Moin
Irgendwann kommt immer der Zeitpunkt, vorhandenes und regelmäßig nach außen
hin propagiertes Wissen selbst praktisch zu prüfen.
Nicht weil Zweifel bestehen, sondern weil sich just die Gelegenheit bietet
und im Kopf in der Tabelle "Schon selbst probiert" an der betreffenden
Stelle noch das "Häkchen" fehlt
Montag gebraut und mit der WLP 568 / Belgian Season angestellt.
Für Mittwoch den nächsten Sud geplant, Dienstag Abend einen Starter mit der
Colonia F angestellt.
Irgendwann in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch reichte das
Entlastungsloch im Mittelfinger des Gummihandschuhs mit dem das Starterglas
verschlossen war nicht mehr aus und der Druck ließ den Handschuh wegfliegen
Hier toben im Moment unzählige Taufliegen und anderes fliegendes Gesocks
rum und am Mittwoch früh war der Starter komplett damit verseucht.
In der Folge wurde ich dann zunächst abgelenkt, vergaß einen neuen Starter
anzustellen und so wirklich begeistert war ich von der verfügbaren
Hefeauswahl auch nicht. Was im Kühlschrank liegt, passt Alles nicht so
wirklich in das Konzept des geplanten Bieres.
Also habe ich zunächst das Programm durchgezogen und gebraut und um 22:00
war der frische Sud dann auf Anstelltemperatur.
Fehlte nur noch die Hefe..... unmittelbar neben dem Gärfass mit dem "HBST
Second Year Standing" steht der Tabec in welchem das "Sugar Chaos Spell"
seit Dienstag früh fröhlich vor sich hin gärt.
Also kurzerhand den Deckel vom Tabec runter, zwei Suppenkellen der
Hochkräusen rüber in den frischen Sud und beide Deckel wieder drauf.
Hochkräusen enthalten viele, quietschlebendige Hefezellen... quod erad
demonstrandum (oder so).
Nun, es ist bewiesen. Die beiden Kellen dicken Schaumes entsprachen wohl
von der Hefemenge her einem passabel herangeführten Starter
Experiment gelungen, Gärung im frischen Sud läuft volle Möhre.
Drum merke: Hast Du keinen Starter, aber einen anderen aktiven Sud, nimm
die Suppenkelle.
Greets Udo
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Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
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