Hallo zusammen,
da ich hier noch keine Bebilderte Anleitung gefunden habe und mir
langweilig war, dachte ich mir, ich mach einfach mal eine.
Ich habe vor 2 Wochen zum ersten Mal seit 2 Jahren ohne Malz gebraut
Da ich momentan wenig Zeit zum brauen habe, hab ich mir 2 Kits bestellt.
Mal eine Stunde Zeit habe ich eher als einen vollen Brautag. Das Brewferm
Triple reift seit etwa 3 Wochen im Kühlschrank in einem CC-Fass vor sich
hin, schmeckt im Moment noch sehr sehr fies (ich finde es schmeckt sehr
unrund und fast nur nach Alkohol), hat aber bis Weihnachten ja noch ein
paar Tage um fertig zu reifen.
Das zweite Kit war mein erstes Gozdawa-Kit. Ich war von der Fülle des
Angebots ein wenig erschlagen und dachte mir, ich tue meiner Freundin
einfach mal was Gutes. Wir waren vor kurzem in London und während ich mich
durch die unterschiedlichen Biersorten und Stile getestet hat, hat sie
Gefallen an Cider gefunden.
Da ich in den letzten 2-3 Jahren kein Kit angefasst habe (mein erstes und
einziges war ein Brewferm Pils) dachte ich mir, dass es ja nicht so schwer
sein kann. War es auch nicht
Los ging es also mit der Begutachtung des Rezepts. Anders als viele bin ich
nämlich der Meinung, dass Dinge nach Anleitung gelingen können, weshalb ich
auch ein großer Freund von IKEA bin. Ich halte mich eben an die
Anleitung.
Nach Anleitung wurde dann das Konzentrat in heißem Wasser verflüssigt,
während nebenan der zusätzliche Zucker aufgelöst wurde.
Das nun dünnflüssige Konzentrat kam anschließend zum Zuckerwasser und wurde
für ein paar Minuten gekocht.
In einen Gäreimer haben wir dann etwas kaltes Wasser vorgelegt, das
gekochte Konzentrat-Zucker-Zeug hinzugefügt...
...und auf 20 Liter aufgefüllt. Dann noch pflichtbewusst Stammwürze und
Temperatur gemessen und schon konnte die Trockenhefe drauf.
Ab hier hab ich leider keine Bilder mehr, das macht aber auch nichts. Wir
(also ich) haben uns gegen die Verwendung von z.B. schwefelhaltigen
Zusätzen zum Stoppen der Gärung entschieden und den Cider vollständig
ausgären lassen. Vollständig heisst hierbei aber auch vollständig, denn die
Stammwürze lag vor dem Abfüllen bei 0 °P
Klar ist da ein Fehler durch den entstandenen Alkohol drin, aber viel
Zucker ist trotzdem nicht mehr drin.
Die 3-5 Tage, die auf der Packung angegeben sind klappen vllt im Brutraum,
nicht aber bei konstanten 20 °C, da hat es nämlich fast 2 Wochen gedauert
bis der Cider durch war. Generell war die Gärung konstant langsam, anders
als bei so mancher Biertrockenhefe, die stark anfängt und dann
nachlässt.
Für Leute, die die Gärung stoppen wollen empfehle ich dies bei etwa 2,5 °P
zu machen. Da schmeckte er uns eigentlich am besten und hatte auch schon
4,6 %vol. Naja nun hat er eben 6,1 %vol und ich süße ihn nach.
Für die nächste Zeit habe ich jetzt nämlich noch eine Verkostungsprobe
geplant, damit ich weiss, wieviel Stevia (hab noch sehr viel Pulver
rumstehen, mag das im Kaffee lieber als den Standard-Süßstoff.) ich pro
Liter hinzugeben muss. Ansonsten ist der vollständig vergorene Cider
nämlich recht sauer, vor allem fehlt aber einfach die Süße, weshalb die
Säure vllt noch stärker durchkommt. Wenn ich dazu Daten gesammelt habe und
wir dann auch mal RICHTIG verkostet haben melde ich mich wieder.
Abschließend bleibt mir noch zu sagen, dass ich das Kit bis jetzt empfehlen
kann, es geht gewohnt schnell und schmeckt verdammt lecker (wie gesagt am
besten kurz vor Schluss). Wer also Cider mag oder seiner Liebsten etwas
gutes tun möchte, der kann zugreifen.
Gruß,
SteveMcBorman
PS: 19 Liter Cider in ein 18 L-CC zu füllen ist großer Spaß
weitere 50 mL hätten nicht reingepasst.
PPS: Dank an scerevisiae
et al. für den Link zum Becherprofi
irgendwo hier im Forum. Die durchsichtigen Becher sind wirklich super, wenn
man die Gärung verfolgen möchte. Wer Angst vor "Lichtgeschmack" hat, kann
sie mit einem Tuch abdecken.