Hallo Kai,
diese Frage ist garnicht so einfach zu beantworten, denn es kommt nichtnur
auf die Hefemenge, sondern auch auf den Hefetypus und die Gärtemperatur
an.
Allerdings ist eine Zeit von 2 Wochen keine Seltenheit, ist eher die Regel
bei Untergärigem.
Ich will dir nurmal kurz von meinen Verhältnissen berichten, bei anderen
mag es anders sein.
Meine Hefe gärt best zwischen 8 und 12°, so ist sie deklariert.
Meine Methode ist grünschlauchen mit 1°P über Endvergärgrad (meist so
3,5-3,8°P).
Gäre ich meinen Sud bei 8-10°, so braucht es etwa 10-12 Tage bis zum
Schlauchen.
Gäre ich zwischen 10-12°, so schlauche ich am 7. Tag.
In beiden Fällen kommt dann allerdings nochmal eine Woche Nachgärung.
Wenn ich zu kalt gäre, dauert es nichtnur länger, sondern ich habe
hinterher auch Diacetyl im Bier, das entferne ich dann mittels einer
Diacetyl-Rast.
Gäre ich 10-12°, dann kann ich mir die Diacetyl-Rast sparen und mein Bier
wird optimal.
Diese Daten beziehen sich jetzt auf meine ganz spezielle Hefe, andere Hefen
haben andere Eigenschaften.
Da ich fast nur untergärig braue, Ausnahme ist Weizenbier im Sommer,
brauche ich auch immer sehrviel Hefe. Es spielt nämlich auch eine ganz
entscheidende Rolle, ob man die Hefe kalt zusetzt oder warm.
Viele Hobbybrauer leiden unter chronischem Hefemangel und versuchen das
dadurch auszugleichen, dass sie die eigentlich zu geringe Menge Hefe dem
Sud warm zugeben um diesen dann erst nach einem Ankommen der Hefe
abzukühlen.
Das kann man so machen, birgt aber die Gefahr, dass das Diacetyl welches am
Anfang gebildet wird, später beim Abkühlen wegen schwächelnder
Hefeaktivität nichtmehr abgebaut werden kann.
Auch schwächelt die Hefe oft, wenn sie warm gezogen und zugegeben und
danach abgekühlt wird.
Besser ist da, die Hefe von Anfang an an ihre Arbeitstemperatur zu gewöhnen
und auch bei dieser dem Sud zuzugeben.
Du siehst, garnicht so einfach