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Autor: Betreff: Probleme mit dem kompensatorzapfhahn
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boese
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red_folder.gif erstellt am: 22.12.2005 um 23:20  
es ist zum kühemelken!...

Also, Fass angestochen, es stand bei 0°C und 0,6 bar druck. Jetzt im Kühler hab ich 1,1bar und 7°C drauf.... So ich zapfe, zapfe, zapfe, schaum schaum schaum schaum schaum... natürlich regel ich zwischendruch... Aber alles zwecklos, einmal kommt nur schaum, dann kommts klar, aber soviel power dahinter dasses trotzdem nur schäumt.... Dann vorhin bei 1 bar gezapft und den kompensator sehr sehr sehr weit runtergeregelt, tröpftelte ja fast nur ;D naja bischen mehr schon, aber 0,5L ham sicher über ne minute gedauert. resultat: gute schaumkrone (wie es sein soll) und bier mit schön viel kohlensäure, schön spritzig...

ich freu mich schon das ich die einstellung endlich gefunden hab.... 1h später will ich noch eins zapfen... ja b oooom schaum schaum schaum.... nur schaum... (1/4 Bier, rest schaum)... jetzt bekomm ich langsam ne kriese... liegt am hahn? ist n günstiger für 40 EUR.... Bier scheint ja eigentlich auch nicht zu überkarbonisiert sein, es lief ja zwischendruch sehr gut...

Ah zum verzweifeln, da will ich den zapfhahn einstellen, und jetzt hab ich n vollrausch (mag ja den schaum auch nich wegschütten *heul)...

Hat jemand ne Idee?

Gruss

Jan


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Swiss
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red_folder.gif erstellt am: 22.12.2005 um 23:25  
Zitat: "es stand bei 0°C und 0,6 bar druck. Jetzt im Kühler hab ich 1,1bar und 7°C drauf"
Frage: Wenn Du bei 0 Grad 0.6 Bar hattest..hast Du es rausgenommen und dann 1.1 gemessen?

Mein Vorgehen: Wenn ich 0.6 oder 1.1 Druck im Fass habe, lasse ich es draussen bei Zimmertemperatur stehen und zapfe mit 1.2 -1.5 Bar - Null Schaum - perfektes Bier!

Just Try it!
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Rainer
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red_folder.gif erstellt am: 22.12.2005 um 23:42  
Hallo Jan,
dasselbe Problem habe ich auch öfter. Jetzt erhöhe ich Druck 1 bar über den Sättigungsdruck. Zapfe dann mit 1,8 bar. Stelle fest, das die kleinen Bläschen, die im Bierschlauch entstehen nicht mehr vorhanden sind. Beim Zapfen mit gleichen Zapfdruck, oder leicht darüber, wie der Sättigungsdruck, war der Schlauch voller Bläschen. Diese verursachen meiner Meinung nach den Schaum, wenn der Kompensator diese, wegen fehlendem Druck nicht zerdrücken kann. Allerdings reduziere ich hinterher wieder auf den Sättigungsdruck ab, so dass das Bier nicht aufkarbonisiert. Versuchs mal vielleicht klappts ja.
Den Kompensator habe ich auch gerade so auf, dass das Bier fließt (nicht tröpfelt).
Gruß
Rainer


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boese
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red_folder.gif erstellt am: 22.12.2005 um 23:48  
Hallo Rainer!

Danke für den Tipp! Werde ich morgen gleich mal probieren... Hab heut schon 3.5L Bier getrunken (wollte eigentlich gar nich, schmeckte nur gut und wollte den Hahn einstellen *fg)...

hmmm aber dann muss man ja immer wieder den druck ablassen... aber ich werds mal testen.... (dachte immer mit nem kompensatorhahn kann man immer den sättigungsdruck einstellen ein dann läuft ohne am druck zu drehen, irrtum?!)... Ich werds testen :D

Vielen Dank erstmal für die antworten!

Jan


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Rainer
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red_folder.gif erstellt am: 23.12.2005 um 00:10  
Hallo Jan,
das mit dem Druckablassen finde ich auch nicht toll, geht viel CO² verloren. Regle das immer so, dass ich das letzte Bier mit zugedrehter Co² Flasche Zapfe. Aber wer weiß schon ob es wirklich das letzte ist. Je nachdem wie groß das Glas ist braucht man dann vielleicht nichts mehr abzulassen. Dann gibt es allerdings auch mehr Schaum.
Ich schrieb, das die Bläschen vom Kompensator zerdrückt werden. Ob das so stimmt weiß ich nicht, da bei höherem Druck im Schlauch keine Bläschen mehr zu sehen waren. Es wurde hier mal erklärt, das bei niedrigerem Druck das Bier evtl. ausgast. Vielleicht schaust du mal bei der Suchfunktion.
Gruß
Rainer


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raehmle
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red_folder.gif erstellt am: 23.12.2005 um 08:41  
Hallo,


Zitat:
Ich schrieb, das die Bläschen vom Kompensator zerdrückt werden. Ob das so stimmt weiß ich nicht, da bei höherem Druck im Schlauch keine Bläschen mehr zu sehen waren. Es wurde hier mal erklärt, das bei niedrigerem Druck das Bier evtl. ausgast.



also dass der Kompensator die Bläschen zerdrückt kann ich mir jetzt nicht vorstellen. Im Gegenteil, der Zweck des Kompensators ist ja die Entspannung und nicht die Kompression. Ich tippe eher mal darauf, dass an der Innenseite des Schlauchs Reibung auftritt und damit ein Druckverlust einhergeht - beides begünstigt das Ausgasen und damit die Bildung von Bläschen. Darum muss man vermutlich mit höherm Druck als dem Sättigungsdruck zapfen.

Gruß,
Rähmle


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http://fabier.de
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boese
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red_folder.gif erstellt am: 23.12.2005 um 08:44  
alles klar hab mit Sättigungsdruck gezapft, daher wahrscheinlich die Probleme... reichen 0,5bar mehr als Sättigungsdruck?

Gruss

Jan


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Rainer
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red_folder.gif erstellt am: 23.12.2005 um 08:57  
Hallo Jan,
sieh mal hier nach.

http://www.bierzapfen.de/aufbau.htm
http://www.getraenke-schwertfeger.de/co2.htm

Gruß
Rainer


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red_folder.gif erstellt am: 23.12.2005 um 12:15  
Moin Gemeinde,

ich habe am Anfang auch lange herumgemacht mit meinem Zapfsystem....alles nur eine Frage der Physik :)
@Jan, ich frage mich, wenn dein Bier auf 0° vorgekühlt war, warum du dann das Bier durch einen "Kühler" - ich nehme an es handelt sich um einen Durchlaufkühler - nochmal auf 7° anwärmst.
Da liegt nämlich der Hund bei dir begraben. Klar, dass dadurch das Bier CO2 freisetzt.

Ich halte es für einen ganz grossen Fehler wenn man den CO2-Druck ständig verändert. Das Bier kommt nie zur Ruhe und nutzen tut es auch nicht viel.

Aus meiner Sicht ganz wichtig ist, das Bier bei niedriger Temperatur und einem festen Sättigungswert über die ganze Zeit konstant zu halten. Druck rauf und runter ist kontraproduktiv.
Die Zapfleitung sollte inclusive Hahn die gleiche Temperatur wie das Bier haben, z.B. erreichbar indem der Zapfhahn direkt am Kühlschrank angebracht ist und alle Leitungen im Inneren des Kühlschrankes.

Jeder kennt das, das erste und zweite Bier schäumt wie´d Sau und alle weiteren werden immer besser, sofern man ein Bier nach dem anderen zapft.
Das kommt daher, dass die Zuleitung und Hahn erst nach den ersten Bieren die gleiche Temperatur haben wie das Bier und deshalb weniger CO2 freigesetzt wird.

1. Regel, Temperaturanhebungen bis zum Zapfhahn unbedingt vermeiden.
2. ein Übercarbonisierung ebenfalls unbedingt vermeiden, Bier über die ganze Zeit beim gewünschten Sättigungsdruck lagern.
3. die Zapfleitung so kurz wie möglich halten, dann die Beschaffenheit der Oberfläche des Schlauches - ob rauh oder sehr glatt - spielt ebenfalls ein Rolle.

Es spielt auch eine Rolle ob es sich um blankes oder sehr trübes Bier handelt, das trübe Bier hat deutlich mehr Eiweiß in der Schwebe als blankes, folglich schäumt es auch mehr.
Diesbezüglich kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass meine umgedrückten, lange gelagerten, blanken Biere deutlich weniger schäumen als ein junges, noch trübes Bier.

Es kommt also doch auf viele Parameter an, am wichtigsten sehe ich dabei aber einen konstanten Sättigungsdruck sowie eine gleichbleibende Temperatur bis zum Glas.

Zum Sättigungsdruck möchte ich auchnochwas sagen:
Man sollte sich nicht zusehr an der Tabelle orientieren, diese betrachte ich nur als Daumenmaß.
Ichselbst mag Biere wenn sie etwas mehr CO2 haben, als typischerweise angegeben, z.B. Pils trinke ich lieber mit 6g als mit empfohlenen 5g CO/l.
Deshalb zapfe ich mein Pils mittlerweile mit 1,2Bar.
Das bereitet mir überhauptkein Problem, auch die 1,6Bar mit denen ich mein Maisbier zapfe, erzeugen ein wunderbares Bier ohne übermässig zu schäumen.
Voraussetzung dafür ist aber, dass das Bier die ganze Zeit unter diesem Druck und Temperatur konstant gehalten wird.

sodenn, gut zapf
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boese
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red_folder.gif erstellt am: 23.12.2005 um 13:14  
>@Jan, ich frage mich, wenn dein Bier auf 0° vorgekühlt war, warum du dann das Bier durch
>einen "Kühler" - ich nehme an es handelt sich um einen Durchlaufkühler - nochmal auf 7°
>anwärmst.
>Da liegt nämlich der Hund bei dir begraben. Klar, dass dadurch das Bier CO2 freisetzt.

Mit Kühler meinte ich Kühlschrank, steht halt im Kühlschrank bei 7°C


PS: Danke für die restlichen Informationen.


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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 23.12.2005 um 16:27  
Wichtige Information zu Zapfhähnen

Bei einem Kompensatorzapfhahn MUSS der Sättigungsdruck des Bieres DIREKT VOR dem Kompensator vorhanden sein!!!!

Bei allen anderen Zapfhähnen muss der Sättigungsdruck im Fass vorhanden sein, am Zapfhahnauslauf darf nur ein Überdruck von 0,1-0,2bar vorherschen!

Erklärung:

Bei dem Idealfall des Bierausschanks ist der Sättigungsdruck vom Fass bis zum Hahn konstand vorhanden. Dieser Fall ist physikalisch unmöglich!!! Das Bier "verbraucht" verschiedene Drücke, während es zum Zapfhahn läuft:

- Bierleitung 4mm pro Meter 0,5bar
- Bierleitung 7mm pro Meter 0,05bar
- Bierleitung 10mm pro Meter 0,01bar
- Pro Meter Höhenunterschied 0,1bar

Wenn also mit einem Kükenhahn gezapft wird, dann muss (mindestens) der Sättigungsdruck auf dem Fass herschen. Durch die Leitungen und die Steighöhe muss dann der überschüssige Druck auf maximal 0,2bar abgebaut werden. So kann gezapft werden. Wenn die Leitung zu kurz ist, dann kann man Wendeln einbauen, die durch ihre Windungen einen bestimmten Druck zusätzlich abbauen. Man berechnet also vorher die Anzahl an Windungen.

Bei einem Ausschank mit Kompensatorhahn ist das Bier im Fass immer einem zu hohen Druck ausgesetzt, weil der Druckverlust im Leitungssystem auf den Sättigungsdruck aufaddiert werden muss. Sonst kommt es zu der Schaumbildung durch ausgasendes CO2 auf dem Weg zum Zapfhahn.

Beim Kompensatorhahn und warmem Bier immer mit 1,5-1,8bar arbeiten. Bei Weizen bis 3 bar! Lange Standzeiten vermeiden!

Gruß Malte


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"Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere die Welt."
Kaiser Wilhelm II
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red_folder.gif erstellt am: 23.12.2005 um 17:20  
Hallo Malte,

also ich habe von deinem ganzen Post nicht einen einzigen Sachverhalt verstanden.

Was ist der Sättigungsdruck?
nach meiner Auffassung, der Druck der nötig ist um im Bier eine bestimmte Menge CO2 gelöst zu halten.
Diesen Wert kann ich jedoch frei bestimmen. Wenn ich also gerne statt üblicherweise 5g CO2, lieber 6g CO2 im Bier haben möchte, dann liegt mein Sättigungsdruck bei 5° Biertemp bei 1,25Bar
und habe ich lieber 5g CO2 im Bier, dann liegt der Sättigungsdruck bei 0,88 Bar.
Ein anderer Hobbybrauer stellt seinen Druckminderer auf 1Bar und hat dann letztendlich 5,4g CO2 in seinem Bier und gut ist, was soll das Herumgerechne im Kommabereich?
Der Sättigungsdruck ist also frei bestimmbar.
Jeden beliebigen Wert dazwischen und drumherum kann ich einstellen, wollen wir da mit Stellen hinterm Komma rechnen?
...und mal ganz ehrlich, ob das Bier das im Glas landet dann 4g, 5g oder 6g CO2/l hat, das ist für den Zapfvorgang völlig wurschd, denn was beim Zapfen verlorengeht, das fehlt dir im Bier und das kannst du vorher sowieso nicht berechnen.

Was die Schlauchlängen angeht, das ist doch nur in Gasthäusern wichtig wo die Längen mehrere Meter betragen und/oder sogar Etagen überwunden werden müssen.

Wer von uns Hobbybrauern hat denn sowas?

Unsere Schläuche sind meist nicht länger als 2 Meter und haben einen Höhenunterschied von höchstens 1,5m zu überwinden, das entspricht einem höhenbedingten Druckabfall von 0,15Bar.
Die kannst du jetzt von mir aus auf deinen Sättigungsdruck aufschlagen, obs was bewirkt bezweifele ich.

Gruß

btw. die Druckabfälle bei den Schläuchen, die du oben anführst, sind keine festen Werte, die sind abhängig von der Flussgeschwindigkeit!

[Editiert am 23/12/2005 von heavybyte]
Antwort 11
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 23.12.2005 um 19:21  
Hallo Heavybyte!

Soweit ich es verstanden habe geht es hier um das Ausschenken eines Bieres.

Der Sättigungsdruck steht dabei fest, an dem kann ich ZU DIESEM ZEITPUNKT nichts mehr ändern. Das kann ich nur vorher, beim Spunden während der Nachgärung.

Jan hat bei 0°C einen Druck von 0,6bar auf dem Fass gehabt. Wenn ich jetzt annehme, das dieser Druck das Bier mit CO2 gesättigt hat, dann hat Jan 0,51g/Liter CO2 in seinem Bier.

Das Bier steht bei 7°C in der Kühlung. Das heißt, ich muss mindestens 1,05 bar Überdruck auf dem Fass halten, damit kein CO2 entbindet. Habe ich weniger, dann entgast CO2, habe ich mehr besteht die Gefahr des aufkarbonisierens; vor allem bei großer Bieroberfläche im Fass und längerer Standzeit des Fasses.

So, und jetzt muss man sich um die Anlage kümmern:

Fassbierkühlschrank? Also ein Meter Leitung und ein Meter Steighöhe. Mit einem Kompensatorzapfhahn sollte ich also (Leitung 7mm) einen Betriebsdruck von 1,2bar einstellen. Dann läuft's!

Hab ich da jetzt aber einen Kückenhahn dran, dann komme ich mit 0,9 bar am Zapfhahn an! Das Bier schießt gleich wieder aus dem Glas raus! Bei einer Wendel mit einem Durchmesser von 9,5cm (baut pro Windung 0,0242bar ab) bräuchte ich dann 29 Windungen, dann habe ich am Auslauf einen Druck unter 0,2 bar und kann gut zapfen.

Habe ich einen Durchlaufkühler und das Fass steht warm (20°C) benötige ich einen Sättigungsdruck von 2,1bar. Leitungslänge sag ich mal 1,5 Meter und 5 Meter Kühlschlange im Wasserbad des Kühlers (ich rechne da jetzt mal nur mit Metern; der Hersteller sollte den Druckverlust im kühler eigentlich angeben). Höhe isr wieder ein Meter. Ein Kompensatorhahn benötigt dann 2,7bar Betriebsdruck, bei einem Kückenhahn komme ich auf einen Druck am Auslauf von 1,5bar. Das Bier fliegt durch das Glas durch ;)

Zitat:
Was die Schlauchlängen angeht, das ist doch nur in Gasthäusern wichtig wo die Längen mehrere Meter betragen und/oder sogar Etagen überwunden werden müssen.


Ich glaube an den Beispielen sieht man das Gegenteil. Ich habe immer einen feststehenden Sättigungsdruck und einen feststehenden Druckverlust durch die Leitung. Egal ob die Leitung 10 Meter oder zwei Meter lang ist, egal ob 1 oder 5 Meter überwunden werden müssen!

Zitat:
Der Sättigungsdruck ist also frei bestimmbar.


BEIM Brauprozess ja, beim Ausschank kannst du nichts mehr einstellen!

Zitat:
btw. die Druckabfälle bei den Schläuchen, die du oben anführst, sind keine festen Werte, die sind abhängig von der Flussgeschwindigkeit!


Theoretisch ja, aber das liegt dann im ppm Bereich...

Mit den angegebenen Werten arbeitet jeder Schankanlagenbauer und "Sachkundiger für Getränkeschankanlagen" nach SchankV, § 16

Leider sind solche Ausführungen schwer zu finden. Es wird grade im Internet viel zu "richtiger" Arbeit mit Schankanlagen geschrieben, aber, obwohl ich mich sehr viel damit beschäftigt habe (bin nur durch Schankanlagen zum Beruf des Brauers gekommen) habe ich einige Sachen erst in der Berufsschule gelernt. Zum Beispiel, dass der Druck am Auslauf eines gewöhnlichen Hahnes nicht über 0,2bar liegen darf und das direkt vor dem Kompensator der Sättigungsdruck des Bieres bestehen muss und demnach wesendlich mehr Druck auf das Fass gegeben werden muss! Die Praxis mag oft fern der Theorie liegen, aber sie hilft doch, in der Praxis zu bestehen. Ich errechne meine Betriebsdrücke auch nicht. Ich schaue einfach, ob CO2 ausgast (in der ersten Schlauchbiegung sammelt sich dann Schaum) und drehe dann den Druck höher. Aber grade wenn es Probleme gibt kann das Durchrechnen doch einige hilfestellung geben!

Gruß Malte


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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 23.12.2005 um 22:20  
Hi Malte,

nimms mir bitte nicht übel und vor allem nicht persönlich, aber einige physikalische Betrachtungen bedürfen der Klarstellung.

yep, mit der ersten Hälfte deines Postes gehe ich konform.

Nur damit nichtmehr: "Hab ich da jetzt aber einen Kückenhahn dran, dann komme ich mit 0,9 bar am Zapfhahn an!"
das ist schlicht falsch.

Richtig ist:
Egal welchen Hahn du dran hast und egal wie gross der Querschnitt deines Schlauches ist, du hast immer den gleichen Druck am Hahn, nämlich den Keg-druck abzüglich dem Druckverlust durch den Höhenunterschied.

Erst wenn du den Hahn öffnest, wird im Schlauch der Druck abfallen, um wieviel, ist abhängig davon wie weit du den Hahn öffnest, denn je mehr Bier fliesst, umso mehr wird der Druck abfallen. Dabei spielt es überhauptkeine Rolle wie der Hahn aussieht.
Klar, dass der Leitungswiderstand vom Schlauchdurchmesser abhängt, jedoch ist der Druckabfall über den Schlauch auch abhängig vom Fluss, das heisst, keinen Fluss=keinen Druckabfall!

Delta-P der Leitung ist von zwei Parametern abhängig: vom Fluss und vom Querschnitt ! ....und ist ein dynamischer Wert, kein statischer!

Der Hahn selbst hat auf die Druckverhältnisse innerhalb des Systems überhauptkeinen Einfluss, da kannst du dran machen was immer du willst.

Das Design des Hahnes kommt erst ins Spiel wenn das Bier nach Athmosphäre entspannt wird.
Für das Bier ist es wichtig wie es entspannt wird, d.h. der Part der für dieses Thema hier am wichtigsten ist, ist der Moment wo das Bier aus dem Drucksystem heraus an den athmosphärischen Druck gelangt und da spielt das Design des Hahnes eine entscheidende Rolle.
Der Kompensator entspannt das Bier nämlich über eine längere Strecke, sodass es nicht wie beim Kugelhahn zu einem ganz plötzlichen Drucksprung kommt bei dem das CO2 explosionsartig entweicht, sondern durch das relativ schonende Entspannen über den Kompensator bleibt das CO2 im Bier.
Dafür gibt es auch verschieden lange Kompensatoren, für normale Biere ist er wesentlich kürzer als für hochcarbonisierte Biere wie z.B. Weizenbier.

Auf die Situation mit einem Durchlaufkühler möchte ich jetzt nicht eingehen, das würde doch zu lange werden.

viele Grüsse und vor allem frohe Weihnachten :)
Antwort 13
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 24.12.2005 um 12:49  

Zitat:
Egal welchen Hahn du dran hast und egal wie gross der Querschnitt deines Schlauches ist, du hast immer den gleichen Druck am Hahn, nämlich den Keg-druck abzüglich dem Druckverlust durch den Höhenunterschied.

Erst wenn du den Hahn öffnest, wird im Schlauch der Druck abfallen, um wieviel, ist abhängig davon wie weit du den Hahn öffnest, denn je mehr Bier fliesst, umso mehr wird der Druck abfallen.


Also ich zapfe immer mit geöffnetem Hahn, und somit habe ich immer den Druckabfall durch den Leitungswiederstand. Beim Zapfen muss jeder Hahn darüber hinaus voll geöffnet werden, sonst schäumt das Bier wegen der Quetschungen.

Nach einer Zapfpause von ein paar Minuten hat man tatsächlich eine vermehrte Schaumbildung, bedingt durch die veränderten Druckverhältnisse während der Zapfpause. Aber es geht hier um den Ausschank, und nicht um das Verhalten des Bieres in der Leitung während einer Schankpause!

Da wir also ausschenken wollen müssen wir uns nur um die Sachverhalte bei geöffnetem Hahn kümmern. Und dabei ist die Fließgeschwindigkeit übrigens auch recht konstant, wodurch wir eben mit den statischen Werten arbeiten können! Die Fließgeschwindigkeit kann ja keine großen Unterschiede aufweisen. Wie sollte man denn dann ein Glas füllen, wenn das Bier mit 10l/min den Zapfhahn verläßt? Dabei ist dann der Druck zu hoch! Man kann so kein Glas füllen! Wie gesagt, diese Werte werden in der Praxis angewand, theoretisch kann man ja gerne rumrechnen was die Fließgeschwindigkeit ausmacht, aber das Bier kann nur bei einer Fließgeschwindigkeit von ca. 3l/min vernünftig gezapft werden. Der Druck am Auslauf und die Fließgeschwindigkeit stehen im Verhältniss zueinander. Das trifft auf Kücken- und kompensatorhähne zu. Auch wenn der Kompensator einen höheren Druck in der Leitung hällt fließt das Bier doch mit der eben erwähnten Geschwindigkeit.

Wer sich gut zum Thema Ausschank informieren möchte kann ich nur zwei Bücher nahelegen:

Gut Gezapft, Knut Richter, ISBN 3-418-00767-8, Fachverlag Hans-Carl

http://www.hanscarl.com/deutsch/fachbuchhandlung/eingang.ht m

Sehr gut verständlich und ohne viel theoretisches Rumgerechne werden alle Komponenten des AUsschankes beschrieben. Und das für 2,95€!!!

Handbuch der Brauerei-Praxis, Dr. Ing. Karl-Ulrich Heyse, FAchverlag Hans-Carl ISBN 3-418-00736-8

Über !90! Seiten zum Thema Ausschank! Hier wird alles berechnet und alles, was es im Ausschank gibt erklärt! Da wird dann auch mit anderen Fließgeschwindigkeiten gearbeitet und die entsprechenden Drücke dazu berechnet. Dazu kommt noch viel Material zur Bierbereitung. Für 45€ auch sehr zu empfehlen, wobei das Rumgerechne bei den Schankanlagen teilweise übertrieben wird. Aber wer es gerne theoretisch mag sollte sich diese Werk zulegen, da wird kein physikalisches Gesetz außer acht gelassen!

So, dann wünsche ich mal allen Hobbybrauern, Berufsbrauern und Bierfans eine geruhsames und frohes Weihnachtsfest!

Gruß Malte


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red_folder.gif erstellt am: 24.12.2005 um 13:20  
Hallo Malte,

ich möchte die Diskussion jetzt nicht weiter ausdehnen, vielleicht können wir mal in Front eines Zapfhahnes und in jeder Hand ein gut Gezapftes weiterdiskutieren.
Dann könnte ich dir auch zeigen wie man mit dem Kompensator die Flussgeschwindigkeit einstellen kann, bei mir ist die nämlich keine statische Grösse.

sodenn, beschauliche Weihnachten.
Antwort 15
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 24.12.2005 um 14:19  

Zitat:
Dann könnte ich dir auch zeigen wie man mit dem Kompensator die Flussgeschwindigkeit einstellen kann, bei mir ist die nämlich keine statische Grösse.


Das ist schon klar, aber in der Praxis wirst du beim Zapfen eine Fließgeschwindigkeit von 3-4 Liter pro Minute haben, denke ich mal. Die von mir geschriebenen Werte beziehen sich auf 3 Liter pro Minute. Da musste ich auch erstmal suchen, um das zu finden. Meine eigene Anlage läuft mit 4 Litern in der Minute.

Und deshalb kann man fast immer mit diesen Werten rechnen, weil die Fließgeschwindigkeit in etwa in diesem Bereich liegt.

Das man jeden Faktor in die Berechnung einbringen muss, wenn man das einzig richtige Ergebniss haben möchte, ist schon klar. Da ist dann meine zweite Buchempfehlung für da. Da wird auch auf Rohrbögen, negative Höhenunterschiede und wirklich alles eingegangen, was physikalisch auf den Volumenstrom Einfluss hat. Nicht vergessen die Dichte des Bieres, den Druckverlauf im Kompensator und den Einfluss des Füllstandes im Fass! Oder das Wachstums von Keimen je nach Glätte der Oberfläche...

Alles ja sehr interessant, aber mit den genannten (ok, unstatischen) Werten kann man eben prima bei nahezu jeder Anlage den Druck einstellen!

Eigentlich benötigt man schon nichtmals diese Werte.Wenn man die Vorgänge verstanden hat kann man bei kleinen Anlagen den Druck empirisch einstellen. Wie schon erwähnt, so mach ich es immer.

Das wollte ich jetzt noch loswerden. Denke mal, dass du mir da in etwa zustimmen wirst... oder?

Heute Abend gibt's auch wieder Bierchen vom Fass! Leider nur vonne Arbeit. Da haue ich dann zwei bar drauf und gut ist! Funzt wunderbar!

Der heilige Abend kann kommen!


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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 24.12.2005 um 14:31  
zu den 4 Litern pro Minute fällt mir doch glatt was ein:




das könnte doch hinkommen?
Antwort 17
Posting Freak
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Malte
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smilies/bigsmile.gif erstellt am: 24.12.2005 um 15:04  
Wo schließt man denn da das kohlendioxid an???? :D

Und beim Betriebsdruck bin ich da auch total überfragt! :o

Aber ich leg mich heute nicht untern Zapfhahn, ist ja schließlich heilige Nacht, und nicht eilige Nacht!

In diesem Sinne, gutes Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen!


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