Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 29.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2014 um 12:41 |
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Guten Tag alle zusammen.
Bin mal wieder auf ein Rätsel gestoßen und brauche mal euren Rat.
Habe gestern mein aktuelles Bier abgefüllt und heute mal eines davon
probiert. Es riecht und schmeckt nach Marzipan. Eine Probe in der Familie
ergab die gleiche Meinung.
Ich hoffe, dass es sich lediglich um ein Jungbiergeschmack handelt, welcher
sich noch geben wird oder ob ich mir da was eingefangen habe?
Sollte jemanden etwas ähnliches wiederfahren sein, möge dieser bitte meine
Brauparanoia beruhigen.
Ursprünglich sollte es ein ESB werden. Mangels Zutaten war es jedoch eine
Resteverwertung.
Hier mein Rezept:
2 Kg Maris Otter
1 Kg Pilsener
100 g CaraMünch II
50 g CaraHell
20 g Röstgerste
BIAB Verfahren. Eingemaischt bei 55 Grad. Danach 75 Minuten Kombirast bei
68 Grad. Anschließend auf 77 Grad erhöht für 5 Minuten und Beutel
entfernt.
100 Minuten gekocht.
90 Minuten 20 g Fuggles
10 Minuten 10 g East Kent Holdings
10 Minuten 2 g Cascade
Es kamen 13 Liter bei 13% Plato raus. (Ja ich weiß. Keine hohe Ausbeute).
Vergärt mit S 04 bis 3% Plato und dann abgefüllt.
Handelt es sich hier um einen bekannten Fehlgeschmack? Oder haben einfach
die verschiedenen Komponenten dafür gesorgt? Maris Otter kenne ich vom
Geschmack her gar nicht.
Ich brau jetzt mal mein Cascade Kölsch zum Vatertag und hoffe, dass dort
keine komischen Aromen bei rumkommen.
Edit: Die Forumssuche habe ich bereits genutzt und dieser Ergebnisse zum
Thema Marzipan bezogen sich in erster Linie auf den Geruch jedoch nicht auf
den Geschmack. Eine Oxidation schließe ich aus, da ich genauso verfahren
bin wie sonst auch beim Abfüllen.
[Editiert am 29.5.2014 um 13:09 von RichardPickman]
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Posting Freak Beiträge: 1101 Registriert: 2.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2014 um 13:16 |
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Ich persönlich würde mir da keine großen Sorgen machen weil ich Marzipan
mag
Würde mal sagen das verläuft sich mit der Zeit der Reifung.
Möglicherweise ist die S-04 dafür verantwortlich, die macht schon typische
Ale-Noten, eventuell ergibt sich da mit dem Marris Otter und Caramünch was
marzipanartiges. ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
Der jüngste und dienstälteste Brauer in der Bartei.
Die Hopfung stirbt zuletzt...
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 29.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2014 um 13:32 |
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Na dann hoffe ich mal, dass es sich nur um die Kombination der Stoffe
handelt. Ich bin jetzt kein Fan von Marzipan
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1101 Registriert: 2.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2014 um 13:41 |
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Im schlimmsten Notfall kannst du es noch verschneiden oder den Geschmack
dezent "überstopfen".
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
Der jüngste und dienstälteste Brauer in der Bartei.
Die Hopfung stirbt zuletzt...
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 29.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2014 um 13:57 |
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Ich werde mal in einer Woche sehen, ob sich etwas abgebaut hat und dann zur
Not etwas mit meinem Cascade Kölsch mischen.
Stopfen möchte ich vermeiden, da bereits alles in Flaschen ist.
Komischerweise war dieser Geruch sowie Geschmack nicht im Jungbier vor der
Abfüllung zu finden. Die Spindelprobe war recht bitter und brotig. Einen
Tag später alles Marzipan? Vielleicht liegt es ja auch am
Reinigungsmittel.
Wie auch immer, ich werde mal weiter die Nase und Geschmacksknospen offen
halten.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2014 um 14:20 |
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Benzalydehyd wäre eine Erklärung, das wird bereits durch Malz eingetragen
und erfährt durch Oxidation bei der Würzebereitung eine Mehrung. Eigentlich
sollte es ausgedampft werden. War die Kochung wallend? Was unternimmst du
zur Wasseraufbereitung? Benzalydehyd bekommst du soviel ich weiß nicht mehr
raus, bleibt zu hoffen, dass es das nicht ist.
Meines Wissens entstehen bittermandelartige Aromen auch als
Gärungsnebenprodukte bei ungünstigen Bedingungen. Wie warm hast du
vergoren? Die S-04 estert ja schon bei "Normaltemperaturen" wie
verrückt.
Gruß
Andy
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 29.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2014 um 15:06 |
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Hallo.
Ja, das 90 Minuten Kochen war sehr wallend. Es handelte sich auch nur um
einen kleinen Sud, welcher dem Kochtopf keine Probleme bereitete.
Zur Wasseraufbereitung unternehme ich generell nichts. Da ich noch blutiger
Anfänger bin, experimentiere ich noch stark mit den Zutaten rum und nehme
das Trinkwasser. Wasseraufbereitung ist mein nächster Unterricht. Das
Wasser in Solingen wird generell in der Umgebung als weich angesehen. So
sagt man zumindest. Unter http://www.stadtwerke-solingen.de/1540.cbin findet man
die Analyse.
Das Abfüllen in Flaschen geschah unter recht wenig Sauerstoffeinfluss.
Zuerst in einen zweiten Gäreimer mit dem Bierheber von oben abgezogen,
verschlossen und anschließend mit Füllrohr in die Flaschen gepackt. Kein
Geblubber oder Schütteln. Ich hatte Sude, bei welchen unachtsamer
vorgegangen wurde. Dieses Bier ist das erste von 13 Suden, welches diese
Eigenschaft zeigt.
Die Hefe habe ich bei 24 Grad Würzetemperatur hinzugefügt. Die Temperatur
im Raum befand sich die ganze Zeit bei durchschnittlich 20 Grad. Welche
Temperatur die Würze bei der Gärung hatte, kann ich leider nicht sagen, da
nicht gemessen.
Auf Grund der warmen Tage letzte Woche in NRW kann es natürlich zu höheren
Umgebungstemperaturen gekommen sein. Dies will ich nicht ausschließen. Das
höchste an Raumtemperatur, welches ich mitbekommen habe, waren 22 Grad.
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2014 um 20:49 |
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Hui, 24°C ist als Anstelltemperatur schon ordentlich. Die S-04 ist recht
vital und produziert entsprechend Abwärme, die so schnell nicht abgeführt
werden kann. Ich wäre an deiner Stelle mal noch guter Dinge und würde das
Bier in zwei/drei Wochen wieder probieren.
Gruß
Andy
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 29.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.5.2014 um 04:44 |
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Bin auf jeden Fall gespannt ob sich da noch was abbaut oder ob ich nur rein
zufällig durch die Kombination an Zutaten ein Marzipanbier erzeugt habe.
Allerdings fällt mir da grade was auf... Eigentlich bin ich ja nicht
abergläubig, aber 13. Sud, 13 Liter und 13% Stammwürze? Wäre jetzt noch
eine schwarze Katze am Sud vorbei gelaufen, würde mich nichts mehr wundern.
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 512 Registriert: 6.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.5.2014 um 06:53 |
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Ich hatte diesen Geschmack letztes Jahr mal in einem Sud und der hat sich
nicht mehr abgebaut. Nach ein paar Monaten musste ich das Bier entsorgen.
Bei mir kam's auch von zu hoher Gärtemperatur.
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 29.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.6.2014 um 10:00 |
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Hier mal ein kleiner Nachtrag.
Nach einer kurzen Lagerzeit hat sich der Marzipaneffekt weitestgehend
verflüchtigt. Es handelte sich wohl wirklich nur um die Kombination
verschiedener Geschmackseindrücke. Das Bier ist nun verdammt lecker und gut
Trinkbar.
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Antwort 10 |
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Member Beiträge: 66 Registriert: 26.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.6.2014 um 11:38 |
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Ich hatte eine ähnliche Erfahrung - zufälligerweise auch mit S-04 bei ca
23°C vergoren. Nach 3 Wochen im Kühlschrank ist das Bier aber auf jeden
Fall lecker und ohne Marzipangeschmack. Nächstes Mal werde ich aber eher
bei 20°C vergären mit S-04.
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Antwort 11 |
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