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Autor: Betreff: Mysteriös: Jungbier weigert sich carbonisiert zu werden
Junior Member
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Beiträge: 19
Registriert: 5.9.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 08:39  
Hallo zusammen,

ich habe ein Problem:
Ich habe vor mittlerweile 3 Wochen einen 14 Liter Sud angesetzt aus Malzextrakt (Bernstein), braunem Zucker und Kirschsirup und dezenten 20g Aromahopfen. Das soll(te) ein Frauenbier werden, aber um den Geschmack geht es hier auch nicht.

Hab' das ganze ein Stündchen gekocht, auf 14 Liter verdünnt, 10,5% Stammwürze gespindelt, die Hefe zugegeben und bin dann 10 Tage in Urlaub gefahren. Das ganze hat offensichtlich gut gegärt den Schaumspuren am Eimer nach zu urteilen, und unten hat sich die Hefe abgesetzt.

Dann habe ich meine Flaschen gespühlt und mit ChemiPro Oxi desinfiziert (alles wie immer), 3,5g Traubenzucker pro Flasche zugegeben, gefüllt, verschlossen und stehen gelassen.
Wie gesagt: Bis hier hin alles wie immer.

Nun zum Problem: Es entwickelt sich keinerlei Druck.
Ich habe auch eine 0,7l Wasserflasche mit 5g Traubenzucker versehen und gefüllt und ein Flaschenmanometer aufgesetzt. Kein Druck. Einige Flaschen nach mittlerweile 6 Tagen Nachgärzeit geöffnet... kein Plöpp.
Vorgesten habe ich dann neue Hefe angesetzt und jeweils 3 Löffel Hefewasser in jede der Flaschen gegeben... immernoch kein Druck.

Zucker ist drin, Hefe ist drin aber es passiert nichts.
Ich bin mit meinem Latein am Ende.
Habt Ihr eine Idee?
Danke schonmal!
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Ursus007
Beiträge: 742
Registriert: 7.8.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 08:52  
Ich kann nur mal einige Check-Punkte aufführen:

- Flaschen undicht?
- Mal zu heiß (Sonne) gestanden (Hefe tot)? (Wenn Du aber zusätzlich Hefe und Zucker zugegeben hast, sollte dasd nicht mehr ausschlaggebend sein.)
- Irgendwelche Chemie im Jungbier, die die Hefe killt?

Wie riechts/schmeckts denn? Normal?

Ansonsten auch keine Idee mehr ...


____________________
Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen mach ich der Königin ein Kind.
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Johnny H
Beiträge: 502
Registriert: 31.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 08:55  
Was für eine Hefe? Welche Gärtemperatur? Hast Du nach Ende der HG nochmal gespindelt, um sicherzustellen, ob bei Dir die Gärung wirklich durchlaufen ist? Hast Du mal geprüft, wie das Jungbier schmeckt?

Wie lange hast Du Deiner Nachgärung Zeit gegeben? Nur sechs Tage? Das ist nicht viel. Faustregel ist Dauer HG = Dauer NG, wobei einige bei der NG sogar länger warten.

3,5g Traubenzucker addieren nach meiner Berechnung etwa 3g CO2/l zu dem, was Du aufgrund der Gärung schon gelöst im Jungbier hast. Zu warm sollte Dein Gäreimer also auch nicht gestanden haben.


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Johnny H. - All Grain Brewing
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Junior Member
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Beiträge: 19
Registriert: 5.9.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 09:04  
Danke erstmal für Eure Antworten.

Ich verwende S04 Hefe.

Der Gäreimer stand in meinem fensterlosen Badezimmer. Bei der Hauptgärung sollte es also immer irgendwas zwischen 20 und 25 Grad gehabt haben.

Nach der Hauptgärung habe ich nicht mehr gespindelt. Ich muss zuegeben das habe ich vergessen. :redhead:

Das Jungbier schmeckt in gewissem Rahmen "normal", d.h. etwas säuerlich und bitter. Genau kann ich es nicht einschätzen, da ich zum ersten Mal mit Sirup gearbeitet habe.

Daß alle 26 Flaschen undicht sind, kann ich mir nicht wirklich vorstellen...

Daß die Nachgärung so lange dauern kann, war mir nicht bewusst. Bin bislang immer von einer Woche augegangen. Was mich irritiert ist ja aber auch nicht die Gesamtdauer, sondern viel mehr die Tatsache daß sich auch 2 Tage nach der erneuten HEfezuge das Flaschenbarometer bei 0,0 Bar Überdruck befindet.

Das einzige was ich mir von den von euch genannten Punkten vorstellen kan, ist, daß irgendwas im Kirschsirup ist, was die Hefe killt.

Es handelte sich übrigens um jenes Produkt hier:

Wurde aber wie schon geschrieben eine Stunde gekocht.


[Editiert am 19.8.2014 um 09:04 von Butters86]
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Fotomanni
Beiträge: 655
Registriert: 2.3.2014
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 09:11  
Könnte es sein, dass der geschwefelt ist? Das müsste aber deklariert sein. Schau mal auf die Flasche.


____________________
Viele Grüße
Manfred
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Ladeberger
Beiträge: 1946
Registriert: 20.11.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 09:14  
In dem Sirup ist Kaliumsorbat erhalten, das hemmt Nachgärungen wirksam.

Gruß
Andy
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Moderator
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Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 09:16  
Ich habe zwar den Kirschsirup nicht, auf dem mit Waldmeistergeschmack finde ich "Konservierungsmittel Natriumbenzoat".
Mit diesem Sirup habe ich mal einen "Waldmeistermet" angesetzt, und es hat eher nur widerwillig gegoren.
Man hatte mich vor dem Konservierungsmittel im Forum des Fruchtweinkellers aber gewarnt gehabt.

Es ist wohl empfehlenswerter, den Sirup direkt vor dem Verzehr dazu zu schorlen.

Andererseits setzt sich die S-04 recht gut ab, was zu wenig Hefe bei der Abfüllung im Jungbier führen kann und so den Druckaufbau verzögert.
Die Zugabe frischer Hefe erledigt das Problem auch nicht so zuverlässig, denn frisch rehydrierte Hefe ist ziemlich empfindlich.
Sie muß bei Deinem Jungbier mit dem Konservierungsmittel und dem schon vorhandenen Alkohol zurecht kommen.

Ich würde das jetzt einfach weiter (warm) stehen lassen und immer mal aufschütteln.

Uwe
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Johnny H
Beiträge: 502
Registriert: 31.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 09:22  
Andy ist auf der richtigen Spur:

Link
Zitat:
Zutaten / Inhaltsstoffe:

Wasser, Zucker, Sauerkirschsaftkonzentrat, Säuerungsmittel Zitronensäure, Apfelsaftkonzentrat, natürliches Aroma, Süßungsmittel Natriumcyclamat und Acesulfam-K, färbendes Konzentrat aus schwarzen Johannisbeeren und Karotten, Konservierungsstoff Kaliumsorbat, Antioxidationsmittel Ascorbinsäure.


Edit:
Zitat:
E 202 – Kaliumsorbat
Anmerkungen

Kaliumsorbat ist das Kaliumsalz der Sorbinsäure und ist wie diese ein Konservierungsstoff, der natürlich in Vogelbeeren vorkommt. Als Lebensmittelzusatzstoff wird Kaliumsorbat jedoch chemisch synthetisiert. Kaliumsorbat hemmt das Wachstum von Hefen, Schimmelpilzen und Bakterien und ist in definierten Mengen unter anderem für Trockenfrüchte, abgepackten, geschnittenen Käse, Schmelzkäse, Margarine, abgepacktes Brot und Backwaren und Fleisch-, Fisch- und Meerestierersatzprodukte zugelassen.


Bemerkenswert, dass die Hauptgärung anscheinend einigermaßen problemlos durchlaufen wurde.


[Editiert am 19.8.2014 um 09:26 von Johnny H]



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Johnny H. - All Grain Brewing
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Ladeberger
Beiträge: 1946
Registriert: 20.11.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 09:47  
Das Kaliumsorbat wird bei dem Bier-pH relativ langsam aufgenommen und wirkt mitunter dadurch, dass es nach und nach Enzyme blockiert, die die Hefe zur Aufnahme und Verstoffwechslung von Nährstoffen benötigt. Das Kaliumsorbat hungert die Zelle quasi aus. Dadurch wirkt es bei Nachgärungen, wo nur noch relativ wenig Hefe dem vielen Kaliumsorbat bzw. der Sorbinsäure schon über längere Zeit ausgesetzt war. Wenn das einmal zum Erliegen kommt, wird da wohl ohne neue Hefe nichts mehr passieren.

Gruß
Andy
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Junior Member
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Beiträge: 19
Registriert: 5.9.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 19.8.2014 um 13:12  
:o

Ihr seid schon Experten... Hut ab...

Tja, mit sowas rechnet der Brauanfänger nicht unbedingt. :redhead:
Mal sehen, ob die neue Hefe jetzt was tut , aber 2-3 Teelöffel Hefewasser sind dann wohl auch zu wenig für die Chemiekeule.
Mal abwarten. Vielleicht tut sich ja noch was.
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