Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2014 um 12:20 |
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Zitat von Licca Ale, am 14.8.2014 um
11:23 | Zitat: | Ich hab mit meiner
Zoiglstube beste Erfahrungen gemacht. Wer möchte diesen Weg ebenfalls
gehen? |
Hallo CB
ist dein Lokal denn eine richtige Zoiglstube und als solche vom Gewerbeamt
Kaufbeuren auch anerkannt oder nur aus Marktinggründen so genannt?
Gruß
Bernd |
Man kann das Problem von ganz unterschiedlichen Seiten beleuchten.
Zuerst mal: Alte Schank- und Braurechte stehen zwar noch vereinzelt im
Grundbuch, haben aber für die Genehmigung keine Auswirkung, außer bei der
Nutzungsänderung. Die Anforderungen einer Konzession an die Gebäude und die
Betreiber sind wo wie bei jeder Genehmigung einer Gaststätte. Für die
Touristen wird das allerdings immer hervorgehoben.
Und sicher, der Zoigl ist eine oberpfälzer Erfindung, was aber nicht
ausschließt, daß man dergleichen auch anderswo betreiben kann. Denn mal im
Ernst, das Bier merkt nicht, in welchem Regierungsbezirk es gebraut wird.
Es kommt auf was ganz anderes an:
Eine Zoiglstube ist ein temporärer Bierausschank mit einem Bier, das
halbfertig aus der Brauerei bezogen wird und beim Zoiglwirt vollendet wird.
Wo genau die Schnittstelle ist, hängt vom Einzelfall ab. Dadurch ergeben
sich bei einem gleichen Sud unterschiedliche Geschmäcker. Und durch die
zeitliche Beschränkung ist gewährleistet, daß die Gäste nie überdrüssig
werden, was genauso für den Wirt gilt. Nicht umsonst hat die Stimmung in
einer Zoiglstube meist einen Event-Charakter.
Somit ist der Betrieb bestens geeignet für den Nebenerwerb, der es auch
historisch gesehen immer war. Die Spanne der geöffneten Tage reicht von 6
Tagen (Dameradl, Waldershof) bis zu 230 Tagen im Jahr bei mir.
Wo es für mich aufhört, sind sog. Zoiglstuben, die einfach ein fertiges
Bier verkaufen, egal wo es herkommt, auf dem Etikett steht halt Zoigl. Und
gerade diese Trittbrettfahrer gibt es in der Oberpfalz jede Menge.
Abgesehen, daß Zoigl aus der Flasche sowieso ein Blödsinn ist, egal wie das
Bier im Einzelnen schmeckt.
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Antwort 25 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.8.2014 um 12:34 |
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Also sehr aehlich zu dem Englischen Real Ale, wo der kellermeister (cellar
man) sehr wichtig fuer die qualitaet vom endprodukt ist.
Ingo
[Editiert am 14.8.2014 um 12:35 von Seed7]
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 26 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.8.2014 um 20:54 |
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Ich bin mir zwar recht unsicher, was Zoigl bedeuten mag, aber mein Bier
verkaufe ich. Angefangen hat's mit einer Verkostung im Kollegenkreis, fast
jeder Sud wird auf das kritische Urteil der unterschiedlichsten Menschen
geprüft. Da sind kaum-Bier-Trinker dabei und Hardcore-Feierer, die jedes
Wochenende durchmachen (klar, die jüngeren Kollegen).
Auf zumindest ein Bier können sich alle einigen, das braue ich dann
sozusagen auf Ansage und berechne dabei 4€/l. Das trinke ich selbst auch
und so mache ich zwei Drittel für die Kollegen und ein Drittel bleibt hier
für sensorische Prüfungen, Langzeittests etc. :-)
Was ich damit ausdrücken will: ich könnte mir einen professionellen Verkauf
irgendwo vorstellen, aber es gibt für mich zu viel, das dem entgegen steht.
So braue ich halt UG nur für mich, OG für die Kollegen (selbstredend mit
2075 versteuert) und bekomme so ein paar Taler herein, die es mir
ermöglichen, auch mal einen selbst gebrauten Sud für lau zu haben (wenn die
zwei Drittel verkauftes Bier ausgereicht haben, um die Rohstoffkosten und
Energie zu bezahlen) oder in neue Geräte zu investieren (Kühlung oder
sowas).
Komplett in die Selbständigkeit schwebt uns schon länger vor, aber da fehlt
noch ein Lottogewinn oder eine größere Erbschaft. Wenn, dann soll es ein
Ponyhof mit angeschlossener Hobbybrauschule und Motorradtouren für die
Ehemänner sein. Ich wäre dabei für die Brauseminare, den Tourenguide und
den Nachtisch in der Küche verantwortlich. Muss man sich mal überlegen: man
lässt 6-8 Leute einen Sud herstellen, den sie nach drei oder acht Wochen
auch noch selbst abfüllen müssten. Dabei kämen die Frauen ja auch wieder
mit, die wiederum mit Pferdchen bespaßt werden wollen...
Was für eine Geldquelle, aber leider ist die Anschubfinanzierung selbst mit
meinen teuren 4€/l nicht möglich. So träumen wir also weiterhin unseren
Ponyhof mit angeschlossener Hobbybrauerei herbei...
Achim
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2014 um 21:08 |
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Zitat: | (selbstredend mit 2075
versteuert) |
Nur leider reicht das alleinige Versteuern nicht um es legal, egal an wen,
verkaufen zu dürfen... ____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 28 |
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Member Beiträge: 72 Registriert: 20.6.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.8.2014 um 22:25 |
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Antwort 29 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2014 um 22:34 |
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Kann man natürlich auch so sehen. War auch ohne direkte Bewertung gemeint
____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 30 |
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Newbie Beiträge: 7 Registriert: 15.9.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2014 um 22:36 |
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Ist
zwar nicht gerade um die Ecke, werde ich aber gerne mal machen.
230 Tage im Jahr ist verdammt viel. Ich würde mir selbst eine Grenze von
ca. 30 Tagen setzen.
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Antwort 31 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2014 um 23:08 |
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Genauso wie es privat paßt.
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Antwort 32 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 15.8.2014 um 22:19 |
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Das ist hier mehrfach
Thema gewesen, zur Wiederholung: es mag kein legaler Verkauf möglich sein
(oder auch doch), aber zumindest hat sich der Hobbybrauer keines
Steuervergehens schuldig gemacht. Darum geht's mir als Bundesbeamter.
Achim (nach wie vor gelegentlich im Kollegenkreis verkaufend)
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Antwort 33 |
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