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Autor: Betreff: 1.mal Hopfenkochen - Fragen dazu
Junior Member
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Beiträge: 25
Registriert: 14.7.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 27.7.2014 um 18:00  
Hi,

heute habe ich zum ersten mal Hopfen gekocht und im Nachgang ergeben sich ein paar Fragen, um deren Beantwortung ich euch bitte.

Infos zum Sud:
  • Malzexktrakt, ungehopft, 1,5kg: Brewferm TarwE (Weizen)
  • Hopfen: Hallertauer Perle, 15gr, 8,5% Alphawert, Vorderwürzhopfen
  • 18l Wasser
  • 1kg Zucker
  • Einkocher: LIDL (ciatronic) mit Umbau für wallendes Kochen
  • Damit wallendes Kochen im Freien erreicht wird, habe ich nach 30min Kochzeit einen Deckel mit 10cm-Loch in der Mitte auf den Kocher gelegt.
  • Verlauf: ca. 30min leicht wallendes Kochen, dann mit Deckel ca. 45min wallendes Kochen
  • Seihen mittels Baumwoll-Hemd, das über den Gäreimer gespannt wurde. Hat ewig gedauert.
  • Ergebnis: ca. 15l Würze

1. Frage: Ergebnismenge geringer als erwartet
Nach dem Kochen sind ca. 15l übrig geblieben. 1l ging wohl beim Filtern drauf. Dennoch kommt mir das etwas wenig vor. 18l Wasser, 1,5kg Malzextrakt und 1kg Zucker zusammen sind ja wohl ca. 20l Würze. Mit 2l Verdampfung hätte ich gerechnet. Bleiben 18l. 1l geht beim Filtern drauf. Bleiben 17l. Da sind 2l mehr verschwunden... wohin? Hatte ich mehr Verdampfung? Ist das so normal?
Verlauf: Kochen, danach mit Deckel rund 20min stehen lassen, anschließend Whirlpool erzeugen, warten bis dieser beendet ist und abschließend über Ablaufhahn Würze über Filterstoff in Gäreimer laufen lassen.

2. Frage: Speise
Ich habe keine Spindel und kein Refraktometer (wird wohl erst demnächst gekauft). Wenn ich nun 1,5l für die Speise entnehme und diese komplett für die Speise nutze, ist das dann ein Problem? Benötige ich unbedingt ein Messinstrument oder kann ich ggf. gefahrlos (Kronenkorken -> ich will keine Bomben haben) Pi mal Daumen arbeiten?

3. Frage: Hefe
Ich habe hier von Brewferm 2 Beutel Hefe ("Top" steht auf der Packung) für jeweils 10 Liter, jeweils 6gr. Wie viel Hefe brauche ich für meine 15l (bzw. 13,5l nach Entnahme der Würze für die Speise)? Reicht 1 Päckchen und sollte ich beide Päckchen nutzen?

4. Frage: Filter
Als Filter habe ich ein altes Hemd aus 100% Baumwolle benutzt. Dadurch lief die Würze extrem langsam ab. Nach der Hälfte der Würze setzte sich dann der Stoff zu, so dass ich mechanisch mit einem großen Löffel kontinuierlich den Stoff frei schabte. Das funktionierte auch nur mäßig. Am Ende verschob ich vorsichtig den Stoff, so dass die Würze noch frischen Stoff zum Durchlaufen hatte.
Ist ein Hemd (relativ dichter Stoff) geeignet zum Filtern oder sind gröbere Stoffe vorzuziehen?

5. Frage: Oxidation
Wie in (4.) beschrieben bewegte ich die Würze beim Filtern recht stark, da ich mit einem Löffel den Filterstoff kontinuierlich frei schaben musste. Dadurch kam die Würze mit viel Luft in Kontakt. Beim Filtern selbst wurde die Würze ja auch außerordentlich viel mit Luft in Verbindung gebracht (gespannter Stoff, tropfenweise Durchdringung der Würze...). Ist das schlecht?

6. Frage: Anleitung
Bei meinem ungehopften Malzextrakt lag keine Anleitung bei - also habe ich die Mengen an Wasser und Zucker quasi frei Schnauze gewählt. Gibt es einen Richtwert für Wasser und Zucker beim Hopfenkochen? In meinem Braubuch (TrashHunter) habe ich in diesem Kapitel nichts dazu gefunden. Suchen über Google waren - insbesondere hinsichtlich Zucker - nicht ergiebig. Habt ihr Links/Infos dazu? Von Brewferm habe ich eine Anleitung für einen gehopften Malzextrakt gefunden. Da gehen sie von 15l Wasser und 750gr Zucker aus. Aber füe ungehopfte Extrakte habe ich nichts gefunden.

Vielen Dank für eure Hilfe! Dank des tollen Forums hier habe ich mich heute ans Hopfenkochen getraut. Und dank euch hat ja endlich mein 4. Bierkit das gewünschte Ergebnis geliefert! Vielen Dank euch allen!

Viele Grüße, Richard.
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emjay2812
Beiträge: 1784
Registriert: 27.3.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 27.7.2014 um 18:28  
Ich versuche mal einige deiner Fragen zu beantworten. Zucker zu Malzextrakt hinzufügen ist generell keine gute Idee. Der Zucker erhöht zwar den Alkoholgehalt, aber das Bier wird im Geschmack "leerer".

3 Liter Schwund durch Verdunstung und Filterung ist zwar viel, halte
ich aber je nach Kochart durchaus für realistisch. Mein Einkochtopf fasst
15 Liter, und ist vor dem Hopfenkochen immer randvoll. Im Endeffekt erhalte
ich aber nur rund 11 Liter Bier, wobei ein Liter sicherlich im Gärfass verbleibt.

Filtern mit einem Baumwollhemd ist eher eine Notlösung. Besser geeignet
sind Baumwollwindeln, wobei das auch nicht die eleganteste Lösung ist.
Besser ist ein sogenannter Sputnickfilterbeutel, aus feinem Gewebe.

Die Brewferm TOP ist meine Standardhefe. Da sie recht zügig angärt und
auch sehr schnell arbeitet, dürften meiner Ansicht nach ein Päckchen für 13 Liter
genügen.

Abfüllen ohne Messinstrument ist riskant. Du weißt nicht, wann dein Bier komplett
vergoren ist. Wo wohnst du? Vielleicht kann ein Hobbybrauer in deiner Gegend
oder ein Winzer dir kurzfristig aushelfen.

Beim Hopfenkochen gibt es keine Richtwerte an Wasser. Man muss
die Hopfenmenge berechnen, je nachdem wie bitter das Bier werden soll.
Ich hätte mich auch vorher erkundigt, wieviel Malzextrakt ich für wieviel Bier
benötige. So hast du im Endeffekt entweder ein Leicht- oder Starkbier.
Ohne Anleitung brauen ist wie ohne Rezept kochen. Es kann schmecken,
oder auch nicht.

Ich würde mir für deinen nächsten Sud im Vorfeld mehr Gedanken machen,
was du brauen möchtest und auch die richtigen Instrumente und Hilfsmittel besorgen.


[Editiert am 27.7.2014 um 18:29 von emjay2812]



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Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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heinrich2012
Beiträge: 60
Registriert: 11.9.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 27.7.2014 um 18:34  
Hi Richard,

ich habe auch schon mit Brewfern Extrakten gearbeitet. In der Variante Pils Typ,
der schon gehopft ist, setzt man 16 Liter Wasser + 1,5 kg Extrakt + 1 kg Zucker ein,
um auf etwa 20 Liter zu kommen. Dort fallen natürlich keine Verluste durch
Läutern, Seihen oder Kochen an.


zu 2.)
In der Anleitung wird auch Dein Tarwebier erwähnt, für 15 Liter Ausbringen
sollen 750 g Zucker und 11 Liter Wasser eingesetzt werden. Für die Speisung
werden 120 g Zucker für die 15 Liter angegeben.

zu 3.)
ich würde beide Päckchen nehmen

zu 4.)
Ich habe am Anfang auch den Fehler gemacht, alles aus dem Topf zu filtern.
Wenn der Whirlpool wirklich funktioniert, laufen 90% klar raus, man braucht den
Filter eigentlich nur, um aus den letzten 10% etwas rauszuholen.
Wichtig beim Whirlpool ist: rühren - Deckel drauf - warten

Gruß Klaus
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Junior Member
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Beiträge: 25
Registriert: 14.7.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 3.8.2014 um 14:48  
Hallo,

vielen Dank für eure Hinweise.

Als Info zu diesem Faden:
heute habe ich das Jungbier gespeist und abgefüllt. Angestellt hatte ich es mit 1 Päckchen Hefe, die Gärung war nach 2 Tagen scheinbar schon vorbei - dennoch habe ich den Sud eine Woche in Ruhe gelassen.

Heute habe ich genau 13,5l Jungbier abgefüllt. Der Geschmack des Jungbieres war sehr gut - dezent, vollmundig und angenehm leicht hopfig. Dahingehend bin ich zuversichtlich, dass mein erstes hopfengekochtes Bier schmecken wird.

Jetzt befinden sich 27 Flaschen in der Nachgärung. In einer Woche werde ich mal testen, wie gut das Bier karbonisiert wurde und ggf. die Nachgärung einfach verlängern.

Danke für eure Hinweise!

Ich melde mich nochmal, wenn ich die Nachgärung beende.
Viele Grüße, Richard.
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