Welche Hefe kam zum Einsatz?

Gruß
Andy
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 15:48  
Nein diese Rast kenne ich nicht -stand auch nicht im Rezept von Hagen Rudolph. Ich habe bis jetzt nur untergärige Biere gebraut, die sind alle vorzüglich geworden. Heute 3 Tage später habe ich gerade wieder eine kleine Flasche probiert. Den Rauch schmeckt man jetzt weniger- kurios da nur 3 Tage Unterschied- das Bier habe ich am 11. April in Flaschen geschlaucht.

Hier mal der ganze Prozess:

Einmaischen bei 35 Grad
Eiweißrast lasse ich immer weg.
Maltoserast bei 64 Grad - 35 Minuten
1 . Verzuckerungsrast bei 72 Grad- 20 Minuten
2. Verzuckerungsrast bei 78 Grad- 20 Minuten

10 Prozent abgezweickt als Speise.
Hefe war Weißbier-Trockenheife obergärig von Brau-Partner- Chargennummer 227501
(haltbar bis 11/2005- Temperaturbereich zum Gären 18- 22 Grad- die hatte ich perfekt.
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 16:11  
Hmmm, Hagen Rudolf :gruebel: . Hast du die Hopfenmenge aus dem Rezept direkt übernommen? Welcher Hopfen war das. Die Rudolf Rezepte sind gnadenlos überhopft.

Gruß
Peter


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 16:17  
Ich würd auch die Finger von Hagen Rudolf Rezepten lassen, da gibt es wesentlich besseres.
Die Braupartner Weißbier Trockenhefe kenn ich nicht, aber die hätt ich jetzt mal als allererstes in Verdacht.
Nimm beim nächsten Hefeweizen ein vernünftiges Rezept und vor allen Dingen eine vernünftige Hefe.
Entweder eine Flüssighefe (z.B. 3068) oder eine gestrippte (Schneider oder Gutmann).
Man kommt beim Hefeweizen nicht drum rum, eine vernünftige Hefe zu nehmen und die allermeisten Weizentrockenhefen (im Gegensatz zu anderen Trockenhefen) taugen nichts.

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 18:53  
Naja die Rezepte von Hagen Rudolf sind recht unkompliziert und für Anfänger perfekt- ich braue erst seit Dezember.

Das Hefeweizen war mein erstes obergäriges- ich muss allerdings sagen- während wir hier diskutieren, scheint sich der Rauchgeschmack verraucht haben- da merke ich so gut wie nichts mehr- in nur 3 Tagen Zeitunterschied- also Zeit heilt viele Wunden :D Habe jetzt zur Kontrolle schon die 2. Flasche geköpft- ein kleines Wunder...

Aber, ich muss das Bier trotzdem als nicht gelungen bewerten. Denn es hat ein bisschen zu wenig Bums- sprich Kohlensäure - und ist alkoholtechnisch ziemlich schwach- und natürlich gleichzeitig wenig süß (obwohl ich mehr Malz als im Rezept steht, drangemacht habe)

Die geringe Restsüße stört mich nicht- der Geschmack für so ein schwaches Bier ist recht ordentlich. Ich hatte 10,8 % Stammwürze gemessen (völlig überrascht damals- ich wollte eigentlich noch mit Wasser verdünnen) -und der Restextrakt wollte einfach nicht unter 5,5 Prozent...

Übrigens was überhopfte Biere betrifft- ich mag Hopfen- ein bisschen länger lagern, dann scheint es wieder zu passen.
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 19:24  
Das Problem bei Hagen Rudolf Rezepten ist, dass man so viel Hopfen nur dann in ein Bier packen kann, wenn das Wasser passt.
Wenn nicht, so wie bei mit, wird es ganz schnell sehr unangenehm.
Das Thema Wasseraufbereitung musste ich mir dann selber beibringen, das wird in den Büchern auch nur angedeutet.
Er vereinfacht einfach viel zu viel.
Du musst z.B. die Speisemenge unbedingt ausrechnen, Faustformel geht gar nicht.
Jetzt hast Du halt ein untercarbonisiertes Hefeweizen, da Deine Speise zu dünn war.
Das Hefeweizenrezept ist schrecklich, das wird etwa doppelt so bitter wie man es eigentlich haben will.
Kann gut sein, dass es deshalb bei Dir nicht mehr süß schmeckt.
Man macht normal auch keine Aromahopfengabe beim Hefeweizen.
Und bitte bitte nehm beim Hefeweizen eine vernünftige Hefe, das ist das A&O bei diesem Bierstil.

Stefan


[Editiert am 12.5.2014 um 19:26 von Boludo]
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 20:14  
Und welcher Hopfen das war, verrätst du uns wohl nicht?


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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 21:41  

Zitat von gulp, am 12.5.2014 um 20:14
Und welcher Hopfen das war, verrätst du uns wohl nicht?


Hallertauer Aroma (Perle) - Pellets- 60 Gramm mit 4 % Alphasäuer- unser Wasser hier gilt als weich.

Hefeweizen werde ich nicht so oft brauen- ist mir etwas zu süß. Insofern ist mein einziges schwaches Hefeweizen ein guter Durstlöscher. Aber normal hätte es schon 5 % Alkohol haben sollen.

Die Spindelwert 5,5 % war übrigens bevor ich die Würze zugegeben habe, danach habe ich nicht mehr gemessen. Dürfte sich doch nicht mehr änderrn - oder?
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 22:01  
Mit einem Single Hop Perle Sud hatte ich mal wochenlang Seifenaromen. Hat sich erst recht spät ausgelagert. Bei mir war das ein Bockbier. Du hast über 30 IBU in deinen 10,5 P- Bier. Das ist meiner Meinung nach der Chemie Geruch.

Zitat:
Die Spindelwert 5,5 % war übrigens bevor ich die Würze zugegeben habe, danach habe ich nicht mehr gemessen. Dürfte sich doch nicht mehr änderrn - oder?


Wenn du damit Speise meinst, die verändert nichts mehr. Hast du die Spindel mal überprüft? 20° > 0 P?

Gruß
Peter


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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 23:01  

Zitat von gulp, am 12.5.2014 um 22:01
Mit einem Single Hop Perle Sud hatte ich mal wochenlang Seifenaromen. Hat sich erst recht spät ausgelagert. Bei mir war das ein Bockbier. Du hast über 30 IBU in deinen 10,5 P- Bier. Das ist meiner Meinung nach der Chemie Geruch.

Zitat:
Die Spindelwert 5,5 % war übrigens bevor ich die Würze zugegeben habe, danach habe ich nicht mehr gemessen. Dürfte sich doch nicht mehr änderrn - oder?


Wie meinst du das? Die Spindel ist tatsächlich neu. Die Messung habe ich bei 20 Grad durchgeführt. Wie soll ich die Spindel prüfen?

Wenn du damit Speise meinst, die verändert nichts mehr. Hast du die Spindel mal überprüft? 20° > 0 P?

Gruß
Peter

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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 23:04  
Du nimmst 20° warmes Wasser. Da muss die Spindel 0° P anzeigen.


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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 23:22  
Danke für den Tipp.
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2014 um 09:32  
Die Spindel misst sehr exakt- habe den 20° C- Test gemacht- genau NULL.
Also die Spindel war es nicht, sie hat ein sehr gutes Alibi- da ich heute ein Premium Pils mit 12 % Stammwürze brauen möchte,
habe ich einen guten "Messdiener" zur Seite.
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2014 um 11:37  
Also gutes Werkzeug hast du! Aber nach einem verkorksten Weizen gleich in die Königsklasse Pils? Wenn das wieder ein Rudolf Rezept ist, unbedingt die Hopfengaben überprüfen!

Wünsche dir Gutes Gelingen!

Peter


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