Senior Member Beiträge: 168 Registriert: 2.3.2006 Status: Offline
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erstellt am: 3.9.2014 um 19:43 |
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Hallo
mir ist beim letzten Brauen so etwas wie ein zweiter Würzebruch
untergekommen. Der ersten Würzebruch war ganz normal am Anfang des Kochens,
so nach ca. 10 min. Dann gabs den Hopfen dazu. Nach 70 min sah dann die
Würze so aus:
Es ist doch eindeutig ein zweiter Würzebruch. Zwischen dem ersten und dem
zweiten Bruch kochte die Würze wallend, nur mit ein bischen Schaum an der
Oberfläche. Dann plötzlich änderte sich das Bild.
Gibt es den zweiten Würzebruch oder was ist hier passiert? ____________________ Ein reiner, frischer Gerstensaft gibt Herzensmut und Muskelkraft.
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.9.2014 um 19:53 |
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Hallo Ottonen,
sowas stelle ich regelmäßig fest wenn ich das verkochte Wasser durch
Zuschütten von kälteren Wasser ersetze.
Ich schütte meist mit zwischenzeitlich deutlich abgekühlten Glattwasser
nach und dann entsteht meist ein heftiger Würzebruch.
Der Auslöser ist bei mir dann der Temperaturschock.
Ich glaube das die Eiweißteilchen auch vorher schon in feiner Form
"geronnen" waren aber durch den Temperaturschock
klumpt sich das in meinem Falle dann schlagartig alles zusammen und bildet
große Fetzen und manchmal auch richtig dicke Klumpen bis
zum halben Tennisball.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 3.9.2014 um 20:18 von BerndH]
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 168 Registriert: 2.3.2006 Status: Offline
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erstellt am: 4.9.2014 um 08:40 |
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Hallo Bernd,
also ich habe es nur kochen lassen und ab dem Beginn des Kochens kein
Wasser mehr zugegeben. Mich hat der Würzebruch überrascht, da er so
plötzlich und so spät aufgetreten ist. Wie gesagt, kurz nach dem Kochen gab
es schonmal einen Würzebruch.
Gruß
____________________ Ein reiner, frischer Gerstensaft gibt Herzensmut und Muskelkraft.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.9.2014 um 08:54 |
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Wie unterscheidest du denn den Würzebruch der kurz nach Kochbeginn entstand
und dessen Eiweißfetzen die ganze Zeit mitkochten
von dem der später entstand ?
Vielleicht ist es ja auch ein und der gleiche, nur das sich das Eweiß
plötzlich stärker verklumpt hat.
Auf jeden Fall würde ich mir keine Sorgen machen. Einen guten
(ausgeprägten) Würzebruch wünscht sich jeder Brauer.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 4.9.2014 um 10:49 von BerndH]
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 168 Registriert: 2.3.2006 Status: Offline
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erstellt am: 4.9.2014 um 10:21 |
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Hallo Bernd,
bei mir gabs den Würzebruch kurz nach Kochbeginn. Der sah so aus wie auf
dem Bild. Der ist dann aber verschwunden und es waren während des Kochens
nur ein paar leichte Schaumkräusen auf der Würze. Erst dann nach 70 min
kochen hat sich wieder dieser Bruch ausgebildet.
Gruß
____________________ Ein reiner, frischer Gerstensaft gibt Herzensmut und Muskelkraft.
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.9.2014 um 13:47 |
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Hi Ottonen,
der "Die Koagulation des Eiweißes" widmet das Standardwerk "Die
Bierbrauerei" von Narziss und Back ganze Abschnitte und ich kann sagen, es
ist höchst wissenschaftlich und komplex!
Eine einfache Antwort kann ich Dir nicht geben. Nur soviel, ein "zweiter
Bruch" ist durchaus möglich! Die Koagulation der Eiweiße ist ein
fortschreitender Prozess und nach dem ersten Bruch nicht abgeschlossen. In
Abhängigkeit von Kochdauer, sinkendem pH-Wert, ausdampfen der
Schwefelverbindungen, Oxidation usw. kann es so ein zweites Aufschäumen
schon geben.
Wenn nähere Informationen gewünscht werden schau ich noch mal nach.
m.f.g
René
[Editiert am 4.9.2014 um 13:48 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 5 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 4.9.2014 um 13:54 |
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…und wenn man zu lange kocht, wird auch wieder Eiweiß gelöst…
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 4.9.2014 um 14:05 |
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Es kommt auch drauf an, wie starkt du kochst. Beim schwach wallenden Kochen
bildet sich vom Rand her eine Schicht, die im Lauf der Zeit immer stärker
wird, weil die
Bewegung direkt an der Oberfläche nicht so stark ist und kleine
Eiweißpartikel so koagulieren können.
Beim stark brodelndem Kochen kann sich an der Oberfläche wegen der starken
Bewegung der Würze keine solche Schicht bilden und also auch nicht
wachsen.
Der "2. Würzebruch" bleibt dann aus.
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 168 Registriert: 2.3.2006 Status: Offline
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erstellt am: 5.9.2014 um 08:31 |
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Danke erstmal für die Antworten.
Allerdings ergeben sich bei mir jetzt noch weitere Fragen.
1. Sofern es einen zweiten Würzebruch gibt, hat er Auswirkungen auf den
Geschmack?
2. Wenn ich durch die Stärke des Kochens den Würzebruch beeinflussen kann,
und dieser Auswirkungen auf den Geschmack hat, ergibt sich so für mich eine
weitere Stellschraube für die Geschmacksbildung des Bieres, oder?
Gruß
____________________ Ein reiner, frischer Gerstensaft gibt Herzensmut und Muskelkraft.
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 5.9.2014 um 08:44 |
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Ich glaube, es macht keinen sonderlichen Unterschied. Das Eiweiß etc., was
du beim wallenden Kochen im 2. Würzebruch findest, hast du beim starken
Kochen sonst im Heißtrub.
In beiden Fällen ist es gebunden.
Gruß
Heinrich
[Editiert am 5.9.2014 um 08:45 von Hieronymus]
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Antwort 9 |
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