So, recht spät kommt jetzt auch mein Verkostungsbericht.
Durch die Lagerung im Kühlschrank setzte sich schon noch etwas Trub ab. Es
bildete sich ein deutlicher Bodensatz, wirklich geklärt hat sich das Bier
aber nicht. Ich habe am Tag vorher noch einen Rooibos-Tee getrunken. Der
ist ja wirklich richtig klar. Ich denke wirklich nicht, dass die Trübung
vom Rooibos kommen kann. Zudem roch das Bier sicherlich etwas nach Hefe.
Schon beim Öffnen der Flasche zeigte sich, dass das Bier einen recht hohen
CO2-Gehalt hat. Zum Glück hatte ich kein Gushing, aber es hätte das Bier
sicherlich oben raus gedrückt, wenn ich nicht vorher mehrmals entlüftet
hätte.
Schaum: Reichlich und lang anhaltend. Das Bier hat beinah richtiggehend
geperlt.
Geruch:
Direkt beim Entlüften, konnte ich einen teigigen/brotigen Hefegeruch
vernehmen. Als ich es dann in mein Hipster-Verkostungsglas schenkte, ließ
sich zudem ein angenehmer zitronig-säuerlichen Geruch wahrnehmen. Keine
malzigen Geruchsnoten.
Geschmack:
Angenehm dezent säuerliche und zitronig. Und dann war da noch was. Ich habe
lange Zeit überlegt, was es sein kann. Dachte erst an Banane. Kann schon
sein, dass es auch etwas Banane war. Abends im Bett wurde es mir dann aber
irgendwann klar. Birne! Ganz klar Birne! Habe ich ja noch nie gehabt in
einem Bier. Nein, kein grüner Apfel (Acetaldehyd), sondern Birne! Leider
auch eine mich beinahe schaudern lassende, anhängende von der Qualität her
ungewohnte Bittere. Kein medizinischer Charakter. An den Rooibis-Tee hat es
mich nicht erinnert.
Vollmundigkeit:
Auf der einen Seite so denke ich kein sonderlich ausgeprägter Körper, aber
wenn man will doch etwas Cremigkeit. Das lässt mich auch daran denken, dass
ein großer Teil des Trubs Eiweiße sind und nicht der Rooibis-Tee, den ich
noch nie trüb gesehen habe.
Leider auch eine deutliche adstringierende Komponente, die mich wirklich
etwas Schütteln ließ. Hier verdächtige ich den Rooibos, obschon er laut
Wikipedia viel weniger Tannine als anderer Tee hat.
Fehlgeschmäcker:
Gerbsäure
Gesamteindruck:
Sicherlich eine Gute Idee. Die recht dezente Säuerlichkeit in Kombination
mit der Birne hat mir sehr gut gefallen. Glaube aber, bei der Dosierung des
Rooibos bist du etwas übers Ziel hinaus geschossen! Ein Drittel hätte
bestimmt gereicht. Kannst du uns mal verraten, wie viel Hopfen und Rooibos
in den Sud gewandert sind? Mein Rooibos hier schlägt 2,5gr für einen Liter
Tee oder 1,5 Liter Eistee vor.
Und hast du eine Ahnung, wo die Birne herkommt?
Bei der Verkostung hat mir der Verkostungsbogen von Philipp Neuhaus
geholfen.
[Editiert am 25.7.2014 um 00:52 von prometheus]