Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2006 um 17:38 |
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Hallo Hefefarmer!
Viele kennen sicher das Problem: Ab einer bestimmten Menge Hefe-Würze
Gemisch schäumt das Zeug stark, meistens so viel, dass es überläuft. Was
also tun? Nur die Oberfläche zu belüften reicht aus, das Wachstum der Hefe
ist aber nicht so intensiv und die Hefeausbeute sinkt. Die
Edelstahl-Schwämme haben bei mit auch noch nicht das gewünschte Ergebniss
gebracht. Die Lösung mogelt sich da immer irgendwie durch! Und irgendwelche
entschäumenden Mittelchen mag ich nicht recht verwenden!
Da kam mir heute morgen beim Hefefüttern eine Idee: Eine
Zeitschaltuhr!!!
Eine permanente Belüftung der Hefe ist unnötig. Soviel Sauerstoff kann die
Hefe garnicht verwerten. Viel wichtiger ist eine regelmäßige Belüftung, die
der Hefe in kurzen Abständen den nötigen Sauerstoff verabreicht. Und genau
das ist die Idee!
Intensives Belüften der Hefe, aber nur so lange, dass der Schaumberg nicht
überlaufen kann. Dann Pause bis der Schaum sich gelegt hat und wieder
belüften!
Leider war meine Suche nach einer passenden Zeitschaltuhr bisher erfolglos.
Man müsste diese Schaltung nämlich in Sekunden takten können. Bei einem
250er Erlenmayer z.B. 5 Sekunden Belüftung, 30 Sekunden Pause. Und das dann
ununterbrochen!
Conrad und ELV bieten aber nur Wochenzeitschaltuhren an, die als kleinste
Schaltung 1 Minute haben. Das könnte aber schon zu viel sein!
Hat jemand eine Idee, wo man eine passende Zeitschaltuhr bekommen
kann???
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Gast
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erstellt am: 19.1.2006 um 17:46 |
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Hallo Malte,
Zitat: | Hat jemand eine Idee, wo
man eine passende Zeitschaltuhr bekommen kann???
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Nach sowas habe ich bisher vergeblich gesucht,
eine Zeitschaltuhr, mit der man 24 Stunden lang in Minutenintervallen
schalten kann. Meine mechanische Zeitschaltuhr schafft nur 15
Minuten-Intervalle über 24 Stunden. Das ist aber viel zu viel.
Grüße
Wolfgang
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Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2006 um 19:10 |
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Ob es so eine Schaltuhr gibt kann ich auch nicht sagen, aber wie währe es
denn hiermit. Damit habe ich die intervallschaltung für meinen
Heckscheibenwischer realisiert:
achso, den gibts bei Conrad
Gruß
Bodo ____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2006 um 19:47 |
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Hi Bodo!
Sowas ist genau richtig!
Kennst di soetwas auch für "nicht Techniker"? Also Bausatz mit Anleitung
würde ich wohl so grade eben noch auf die Reihe bekommen, aber wo schließe
ich denn da das Stomkabel an????
Es muss da doch irgendwas geben, was in regelmäßigen Intervallen eine
Leitung für Schuko Stecker öffnet und wieder schließt... ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 153 Registriert: 3.2.2005 Status: Offline
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erstellt am: 19.1.2006 um 19:57 |
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hallo zusammen,
ich habe mir mit einem AVR Mikrocontroller und einigen Bauteilen, inklusive
Relais einen Intervallschalter gebaut. Der funktioniert bestens. Das lohnt
sich aber nur, wenn man schon eine entsprechende Programmierumgebung hat.
Mit der Intervallsteuerung von Conrad hätte ich
vermutlich den einen oder anderen Sonntagnachmittag eingespart.
Mundi
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 321 Registriert: 30.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2006 um 20:51 |
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 321 Registriert: 30.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2006 um 20:52 |
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.1.2006 um 22:59 |
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Warum steuerst du das nciht über elektroden, die in Kontakt bekommen, wenn
der schaum hochsteigt? So wie bei der Schaummessung nach Nibem, stell ich
mir das grad vor. Weißt du was ich mein?
____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2006 um 06:03 |
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Hallo,
@Jakobus: An die Messung über Elektroden habe ich auch schon gedacht, aber
verkleben die nicht irgendwann ? "Schaummessung nach Nibem" klingt
allerdings professionell - wie funktioniert das ?? 2 Teller, die es
irgendwie zusammendrückt ?
Mein erster Gedanke zu diesem Thema war, eine Art Lichtschranke zu bauen,
die die Belüftung abschaltet, die dann selbständig wieder - nach
einstellbarer Hysterese - einschaltet. Aber auch hier habe ich die
Befürchtung, dass der Schmodder am Gefäßrand irgendwann 'dicht' macht.
Schließlich überlege ich derzeit - leider bisher ohne Ergebnis :
Das Problem ist ja eigentlich nicht der Schaum selbst, sondern nur, dass
der Schaum aus dem Anzuchtgefäß herauskommt. Wenn es also irgendwie
gelänge, das Gefäß zu entlüften ohne den Schaum mitzubringen, könnte man
sogar permanent belüften. Ok, Stahlwolle habt ihr geschrieben, funzt nicht.
Ich denke jetzt in die Ríchtung, z.B. einen dünnen 'Entlüftungsschlauch'
bis zur Zimmerdecke anzubringen - in der Hoffnung, der Schaum schaffts
nicht bis da hoch (klappt wahrscheinlich nicht). Oder die Entlüftung über
eine Art 'Taucherglocke' quasi 'von unten' ???
Kling bestimmt abenteuerlich, ist auch nur zum Brainstorming gedacht,
vielleicht läßt sich so ein Faden ja doch weiterspinnen.
Gut Sud
Tino
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Antwort 8 |
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Gast
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erstellt am: 20.1.2006 um 08:50 |
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moin hobbybrauer,
mir fällt zu diesem Thema noch eine ganz andere Lösung ein:
Der Schaum ist ja nur deshalb störend, weil er in einem Gefäss oder einer
Röhre nach oben steigt und dort überquillt. Das kann er nur, wenn er an den
Gefässwänden gestützt wird.
Nähme man jetzt ein grossflächiges Gefäss, z.B. ein Backblech (nur ein
Beispiel ums bildlich darzustellen) dann könnte der Schaum nirgends
aufsteigen, der würde sofort wieder in sich zusammenfallen weil er nicht
gestützt wird.
Man könnte also ein grossflächiges Gefäss nehmen, mit Deckel versteht sich,
darin dann permanent belüften.
Soll nur ein Denkanstoss sein.
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Posting Freak Beiträge: 881 Registriert: 2.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2006 um 13:33 |
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Hallo,
ich machs so:
ich hab zwei Einhell-Einweckgläser, die haben einen Blechdeckel mit
Schraubring.
In die Deckel habe ich jeweils zwei Löcher gebohrt und darin
Schlauchstutzen (Aquarienhandel) eingeklebt. Daran kann man jetzt außen wie
innen diese Aquariumschläuche anstecken.
Im Hefevermehrungsglas kommt jetzt an den ersten Stutzen der Schlauch mit
dem Sprudler (innen) und der Aquariumpumpe (außen) rann, den zweiten
Schlauchstutzen verbinde ich mit dem zweiten Glas, welches ich zu 1/4 mit
abgekochtem Wasser gefüllt habe, das ist quasi mein Wasserschloss. Dieser
Verbindungsschlauch geht im Wasserglas weiter bis unter die
Wasseroberfläche, so dass ein Prinzip wie in der Gärklocke entsteht. Die
zweite Öffnung im Wasserglas dient der Entlüftung des Wasserglases.
Wenn jetzt mein Hefevermehrungsglas überläuft, gelangt der Schaum über den
verbindungsschlauch ins Wasserglas und stört dort nicht weiter.
Zudem habe ich in mein Belüftungsschaluch über ein T-Stück ein kleiner
Abstellhahn eingebaut, wodurch ich die Belüftungsintensität einstellen
kann..
ich hab damit Ruhe.
Gruß
Marvin.
PS: wenns zu kompliziert erklärt ist und es gewünscht wird, kann ich mal ne
Skizze posten
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2006 um 15:02 |
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Hi marvin,
das kling richtig gut.
Wieviel Schaum drückt es denn dabei in das 2. Glas ? Ist das Anzuchtglas
nach einem Tag leer oder ist das gar nicht sooo schlimm ?
Danke !
Tino
____________________
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2006 um 16:26 |
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Diese Beschreibung "wie Niebem" war eigentlich für Malte gedacht, der weiß
sicher genau was ich meine. Dabei geht's zwar um was ganz anderes
(Schaumstabilität nämlich), aber das Prinzip ist sicher genauso anzuwenden.
Es handelt sich um vier Nadeln, die im Quadrat angeordnet sind, in der
mitte ist eine weitere, längere Nadel. Auf die längere Nadel wird eine
Spannung angelegt. Wenn eine der äußeren, kürzeren Nadeln noch im Schaum
steckt, wird dadurch ein Stromkreis geschlossen. Wenn der Schaum soweit
zusammengefallen ist, daß der Stromkreis unterbrochen wird, fährt dieser
Sensor nach unten nach. Es wird dabei die Zeit gemessen, in der der Schuam
um 3 cm zusammen fällt (und der Sensor dementsprechend 3 cm nachfährt). Ein
ergebnis könnte lauten: "Schaumstabilität nach Nibem: 230 Sekunden"
____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 881 Registriert: 2.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2006 um 17:34 |
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Hallo tinoquell,
richtig, hab natürlich vergessen zu schreiben, dass ich die von Wolf
beschriebene Timerschaltur verwende, die 15 min. lange Zyklen erlaubt.
Damit und mit der richtigen Menge an Luft, welche ich am T-Stück einstelle,
bekomme ich das so hin, dass es fast nie überläuft, und wenn doch, dann
fange ich mit dem Wasserglas den Schaum auf, und es gibt keine
Überschwemmung.
Durch tägl. Zufüttern gleiche ich dann aus, wenns zu viel war. Geht echt
gut.
Bei den ersten Versuchen mustte ich ein bischen probieren, bis ich die
Parameter richtig hatte , dabei ist schon so manches ins Wasserglas
rübergeblubbert und die Hefe hat sich dort am Boden abgesetzt, war also
nicht verloren.
Gruß
Marvin
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2006 um 18:01 |
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@ all
Danke für die viele Ideen und Gedanken!
@ Jakobus
Jep, den Nibem kenne ich, aber 230 Sekunden...
da geht bei uns mehr!
Leider habe ich ne Ausbildung als Brauer und nicht als E-Techniker hinter
mir. Dadurch wird es bei der Idee bleiben!
@ Marvin
Klingt auch nicht schlecht! Da fällt mir noch ein, man könnte über dem
Herführgefäß eine art Expansionsgefäß anbringen, dass in zylindrokonischer
Form den Schaum aufnimmt und durch die Vergrößerung nach oben ein
Zusammenfallen begünstigt. Dann läuft das zeug wieder zurück ins
Herführgefäß... Da würde ein Plastiktrichter und passender Stopfen
vielleicht reichen...
@ heavy
Hey! genau das werde ich gleich, rein zufällig, starten! Ich hab einen
Liter Würze im Kochtopf sterilisiert und werde da jetzt gleich den Inhalt
des Erlenmayer reingeben. Mal schauen, wie das da läuft!
Perfekt sind dafür ja die Carlsberg-Kolben oder etwas ähnliches. Also
permanente Belüftung möglich, aber unter Gegendruck. Da Schäumt auch
nix...
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 14 |
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Gast
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erstellt am: 20.1.2006 um 18:23 |
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hmmm... Malte, ich meinte noch grösser als ein Kochtopf, etwa ein
Backblech.
Im Kochtopf hast du ja auch die Seitenwände noch relativ nahe beieinander,
sodass die Oberflächenspannung der Hefelösung ausreicht um Blasen zu bilden
die im Verbund von Wand zu Wand reichen.
Dadurch kann der Schaum nach oben steigen.
Ich habe mal im Internet eine Methode gesehen wie durch Dauerbelüftung Hefe
produziert wurde, ich schreibe wurde, weil es sich um eine ziemlich alte
Methode handelte, keine Ahnung ob das heutzutage noch irgendwo so gemacht
wird..
Leider ging mir der Link dazu verloren, aber ich versuche es mal kurz zu
beschreiben:
Die hatten so eine schiefe Ebene, wie ein Waschbrett nur viel grösser, aber
auch mit so Wellen im Blech und zwischen den Wellen lagen Röhrchen mit
Bohrungen, viele, viele kleine Löcher aus denen Luft geblasen wurde.
Während die Hefesuspension von oben über das "schiefe Waschbrett" lief
wurde sie belüftet. Schaum konnte sich dabei nicht bilden, weil einmal die
Brühe permanent weiterlief und zum anderen weil auch keine Seitenwände da
waren wo sich der Schaum hätte können abstützen.
Unten wurde die Hefe gesammelt und wieder nach oben gepumpt, ein
Kreislauf.
Na ja gut, wir sind Hobbybrauer, aber als Ideenvorlage kann man darüber
nachdenken
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2006 um 19:45 |
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He he, so einfach kann es sein! Hab jetzt 1,5 Stunden lang so 1,8l
Würze-Hefe Gemisch in einem mittelgroßen Kochtopf (so knappe 5l), und
belüfte permanent. Oben hat sich eine dichte Schaumdecke entwickelt, die
aber nicht überkotzt!
Jibbie!
Perfekt ist's natürlich immer noch nicht, aber schon mal effektiver als der
sich verjüngende Erlenmayer!
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
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Kaiser Wilhelm II
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.2.2006 um 19:57 |
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Hey folks,
Magnetrührer, Aquariumpumpe, 2 Liter Erlenmeyer und (ganz wichtig) eine
Schlauchklemme. So wird die Luftzufuhr reduziert aber die Luft strömt
kontinuierlich. Und das Beste. Die Höhe des Schaumes ist so regulierbar.
Nichts schäumt mehr über.
Die Schlauchklemme ist hier aus dem Hobbybrauershop.
Grüße,
Markus
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Antwort 17 |
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