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Autor: Betreff: Malz aus Gerste selber herstellen
Member
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Flash
Beiträge: 92
Registriert: 16.11.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 1.1.2006 um 23:16  
Frohes Neues erstmal ,
Kann mir jemand mal ein Tip geben wie mann aus Gerste
Malz selber herstellt .
Kann hier nix finden.
Oder ein Link wäre auch gut.
Bestimmte Sorte Gerste erforderlich ?
Wie viel Gerste braucht mann für 50 Liter Bier ?
Und lohnt es sich überhaupt ?
Gruß


____________________
Wer dumm redet ist noch lange nicht dumm.
Es kommt immer auf den anderen an .
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 2.1.2006 um 01:17  
Hallo,

hier habe ich mal eine Anleitung geschrieben: http://www.hausbrau-community.de/wbb2/thread.php?threadid=7 5&sid=
Allerdings denke ich, dass es sich für die Herstellung von "normalem" Gerstenmalz nicht lohnt, da du Gerstenmalz günstig in Mälzereien bekommst. Für Spezialmalze und wenn du nicht allzu große Schüttungen hast lohnt es sich schon und ist eine spannende Sache.

Grüße
Wolfgang
Antwort 1
Posting Freak
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tinoquell
Beiträge: 1776
Registriert: 14.7.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 2.1.2006 um 11:05  
Hallo,

ergänzend zu Wolfs Ausführungen kurz meine Erfahrungen :
Ich habe mich mal mit 5kg Gerstenmalz versucht.
Man benutzt 2zeilige Sommergerste zum Mälzen / Bierbrauen, die im Gegensatz zur Wintergerste meines Wissens weniger Eiweiß und gleichmäßigere Spelzen (Läutern++) hat. Die Gerste darf nicht frisch geerntet sondern sollte mindestens 6-8 Wochen gelagert sein. Es gibt da so eine Keimsperre, die ein sofortiges Keimen gleich nach der Ernte für diese Zeit verhindert.
Zum Weichen habe ich im Kunze folgende Angaben gefunden :
Helles Malz sollte auf 42-44 % Wassergehalt gebracht werden, dunkles auf 44-47%.
Ich habe -ausgehend davon, das die Gerste selbst noch ca. 8-10% Wassergehalt hat - die benötigte Wassermenge ausgerechnet und 'in einem Guß' dazugegeben, dann immer gründlich umgeschichtet. Die Mälzereien machen es aber so wie von Wolf beschrieben - immer abwechselnd unter Wasser und dann wieder ganz an der Luft.
Nach 3-4 Tagen kamen die ersten Wurzelkeime, dann hat es nochmal 4-5 Tage gedauert, bis die Blattkeime kamen - die Wurzelkeime waren jetzt schon mindestens so lang wie die Körner selbst. Die Blattkeime sollen nun - laut Kunze - für helle Malze 1,5 mal so groß wie die Körner, für dunkle 2 mal so groß werden. Dabei habe ich immer wieder umgeschichtet, dass auch Luft rankonnte und nichts 'stockte'. Ab und zu - nach Gefühl - mit etwas Wasser besprüht, es wird ziemlich warm und einiges Wasser verdunstet bzw. wird auch verstoffwechselt.
Das Darren von 5 kg Gerste war ein Horror - beide Backöfen im Haus waren 24 Stunden belegt. Die Temperaturführung wie von Wolf beschrieben, ich habe das aber nicht bis zum Schluß durchgehalten sondern mein 'Pilsner' Malz irgendwann bei 100 Grad gedarrt - damit es überhaupt 'mal fertig wird. Ich würde das nie wieder mit dieser Menge unter Heim - Bedingungen machen. Auf einmal bekommst man das nie in einen Backofen und wenn man es nacheinander macht, wächst das Grünmalz, was noch nicht 'dran' ist munter weiter - und das beängstigend schnell, wenn es erstmal 'in Fahrt' ist.
Herausgekommen sind ca. 3 Kg Malz. Ich habe mich allerdings nicht getraut, es zu 100% einzusetzen sondern immer 50/50 mit gekauftem Malz. Die Ausbeute war aber akzeptabel, es wäre sicher auch mit 100% Schüttung gegangen. Die Farbe war erwartungsgemäß etwas zu dunkel.
Für 50l Bier müßtet ihr dann schon 10 kg Gerste - oder noch ein wenig mehr - mälzen. Wie gesagt - unter Home - Bedingungen echter Streß - übrigens, es riecht beim Darren im ganzen Haus etwas, naja, dumpf, erdig - da braucht es auch tolerante Partner und Nachbarn....
Ach so, das Putzen mit einem Sieb klappt ganz gut, aber das Malz sollte dabei wirklich frisch aus dem Ofen sein - da sind die gedörrten Keime noch so richtig 'prasselig' und gehen gut ab.
Wie gesagt, nochmal werde ich das nicht machen, aber es war eine interessante Erfahrung.
Lohnen tut es sich meiner Meinung nach überhaupt nicht, aber wenn man an der Technoligie an sich interessiert ist kann ich's nur empfehlen. Es ist auch interessant und spannend, die Gerste beim Keimen zu beobachten !

Viel Erfolg !
Tino

Edit :
Ich habe nochmal nachgeschaut - bei mir steht zur Keimlänge wirklich 1,5 / 2 * Korn (abweichend von Wolfs Ausführungen) Vielleicht ist aber auch die Gesamtlänge des Keimlings gemeint - dann stimmt es wieder. Vielleicht kann jemand 'mal bitte in den Kunze gucken, was dort nun wirklich steht - ich hatte mir diese Werte nur einmal herausgeschrieben.
Außerdem ist die Ausbeute mit ca. 80 % angeben, ich hätte also 4 Kg Malz bekommen müssen ... Da waren vielleicht wirklich meine Keime zu lang ...
Schließlich steht dort noch, man soll das Malz erstmal bei max. 50 Grad auf ca. 12 % Feuchtigkeit bringen bevor man darrt, sonst gibt es (wertloses) Glasmalz.


[Editiert am 2/1/2006 von tinoquell]


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Posting Freak
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Malte
Beiträge: 1542
Registriert: 16.9.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 2.1.2006 um 11:42  
Noch ganz kurz was dazu:

Der lufttrockene Schwand (also das was das fertige Malz nacher leichter ist als die Gerste) sollte um die 20% liegen.

Die Wurzelkeime werde länger als das Korn selber, die Blattkeime sollen bei hellem Malz NICHT länger als das Korn werden!!! Der Blattkeim schiebt sich ja unter der Spelze nach oben, wenn er aus der Spitze ausbricht (man nennt das Husarenbildung), dann ist das ein empirisches Zeichen für überlöstes Malz! Sobald also die ersten Körner diese husaren bilden sollte man das Grünmalz abdarren!

Gruß Malte


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"Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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