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Autor: Betreff: was ist blos mit der Würze los?
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Rainer
Beiträge: 1199
Registriert: 28.7.2002
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 22.12.2005 um 14:52  
Hallo.
Am Do letzter Woche habe ich einen Sud von ca. 70-75 L nach dem Rezept aus der Datenbank Pilsener Urquell hergestellt. Aufgeteilt in 60L und 10-15L. Da ich nicht wußte welche Hefe ober- oder untergärig ich verwendet habe (keine Beschriftung) stellte ich den Sud erst kalt (ca.2-5°) es tat sich nichts. Kaum hatte ich die Behälter ins Warme ca. 20° gestellt bewegten sich die Deckel der Airlocks.Ich denke, dass sich die Würze ausgedehnt hat. Da sich am nächsten Morgen wieder nichts tat hab ich einen Tag untergärige Trockenhefe mit Belüftung vermehrt und am nächsten Tag nach dem Abkühlen der Würze (mittlerweile den 60L Topf wieder ins Kalte gestellt) hinzugegeben. Diesmal war der Topf allerdings nicht draußen, sondern im Waschkeller mit geöffneten Fenstern und hatte min 8° Max 12°. Jetzt regte sich wieder der Verschlußdeckel. Am nächsten Tag nochmal hochgepäppelte Trockenhefe dazugegeben, weil ich dachte, dass es zu wenig Hefe war. Der Verschlußdeckel begann wieder sich zu bewegen. Ich dachte, jetzt ist alles Ok. Dann nach einem oder zwei Tagen war wieder alles Still. Am Dienstag kam dann die Hefe von Tinoquell (Brauereihefe) und schon ging es nach ein paar Stunden los. Da die Schnellvergärungsprobe die ich direkt am Anfang genommen hatte und seitdem auf dem Heizungskesel steht bei 7% stehengeblieben war, nahm ich eine Probe jetzt nochmal aus dem 60L Fass. Die war von 14% auf 13%. (es war vorher 14% und war in einer Woche auf 13%), Jetzt mit Tinos Hefe ging von 13 auf 12 % runter und schon wieder Stillstand. Die Würze ist mittlerweile von einem goldgelb in braun dem Altbierbereich gewechselt. Denke dass sie oxydiert ist. Geschmacklich ist alles noch ok bis auf die Süße.
Das eigenartige ist, dass die 10-15L in dem anderen Fass, das immer im Warmen stand bei 6% stehen geblieben ist und auch die Farbe fast noch die gleiche ist. Dieses "Bier" schmeckt sehr herb.
Jetzt weiß ich nicht mehr weiter. Irgendetwas ist doch mit der Würze im großen Topf passiert. Hab ich da vielleicht einen "Krieg der Hefen" angezettelt?
Viele Grüße von dem mit blanken Nerven hier sitzenden
Rainer


[Editiert am 22/12/2005 von Rainer]


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tinoquell
Beiträge: 1776
Registriert: 14.7.2004
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 22.12.2005 um 16:41  
Hallo Rainer,

puh, da bin ich auch einigermaßen ratlos..

Die Hefe hat bei mir von 12° auf knapp 2° runtervergoren (Stand gestern Abend), angestellt bei Zimmertemperatur und dann sofort (noch vor dem Ankommen) in den 8 Grad kalten Keller (ohne die Würze selbst nochmal ausdrücklich zu kühlen).
Die Schnellgärprobe war innerhalb von 24 Stunden von 12 auf 1,8° (bei 25 Grad).
Vielleicht hat die Hefe den Transport doch übelgenommen - andererseits, warum kommt sie dann erstmal - wie du schreibst - an ?? Einzige Erklärung könnte sein, das es für 60l Würze zu wenig Hefe war.
Naja, da der Sud nun schon einiges durch hat, würde ich ihn, glaube ich, ins Warme (Zimmertemperatur) stellen und sehen was passiert. Falls die Hefe wiederkommt, nochmal richtig ankommen lassen, aber dann wieder kalt stellen.
An einen 'Krieg der Hefen' glaube ich eigentlich nicht.

Viel Glück !!!

Tino


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Rainer
Beiträge: 1199
Registriert: 28.7.2002
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 22.12.2005 um 17:48  
Hallo Tino,
die Schnellvergärungsprobe steht im Warmen und bleibt bei 12% stehen. Das ist es ja wo ich nicht mit klar komme. Aber ich werde den Topf mal wieder warm stellen. Wenns dann nichts wird, werde ich nochmal Hefe, diesmal obergärige dazugeben. Falls dann nichts anspringt, sehe ich´s ein, dass ich einen Sud für den Ausguß produziert habe ;( . Allerdings wäre es schon interessant zu wissen, warum es diesmal solche Probleme gab.
Gruß
Rainer


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FridoFreibier
Beiträge: 47
Registriert: 26.8.2005
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red_folder.gif erstellt am: 23.12.2005 um 13:45  
Hallo Rainer,

ich würde an Deiner Stelle die Würze kalt stehen lassen, Hefe ordentlich hochpäppeln (wie lange brauchst Du - 3 Tage?) ein Tag vor dem Anstellen den Sud in die Warme Stube holen, mit einer Aquarienpumpe gut belüften, die frische Hefe zugeben und so lange warten bis die Hefe wirklich gut angekommen ist (1 oder 2 Tage). Dann das Fass wieder in den Keller stellen (bei untergäriger Hefe) und vergären lassen. Das sollte auf jedenfall funktionieren.

Ich vermute Du hast bei Deinem ersten Anlauf nicht genug bzw. aktive Hefe zum Anstellen verwendet. Deswegen ist auch die Schnellvergärungsprobe stehen geblieben. Bierhefen bekämpfen sich nicht untereinander.


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Bis denn

Euer Frido
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Rainer
Beiträge: 1199
Registriert: 28.7.2002
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.1.2006 um 17:09  
Hallo und frohes neues Jahr,
bin immer noch ziemlich ratlos. Habe jetzt 2x Uerige Hefe obergärig aufgepäppelt und dem Sud zugegeben, dann mit Aquariumpumpe belüftet. Es tut sich absolut nichts. Nachdem ich das Gärfass zum Gulli gefahren habe um den Sud zu entsorgen, nahm ich nochmal eine Probe. Warum? keine Ahnung! Es war keinerlei Gärtätigkeit zu beobachten. Am nächsten Morgen war auf der Probe ein leichter Schaum zu sehen. Mittlerweile ist die Probe auf 2% vergoren und sprudelt immer noch. Zwischenzeitlich nochmal eine Probe entnommen, wieder nach einem Tag fing es an zu gären. Der Temperaturunterschied im Heizungsraum ist, dort wo der Sud stand 20° mittlerweile etwas höher gestellt 22°, die Proben stehen auf derm Heizungskessel, dort sind 24° manchmal bis 30°, allerdings stehen die Proben auf einer Filzplatte, so dass sie sicher nicht 30° warm werden. Gibt es irgendend etwas, was derart hohe Temperaturen braucht um den Zucker zu verarbeiten? Oder ist es vielleicht doch die Hefe? Noch riecht alles gut. Den gesamten Gärbehälter kriege ich in der Hähe wo diese Temp. gemessen werden nicht noch. Mich würde interessieren was hier schief gelaufen ist.
Gruß
Rainer


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Malte
Beiträge: 1542
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.1.2006 um 18:57  
Hallo Rainer!

Der Uerige vergärt sehr warm und schnell! Die Sude werden so um die 24°C angestellt! Die Vergärung ist dementsprechend rasch vorbei. Die Hefe ist also schön warme Temperaturen gewöhnt. Wenn da drunter liegst und wenig vitale Zellen im Sud hast, dann könnte das ein Grund sein!

Gruß Malte


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Rainer
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red_folder.gif erstellt am: 1.1.2006 um 20:20  
Hallo Malte,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Meinst du, das ich nochmal ca 3 Tage obergärige Hefe hochzüchten kann und es noch mal versuchen sollte, oder ist dann doch zu viel Zeit verstrichen. Wollte evtl. auch mal versuchen den Sud 60L zu dritteln, damit ich ihn überhaubt tragen kann um ihn dann mal in Heizkesselhöhe zu bringen. Vielleicht bringt das noch die 2 Grad.
Solange der Sud noch gut riecht, kann ich ihn nicht einfach wegkippen, da "bricht mir das Herz".
viele Grüße
Rainer


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Malte
Beiträge: 1542
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.1.2006 um 20:40  
Also das ist schon etwas ungewöhnlich. Aber die Hefe lebt; also zeigt beim hochziehen Gäranzeichen?

Früher hat der Uerige Hefe rausgegeben an Hobbybrauer, aber ich glaube, dass die das nicht mehr machen. In Notfällen sollte man immer versuchen Hefe von einer Brauerei aufzutreiben. Die ist in jedem Fall gäraktiv und man bekommt ausreichend viel um den ganzen Sud zu versorgen!


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Rainer
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red_folder.gif erstellt am: 1.1.2006 um 23:24  
Hallo Malte,
ich habe die Hefe, wie auch alle Anderen, die mittlerweile im Sud stecken. mit Würze vermehrt ließ sich ohne Probleme vermehren. Die Altbierhefe hab ich nur genommen, da meine anderen Sude allesamt mit dieser Uerige Hefe die Temperatur im Heizungskeller immer vertragen haben. Wollte halt den Sud retten, da es mit dem Pils nichts mehr (auch wegen der Farbe) gibt. Die Hefe ziehe ich aus naturtrüben Uerige, das es nur in einer Verkaufsstelle und wie ich von dir hörte bei einer Brauereibesichtigung gibt. Hefe direkt in der Brauerei gibt es nicht mehr. Ich hab leider hier auf dem Land keine Mögklichkeit an frischer obergäriger Hefe zu kommen.
Was mich nocht interessiert ist, kann mir das beim nächsten Sud, dann direkt Altbier, wieder passieren?
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass bei gleicher Temperatur die ständig im Heizungskeller ist, die anderen Sude gelingen und dieser 2° mehr braucht.
Hab ich vielleicht durch die Mischerei der Hefen vielleicht irgendetwas durcheinandergebracht?
Noch eins hab ich vergessen, Dies war mein erster Sud komplett mit einem Rührwerk, das bis zum Schluss durchgehalten hat. Rührwerk und Kette aus Edelstahl in einem Edelstahltopf. Vielleicht ist hier eine unglückliche Kombination? (Rührwerk dreht 36 Umdr/Min im 50er Topf)
Viele Grüße
Rainer


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Kai
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red_folder.gif erstellt am: 10.1.2006 um 18:41  

Zitat:
Früher hat der Uerige Hefe rausgegeben an Hobbybrauer, aber ich glaube, dass die das nicht mehr machen.


Ich habe gelesen, dass White Labs American Hefeweizen der Hefestamm von der Uerige sein soll. Angeblicherweise hat White Labs die Hefe von den Widmer Bruedern (Welche das Hefweweizen mit der Alt-Hefe im Amerika gebraut haben, ziehmlich lecker muss ich sagen) bekommen.

Kann das hier jemand bestaetigen?

Kai


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