Hallo Moritz!
Vielen Dank für die viele Arbeit, die Du in diese Untersuchung gesteckt
hast!
Bei einer "normalen" Schüttung - also 100% mit Spelzen und "übliche"
Glucan- und Pentosanmengen - komme ich mit dem kleinen Hähnchen am
Läutereimer wahrscheinlich nie auf diese kritischen
Fließgeschwindigkeiten.
Bei solchen Schüttungen hatte ich auch nie Läuterprobleme, ich läutere
sowieso recht gemächlich ab.
Vielleicht um 3ltr auf 5min, also 0,6l/min.
Bei der Schüttung für den Malztrunk habe ich etwa 43% spelzenlose
Schüttung.
Davon sind 21% (relativ feiner) Maisgrieß aus einer Vormaische mit
α-Amlyase und 19% Rohweizen.
Der Weizen wird aber nur normal mitgemaischt - würde man ihn kochen,
braucht man erst gar nicht mit Läutern anzufangen!
Die massig Glucane machen dann die Würze so dickflüssig, daß nichts mehr
geht.
Die Würze fließt dann nicht mal mehr als "Bindfaden", es tröpfelt praktisch
schon von Beginn an.
Sicherlich wird bei meinem Malztrunk noch genug Glucan aus der Rohfrucht
gelöst und die Würze so etwas dickflüssiger, als bei einer reinen
Gerstenmalzwürze.
Als ich gestern den Läutereimer mit allem Nachguß aufgefüllt habe, waren es
vielleicht 20cm von der Treber- bis zur Wasseroberfläche.
Die Durchflußrate war dabei "gefühlt" doppelt so groß, als wenn ich nur
eine 3ltr-Portion auf den Treber gebe.
So eine Portion wird den Flüssigkeitsspiegel vielleicht um 2-3cm
erhöhen.
Das Treberbett fühlt sich (viel) fester an, als bei einer normalen
Schüttung, ein Aufhacken bringt kaum etwas.
Der Treber ist in dem Fall also von sich aus (viel) weniger durchlässig.
Noch ein anderes Kaliber sind Roggenschüttungen, deren Würzen an sich durch
reichlich Pentosane zur Dickflüssigkeit neigen!
...dabei eine interessante Beobachtung: zu Beginn des Läuterns hatte ich
eine Abnahme der Flußmenge durch die Dickflüssigkeit der Würze und den
abnehmenden statischen Druck aufgrund des fallenden Vorderwürzespiegels -
soweit nicht überraschend.
Nach ein paar durchgelaufenen Nachgußportionen nahm die Flußrate aber
wieder zu, die Würze wurde wieder dünnflüssiger, da offenbar die Pentosane
aus dem Treber zum größten Teil ausgewaschen waren.
...ich kanns ja heute leicht überprüfen, denn aktuell rinnt gerade wieder
die Vorderwürze eines Roggenbieres ab und der Nachguß wartet, aufgebracht
zu werden.
Ich möchte dabei zumindest die Treberoberfläche "sehen", bevor der Nachguß
drauf kommt, um nicht eine überstehende Vorderwürze unnötig mit Nachguß zu
verdünnen.
Im Endeffekt wird der Treber bei pfannevoll noch "naß" sein (und wird dann
ja weggeworfen).
Uwe