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Autor: Betreff: Abfüllzeitpunkt droddl Member Beiträge: 50 Registriert: 12.6.2005 Status: Offline erstellt am: 20.1.2006 um 15:42   Also... Ich Gäre mit Speise nach, deshalb warte ich immer bis die hauptgärung zum erliegen kommt. Jetzt ist die gärung 14 Tage im gange. Die letzten 7 Tage allerdings ist der Vergärungsgrad nur noch von 5° auf 4° gefallen und das Jungbier hat sich ziemlich geklärt. Ich braue zum ersten Mal untergärig, deshalb bin ich etwas verunsichert. Hab' heute noch ne schnellvergärungsprobe gemacht. Wenn sich nix mehr ändert füll ich glaub' ich am Sonntag mit 4° Rest ab. Ist das okay? bye Flo heavybyte   Gast erstellt am: 20.1.2006 um 18:04   Hallo Flo, mit deinen Daten alleine kann man nicht allzuviel anfangen. 4% RE wäre in Ordnung wenn es ein Doppelbock wäre, aber nicht in Ordnung bei einem Pils. Also, man müsste wissen welchen Biertyp, welche Malze verwandt wurden, wie hoch war die Stammwürze, wie gross war der Gesamtsud und wieviel Hefe insgesamt wurde bei welcher Temperatur zugegeben und vergoren. Wenn du aber nur wissen willst ob du abfüllen sollst, weil sich nichts mehr rührt, dann muss ich das bejahen. Antwort 1 droddl Member Beiträge: 50 Registriert: 12.6.2005 Status: Offline erstellt am: 21.1.2006 um 09:11   Aaalso... Der Biertyp ist Lager. NAch dem Rezept "Klein-Schwechater-Lager" von Hubert Hanghofer. Also 80% Wiener, 15% Pilsener und 5% Münchner Malz (Ungefähr). Meine Schüttung betrug 5kg und ich hab' ne Ausschlagmenge von 20l bei ca. 13°P. Hefe hab' ich ein Päckchen WYEAST Bavarian Lager verwendet und innerhalb 12 Stunden bei 20°C auf ca. 300ml hochgezüchtet auf ca 12°C abgekühlt und bei 10°C in die Würze gekippt. Is nicht sonderlich viel, ich weiß. Der Sud vergärt bei konstant 10°-12°C, allerdings muss ich dazu sagen, dass letztes Wochenende kurzzeitig mal 5°C angesagt waren, nachdem ich vergessen hatte das Fenster zu schließen! :-) was ist jetzt? :-) bye Flo [Editiert am 21/1/2006 von droddl] Antwort 2 heavybyte   Gast erstellt am: 21.1.2006 um 09:46   Hallo Flo, ja, jetzt kann man schon viel mehr dazu sagen Also für ein Lager-Bier ist dein RE noch deutlich zu hoch. Ich denke, das kommt daher, dass etwas zu wenig Hefe auf zu kalte Bedingungen gestossen sind. Das kannst du aber noch korrigieren. Du entfachst ja mit der Speisegabe eine komplett neue Gärung. Das Problem dabei ist jetzt nur, dass nach Speisegabe - die soll ja nur den letztendlichen CO2-Gehalt erzeugen - und Korrektur (damit meine ich die noch nicht vergorenen Zucker) du letztendlich zuviel CO2 erzeugst. Ich wills mal so ausdrücken: gelänge es dir die Hefe dazu zu bewegen den RE noch zu vergären, dann könntest du jetzt schon ohne Speise abfüllen, die Vergärung des jetztigen RE würde ausreichen den gewünschten CO2-Druck zu erzeugen. Gibst du jetzt aber Speise nach und korrigierst die Gärbedingungen, dann wird nichtnur die Speise, sondern auch der RE für einen CO2-Überdruck sorgen. Da ist dann Entlüften angesagt. Um dein Bier zu Ende zu führen, musst du jetzt die Speise zugeben und dann etwas wärmer vergären. Ichselbst würde unter diesen Bedingungen - das ist jetzt kein Rat an dich es auch so zu machen, weil es nur eine Idee von mir ist - ohne Speise abfüllen und die Flaschen warm stellen, quasi eine verlängerte Diacetyl-Rast, so 3-4 Tage bei Zimmertemperatur. Das könnte ausreichen den RE deutlich zu senken und genügend CO2 zu bilden. Antwort 3 droddl Member Beiträge: 50 Registriert: 12.6.2005 Status: Offline erstellt am: 21.1.2006 um 12:20   Heyho... Hab jetzt nochmal meine schnellvergärungsprobe von Gestern gespindelt. hab' jetzt nen RG von 3,5°. Soll ich vielleicht den gesamten sud bei Zimmertemp bis 3,5° vergären lassen und morgen MIT Speise Abfüllen? Ansonsten käme ich erst am Freitag dazu abzufüllen. Oder ist das nicht weiter schlimm, wenn ich den Sud bis Freitag bei 20°C stehen lasse? Hab' angst jetzt nochwas falsch zu machen! Meine Speise wollte ich nämlich schon noch mit verwenden! Sind ja nochmal 1,5 Liter Bier! :-) bye Flo Antwort 4 heavybyte   Gast erstellt am: 21.1.2006 um 15:51   Ja, kannst du auch machen, stell den Sud für 3 tage warm und fülle dann mit Speise ab, müsste auch gut sein. Antwort 5 BierBauer Administrator Beiträge: 724 Registriert: 8.1.2006 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 22.1.2006 um 08:19   Hallo, wir haben derzeit eine ähnliche Frage. Unser erster Sud (Theresien Märzen) gärt seit 14 Tagen fleissig im Keller, Gärung ist auch noch im Gange bei konstanter Kellertemperatur von 11° C. Die Schnellvergärungsprobe bekomme ich jedoch nicht unter 4°. Ausgangsstammwürze waren 14°. Das ist unser Rezept: 2kg Pilsener, 4,4kg Wiener, 3kg Münchner, 0,6kg Cara hell. Gestern Mittag hatte unser Sud noch 5,5°, d.h. zum Abfüllen müssen wir noch ein wenig warten. Zwei Fragen drängen sich aber auf: - Ist es ok, dass die SVP nur bis 4° runtergeht? - Ist die lange Gärdauer ok? Besten Dank und viele Grüße Christoph&Stefan ____________________ Antwort 6 heavybyte   Gast erstellt am: 22.1.2006 um 09:32   Moin BierBauer, ja, das kann gut sein, dass die Hefe es nicht unter 4°P schafft. Ist auch nicht weiter verwunderlich, denn von einer Ausgangsstammwürze von 14°P auf 4°P wäre ein durchaus üblicher Vergärgrad, 71%. Das hängt sehr stark vom verwandten Hefetyp ab. Dass dein Sud schon >14 Tage gärt, ist ein Zeichen, dass zuwenig Hefe zugegeben wurde. Bei untergäriger Hefe rechnet man ja im Allgemeinen 1% des Gesamtsudes an relativ steifer Hefe, das ist allerdings nur bei einer StaWü von 12°P so gedacht. Bei einer StaWü von 14° braucht es noch deutlich mehr Hefe. Da hätte ich mindestens 1,5% des Sudes dicke Hefe genommen. Ich würde dir jetzt unbedingt eine Diacetyl-Rast empfehlen, das bedeutet die letzten 2 Tage der Gärung das Bier auf ~16°C anzuheben um der Hefe nochmal einen kleinen Schub zu verpassen und dann erst abzufüllen. [Editiert am 22/1/2006 von heavybyte] Antwort 7 BierBauer Administrator Beiträge: 724 Registriert: 8.1.2006 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 22.1.2006 um 16:04   Hallo HeavyByte, besten Dank für die schenlle und hilfreiche Antwort, in der Tat scheint das unser Fehler gewesen zu sein. Da müssen wir in Zukunft früher mit dem heranführen starten. Gärbottich steht jetzt wohlbehütet im Flur zum Hof bei ca. 16°. Beste Grüsse BierBauer ____________________ Antwort 8