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Autor: Betreff: Dauer der Hauptgaerung fuer untergaerige Biere
Senior Member
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Kai
Beiträge: 441
Registriert: 7.11.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.1.2006 um 20:38  
Hi,

Ich hab jetzt schon 3 untergaerige Biere gebraut und musste immer mehr als 2 Wochen warten bis die Hauptgaerung vorbei war. Selbst bei dem letzen Sud (14 Plato) wofuer ich nun wirklich genug Hefe zur Verfuegung hatte (~500ml Hefeschlamm).

So wie ich es sehe, wird die meiste Hefe im Bodensatz vergraben ohne an der eigentlichen Gaerung teilnehmen zu koennen.

Wie lange dauert die Hauptgaerung bei Euch. Muesst Ihr was spezielles machen damit es weniger als 7 Tage dauert.

Kai


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braukaiser.com
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 19.1.2006 um 21:09  
Hallo Kai,

diese Frage ist garnicht so einfach zu beantworten, denn es kommt nichtnur auf die Hefemenge, sondern auch auf den Hefetypus und die Gärtemperatur an.

Allerdings ist eine Zeit von 2 Wochen keine Seltenheit, ist eher die Regel bei Untergärigem.

Ich will dir nurmal kurz von meinen Verhältnissen berichten, bei anderen mag es anders sein.

Meine Hefe gärt best zwischen 8 und 12°, so ist sie deklariert.
Meine Methode ist grünschlauchen mit 1°P über Endvergärgrad (meist so 3,5-3,8°P).

Gäre ich meinen Sud bei 8-10°, so braucht es etwa 10-12 Tage bis zum Schlauchen.
Gäre ich zwischen 10-12°, so schlauche ich am 7. Tag.
In beiden Fällen kommt dann allerdings nochmal eine Woche Nachgärung.

Wenn ich zu kalt gäre, dauert es nichtnur länger, sondern ich habe hinterher auch Diacetyl im Bier, das entferne ich dann mittels einer Diacetyl-Rast.

Gäre ich 10-12°, dann kann ich mir die Diacetyl-Rast sparen und mein Bier wird optimal.

Diese Daten beziehen sich jetzt auf meine ganz spezielle Hefe, andere Hefen haben andere Eigenschaften.

Da ich fast nur untergärig braue, Ausnahme ist Weizenbier im Sommer, brauche ich auch immer sehrviel Hefe. Es spielt nämlich auch eine ganz entscheidende Rolle, ob man die Hefe kalt zusetzt oder warm.
Viele Hobbybrauer leiden unter chronischem Hefemangel und versuchen das dadurch auszugleichen, dass sie die eigentlich zu geringe Menge Hefe dem Sud warm zugeben um diesen dann erst nach einem Ankommen der Hefe abzukühlen.
Das kann man so machen, birgt aber die Gefahr, dass das Diacetyl welches am Anfang gebildet wird, später beim Abkühlen wegen schwächelnder Hefeaktivität nichtmehr abgebaut werden kann.

Auch schwächelt die Hefe oft, wenn sie warm gezogen und zugegeben und danach abgekühlt wird.
Besser ist da, die Hefe von Anfang an an ihre Arbeitstemperatur zu gewöhnen und auch bei dieser dem Sud zuzugeben.

Du siehst, garnicht so einfach :)
Antwort 1
Senior Member
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Kai
Beiträge: 441
Registriert: 7.11.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.1.2006 um 21:35  

Zitat:
Du siehst, garnicht so einfach


Danke,
deshalb bin ich ja auch hier.

So richtige Sorgen mache ich mir noch nicht. Ich moecht halt nur verstehen warum es so ist und was ich machen koennte um es zu beschleunigen.

Ich kann hoffentlich bald mal Zeit finden einen Magnetruehrer zu bauen ;)

Kai


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braukaiser.com
Profil anzeigen Antwort 2
Senior Member
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Bockbierfreund
Beiträge: 252
Registriert: 2.12.2004
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 20.1.2006 um 08:49  
Moin Kai,

ich habe unterschiedliche Erfahrungen. Bisher war die Hauptgärung bei meinen untergärigen zwischen 5-10 Tagen durch. Ist aber sehr stark abhängig von der Vitalität Deiner Hefe und der Umgebungstemperatur.
Selbst bei gleich gebrauten Bieren und gleicher Hefesorte/Menge hatte ich schon Unterschiede von 3 Tagen. Mein derzeitiger Sud von 20 Grad Plato gärt bei 11 Grad seit 6 Tagen und hatte heute morgen noch 8 Grad Plato übrig.

Gruß
BBF


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Erstaunlich, ändert mann an dem Wort Mama nur vier Buchstaben, so wird Bier daraus !
Profil anzeigen Antwort 3
Junior Member
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Beiträge: 11
Registriert: 20.1.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.1.2006 um 16:14  
Hallo Kai,

es ist tatsächlich nicht so einfach zu beantworten, doch sind 2 Wochen Gärdauer zu lange. Untergärige Biere sollten nach 7-8 Tagen endvergoren sein.
1. Die ~500 ml Hefe sagen zunächst einmal nicht viel aus. Wie groß ist denn Deine Anstellwürzemenge? Außerdem ist die Zellzahl entscheidend und nicht die Hefemenge. Man rechnet 1 Liter dickbreiige Hefe für einen hl Anstellwürze oder anders gesagt 15 - 20 Mio Hefezellen pro ml Würze.
2. Der Einfluss der Malzlösung ist auch nicht zu verachten. Knapp gelöste Malze verlangen eine höhere Hefegabe und eine Reduzierung der Belüftung. Dies hängt mit dem Anteil an Aminosäuren zusammen. Die Hefe neigt sonst dazu einen Teil dieser essentiellen Nährstoffe zu synthetisieren.
3. Ausreichende Belüftung der Hefe. Die Würze sollte mit 6-9 mg Sauerstoff / Liter versorgt werden. Dies entspricht 6- 10 Liter Luft / hl Würze.
4. Der Einfluss der Temperatur auf die Hefevermehrung:
- 1 mg O2/Liter bei 10 ° C 1,6 fach bei 16° C 3,6 fach
- 5 mg O2/Liter bei 10 ° C 2,4 fach bei 16° C 5,4 fach
- 9 mg O2/Liter bei 10 ° C 2,6 fach bei 16° C 8,2 fach
5. Deine Heißtrubauscheidung. Sie muss optimal funktionieren, damit die Hefe nicht verschmiert. Verschmierte Hefezellen lassen keinen Stoffaustausch in die und aus der Zelle mehr zu. Damit kann der Zucker nicht mehr oder nur sehr zögerlich abgebaut werden.
6. Die Würzequalität spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Aminosäuren müssen ausreichend zur Verfügung stehen. Sie versorgen, wie bereits erwähnt, die Hefe. Kenngröße ist hier der FAN (Freier Amino Stickstoff). Diesen kannst Du aber nur in einem Labor bestimmen.
7. Die Hefezellen, welche sich bereits während der Hauptgärung "unten vergraben" deuten auf abgestorbene Hefezellen hin. Diese sind nicht ausreichend ernährt -> vermutlich Zinkmangel der Würze.

bonni
Wie Du siehst, ist dies nicht so einfach zu beantworten.
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