Junior Member Beiträge: 11 Registriert: 20.2.2014 Status: Offline
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erstellt am: 5.10.2014 um 18:23 |
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Hallo ihr lieben
Ich bin ziemlicher Anfänger beim Brauen und hatte vorgestern meinen zweiten
Braugang. Gebraut wurde ein dunkles Weizen nach Hanghofer-Rezept. Brauen
lief soweit unproblematisch. Die Stammwürze lag bei 15,5°P. Ich dachte mir
zunächst nichts dabei, als ich später allerdings nochmal drüber nachdachte
und im Rezept nachschaute (13°P sind dort angegeben) kam es mir doch sehr
hoch vor.Ich hatte mich dann entschlossen aufgrund der hohen Stammwürze
anderthalb Liter abgekochtes und auf 24°C runtergekühltes Wasser
hinzuzugeben. Die Hefe (WLP300) ist eigentlich sehr gut angegangen,
gestern morgen hat es fleißig geblubbert, aber seitdem ich gestern gegen 11
das Wasser reingegeben habe, habe ich kein einziges Blubbern mehr gehört,
war das mit dem Wasser ein Fehler, habe ich die Hefe damit gekillt? Und
wenn ja, kann ich den Sud noch retten?
Liebe Grüße
Chucko
[Editiert am 5.10.2014 um 18:24 von chucko]
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Member Beiträge: 58 Registriert: 12.12.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.10.2014 um 18:31 |
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Mach dir keine Sorgen, mit Wasser verdünnen geht jeder Zeit.
Du hättest noch nicht einmal abkochen brauchen, unser Leitungswasser ist
keimfrei genug.
Wahrscheinlich ist die stürmische Phase einfach schon abgeschlossen.
Bei welcher Temperatur hast du denn vergoren?
Kannst du den Restextrakt messen?
Gruß,
Thomas
[Editiert am 5.10.2014 um 18:32 von ThomasWi]
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 5.10.2014 um 18:49 |
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Vielleicht ist der Deckel auch nicht mehr ganz dicht aufs Gärgefäß
gegangen.
Wenn die Gärung abklingt reicht dann schon eine kleine Undichtigkeit, daß
es nicht "blubbert".
Hast Du ein Gärröhrchen oder so einen "Doppelbecher" als Gärverschluß, bzw.
was siehst Du am Flüssigkeitsstand im Gärspund?
Wenn z.B. bei einem Gärröhrchen die Sperrflüssigkeit in beiden Schenkeln
gleich hoch steht, hast man recht sicher eine Undichtigkeit.
Restextrakt messen und Kräusen anschauen sagt u.U. mehr aus, als aufs
Blubbern zu lauschen.
Uwe
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Antwort 2 |
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Junior Member Beiträge: 11 Registriert: 20.2.2014 Status: Offline
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erstellt am: 5.10.2014 um 19:13 |
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Danke für die Antworten
Also ich habe grade mal den Restextrakt gemessen, liegt bei 10P. Temperatur
bei 21,6. Undichtheit ist mir auch in den Sinn gekommen, aber der Spund
sitzt ziemlich fest und auch sonst fällt mir nichts auf. Habe so einen
Doppelbecher, der ist jetzt seit über 24h komplett unbewegt...
Was genau sagen mir die Kräusen denn? hänge mal ein bild an:[img] [/img]
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 195 Registriert: 16.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 5.10.2014 um 19:20 |
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Also für mich sieht das wunderbar nach Gärung aus. Da muss irgendwo eine
Undichtigkeit sein.
Stefan
____________________ Bier trägt, wie ich finde, zur gedanklichen Klarheit bei. Und zur Linderung
der Schmerzen. Zusätzlich hat es den Vorteil, dass es betrunken macht oder,
in ausreichender Menge genossen, sturzbetrunken.
frei nach Julian Barnes
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Antwort 4 |
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Junior Member Beiträge: 11 Registriert: 20.2.2014 Status: Offline
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erstellt am: 5.10.2014 um 19:32 |
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Alles klar, danke
So halbes offtopic: gibt es irgendwo eine Tabelle oder eine Abbildung die
so einen groben exemplarischen Verlauf davon zeigt, wie sich normalerweise
der Restextrakt in den Tagen nach der Hefeanstellung verhällt?
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 11 Registriert: 20.2.2014 Status: Offline
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erstellt am: 5.10.2014 um 22:18 |
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Ok, hier die Auflösung für alle die vielleicht mal Ähnliches beobachten: Es
gibt tatsächlich eine undichte Stelle des Fasses oben am Dichtungsring. Wie
das beim zweiten Durchgang nach Kauf passieren kann, keine Ahnung. Man kann
auf jeden Fall bei den Speidelfässern einfach testen ob das Fass undicht
ist oder die Gärung aufgehört hat indem man das Fass an den Seiten leicht
eindrückt. Normalerweise müsste das den Spund nach oben treiben, passiert
aber nicht. Nachteil ist halt jetzt das ich schlechter nachvollziehen kann
wie die Gärung abläuft. Danke auf jeden Fall für die Antworten!
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 6.10.2014 um 12:03 |
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Ich habe im Fundus auch Gärfaß (Graf), bei dem die Faßöffnung "schlecht"
geschnitten ist und der Dichtring des Deckels nur schlecht dichtet.
Den Dichtring mache ich vor dem Draufsetzen mit Wasser naß, das hilft schon
ein bißchen.
Bei offensichtlicher Undichtigkeit wird der Spannring gelockert und der
eigentlich Deckel mit dem Ring etwas gedreht.
Wenn ich Glück habe, ist es dann an der neuen Stelle dicht.
Bei so einem Doppelbecher ist es mir mal passiert, daß er bei der Gärung
schräg gestanden hat und so das Gas ohne "Deckelhüpfen" einfach so
ausströmte.
Bestelle Dir einfach beim nächsten mal so ein billiges Gärröhrchen aus
Plastik mit (die aus Glas habe ich aus Schussligkeit stets zuverlässig
recht bald zerdeppert).
...beim Speidelfaß brauchst Du halt einen ziemlich großen Stopfen. Oder Du
besorgst Dir einen dieser orangenen Deckel fürs Faß, die gehen unten am
Auslauf aber auch oben auf den Faßdeckel drauf.
In dieses Deckelchen kann man leicht ein passendes Loch bohren und so die
billigeren, kleineren Gummistopfen fürs Gärröhrchen nehmen.
Da das Gärröhrchen "durchsichtiger" ist, als die meist milchigeren
Doppelbecher, kann man die Dichtigkeit und das Gärgeblubber besser
beobachten.
Allerdings: soo wichtig ist ein absolut dichtes Gärgefäß nicht. Manche
Hobbybrauer vergären nur mit aufgelegtem Deckel.
Mir macht das Geblubber aber Spaß und Fruchtfliegen kommen da viel schwerer
ans Bier.
Uwe
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Antwort 7 |
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