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Autor: Betreff: Historisches Hopfenbier in China
Moderator
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 20.9.2014 um 17:14  
Hi Leute,

der deutsche Entdecker und Forscher Johann Georg Gmelin (1709 - 1755) beschrieb auf seinen Sibirienreisen ein chinesisches, bierähnliches Getränk mit Hopfen names Tarafun Also.
Dabei wird geschrotetes Malz aus Gerste oder Weizen in einer Wanne mit warmen Wasser angeteigt und etwas stehen lassen. Dann wird kochenden Wasser zugebrüht, bis die Farbe sich verändert und die Maische klebrig wird.
Dann lässt man es erkalten bis es nur noch lauwarm ist und zieht die oben stehende Würze in ein Fass ab, welches in der Erde vergraben ist. Dann gibt man chinesischen Hopfen dazu, der in Form von Ziegelsteinen gepresst ist. Dann lässt man es Gären, wobei die Hefen von dem gepressten Hopfen kommen.
Zuletzt wird der Saft durch leinerne Tücher in Fässer gepresst und zugespundet.

m.f.g
René

EDIT: wieso eigentlich "bierähnlich"..? :puzz: Das nehme ich zurück!


[Editiert am 20.9.2014 um 17:41 von flying]



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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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Burkhart
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red_folder.gif erstellt am: 20.9.2014 um 19:15  
Hallo Rene,

cool, das klingt vom Verfahren her spannend!

(Bekennend historisch interessierter Heimbrauer, die ersten Jahre habe ich NUR mit Gruitbier verbracht.)


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Cheers
Burkhart
Rabenbräu Hunsrück
Wildhopfensammler
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 20.9.2014 um 19:28  
Hi Burkhart,

steht in diesem Buch von 1759.

http://books.google.de/books?id=DxlAAAAAcAAJ&pg=PA298&dq=hopf en&hl=de&sa=X&ei=zpMdVNXcDM3-PMSXgbgL&ved=0CD0Q6AEwAg#v=onepage&q=sibirien& f=false

Sehr schwer zu lesen, viel Latein aber dennoch für historisch interessierte Brauer sehr spannend. Je mehr ich in den alten Texten lese und besonders je älter sie sind, je mehr begreife ich langsam wie wenig wir heute noch vom Biere wissen.

m.f.g
René


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Burkhart
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red_folder.gif erstellt am: 21.9.2014 um 16:54  
Hallo Rene,

ja, historische Brauliteratur finde ich richtig spannend.

Quellen:

'London and Country Brewer', 1734 http://www.gutenberg.org/files/8900/8900-h/8900-h.htm
Hat mir ziemlich gut gefallen!

'The Theory and Practice of Brewing', Micheal Combrune, London 1804
Fand ich nicht so toll, ziemlich langatmig und mehr darauf bedacht, 'was die Anderen alles falsch machen'.

'The Closet of the Eminently Learned Sir Kenelme Digbie Knight Opened', 1669 http://www.gutenberg.org/files/16441/16441-h/16441-h.htm
Ist ja eigentlich ein sehr umfassendes Werk über Haushalt/Kochen/Keltern/Brauen, habe ich mich aber noch nicht besonders intensiv mit beschäftigt. Wird im englisch-sprachigen Raum aber sehr gelobt.

'The Brewers Analyst', R. Douglas Bailey, New York 1907
Ähm, das geht schon ziemlich ans Eingemachte und ist mir eigentlich schon nichtmehr 'historisch' genug.

'Der vollkommene Bierbrauer', 1784, http://www.amazon.de/Der-vollkommene-Bierbrauer-kurzer-Unterr icht/dp/3826230329
Den wiederum finde ich auch ganz brauchbar. Da sind schöne Ideen drin (z.B. die geröstete Orange im Bier).

Sekundärliteratur:

'Old British Beers and How To Make Them', Harrison, Durden Park Beer Circle
Den finde ich richtig Klasse! Sollte man jedem 'Ale-Interessierten' empfehlen.

'Ale, Beer and Brewsters', J. Bennett, Oxford Press
Sehr interessant um sich mit der Entwicklung von der Gruit zum Hopfen zu beschäftigen. Sie hat ein paar tolle Quellen. Allerdings insgesamt natürlich eher auf die sozialen Veränderungen der Rolle der Frau bezogen.

'A Sip Through Time', Cindy Renfrow, http://www.thousandeggs.com/sip.html
Tolles Rezeptbuch, allerdings auch mit vielen Rezepten, die jetzt nicht so mein Ding sind...

'Urbock', Christian Rätsch
Naja, dass fand ich jetzt zu sehr auf die ganze Drogen-Geschichte bezogen. Sicherlich gab's Bier mit allen möglichen halluzinogenen Inhaltsstoffen, aber sicherlich nicht ausschließlich...

Vielleicht könnten wir mal eine kleine Sammlung mit historischen Brau-Büchern anfangen. Wenn möglich auch mit der entsprechenden Quelle, wo man das Buch herbekommen kann.


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Cheers
Burkhart
Rabenbräu Hunsrück
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